Cash Stuffing: Sparen Sie bares Geld mit der Umschlagmethode

Was heute ein neuer Trend ist, um bares Geld zu sparen – das ‚Cash-Stuffing‘, kannten unsere Omas schon als Umschlagmethode: Das Bargeld wurde budgetiert in Briefumschlägen. Es klingt wenig trendy – aber diese Art der privaten Kassenführung ist wieder aktuell. Kein Wunder, denn was früher schon sehr gut funktionierte, klappt auch heute in Zeiten der knappen Haushaltskassen. Wie die Umschlagmethode funktioniert, erklären wir Ihnen hier mit praktischen Tipps. Sparen wie Oma – aber in modern.

Cash Stuffing: Sparen Sie bares Geld mit der Umschlagmethode

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Cash Stuffing: Bargeld in Briefumschlägen

Heute wird viel mit Karte bezahlt im Lebensmittelladen, im Restaurant – selbst das Brötchen beim Bäcker werden bargeldlos bezahlt. Wer verliert da nicht schnell den Überblick, wieviel Geld er ausgegeben hat?

Bei der Umschlagmethode, auch Cash-Stuffing (deutsch: „Bargeld stopfen“) genannt, passiert das nicht mehr. Das Geld wird budgetiert und in verschiedene Kategorien eingeteilt. Einmal in der Woche (oder im Monat für die Profis) wird das Geld am Automaten gezogen. Dann werden die Euros planvoll in die Kuverts gesteckt.

Vorteile der Umschlagmethode

Die Vorteile der Umschlagmethode liegen auf der Hand:

  • Sie gewinnen einen sehr guten Überblick über Ihre Ausgaben und Finanzen.
  • Sie konsumieren bewusster, denn die spontane Impulseinkäufe werden unterdrückt.
  • Sie blicken kritisch auf Ihr eigenes Ausgabeverhalten.
  • Sie entdecken mögliche Stellen, wo Sie sparen können.

Nachteile der Umschlagmethode

Ganz einfach ist der Umgang mit der Umschlagmethode nicht, es gibt ein paar Stolpersteine:

  • Sie können keine Online-Käufe mit Bargeld tätigen.
  • Es besteht die Gefahr, dass Ihre Umschläge gestohlen werden oder Sie einen verlieren.
  • Sie könnten Schwierigkeiten haben, sich an die Kategorien zu halten.
  • Den Zeitaufwand, um die Haushaltskasse zu budgetieren und die Käufe zu planen, erleben Sie als belastend.

Was ist Cash-Stuffing?

Cash-Stuffing ist das englische Synonym für die Umschlagmethode. Es benennt den Augenblick, wenn zu Beginn einer neuen Woche oder eines neuen Monats der Umschlag mit Geld bestückt wird. Das Gegenteil davon ist das „Unstuffing“, bei dem die Kuverts am Ende einer Woche oder eines Monats wieder geleert werden und das übriggebliebene Geld gespart wird.


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Umschlagmethode für Anfänger

Ihre monatlich immer wiederkehrenden Zahlungen kennen Sie: Miete, Gas, Strom und Wasser, Steuern, Versicherungen und Handy. Diese werden hier als Fixkosten behandelt und nicht budgetiert. Für diese Ausgaben lassen Sie das Geld auf Ihrem Konto liegen. Alle anderen Kosten variieren und passen sehr gut zur Umschlag-Methode.

Welche Kategorien gibt es bei der Umschlagmethode?

Letztendlich bildet jeder individuell seine Kategorien. Wir geben Ihnen hier Beispiele, die sich bewährt haben:

  • Lebensmittel (Obst, Gemüse, Fleisch, Brot, Milchprodukte…)
  • Genuss (Süßigkeiten, Bier, Wein…)
  • Kosmetik/Hygieneartikel (Toilettenpapier, Deo, Dushgel, Shampoo…)
  • Haushaltszubehör (Kochtopf, Besteck, Geschirr…)
  • Auto/Tanken (Benzin, Reparatur…)
  • Kultur/Sport/Hobby (Konzert, Theater, Sportzubehör, Schwimmbad…)
  • Restaurant (Fastfood, Dinner …)
  • Mode (Kleidung, Schuhe, Tasche…)
  • Dienstleistung (Friseur, Nagelstudio…)
  • Geschenke (Geburtstage, Weihnachten…)
  • Medikamente (Pflaster, Tabletten, Vitamine…)
  • Notfälle
  • Sparen

Die Schritt für Schritt Anleitung – Umschlagmethode/Cash Stuffing

Wir haben hier für Sie noch einmal kurz und knapp die einzelnen Schritte zusammengefasst:

  1. Überblick verschaffen: Wofür gebe ich Geld aus?
  2. Passende Kategorien bilden
  3. Bargeld in Umschläge stecken
  4. Mit dem Geld aus den Umschlägen bezahlen
  5. Unstuffing: Am Wochen- oder Monatsende übrig gebliebenes Geld sparen


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Cash Stuffing – kostenlose Vorlagen: Gestaltung der Umschläge

Während unseren Großeltern nur einfache Papierumschläge zur Verfügung standen, haben wir diverse Gestaltungsmöglichkeiten.

