Barrierefrei reisen in Deutschland
Wer innerhalb Deutschlands barrierefrei reisen will, hat den großen Vorteil, dass Verständigungsschwierigkeiten wegfallen. Aber auch so gibt es zahlreiche gute Gründe für Urlaub in Deutschland: Maritimes Flair an den Küsten, Spa und Wellness an Kurorten. Dazu atemberaubende Bergwelten im Harz, Elbsandsteingebirge oder Allgäu. Und schließlich lebendige Metropolen mit pulsierendem Nachtleben, fantastischer Architektur und Kultur, soweit das Auge reicht.
Es gibt für jeden Geschmack etwas zu entdecken und Gehbehinderungen sind kein Argument gegen Berge oder das Reisen an sich. Viele Tourismusregionen sind auf barrierefreies Reisen eingestellt, so sind etwa Rolliwanderungen in der Sächsischen Schweiz möglich. Denn auch wenn Bergsteigen nicht mehr geht: Vor Ort gibt es viele barrierearme Angebote. Zu den beliebtesten Zielen innerhalb Deutschlands zählen:
Barrierefreier Urlaub im Schwarzwald
Besonders beliebt ist dabei der Schwarzwald. Im Gegensatz zu hochalpinem Gelände bietet er immer noch gute, barrierefreie Wanderwege, ohne dass Sie auf Bergpanoramen verzichten müssen. Die offizielle Seite des Schwarzwald-Tourismus sowie die Informationen von schwarzwald-barrierefrei-erleben.de helfen Ihnen dabei schnell weiter.
Behindertengerechter Urlaub am See
Barrierefrei reisen können Sie außerdem an die Mecklenburgische Seenplatte. Viele Mobilitätseingeschränkte möchten zwar zum Schwimmen ans Wasser, meiden jedoch das Meer wegen seiner Strömungen. Der See ist eine fantastische Alternative, gerade weil das Angebot gut barrierefrei erschlossen ist. Dennoch gilt die Region noch immer als Geheimtipp. Nähere Informationen finden Sie unter: Mecklenburgische Seenplatte.
Ferienwohnung barrierefrei in Deutschland
Für die Suche nach einer barrierefreien Ferienwohnung in Deutschland hat sich ein Anbieter hervorgetan: Rollstuhlferienwohnnungen. Zwar bieten die meisten üblichen Portale zur Ferienwohnung-Buchung ebenfalls die Möglichkeit an, einen Haken in der Rubrik „barrierefrei reisen“ zu setzen, aber dieser Anbieter hat sich explizit auf rollstuhlgerechte Ferienwohnungen spezialisiert. Übrigens: Auch für Fernziele eignet sich diese Seite. Über 3.500 barrierefreie Ferienwohnungen und Ferienhäuser sind im Angebot, darunter auch Ziele in Dänemark, Thailand oder den USA.
Reisen für alle
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat zusammen mit dem Deutschen Seminar für Tourismus unter www.reisen-fuer-alle.de eine Übersichtsseite ins Leben gerufen. Hier erhalten Sie Informationen zu folgenden Bereichen:
- Wo Sie am besten barrierefrei übernachten und speisen können.
- Welche Wanderwege barrierefrei sind.
- Welche Museen und Sehenswürdigkeiten barrierefrei zugänglich sind.
- Was es für Zusatzangebote für seh- und hörgeschädigte Menschen gibt.
- Wo Assistenzhunde willkommen sind.
Die umfangreiche Datenbank „Reisen für alle“ ist in den jeweiligen Kategorien nach Bundesland beziehungsweise Reiseregion unterteilt und beurteilt nicht nur die Qualitätsstandards, sondern stellt darüber hinaus entsprechende Zertifikate aus, die eine Vergleichbarkeit ermöglichen.
