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Was versteht man unter Glamping?
Der Begriff Glamping ist eine Zusammensetzung aus den englischen Begriffen „Glamourous Camping“ und bedeutet so viel wie glamouröses oder luxuriöses Campen. Diese Tourismusform ist in den letzten Jahren aufgekommen. Sie richtet sich an Urlauber, die Natur und Gemütlichkeit, aber auch Luxus und Exklusivität suchen. Alternative Begriffe sind Fünf-Sterne-Camping, Boutique-Camping, Luxuscamping, Komfortcamping oder Nobelcamping.
Glamping steht damit auch für das Außergewöhnliche: Übernachten in Baumhäusern, Blockhütten oder Schlaffässern zählt ebenso zum Angebot wie Urlaub im Tiny House oder in der Jurte. So vielseitig wie die Wohnmöglichkeiten sind auch die Urlaubsziele. Mittlerweile gibt es in ganz Europa Glamping Destinationen. Zudem finden die Urlauber meist eine attraktive Infrastruktur mit Wellness-Einrichtungen vor.
Was ist der Unterschied zwischen Camping und Glamping?
Wie die Betreiber Glamping konkret auslegen, kann im Einzelfall sehr unterschiedlich sein. Camping verbindet man häufig mit Zelten und Lagerfeuer, womöglich eigenem Wohnmobil. Diese Urlaubsform ist auf Selbstversorger ausgelegt. Sie selbst bereiten Ihre Mahlzeiten zu. Und wer nicht gerade eine Ferienwohnung bezieht, ist äußerst minimalistisch und teilweise beengt unterwegs. Beim Glamping hingegen gibt deutlich mehr Überschneidungen mit der Unterbringung in Hotels oder Ferienhäusern.
- Geräumigkeit
Glamping Unterkünfte sind häufig stabiler und geräumiger als typischerweise beim Camping. In den Unterkünften wird zum Teil großer Wert auf hochwertige Materialien und Design gelegt. - Hygiene
Statt sich mit duzenden anderen Urlaubern die Sanitäranlagen zu teilen, haben Sie in den meisten Unterkünften Ihr eigenes Bad. - Auflagen
Zum anderen kann es Auflagen wie in Hotels geben. So ist beispielsweise Grillen oder Zubereitung von warmen Speisen in den Biosphäre Glamping Resorts Bliesgau nicht erlaubt.
Was braucht man fürs Glamping?
Einer der unübertroffenen Vorteile: Sie finden Sie Ihre Unterkunft bereits vor. Somit benötigen Sie fürs Glamping weitaus weniger als fürs klassische Camping. Wie bei anderen Individualreisen buchen Sie Ihre Mietunterkunft. Der Transport von Zelten oder Wohnwagen entfällt. Stattdessen reisen Sie einfach mit Ihrem Gepäck zur Unterkunft an.
Auch aufwendiges Packen und Mitführen von Haushaltsutensilien entfällt. Sie haben richtiges Besteck und Teller vor Ort. Die Unterkunft wird im Regelfall entsprechend ausgestattet sein. Für Extra-Wünsche (wie Bademantel für die Sauna) können allerdings zusätzliche Gebühren anfallen.
Unterkünfte im Glamping
Ganz im Einklang mit der Natur, aber dennoch auf modernen Komfort nicht verzichten wollen? Das versprechen Glamping Unterkünfte. Denn häufig kommen natürliche Materialien wie Holz zum Einsatz. Manche Unterkünfte (zum Beispiel Baumhäuser) sind nicht mit Strom oder Wasser ausgestattet, andere dafür mit Solarenergie. Daher eignet sich diese Tourismusform auch für jene, nachhaltig reisen wollen.
Glamping Unterkünfte sind meist mitten in der Natur gelegen. Nachts können Sie in den Sternenhimmel blicken. Tagsüber bietet sich Ihnen beispielsweise der Ausblick auf Wald oder Berge. Auch ist die Entfernung zu anderen Campern beziehungsweise Glampern groß genug, um in Ruhe den Urlaub genießen zu können. Gleichzeitig gibt es nicht DIE Glamping Unterkunft: Sowohl nach Art als auch Ausstattung ist eine große Bandbreite möglich, die sich preislich niederschlägt.
Was ist ein Glamping Zelt?
Im Gegensatz zur Tourismusform ist das Glamping Zelt kein neues Phänomen: Schon Indianerhäuptlinge oder nomadisch lebende Völker wussten Luxus und Zelt miteinander zu verbinden. So können Glampingfreunde beispielsweise in einer Jurte urlauben. Der runde Zelttyp war vor allem in der Mongolei, Kirgisistan und in Kasachstan üblich. Er besteht aus natürlichen Materialien wie Baumwolle und Wollfilz als Abdeckung beziehungsweise Dämmung. Heutzutage können Holzfußboden und imprägniertes Segeltuch hinzukommen.
