Duschen: Irrtümer, Häufigkeit + Tipps zur richtigen Dusche

Die Deutschen duschen gerne und viel. Doch nicht jeder duscht richtig. Was so simpel klingt, ist durchaus eine kleine Wissenschaft für sich.

Wie oft, wie lange und wie genau Sie duschen sollten – dazu gibt es ärztliche Empfehlungen, die wir an dieser Stelle für Sie zusammengefasst haben. Außerdem geben wir einen kurzen Überblick über den Duschmarkt, für den Fall, dass Sie den Kauf einer neuen Dusche planen.

Duschen: Irrtümer, Häufigkeit + Tipps zur richtigen Dusche

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Wie oft sollte ich duschen?

Das Duschen ist beliebt. Und zwar nicht erst in den letzten Jahrzehnten. Bereits in der Antike gab es private und öffentliche Duschen, um einen Wasserfall zu simulieren. Daher leitet sich im Übrigen auch das Wort ab, denn der lateinische Begriff ductio bedeutet schlicht „Leitung“.

Und was gibt es schöneres, als sich nach dem Schwimmen, dem Sport oder einer anstrengenden Wanderung einer entspannenden Dusche hinzugeben. Oder morgens zum Aufwachen. Gerade im Sommer gibt es nicht wenige Menschen, die sogar mehrmals am Tag duschen. Und auch sonst duscht ein Drittel aller Deutschen täglich.

Doch ist das überhaupt gut für unsere Haut? Schließlich handelt es sich bei ihr um das größte Organ unseres Körpers und das will entsprechend schonend gepflegt werden. Hautärzte (Dermatologen) raten dazu, der Haut längere Regenerationsphasen zuzugestehen als nur 24 Stunden. Denn Duschen – gerade wenn es zu heiß oder zu lange durchgeführt wird – zerstört die Fettschicht der Haut, den sogenannten Hypolipidfilm und trocknet sie aus. Diese Schutzschicht ist wichtig, denn sie bewahrt uns vor dem Eindringen von Keimen und Erregern und hält die Haut elastisch.

Wer täglich duscht, läuft Gefahr, dass die Haut austrocknet und sich mitunter juckende Stellen oder gar Ekzeme bilden. Daher raten Dermatologen dazu, maximal dreimal pro Woche zu duschen und die schweißintensiven Körperstellen wie Achseln, Intimbereich und Füße stattdessen täglich mit einem Waschlappen und einer pH-neutralen Waschlotion oder Seife zu reinigen.

Falls Sie dennoch nicht von der täglichen Dusche lassen möchten, so raten die Hautärzte dazu, wenigstens nicht zu lange darunter zu stehen (maximal zehn Minuten sollten es sein!) und dem Körper anschließend sofort die verlorene Schutzschicht durch ein intensives Eincremen mit einer ökologischen und schonenden Body-Lotion wieder zurück zu geben.

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Tipps für das richtige Duschen

Wir sollen also nicht täglich duschen und nicht länger als zehn Minuten – soweit so gut. Doch ansonsten ist das Duschen doch einfach, oder? Da gibt es doch nichts weiter zu beachten, möchte man meinen. Doch das ist falsch gedacht. Beim Duschen gibt es eine Reihe hilfreicher Tipps, die uns helfen, die Körperhygiene zu einem angenehmen Erlebnis zu machen und dennoch dabei die Haut zu schonen:

  • Das richtige Duschgel
    Manche schwören darauf, völlig ohne Seife oder Duschgel zu duschen. Das kann man zwar machen, aber wenn wir das richtige Mittel verwenden, dann spricht nichts gegen das Duschen mit einem Gel oder einer Seife. Diese sollten jedoch pH-neutral und damit hautschonend sein. Der pH-Wert gibt den Säure- beziehungsweise Basenwert an. Der unserer Haut liegt bei ungefähr 5,5 – der Wert eines Duschgels sollte diesem also entsprechen. Gerade für das Gesicht und den Intimbereich sollten Sie besonders milde Mittel verwenden.
  • Die richtige Temperatur
    Viele lieben es, sich unter eine so richtig heiße Dusche zu stellen, auch um den Kreislauf anzuregen. Eine gute Dusche habe die Fähigkeit, die Haut rot zu färben – so denkt so mancher. Doch das tut unserer Schutzschicht auf der Haut nicht gut. Dermatologen raten eher zu handwarmen Wasser – also maximal 36 Grad.
  • Der richtige Ablauf
    Wasser an – drunter stellen – einseifen – abspülen – fertig. Was kann daran schwierig sein? Im Prinzip nichts. Doch der sinnvollste Ablauf liegt im Detail. Zum einen empfehlen die Experten, während des Einseifens das Wasser abzustellen. Nicht nur, um Wasser zu sparen, sondern auch um die Haut zu schonen und die Seife nicht sofort wieder nutzlos abzuspülen. Außerdem sollten Sie darauf achten, nur die schweißintensiven Stellen einzuseifen. Man spricht von der „T-Zone“: also Achselhöhlen, vorderer Oberkörper und Intimzone. Alle anderen Körperbereiche werden dadurch automatisch mit gereinigt.
  • Das richtige Haarewaschen
    Um Haare und Kopfhaut nicht zu sehr auszutrocknen und den Körper somit zu einer Überproduktion von Fett zu zwingen, sollten Sie die Haare nur höchstens alle drei Tage waschen. Stattdessen dann aber gründlich. Also je zweimal shampoonieren und gründlich ausspülen und dann im Anschluss mit einem Conditioner, also einer Haarspülung, pflegen.
  • Die richtige Atmosphäre
    Für viele ist das Duschen eine kleine Auszeit und ein WellnessRitual. Die passende Lieblingsmusik unterstreicht das womöglich noch. Um binnen kurzer Zeit unter der Dusche entspannen zu können, kann es auch helfen, bestimmte ätherische Öle auf den Boden der Dusche zu träufeln – zumindest dort, wo Sie nicht gerade stehen.
  • Das richtige Abtrocknen
    Auch mit dem Handtuch gibt es einiges zu beachten. Zum einen ist ein feuchtes Stück Stoff der ideale Nährboden für Keime, weswegen ein Handtuch mindestens alle sieben Tage gewaschen werden sollte – besser häufiger. Zum anderen sollten Sie beim Abtrocknen nicht wild reiben und rubbeln, sondern nur vorsichtig tupfen, um die Haut nicht noch weiter anzugreifen.
  • Die richtige Nachbehandlung
    Nicht nur Ihrem Körper sollten Sie eine Pflege nach dem Duschen zukommen lassen, auch Ihrer Dusche selbst: Wer einen Duschvorhang nutzt, sollte diesen möglichst frei außerhalb der Wanne zum Trocknen hängen lassen. Bei einer Duschwand empfiehlt es sich, diese mit einem Gummiabzieher trocken zu ziehen, um hartnäckige Fleckenbildung zu verhindern.

