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Adipositas: Tabelle
Der Begriff der Adipositas leitet sich aus dem Lateinischen ab. Oft wird er im Deutschen auch mit der Fettleibigkeit gleichgesetzt. Doch was ist der Unterschied zwischen Übergewicht und Adipositas?
Eine grobe Orientierung bietet der Body-Mass-Index (BMI). Ab wann man als adipös gilt, können Sie an folgender Tabelle sehen:
- BMI von weniger als 18,5 bedeutet Untergewicht
- BMI von 18,5 bis 24,9 bedeutet Normalgewicht
- BMI von 25,0 bis 29,9 bedeutet Präadipositas (Übergewicht)
- BMI von 30,0 bis 34,9 bedeutet Adipositas Grad 1
- BMI von 35,0 bis 39,9 bedeutet Adipositas Grad 2
- BMI von mehr als 40 bedeutet Adipositas Grad 3
Adipositas berechnen
Doch wie berechne ich den Body Mass Index und somit die Frage ob ich adipös bin? Die Formel ist denkbar einfach: Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch Körpergröße in Meter zum Quadrat. Oder graphisch dargestellt:
Allerdings ist der BMI-Rechner nur als grober Hinweis zu verstehen. Denn er berücksichtigt weder Alter, Geschlecht noch das Verhältnis von Muskelmasse zu Körperfett und die allgemeine Fitness. Ein hoher Body-Mass-Index sollte also immer von Ihrem Hausarzt genauer unter die Lupe genommen werden.
Denn die Frage ist auch, wo sich genau die meisten Fettansammlungen befinden. Als besonders gefährlich gilt in diesem Zusammenhang das Bauchfett. Ein Taillenumfang von mehr als 88 Zentimetern bei Frauen und 102 Zentimetern bei Männern gilt dabei als riskant.
Adipositas Grad 1: Bilder
Rein optisch gesehen, sollen folgenden Abbildungen einen Überblick geben, ab wann Adipositas Grad 1 erreicht ist:
In Grün sehen Sie die Figur einer normalgewichtigen Person. Gelb steht für Übergewicht.
Die Figur in Orange stellt Adipositas Grad 1 dar. Adipositas Grad 2 ist in Rot dargestellt.
Adipositas permagna
Ab dem Adipositas Grad 3 (also dem BMI von 40) spricht man medizinisch auch von „Adipositas permagna“. Hier sind die gesundheitlich bedenklichen Werte bereits erheblich überschritten, die betroffene Person gilt als extrem fettleibig.
Einfache Beschäftigungen im Alltag fallen schwer oder sind beinahe unmöglich. Sogar das gemütliche Gehen und zuweilen gar das Sitzen wird zur Belastung.
Mit Adipositas permagna ist nicht zu spaßen. Die Lebenserwartung sinkt meist rapide – ausgelöst durch extremen Bluthochdruck und oft auch Diabetes.
Adipositas Ursachen
In den allermeisten Fällen entsteht Adipositas dadurch, dass dem Körper dauerhaft mehr Kalorien zugefügt werden, als er verbrennt. Daher hat Adipositas meist zwei hauptsächliche Ursachen: Ungesunde Ernährung mit viel Zucker und einfachen Kohlehydraten (zum Beispiel Weißmehl) auf der einen Seite und einem Bewegungsmangel auf der anderen Seite.
Auf diese Weise erhält der Organismus mehr Energie als er verbrennen muss. Diese wird in der Leber verstoffwechselt und in Form von Fettansammlungen im Körper eingelagert.
Adipositas kann aber auch noch weitere Gründe haben:
- Stress
Stress kann zu einem gestörten Essverhalten und Essattacken führen. Wenn kalorienreiche Nahrung dann noch jederzeit verfügbar ist, diese aber nicht bewusst genossen sondern nur en passant gegessen wird, verliert man schnell die Kontrolle über die Nahrungsaufnahme. - Genetik
Die genetische Veranlagung spielt ebenfalls eine Rolle. Manche Menschen scheinen essen zu können, was sie wollen und nehmen nicht zu – bei anderen scheint jede Sünde ohne Umweg über den Magen direkt auf die Hüften zu wandern. Der Grund liegt dabei häufig in den Unterschieden zwischen einem schnellen oder langsamen Stoffwechsel. - Krankheiten
Bestimmte hormonelle Erkrankungen und Störungen fördern die Entstehung von Adipositas. So zum Beispiel Morbus Cushing, eine Schilddrüsenunterfunktion, Zystenbildung an den Eierstöcken der Frau, Testosteronmangel beim Mann, aber auch psychische Krankheiten wie eine Depression. - Medikamente
Die Nebenwirkungen bestimmter Medikamente können ebenfalls zu Adipositas führen – sei es durch appetitanregende Wirkstoffe oder Wassereinlagerungen. Zu nennen sind hier Psychopharmaka, Allergiemedikamente, kortisonhaltige Präparate, Medikamente zur Regulierung des Blutdrucks, Migränemittel, Antidiabetika sowie Antiepileptika.