Viele Glamping Zelte haben nur wenig mit klassischen Zelten gemein. Zum einen sind sie deutlich größer und häufig für mehrere Personen ausgelegt. Statt kriechend auf allen Vieren können Sie diese aufrecht begehen und darin stehen. Zum anderen finden Sie darin mehrere Bereiche wie Küchen-, Schlaf-, Wohn- und Sanitärbereich getrennt voneinander vor. Meist sind Wände und Böden aus Holz. Zudem finden Sie neben komfortablen Betten Möbel wie Tisch und Stühle. Daneben sind weit verbreitete Wohnformen:
Glamping Bungalow
Dazu können beispielsweise Berghütten, Mobilheime, Stelzenhäuser und Ferienhäuser zählen. Der Bungalow Möwe am Ostseecamp Seeblick bietet beispielsweise für vier Personen Platz. Er verfügt über zwei getrennte Schlafräume, Wohnzimmer, Küche und Bad. Daneben bietet er eine große Terrasse mit Gartenmöbeln und Parkplatz für den eigenen PKW.
Glamping Baumhaus
Völlig unterschiedlich können zudem Glamping Baumhäuser ausgelegt sein. Manche bieten Platz für zwei Personen, andere können eine Familie beherbergen. Dementsprechend groß sind auch die Überschneidungen zu anderen Wohnformen: Wer beispielsweise im „s’Baumhaus Dörfle“ nächtigt, befindet sich in einem Haus. Dieses steht auf einem nachempfundenen Baumstamm, hat aber angesichts des hohen Komforts mit eigenem Bad wenig mit einem klassischen Baumhaus gemein. Stattdessen mehr mit einer Almhütte oder einem Tiny House. Andere Baumhäuser hingegen sind deutlich spartanischer ausgestattet. Auch handelt es sich bei den Sanitäranlagen um Gemeinschaftstoiletten.
Beliebte Urlaubsziele für Glamper
Ob in Deutschland, Italien oder Namibia: Glamping ist weltweit möglich. Je nach Angebot unterscheidet es sich dann auch nicht von anderen Pauschalreisen. Lediglich die Unterbringung erfolgt nicht im klassischen Hotel.
Glamping Deutschland
Ganz oben an der Spitze der Reiseziele steht Deutschland. Die Anreise ist vergleichbar kurz, die Standards hoch und man weiß, was man hat: Keine Verständigungsprobleme und eine gute Infrastruktur. Das Glampingportal „glamping.info“ listet allein für Deutschland über 1.000 Unterkünfte auf, verteilt über sämtliche Bundesländer. Ganz weit vorne: Bayern und Baden-Württemberg. Aber auch an der Nordsee und an der Ostsee finden sich zahlreiche Gelegenheiten.
So etwa das Nord-Ostee Camp Premium Camping Pod in Schleswig-Holstein. Die Hütten („Pods“) sind mit Schlafzimmer und Wohnbereich mit Kamin ausgestattet. Sie verfügen sämtlich über eine eigene Dusche und Toilette. Ein barrierefreies Multihouse bietet Gelegenheit zum waschen, trocknen, kochen und Essen. Zusätzliche Sanitäranlagen und Sauna sowie abwechslungsreiche Freizeit- und Beschäftigungsmöglichkeiten runden das Angebot ab.
Glamping Italien
Zu den beliebtesten Urlaubszielen deutscher Touristen zählt Italien. Auch dieses sonnenverwöhnte Land bietet Nobelcampern aus Deutschland etliche Glampingziele. Eins davon ist das Camping Village Roma Capitol. Neben Stellplätzen für eigene Wohnmobile bietet es Mobilheime und Lodgezelte im Safaristil, die sich fürs Glamping eignen. Gelegen im Naturschutzgebiet, können Urlauber dort dennoch alle Bequemlichkeiten wie diverse Sportmöglichkeiten und Kulturangebote in der Nähe nutzen.
Die Unterkünfte selbst sind modern und mit Bad ausgestattet. Das Besondere: Ebenfalls im Angebot ist eine Unterkunft für Urlauber, die barrierefrei reisen wollen. Zahlreiche Glamping Destinationen bieten sich auch in Venetien. Darunter etwa die Vier-Sterne-Ferienanlage Camping Village Pino Mare (zwischen Pinienwald und Sandstrand gelegen) oder die Vier-Sterne-Ferienanlage Vela Blu Camping Village.