Im Übrigen gibt es keinen richtigen oder falschen Zeitpunkt, um zu duschen. Ob abends oder morgens – das ist für die Haut egal. Wer in einem Mehrparteienhaus jedoch spät in der Nacht duscht, sollte die Zeitspanne seinen Nachbarn zu Liebe reduzieren, auch wenn das Landgericht Köln und das Oberlandesgericht Düsseldorf in ihren Rechtsprechungen ein nächtliches Duschen von bis zu 30 Minuten als adäquate Lärmverursachung beurteilt haben.

Tipp: Duschen günstig kaufen?

Je nach Ihrem Bedarf beläuft sich das Angebot an Duschen von Produkten um 300 Euro bis hin zu 3.000 Euro oder im Luxussegment sogar noch weit darüber. Dabei sind die Möglichkeiten durchaus vielfältig: von der einfachen Eck- oder Nischenkabine über einen Aufsatz auf eine Badewanne bis hin zu einer begehbaren, barrierefreien und computergesteuerten Dusche mit zuschaltbarer Brause für ein Regenwalderlebnis oder eingebautem Digitalradio.

Folgende Möglichkeiten haben Sie, sich nach der für Sie passenden Dusche umzusehen:

  • Baumärkte
  • Möbelhäuser
  • Sanitärfachhandel
  • Internetversandhandel

Gerade wenn Sie einen umfangreichen Einbau planen und handwerklich nicht so geschickt sind, empfehlen wir den Einbau und die Beratung vom Fachmann. Zudem sind die Angebote aus den Baumärkten und im Internet mitunter von minderer Qualität. Dazu können Ihnen die Experten noch hilfreiche Zusatzfunktionen empfehlen, zum Beispiel wenn Ihr Leitungswasser am Ort extrem kalkhaltig ist oder wenn Ihr Badezimmer ohnehin zu Schimmelbildung neigt. Es empfiehlt sich, hier nicht vordergründig nur auf die Kosten zu achten, sondern auf vielmehr auf die Qualität, so dass Sie langfristig noch Freude an Ihrer Dusche haben.

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Duschen oder Baden?

Wer überzeugter Bade-Fan ist, wird dies kaum durch eine Dusche ersetzen wollen. Und ein gemütliches Entspannungsbad in der Wanne ist auch etwas Schönes. Daher sehen viele im Duschen und Baden keinen Widerspruch, sondern ein Sowohl-als-auch.

Doch wer die Wahl hat, findet im Duschen durchaus einige Vorteile:

  • Duschen spart Wasser
    Beim Duschen wird nur etwa ein Zehntel an Wasser benötigt als beim Baden – oftmals sogar noch deutlich weniger. Mit einem wassersparenden Duschkopf können Sie den Verbrauch noch einmal um zwei Drittel reduzieren. Und auch der Energieverbrauch ist beim Baden ebenfalls zwei- bis dreimal höher. Mit dem Duschen können Sie also nicht nur Wasser sparen, sondern auch einen Stromfresser reduzieren und somit nachhaltiger leben.
  • Duschen spart Zeit
    Bis eine Wanne voll gelaufen ist, dauert es. Duschen geht da wesentlich schneller. Für ein ausgiebiges Vollbad müssen Sie mindestens 30 Minuten rechnen, aus der Dusche sind Sie nach spätestens zehn Minuten wieder draußen.
  • Duschen spart Feuchtigkeit
    Wer Feuchtigkeitsprobleme im Badezimmer hat, sollte nicht zu oft baden. Ein Vollbad verursacht eine höhere Luftfeuchtigkeit und bietet damit Schimmel- und Bakterienkulturen einen idealen Wohlfühlraum. So oder so sollten Sie nach der Dusche oder dem Bad ausgiebig lüften, sofern Sie im Badezimmer über ein Fenster verfügen.

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