Adipositas Behandlung
Aber was kann man tun gegen Adipositas? Diese Frage ist nur in der Theorie leicht zu beantworten: Reduzieren Sie Ihr Körpergewicht.
Doch jeder, der schon einmal gesund abnehmen wollte, weiß, dass dies viel leichter gesagt als getan ist. Eine Behandlung von Adipositas ist kein leichter Weg und nur selten langfristig von Erfolg gekrönt. Dennoch führt an einer Ernährungsumstellung sowie an körperlicher Bewegung (also gemäßigtem Sport) kein Weg vorbei.
Und dies dauerhaft, denn Adipositas ist chronisch und kommt immer wieder, wenn man die Disziplin vernachlässigt. In diesem Zusammenhang wird die Behandlung von Adipositas auch oft mit einer Verhaltenstherapie und/oder einer medikamentösen Therapie (sogenannte Anorektika) verbunden.
Wenn dies nichts bringt und alle Möglichkeiten nachhaltig und ergebnislos ausgeschöpft sind, bleibt oft nur die Operation. Eine Magenverkleinerung ist dann meist der letzte Ausweg. Dieser Eingriff ist jedoch nicht so einfach, wie er sich anhört. Die Patienten müssen in der Folge ihr Leben lang Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen und leiden permanent an Bauchschmerzen und Blähungen.
Adipositas: Symptome und Folgen
Die Symptome für Adipositas sind selten eindeutig. Meist sind sie eine Melange aus vielen Beschwerden und von Person zu Person unterschiedlich in ihrer Gewichtung. Oft sind diese bereits Ausdruck von Folgeerkrankungen. Zu nennen sind hier insbesondere:
- Atemnot bei geringster Belastung
- Deutliche Leistungseinschränkung
- Erhebliche Schweißbildung
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Bluthochdruck
- Fettleber
- Diabetes
- Gelenkschäden wie Arthrose oder Gicht
- Rückenschmerzen
- Nierensteine
- Schlafstörungen und Schlafapnoe
- Psychische Belastungen
- Gallensteine
- Inkontinenz
Schlimmstenfalls können diese Symptome und Folgeerkrankungen zu weiteren heftigen Gefahren führen wie Krebs oder Apoplex. Daher gilt Adipositas indirekt als eine der häufigsten Todesursachen.
Adipositas in der Gesellschaft
So verwundert es nicht, dass Adipositas und die Folgen im Gesundheitswesen erhebliche Kosten verursacht. Das Risiko für Folgeerkrankungen ist hoch, die Krankheit selbst schwer zu behandeln.
Zudem wird mit zahlreichen, frei verkäuflichen (in den allermeisten Fällen wirkungslosen) Tabletten, Pulvern und Mitteln den Bürgern das Geld aus der Tasche gezogen.
Und das Problem wächst: Bereits bei Kindern und Jugendlichen ist ein erheblicher Zuwachs an Adipositas zu verzeichnen. Sechs Prozent aller Heranwachsenden gelten als adipös.
Adipositas vorbeugen
Aus diesem Grund ist eine Vorbeugung von Adipositas durch ein Vorleben der älteren Generation bezüglich gesunder Ernährung ein wichtiger Faktor in der Erziehung.
Dazu gehört neben der umfangreichen körperlichen Bewegung an der frischen Luft vor allem das Kochen mit frischen, gesunden und regionalen Produkten sowie das Vermeiden von Fast Food und industriell verarbeiteten Lebensmitteln.
Regelmäßige Zeiten für Sport und Mahlzeiten geben in diesem Zusammenhang nicht nur Ihren Enkeln, sondern auch Erwachsenen eine gewisse Routine und machen es leicht, positive Rituale für einen gesunden Lebenswandel zu entwickeln.
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Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und informiert Sie nur allgemein. Er kann und soll eine medizinisch-ärztliche Beratung nicht ersetzen. Vor der Einnahme eines Medikamentes lesen Sie bitte die Packungsbeilage sorgfältig durch und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.