Barrierefrei reisen in Italien
Italien zählt seit jeher zu den Sehnsuchtsorten vieler deutscher Touristen. Unter „Turismo Accessibile“ arbeiten in Italien die Tourismusregionen mit dem Tourismusministerium und vielen Initiativen für Menschen mit Behinderung zusammen. Dieses Engagement erleichtert den Zugang zu zahlreichen Kulturgütern und Regionen. Unter „Village for all“ können Reisewillige aus verschiedenen Kategorien (Kultur, Sport, Rehabilitation, Berge, Meer & Seen…) ihre Region und besondere Bedürfnisse (zum Beispiel Strandrollstuhl) wählen. Leider ist diese Seite bisher nur auf Italienisch oder Englisch verfügbar.
Hervorzuheben ist die Seite „Südtirol für alle“, welche sich um barrierefreie Reisen in und nach Südtirol kümmert. Diese ist auch in deutscher Sprache verfügbar und bietet Suchmöglichkeiten für Unterkunft, Restaurants, Wanderwege, Kultur- und Freizeitaktivitäten. Daneben informiert es über verschiedene Verkehrswege und deren Zugänglichkeitsgrad. Die autonome Region ist diesbezüglich sehr gut aufgestellt: Auch die diversen Seilbahnen sind gut bis ausgezeichnet zugänglich.
Barrierefreies Reisen: Bahn, Flugreisen & ÖPNV
Am praktischsten ist häufig die Anreise mit dem eigenen Auto. Innerhalb Deutschlands sind viele Angebote sogar auf die Eigenanreise ausgelegt. Aber auch Busreisen bieten Ziele in Deutschland an. Manche Orte sind zudem mit Eigenanreise per PKW nicht zu bewältigen. Oder Sie möchten schlichtweg andere Verkehrsmittel nutzen – auch das geht. Die Möglichkeiten im Überblick:
Barrierefrei reisen mit Bus und Bahn
Die Bahn ist ebenfalls auf barrierefreie Reisen ausgerichtet. Wenn Sie das Ticket buchen, können Sie angeben, welche Hilfestellungen Sie beim Ein- und Aussteigen benötigen. Darüber hinaus gibt es eine Hotline, bei der Sie sich telefonisch informieren und anmelden können: 030 65212888. In der Regel werden im Zug Rampen mitgeführt, an den Bahnhöfen gibt es zudem Hublifte.
Wer mit dem Fernbus unterwegs ist, sollte sich bei seinem Anbieter informieren, ob und wie barrierefreies Reisen möglich ist. Leider sind gerade an kleineren Busstationen die Fahrer alleine und der Zugang zu den Bussen schwer. An größeren zentralen Busbahnhöfen ist der Zugang allerdings meist gut möglich mittels spezieller Einstiegshilfen. Manche Anbieter fahren inzwischen sogar mit Niederflurbussen, so dass der Transport noch einmal einfacher ist.
Barrierefrei reisen: Lufthansa, Eurowings & Co.
Die Fluggesellschaften sind hervorragend auf barrierefreie Reisen eingestellt. Allerdings sollten Sie im Vorfeld unbedingt die Reisebedingungen der Airline checken und sich dort entsprechend anmelden. Lufthansa empfiehlt spätestens 48 Stunden vor Abflug den Betreuungsbedarf anzumelden. Dann können die Mitarbeiter sowohl beim Boarding als auch an Bord alles auf Ihre Bedürfnisse ausrichten. Wichtig zu wissen: Im Flugverkehr gibt es spezielle Abkürzungen, die Sie kennen sollten, wenn Sie barrierefrei reisen möchten:
- WCHR
Diese Abkürzung besagt, dass Sie eine Wheelchair Ramp benötigen. Dies ist eine Hilfe, um ins Flugzeug zu gelangen. An Bord gibt es mit dieser Bezeichnung keine gesonderte Hilfe. - WCHS
Die Abkürzung steht für Wheelchair Stairs. Sie besagt, dass Sie alleine an Bord kommen können, sofern Sie nicht einen Vorfeldbus benutzen müssen. Sie werden also meist gesondert zum Flieger gebracht. - WCHC
Die Bezeichnung bedeutet: Wheelchair Cabin. Das heißt, dass Sie nicht nur beim Einsteigen, sondern insbesondere an Bord Hilfe benötigen. - STCHR
Dies bedeutet „Stretcher“ und bezeichnet den Liegendtransport. - BLND
Diese Abkürzung steht für blinde und sehbehinderte Menschen. Ist ein Begleithund notwendig, fliegt dieser kostenfrei mit. - DEAF
Wer hörgeschädigt oder taub ist, fällt unter diese Abkürzung. Taubstumme Menschen werden mit DEAF/MUTE gekennzeichnet.
