Antriebslosigkeit: So finden Sie wieder Kraft!

Lustlosigkeit, Müdigkeit und Unzufriedenheit – nicht nur im Winter leiden viele Menschen unter Antriebslosigkeit. Das ist keine Krankheit im eigentlichen Sinne, vielmehr ein Symptom. Die Ursachen für permanente Antriebsarmut können dabei vielfältig sein. Wir zeigen Ihnen genau, welche dafür verantwortlich sind. Und wir geben wichtige Tipps, wie Sie Ihre Antriebslosigkeit überwinden. Außerdem: Machen Sie den Test – wie antriebslos bin ich?

Antriebslosigkeit: So finden Sie wieder Kraft!

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Symptome: Wie zeigt sich Antriebslosigkeit?

Antriebslosigkeit ist mehr als Müdigkeit. Antriebslose Menschen sind nicht nur kurz nach dem Aufstehen oder nach Anstrengungen völlig energielos. Vielmehr ist es eine permanente, bleierne Antriebs- und Kraftlosigkeit.

Sie können sich zu nichts motivieren, alles wird zur Last. Der schwache Antrieb erschwert den Alltag nicht nur über Tage, sondern Wochen. Darunter leiden im Extremfall nicht nur Stimmung und Konzentration: Betroffene schaffen es kaum aus dem Bett.

Antriebslosigkeit: Test

Ob Sie nur müde oder bereits antriebslos sind, zeigen folgende einfache Aussagen, die alle Lebensbereiche umfassen. Seien Sie bei diesem Test ehrlich zu sich selbst. Testen Sie direkt hier im Browser, welche der folgenden Behauptungen auf Sie zutrifft:

  • Es fällt mir extrem schwer, morgens aufzustehen.
  • Abends liege ich meist auf dem Sofa oder gehe früh zu Bett. Zum Ausgehen fehlt mir die Energie.
  • Die täglichen Hausarbeiten bekomme ich meist nicht ordnungsgemäß geregelt.
  • Zur täglichen Körperpflege kann ich mich nur sehr schwer aufraffen.
  • Zuweilen habe ich den Eindruck, mich wie in Zeitlupe zu bewegen.
  • Für sportliche Aktivitäten oder nur ausgedehnte Spaziergänge fehlt mir die Kraft.
  • Angehörige oder Freunde haben mir schon öfters Passivität zurückgemeldet.

Der Test dient lediglich einer ersten Orientierung und kann keine fundierte Untersuchung ersetzen. Je mehr Sie jedoch bei diesen Aussagen zustimmen können, umso eher sollten Sie den Ursachen auf den Grund gehen. Als erste Anlaufstelle kann Ihnen Ihr Hausarzt weiterhelfen.


Antriebslosigkeit und Müdigkeit: Zu Hause antriebslos

Wer viel unternimmt, fühlt sich am Abend ausgepowert. Das ist völlig normal, auch nimmt die Leistungsfähigkeit mit den Jahren ab. Was aber, wenn man sich müde und schlapp fühlt, obwohl man sich nur zu Hause aufgehalten hat? Ist das bedenklich? Das hängt von der Länge und Ausprägung der Antriebslosigkeit ab. Die Anzeichen sind unterschiedlich:

  • Konzentrationsprobleme
  • Lustlosigkeit
  • Trägheit
  • Niedergeschlagenheit
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Hohes Schlafbedürfnis, trotz ausreichend Schlaf

Wichtig: Ignorieren Sie diese Anzeichen nicht. Lassen Sie diese ärztlich untersuchen. Für eine Behandlung ist es entscheidend zu wissen, ob körperliche oder psychische Gründe für die Antriebslosigkeit vorliegen.

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Häufige Fragen zum Thema Antriebslosigkeit

Wie zeigt sich Antriebslosigkeit?

Obwohl Sie ausreichend geschlafen haben, kommen Sie kaum aus dem Bett: Betroffene fühlen sich den ganzen Tag über müde und schlapp. Sie schleppen sich zur Arbeit oder anderen Tätigkeiten unter größter Kraftanstrengung. Darunter leiden auch die Konzentration und das Immunsystem. Wer antriebslos ist, hat häufig keine Lust, Freunde zu treffen oder Aktivitäten zu unternehmen. All das führt zu Leistungsabfall und begünstigt soziale Isolation.

Was fehlt dem Körper bei Antriebslosigkeit?

Pauschal lässt sich das nicht sagen – dafür kommt es auf die individuellen Umstände an. Lassen sich bestimmte Erkrankungen ausschließen, kommen immer noch körperliche Ursachen wie etwa Eisenmangel oder ein Mangel an B-Vitaminen infrage. Hier ist meist einseitige Ernährung der Schlüssel zu mehr Antrieb: Wer sich beispielsweise vegetarisch oder gar vegan ernähren will, sollte die Versorgung mit B-Vitaminen sicherstellen.

