Wozu gibt es Beratungsstellen für Senioren
Als Senior, vielleicht kurz vor dem Ruhestand, starten Sie in einen neuen Lebensabschnitt und haben ganz eigene Bedürfnisse und müssen sich neuen Themen widmen, zum Beispiel:
- Das Thema Rente mit all ihren Facetten
- Ein Umzug in eine Pflegeeinrichtung oder eine betreute Wohnung
- Die Vermittlung von altersgerechten Nebenjobs
- Der Umbau der eigenen Wohnung zu einem barrierefreien Heim
- Unterstützungen des tagtäglichen Lebens beziehungsweise der häuslichen Pflege
- Persönliche Beratung zu Themen wie Trauerbewältigung, Krankheiten, Erbe und ähnliches
Diese Liste ließe sich noch beliebig erweitern. Es bedarf also Experten, die sich umfassend mit den jeweiligen Themenbereichen auskennen und kompetent und vor allem kostenlos weiterhelfen.
Dazu hat jede größere Kommune Seniorenbeauftragte angestellt. Sogenannte IAV-Stellen (die Abkürzung steht für „Informations-, Anlauf- und Vermittlungsstelle“) haben eine offene Tür für ratsuchende, ältere Menschen, um vor Ort konkrete Hilfen vermitteln zu können. Zudem gibt es noch von den Landratsämtern aber auch von den Bundesländern weitere Stellen. Kommunale Seniorenbeiräte sowie die entsprechenden Beratungsstellen von sozialen Trägern und Ämtern runden das Informations- und Hilfsnetzwerk ab.
All diese Einrichtungen wissen genau über die Gegebenheiten vor Ort Bescheid und können auf Wunsch sogar einen direkten Kontakt herstellen. Sie können auf Ihre konkreten und individuellen Fragen eingehen und informieren nicht nur allgemein anhand kurzer Broschüren oder Flyer. Dies ist gerade dann wichtig, wenn es um finanzielle Fragen geht, denn die Situation ist bei jedem Menschen unterschiedlich.
Hier finden Sie Beratungsstellen für Senioren
Erster Ansprechpartner für ratsuchende Senioren ist in der Regel die örtliche Gemeinde. Je nach Größe Ihres Wohnortes also das Rathaus oder das entsprechende Amt. In größeren Städten sind Beratungsstellen für Senioren meist dem Sozial- beziehungsweise Bürgeramt unterstellt. Es gibt hier aber auch Angebote, die sich direkt in der Nachbarschaft befinden, sogenannte Nachbarschaftshilfen oder -werke.
Darüber hinaus können Sie sich auch an folgende Einrichtungen wenden:
- Seniorenvertretungen
Größere Städte verfügen über einen Seniorenbeirat. Kleinere Gemeinden bieten dies zwar meist nicht lokal aber zumindest regional in den jeweiligen Landratsämtern an. Hier engagieren sich Ehrenamtliche dafür, die Rechte älterer Menschen in Gemeinderäten und Kreistagen zu vertreten und auf ihre Probleme aufmerksam zu machen. - Soziale und kirchliche Träger
Gemeinnützige Einrichtungen wie sie zum Beispiel von Diakonie, Caritas, Arbeiterwohlfahrt (AWO), Arbeiter-Samariterbund (ASB), Deutschem Roten Kreuz (DRK), Malteser Hilfsdienst oder Paritätischem Wohlfahrtsverband betrieben werden, bieten ebenfalls Anlaufpunkte, wenn Sie Fragen zu den unterschiedlichsten Themen haben, die das Alter betreffen. Sei es die Schuldnerberatung oder die Seelsorge. Auch bei der Vermittlung von Haushaltshilfen, Alltagsbegleitern oder Freizeitpartnern können diese Stellen behilflich sein. - Rentenversicherung
Bei der gesetzlichen Rentenversicherung stehen Ihnen nicht nur Berater vor Ort für ein persönliches Gespräch zur Verfügung (in der Regel nach vorheriger Terminvereinbarung). Auch per Telefon lassen sich die meisten Fragen rund um Ihre Rente klären. Unter der kostenlosen Hotline 0800 1000 4800 sind kompetente Ansprechpartner von Montag bis Freitag ab 7.30 Uhr für Sie erreichbar. An Freitagen bis 15.30 Uhr, ansonsten sogar bis 19.30 Uhr. - Stadtteilzentren