Rollstuhlfahrer sollten sich erkundigen, ob sie ihren Rollstuhl mit in die Kabine nehmen dürfen. In den allermeisten Fällen erhalten Sie einen speziellen, schmalen Bordrollstuhl und müssen den Rollstuhl als Sperrgepäck aufgeben. Dieser Bordrollstuhl dient meist ausschließlich dem Boarding. Auf Langstreckenflügen wird er mitgeführt, damit die Flugbegleiter Sie zur Toilette bringen können.
Barrierefreie Kreuzfahrt
Kreuzfahrten sind besonders praktisch, wenn Sie barrierefrei reisen möchten. Die modernen Schiffe sind inzwischen hervorragend auf Menschen mit Handicap ausrichtet. Das Personal ist zudem bestens geschult, um Sie auf See und an Land entsprechend zu betreuen. Dazu kommt, dass die Schiffe für den Fall der Fälle exzellent ausgestattete Krankenstationen haben. Informieren Sie sich bei Ihrer gewünschten Kreuzfahrtgesellschaft, inwiefern eine barrierefreie Reise möglich ist.
Weltweit barrierefrei reisen: Diese Ziele eignen sich
International gibt es etliche Reiseziele, die sich hervorragend dazu eignen, barrierefrei reisen zu können. Eine kleine Auswahl zur Inspiration für Ihre nächste Tour:
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USA
Gerade durch die große Anzahl von Veteranen ist das barrierefreie Reisen in den USA (insbesondere Hawaii) exzellent möglich. Das Land ist wie kein anderes auf Rollstuhlfahrer ausgelegt.
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Skandinavien
Die skandinavischen Länder sind in Europa Vorreiter für Fairness und Gleichberechtigung. Dazu gehört selbstverständlich die Barrierefreiheit. Insbesondere Südskandinavien ist für Menschen mit Behinderung ein wunderbares Reisziel.
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Österreich
Österreich ist speziell für den Winterurlaub Spitzenreiter beim barrierefreien Reisen. Etliche Wintersportler mit Handicap fühlen sich in dem Alpenland pudelwohl und bestens aufgehoben.
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Städtetrips
Jährlich wird der „Access City Awards“ an Städte verliehen, die sich besonders hervorgetan haben im Angebot und den Bemühungen um barrierefreies Reisen. Mailand, Helsinki, Berlin, Boras oder Funchal auf Madeira waren bereits Gewinner dieses Awards.
Was bedeutet barrierefreies Reisen?
Etwa 10 Millionen Menschen haben hierzulande eine Behinderung. Die meisten davon sind auf Erkrankungen und Unfälle zurückzuführen. Barrierefrei reisen zu können bedeutet unter anderem, sich darauf verlassen zu können, dass am Zielort wesentliche Wege zugänglich sind. Das ist nicht selbstverständlich, denn lange Zeit standen die Bedürfnisse von Menschen mit eingeschränkter Mobilität im Hintergrund. Das betraf nicht nur Behinderte mit Rollstuhl, sondern auch Eltern mit kleinen Kindern. Und nicht zuletzt gehbehinderte Senioren mit Rollator – angesichts der demographischen Entwicklungen eine wachsende Bevölkerungsgruppe.