Sie können einfache Briefumschläge nutzen, diese mit einem Filzmarker beschriften und in einer Schachtel aufbewahren. Für Einsteiger ist dies eine gute Möglichkeit, um sich mit der Methode vertraut zu machen.

Sehr schick und praktisch sind Etuis mit durchsichtigen Plastikhüllen. Sie können in die Hülle ein verstärktes Papier legen, auf dem die Kategorie erkennbar ist. Das passende Geld oder die Bons legen Sie dahinter. Diese Etuis können besonders beim Einkauf hilfreich sein, weil Sie alles beisammen haben. Auf der anderen Seite müssen Sie mit einem solchen Etui viel vorsichtiger sein, weil sie sich mit dem vollgestopften Etui besonders vor Dieben schützen müssen.

Um Ihnen den Einstieg zu erleichtern, bieten wir Ihnen hier eine kostenlose Beschriftung der Kategorien zum Download an.

CASH STUFFING VORLAGEN (PDF)

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Umschlagmethode berechnen

Bevor Sie mit der Umschlagmethode starten, sammeln Sie zunächst einmal die Einkaufsbons, Quittungen und Belege von zwei bis vier Wochen. Wie bereits geschrieben: Die Fixkosten wie Miete und Versicherung werden hier nicht budgetiert.

Berechnen Sie anhand der gesammelten Bons Ihre Kosten in den verschiedenen Bereichen, so gewinnen Sie einen ungefähren Eindruck davon, wie viel Geld Sie in einer Woche benötigen. Wenn Ihnen noch mehr Geld zur Verfügung steht, können Sie dieses in den Umschlag für Notfälle stecken. So haben Sie einen kleinen Finanzpuffer für den Notfall.

Jetzt gehen Sie zur Bank und heben den Betrag ab. Es fühlt sich vermutlich merkwürdig an, die Geldscheine in das passende Kuvert zu stecken. Sie sind ganz frei, wie Sie das Geld einteilen möchten. Setzen Sie es so ein, wie es für Sie am besten persönlich passt. Wichtiger Tipp am Rand: Lassen Sie sich das Geld in kleinen Scheinen auszahlen. So können Sie die Umschläge besser mit den passenden Beträgen füllen.

Sie werden schnell merken, dass diese neue Budgetierung Sie herausfordert. Vielleicht wird sogar Ihr Ehrgeiz geweckt, weil Sie Ihre Limits nicht überschreiten wollen.

Alles Geld, das am Ende der Woche beziehungsweise des Monats übrig bleibt, können Sie in das Kuvert „Sparen“ stecken.

Cash Stuffing – Erfahrungen mit der Umschlagmethode

Bei aller Euphorie darüber, die Kosten in den Griff zubekommen – ganz leicht ist der Umgang mit Umschlag-Methode nicht. Sie müssen Ihre Ausgaben und Shopping-Touren mehr planen. Spontane Einkäufe bringen das Konzept leicht durcheinander:

Angenommen Sie möchten Ihren Wocheneinkauf erledigen, dann sollten Sie den Umschlag für Lebensmittel mitnehmen. Sie bezahlen nur mit dem Geld aus diesem Kuvert. Wenn Sie mehr Geld ausgeben als geplant, müssten Sie korrekter Weise überflüssige Lebensmittel an der Kasse zurückgeben. Das ist unangenehm, aber bringt Sie auch dazu Ihre Einkäufe genau zu überlegen und keinen Impulskauf zu tätigen. Wenn Sie im Limit eingekauft haben, kommen Quittung und Wechselgeld wieder in den Umschlag.

Falls Sie vorhaben auch Hygieneartikel, Süßigkeiten und Alkohol einzukaufen, müssten Sie auch diese Umschläge mitnehmen. Einkäufe aus dem Internet sind hier noch erschwerter zu handhaben. Geld wieder auf das Konto einzahlen, weil bargeldlos bezahlt wurde macht wenig Sinn bei den Bankgebühren.

Lohnt sich das Cash-Stuffing nun?

Cash-Stuffing lohnt sich am meisten für denjenigen, der ständig den Blick für seine Ausgaben verliert. Es trainiert, die eigenen Ausgaben zu kalkulieren, zu budgetieren, zu planen und seinen Kaufimpuls zu kontrollieren.

Auch Menschen, die gerne planen und es lieben, den Überblick zubehalten, werden mit der Umschlag-Methode auch wunderbar zurecht kommen.

Auf jeden Fall profitieren Sie davon, denn Sie müssen sich im Alltag zurückhalten. Dadurch wird es ihnen gelingen, ein kleines Finanzpolster für besondere Ausgaben aufzubauen.

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[Bildnachweis: Herbstlust.de; Shutterstock.com]

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