Wenn Sie eine spezielle Frage zu örtlichen Gegebenheiten und Besonderheiten haben, stehen Ihnen in den Gemeinde- beziehungsweise Stadtteilzentren Berater niederschwellig zur Verfügung. Meist sind dies Sozialarbeiter, die sich im Quartier gut auskennen und schnell und unkompliziert helfen können. Häufig finden hier sogar extra Seniorentreffs statt. Manchmal gibt es sogar spezielle Mehrgenerationenhäuser, die neben Freizeitangeboten auch mit Rat und Tat zur Seite stehen. - Senioren-Lebenshilfe
Die Senioren-Lebenshilfe berät Sie ebenfalls umfangreich – auch telefonisch. Unter der kostenfreien Rufnummer 0800 83221100 sind die Berater von Montag bis Freitag zwischen 8.00 und 18.00 Uhr für Sie da. Hier finden Sie persönliche Betreuung rund um alle Themen des Alters. Da es sich dabei jedoch um eine private Organisation handelt, sind die konkreten Leistungen kostenpflichtig.
Wenn Sie genau wissen möchten, welche Beratungsstellen für Senioren es bei Ihnen gibt, dann können Sie sich auch für Ihre Region bei der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen informieren oder über das Serviceportal des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend nähere Informationen einholen.
Spezielle Beratung bei Pflegethemen
Wer Fragen zu Pflegethemen hat oder Hilfe und Unterstützung bei der Wahl eines Pflege- oder Altenheims benötigt, kann bei Bedarf auch einen Pflegelotsen zu Rate ziehen. Dieser hilft Ihnen, sich in dem Angebotsdschungel zurecht zwischen ambulanter Pflege, betreutem Wohnen und vollstationären Einrichtungen zurecht zu finden. Außerdem weiß er, was von der gesetzlichen Rentenversicherung bei welchem Pflegegrad finanziert wird.
Finden Sie mehr Infos zu diesem Thema in unseren gesonderten Artikel über Pflegelotsen.
Weitere Beratungsstellen
Über die oben genannte Angebote hinaus, gibt es noch Experten und Spezialisten für ganz bestimmte Themen, die Ihnen in Detailfragen weiterhelfen können. Dazu zählen unter anderem:
- Die Bundesagentur für Arbeit, die Ihnen bei der Vermittlung eines Nebenjobs behilflich sein kann.
- Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die Ihnen bei der Finanzierung von einem Umbau Ihrer eigenen vier Wände zu einem barrierefreien Heim mit verschiedenen Programmen helfen kann.
- Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA). Sie berät Sie rund um alle Gesundheitsthemen sowie über Themen wie Sucht, psychische Störungen oder Partnerschaft. Die Ansprechpartner können Sie zudem an die entsprechenden Beratungsstellen vor Ort vermitteln, wenn es um eine intensivere Begleitung geht. Die jeweiligen Telefonnummern finden Sie unter diesem Link.
- Der Sozialverband VdK Deutschland e.V.. Er kann bei familiären Konflikten oder Eheproblemen ein erster Schritt sein, um regionale Hilfseinrichtungen zu finden. Auch Pro Familia kann hier helfen, selbst wenn sich deren Angebot vorrangig an jüngere Menschen richtet.
- Die Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie e.V. (DGGG), die sich eher theoretisch und tiefgreifend mit altersgerechten Themen befasst. Wer über den wissenschaftlichen Stand der altersgerechten Angebote informiert sein möchte, findet dazu nähere Details auf deren Seite.
- Ihre Krankenversicherung, die Ihnen ebenfalls Beratungen zu Gesundheits- und Versichertenthemen anbietet. Auf Ihrer Versichertenkarte oder in Ihren Unterlagen finden Sie die entsprechende Hotline oder das nächstgelegene Servicecenter.
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