Inzwischen haben viele große und kleinere Reiseveranstalter sowie sämtliche mit der Tourismusbranche verwobenen Anbieter das enorme Kundenpotenzial erkannt. Sie bieten umfassende Pakete an, damit auch Menschen mit Einschränkungen barrierefrei reisen können. Das betrifft aufgrund der Masse in erster Linie gehbehinderte Personen, aber nicht nur. Ebenso gibt es für Seh- und Hörbehinderte und selbst für Menschen mit psychischen oder kognitiven Einschränkungen spezielle Angebote.
Reisen für Behinderte mit Rollstuhl
Oft bedeutet barrierefrei reisen, mit Rollstuhl auf Tour zu sein. Hier muss besonders bei den Verkehrsmitteln sowie den Übernachtungsgelegenheiten auf Rampen und ausreichend Platz geachtet werden. Zudem sollte es am Reiseziel keine großen Steigungen geben. Eine besondere Rolle spielt außerdem das Bad: Absolute Grundvoraussetzung ist ein ebenerdiger Eingang. Auch sollte in der Dusche großzügig Platz sein.
Reisen für gehbehinderte Senioren
Ähnliches gilt für Senioren mit Rollator. Sie benötigten ebenfalls mehr Platz – alleine schon, um den Rollator abstellen zu können. Kleine Hotels oder Ferienwohnungen ohne Fahrstuhl kommen für sie nicht mehr in Frage. Allerdings sind sie mit dem Rollator deutlich mobiler als ein Rollstuhlfahrer. Darum lässt sich im Portal „Reisen für alle“ diese Kategorie gesondert auswählen.
Barrierefrei reisen: Tipps zu Buchung und Reise
Wenn Sie barrierefrei reisen möchten, ist das Wichtigste die Reisevorbereitung. Leider haben persönliche Handicaps den Nachteil, dass ein spontanes Reisen eher nicht möglich ist. Es sei denn, Sie wissen genau, wohin es gehen soll. Daher einige Tipps zur Vorbereitung und zur Buchung der Reise selbst:
- Schätzen Sie Ihr Leistungsvermögen und Ihre Einschränkungen realistisch ein: Was geht und was geht nicht (mehr)?
- Holen Sie sich Informationen über das gewünschte Reiseziel ein. Sowohl bei Profis vom Reisebüro als auch bei Freunden und Bekannten.
- Schließen Sie unbedingt eine Auslandkrankenversicherung ab, wenn Sie außerhalb Deutschlands barrierefrei reisen.
- Beantragen Sie bei Ihrer Kommune den länderübergreifenden Schwerbehindertenausweis der Europäischen Union.
- Fragen Sie im Vorfeld bei den Autovermietungen gezielt nach barrierefreien Fahrzeugen, wenn Sie sich am Zielort mit einem Mietwagen fortbewegen möchten.
- Machen Sie sich rechtzeitig eine ausführliche Packliste – insbesondere für Gegenstände, die Sie aufgrund Ihrer Einschränkung dringend benötigen.
Reisen mit Rollstuhl: Katalog und Internet
Besonders wichtig sind die genauen Infos über Ihren Urlaubsort. Innerhalb von Deutschland ist wie erwähnt das Portal „Reisen für alle“ eine gute Möglichkeit. Wenn es aus Deutschland hinaus geht, empfehlen wir diese Seiten:
- Enable Me bietet zahlreiche Artikel um barrierefreies Reisen und ein Forum, in dem Sie Fragen stellen können.
- Mobitipp ist ein umfangreiches Ratgeberportal, um besser barrierefrei reisen zu können.
- Runa Reisen ist ein Reiseveranstalter, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, barrierefreie Reisen maßgeschneidert anzubieten.
- Handicaptravel und Mobilista sind Reiseblogs rund um barrierefreies Reisen.