Bestes Medikament gegen Antriebslosigkeit?

Bei Antriebslosigkeit einfach eine Pille einwerfen und schon hat sich das Problem erledigt? So leicht ist es meist nicht. Zwar gibt es moderne Psychopharmaka, die gegen Depressionen helfen. Diese sind jedoch nur für die professionelle Behandlung einer ernsten Depression geeignet. Zudem kommen diese Medikamente nur in Kombination mit entsprechenden Psychotherapien zum Einsatz. Ein einfaches Medikament gegen Antriebslosigkeit gibt es daher nicht. Noch nicht einmal die vielbeschworenen Kreislaufanreger oder Koffeintabletten eignen sich zu diesem Zweck.

Was hilft gegen Antriebslosigkeit natürlich?

Sie können der Antriebslosigkeit natürlich den Kampf ansagen, indem Sie beispielsweise Ihre Ernährung so umstellen, dass sie ausgewogen ist. Das beugt Vitamin- und Eisenmangel vor. Körperliche Aktivitäten wie Sport steigern nicht nur die Abwehrkräfte, sondern erhöhen insgesamt die Leistungsfähigkeit. Um jahreszeitlich bedingter Antriebsarmut vorzubeugen, sollten Sie sich viel im Freien bewegen. Ist das aufgrund des Wetters nicht möglich (oder reicht das nicht aus), kann eine Tageslichtlampe helfen. Denn sie regt den Körper an, mehr Serotonin auszuschütten und dafür die Melatoninproduktion zu reduzieren.

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Ursachen für Antriebslosigkeit

Für Antriebslosigkeit kommen verschiedene Ursachen infrage. Nur wenn die jeweilige Ursache zweifelsfrei ermittelt wurde, können Sie entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Saisonale Ursachen

In der dunklen Jahreszeit mit seinen kurzen Tagen schüttet der Körper mehr Melatonin aus. Das Schlafhormon verstärkt die Müdigkeit. Auch Frühjahrsmüdigkeit macht vielen Menschen zu schaffen – der Körper muss sich nun wieder auf die längeren Tage umstellen.

Körperliche Ursachen

Oftmals liegen jedoch körperliche Ursachen zugrunde. Zum Beispiel:

Die Symptome können zudem auf eine beginnende Krankheit hindeuten, wie Krebs, Demenz, Herzinsuffizienz oder Narkolepsie. All das muss ärztlich genau abgeklärt werden. Manchmal können sogar einfach nur bestimmte Medikamente und deren Nebenwirkungen die Ursache sein. In diesem Fall kann Ihnen Ihr Arzt eine Alternative verschreiben.

Psychische Ursachen

Manche Menschen sind einfach psychisch erschöpft. Dauerhafter Stress – beispielsweise in der Familie oder auf der Arbeit – lässt sie antriebslos werden. Kommen dann noch Probleme in der Partnerschaft hinzu und wenig Rückhalt, kann sich der Stress in psychischen Erkrankungen wie Burnout oder Depression manifestieren. Er zeigt dann Symptome wie mangelndem Antrieb und Lustlosigkeit.

Auch anderweitige Schwierigkeiten wie fehlende Ziele und Sinnlosigkeit können dazu führen, dass Menschen antriebslos werden. Manche flüchten sich dann in Alkohol– und Drogenkonsum. Auch Medikamentenmissbrauch (vor allem bei Beruhigungs-, Schlaf- sowie Schmerzmitteln) kann zu Depressionen und/oder Antriebslosigkeit führen.

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Antriebslosigkeit überwinden

Raus aus der Antriebslosigkeit – wie das geht, hängt vor allem von den Ursachen ab. Liegen schwere Krankheitsbilder zugrunde, werden Sie um die Einnahme von Medikamenten nicht herumkommen. So oder so hat aber Ihr Lebenswandel einen entscheidenden Einfluss auf Ihr Wohlbefinden. Nachfolgend möchten wir Ihnen einige Optionen vorstellen, wie Sie sowohl mit Hausmitteln als auch Medikamenten Ihre Antriebslosigkeit überwinden können:

10 effektive Tipps gegen Antriebslosigkeit

  • Suchen Sie das Tageslicht
    Bewegen Sie sich viel an der frischen Luft. Für die Zeit drinnen kann Ihnen eine Tageslichtlampe helfen.
  • Verbessern Sie Ihren Schlaf
    Eine gute Matratze, weniger Zeit vor dem Smartphone und hilfreiche Einschlafrituale unterstützen Sie dabei, besser in den Schlaf zu finden. Lesen Sie dazu auch unseren Artikel über Schlafstörungen.
  • Lernen Sie Entspannungstechniken
    Meditation, Yoga oder autogenes Training lassen Sie mit der Zeit aktiver und zugleich ausgeglichener werden.
  • Setzen Sie sich Ziele
    Das gilt vor allem für die kleinen, schnell erreichbaren Ziele. To-Do-Listen mit klaren Prioritäten können dabei helfen.
  • Machen Sie einen Powernap
    Besonders nach dem Mittagessen kann eine vorübergehende Mattigkeit eintreten. Nimmt die Überhand, legen Sie sich für 20 Minuten (nicht länger!) aufs Sofa für Ihren Powernap. Danach werden Sie erfrischt sein.
  • Lüften Sie regelmäßig
    Öffnen Sie die Fenster für mindestens 5 Minuten komplett, so dass ein Durchzug entsteht und die verbrauchte Luft hinausgeweht wird. Das mag gerade bei kaltem, regnerischen Wetter schwerfallen. Aber frischer Sauerstoff ist immer noch das beste Hausmittel gegen Müdigkeit.
  • Richten Sie den Fokus auf Positives
    Raus aus dem stetigen, grüblerischen Gedankenkarussell. Fragen Sie sich besser: Über was kann ich mich konkret freuen?
  • Ernähren Sie sich ausgewogen
    Achten Sie auf regelmäßige und ausgewogene Mahlzeiten. Nähere Informationen dazu erhalten Sie in unserem Artikel über Ernährung.
  • Sprechen Sie über Ihre Sorgen
    Suchen Sie sich vertrauensvolle Gesprächspartner. Das kann der Lebenspartner sein oder etwa gute Freunde. Dank Telefon und Skype müssen Sie dafür mitunter noch nicht einmal das Haus verlassen.
  • Duschen Sie kalt
    Duschen Sie sich morgens zum Abschluss Ihrer Körperreinigung mehrere Sekunden kalt ab. Das bringt den Kreislauf definitiv in Schwung. Tagsüber können Sie auch zwischendurch mal kaltes Wasser ins Gesicht und auf die Unterarme bringen – das erfrischt sofort.

Medikamente gegen Antriebslosigkeit

Ist eine Krankheit ursächlich für Ihre Antriebsarmut, bedarf sie der medizinischen und/oder therapeutischen Behandlung. Mangelnder Antrieb ist typisch für depressive Menschen. Aber nicht jeder, der antriebslos ist, leidet gleich an einer Depression. Zu einer echten Depression gehört deutlich mehr, als nur zeitweilige Antriebsarmut. Sie ist eine erstzunehmende Krankheit und muss psychotherapeutisch behandelt werden. Sie verschwindet nicht einfach durch die obigen Hausmittel.

Der behandelnde Psychiater wird in der Regel nicht einfach etwas verschreiben, sondern zusätzlich eine Psychotherapie verordnen. Hier lernen Betroffene beispielsweise den Umgang mit Stress, Ängsten und Panik. In bestimmten Fällen kommen zusätzlich Psychopharmaka zum Einsatz.

Lässt sich Antriebsarmut vorbeugen?

Wer – gerade im Winter – hin und wieder lustlos ist, könnte gefährdet sein, in Antriebsarmut zu verfallen. Die gute Nachricht ist: Bis zu einem gewissen Maß kann man dieser vorbeugen. Oben genannte Tipps eignen sich deshalb nicht nur dann, wenn Sie gegen akute Antriebslosigkeit vorgehen möchten. Sie zeigen außerdem vorbeugende Wirkung. Dabei spielt in erster Linie ein gesunder Lebenswandel eine entscheidende Rolle. Und hier ragt die körperliche Betätigung noch heraus.

Selbst an trüben Wintertagen ist das Tageslicht draußen immer noch weitaus heller als die künstliche Beleuchtung in Innenräumen. Dieses Tageslicht wirkt anregend – vor allem in Zusammenhang mit Bewegung. Ihr Körper schüttet verstärkt Glückshormone aus. Daher empfehlen wir Aktivitäten im Freien, zum Beispiel:

Am besten ist es, diese Aktivitäten zusammen mit lieben Menschen zu unternehmen und sich womöglich anschließend noch etwas Schönes zu gönnen. So wird selbst der dunkelste Tag zum Lichtblick und Sie bleiben motiviert und antriebsfreudig.

Weiterführende Artikel

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und informiert Sie nur allgemein. Er kann und soll eine medizinisch-ärztliche Beratung nicht ersetzen. Vor der Einnahme eines Medikamentes lesen Sie bitte die Packungsbeilage sorgfältig durch und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

[Bildnachweis: Inside Creative House by Shutterstock.com]

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