- BSK-Reisen bietet neben Individualreisen sogar barrierefreie Gruppenreisen an.
- Ahorn Reisen – wenn es über den großen Teich nach Kanada oder in die USA gehen soll, ist dieser Anbieter ein empfehlenswerter Veranstalter.
Insbesondere bei den Reiseveranstaltern können Sie neben dem Internetangebot einen Katalog anfordern. Vielen fällt die Entscheidung leichter, wenn Sie haptisch etwas zum Durchblättern und Anschauen haben. Unter den Telefonnummern auf den entsprechenden Seiten erhalten Sie zudem individuelle Beratung zu Ihrer Buchung.
Reise Knigge: Korrektes Verhalten im Flieger & am Urlaubsort
Jeder möchte sich im Urlaub wohl fühlen. Darüber vergessen einige jedoch, dass sie nicht zu Hause sind. Je nach Zielland können andere kulturelle Sitten herrschen. Allgemein lässt sich sagen: Ihr Verhalten gegenüber Mitreisenden, Personal und Einheimischen sollte höflich und rücksichtsvoll sein. Das gilt auch im Fall von Reisemängeln. Bewahren Sie immer die Ruhe und kommunizieren Sie freundlich. Auf der sicheren Seite sind Sie zudem mit unserem Reise Knigge:
Beim Boarding nehmen Sie zügig Ihren Platz ein, aber ohne zu drängeln. Manche Fluglinien lassen die Reisenden nach Priorität oder Sitzplätzen einsteigen. Das Handgepäck verstauen Sie in Ihrem Fußraum. Für große Handgepäckstücke nehmen Sie das Gepäckfach über Ihrem Sitz.
Zuvor sollten Sie sich aber vergewissern, dass Sie nicht andere Reisende aufhalten: Bildet sich hinter Ihnen eine Schlange, warten Sie, bis diese Personen ihren Platz aufgesucht haben.
Grüßen Sie freundlich Ihren Sitznachbarn, falls in Ihrer Sitzreihe bereits jemand sitzt. Bitten Sie die Person kurz aufzustehen, sofern Sie zu Ihrem Platz an ihr vorbeimüssen. Gleiches gilt, wenn Sie während des Fluges die Toilette aufsuchen wollen.
Die Armlehnen des Mittelplatzes werden idealerweise zur Hälfte vom Reisenden und zur anderen Hälfte vom Mitreisenden benutzt. Kommt es zu keiner nonverbalen Übereinstimmung, kann ein freundlicher Hinweis helfen: Sagen Sie Ihrem Sitznachbarn, dass Sie ebenfalls die Lehne benutzen möchten.
Reisende sollten sich an den Öffnungszeiten orientieren. Heißt: Wenn das Frühstück erst um 8 Uhr morgens angeboten wird, ist früheres Erscheinen unhöflich. Umgekehrt müssen Sie um 10.50 Uhr mit reduziertem Angebot rechnen, wenn um 11 Uhr die Frühstückszeit beendet ist.
Erscheinen Sie so, dass Sie innerhalb der angegebenen Zeiten mühelos Ihre Mahlzeit beenden können. Es ist nicht gestattet, sich Speisen vom Büffet für später mitzunehmen. Ebenfalls absolutes Tabu: Sich zig Gänge auf den Tisch zu laden und die Hälfte unberührt stehenzulassen.
Urlaubskleidung soll bequem und zweckmäßig sein. Dennoch gilt es je nach Tageszeit und Hotelkategorie einiges zu beachten: Morgens und mittags kann in Strandhotels zu den Mahlzeiten kurze Hose und T-Shirt oder Strandkleid getragen werden.
Beim Abendessen sollten Männer mit langer Hose und Hemd oder T-Shirt erscheinen, Frauen in Rock oder Kleid. Besonders ab 4 Sternen gilt: Kurze Hosen sind bei beiden Geschlechtern unerwünscht. Ebenfalls Tabu: Strand- oder Sportbekleidung.
Auf Reisen in Europa und Nordamerika erwartet das Servicepersonal in Restaurants Trinkgeld vom Gast. Üblicherweise zahlt man wenigstens zehn Prozent des Gesamtbetrages. In manchen Ländern ist es üblich, das Trinkgeld auf einem kleinen Teller zu hinterlassen.
Trinkgeld bekommt auch der Zimmerservice im Hotel und der Taxifahrer. Im Hotel sind 1 Euro pro Nacht üblich. Bei Taxifahrten können Sie aufrunden oder ebenfalls 10 Prozent zahlen. Gibt es einen Portier, zahlen Sie ebenfalls ein bis zwei Euro für den Service.
Die Liege am Pool mit einem Handtuch zu reservieren, ist besonders unter Deutschen und Briten eine verbreitete Unsitte. Besonders, wenn Sie selbst gar nicht am Pool sind, sondern sich vielleicht noch am Büffet aufhalten.
Liegen zu blockieren ist unhöflich. Daher sollten Sie Ihr Handtuch nur ausbreiten, wenn Sie sich dort aufhalten. Verlassen Sie den Poolbereich (Ausnahme: ein kurzfristiger Toilettengang), sollten Sie Ihr Handtuch auch mitnehmen.
Oben ohne ist vor allem in Skandinavien, Belgien und Deutschland verbreitet. Für FKK-Liebhaber gibt es eigens ausgewiesene Strände. Vergewissern Sie sich, was erlaubt ist, bevor Sie im Ausland nackt oder oben ohne baden.
In muslimischen Ländern wie Ägypten oder der Türkei ist baden oben ohne oder barbusiges Sonnen verboten. Aber auch in Europa ist es nicht unbedingt gern gesehen: In Ländern wie Spanien oder Griechenland sind solche Verhaltensweisen lediglich an touristischen Stränden geduldet.
Wer als Tourist eine Kirche, Synagoge, Moschee oder einen Tempel besichtigt, sollte angemessen gekleidet sein. Bedeutet: bedeckte Schultern und Knie für Gotteshäuser. In Synagogen müssen Männer eine Kopfbedeckung (Kippa) tragen. Moscheen dürfen Sie nur ohne Schuhe betreten. Frauen sollten Kopf und Schultern mit einem Tuch bedecken.
Übrigens ist mancherorts die Strandbekleidung (Bikini, Badehose) selbst für die Altstadt zu knapp: Auf Mallorca müssen Sie mit einer Geldbuße von bis zu 200 Euro rechnen. Achten Sie also außerhalb des Hotelzimmers auf angemessene Kleidung.
Handschlag ist in mittel- und westeuropäischen Ländern verbreitet. In südlichen Ländern wie Frankreich, Spanien und Italien ist zusätzlich noch der angedeutete Wangenkuss (teilweise doppelt) üblich.
Vor allem in asiatischen Ländern besteht eine größere Distanz beim Begrüßen als in Europa und Nordamerika. In Thailand ist der Wai-Gruß typisch: Mit geschlossenen Händen vor der Brust verneigen Sie den Kopf vor anderen. In islamischen Ländern kann der Handschlag erfolgen, aber nur unter Männern.
Vielerorts ist spätestens bis 12 Uhr das Zimmer zu räumen. Manchmal vergehen aber noch etliche Stunden bis zum Abflug. Wollen Sie die verbleibende Zeit noch nutzen, stellen viele Hotels ihren Service unter bestimmten Bedingungen zur Verfügung.
Üblicherweise können Sie Ihr Gepäck noch an der Rezeption aufbewahren. Dort können Sie erfragen, ob Sie den Swimmingpool und die Sauna noch benutzen dürfen. Hierfür kann das Hotel allerdings eine Zusatzgebühr verlangen.
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