Glamping Kroatien
Ebenso sonnig, gastfreundlich und zudem günstig ist Kroatien. Zu den beliebten Gegenden zählt beispielsweise Istrien, das zahlreiche Glamping Unterkünfte bietet. Das Holiday Centre Bi Village etwa liegt nur fünf Gehminuten vom Strand. Umgeben vom Aussicht auf den Nationalpark Brijuni können Urlauber alle Annehmlichkeiten eines Hotelurlaubs genießen: Die Unterkünfte verfügen allesamt über eine Küchenzeile sowie eigene Badezimmer mit Dusche oder Badewanne.
Vor Ort sind über Bingo und Aerobic zahlreiche Aktivitäten wie Karaoke, Yoga oder diverse Wassersportarten möglich. Daneben bietet die Infrastruktur über Friseur, Waschsalon und Autovermietung viele Annehmlichkeiten.
Reise Knigge: Korrektes Verhalten im Flieger & am Urlaubsort
Jeder möchte sich im Urlaub wohl fühlen. Darüber vergessen einige jedoch, dass sie nicht zu Hause sind. Je nach Zielland können andere kulturelle Sitten herrschen. Allgemein lässt sich sagen: Ihr Verhalten gegenüber Mitreisenden, Personal und Einheimischen sollte höflich und rücksichtsvoll sein. Das gilt auch im Fall von Reisemängeln. Bewahren Sie immer die Ruhe und kommunizieren Sie freundlich. Auf der sicheren Seite sind Sie zudem mit unserem Reise Knigge:
Beim Boarding nehmen Sie zügig Ihren Platz ein, aber ohne zu drängeln. Manche Fluglinien lassen die Reisenden nach Priorität oder Sitzplätzen einsteigen. Das Handgepäck verstauen Sie in Ihrem Fußraum. Für große Handgepäckstücke nehmen Sie das Gepäckfach über Ihrem Sitz.
Zuvor sollten Sie sich aber vergewissern, dass Sie nicht andere Reisende aufhalten: Bildet sich hinter Ihnen eine Schlange, warten Sie, bis diese Personen ihren Platz aufgesucht haben.
Grüßen Sie freundlich Ihren Sitznachbarn, falls in Ihrer Sitzreihe bereits jemand sitzt. Bitten Sie die Person kurz aufzustehen, sofern Sie zu Ihrem Platz an ihr vorbeimüssen. Gleiches gilt, wenn Sie während des Fluges die Toilette aufsuchen wollen.
Die Armlehnen des Mittelplatzes werden idealerweise zur Hälfte vom Reisenden und zur anderen Hälfte vom Mitreisenden benutzt. Kommt es zu keiner nonverbalen Übereinstimmung, kann ein freundlicher Hinweis helfen: Sagen Sie Ihrem Sitznachbarn, dass Sie ebenfalls die Lehne benutzen möchten.
Reisende sollten sich an den Öffnungszeiten orientieren. Heißt: Wenn das Frühstück erst um 8 Uhr morgens angeboten wird, ist früheres Erscheinen unhöflich. Umgekehrt müssen Sie um 10.50 Uhr mit reduziertem Angebot rechnen, wenn um 11 Uhr die Frühstückszeit beendet ist.
Erscheinen Sie so, dass Sie innerhalb der angegebenen Zeiten mühelos Ihre Mahlzeit beenden können. Es ist nicht gestattet, sich Speisen vom Büffet für später mitzunehmen. Ebenfalls absolutes Tabu: Sich zig Gänge auf den Tisch zu laden und die Hälfte unberührt stehenzulassen.
Urlaubskleidung soll bequem und zweckmäßig sein. Dennoch gilt es je nach Tageszeit und Hotelkategorie einiges zu beachten: Morgens und mittags kann in Strandhotels zu den Mahlzeiten kurze Hose und T-Shirt oder Strandkleid getragen werden.
Beim Abendessen sollten Männer mit langer Hose und Hemd oder T-Shirt erscheinen, Frauen in Rock oder Kleid. Besonders ab 4 Sternen gilt: Kurze Hosen sind bei beiden Geschlechtern unerwünscht. Ebenfalls Tabu: Strand- oder Sportbekleidung.
Auf Reisen in Europa und Nordamerika erwartet das Servicepersonal in Restaurants Trinkgeld vom Gast. Üblicherweise zahlt man wenigstens zehn Prozent des Gesamtbetrages. In manchen Ländern ist es üblich, das Trinkgeld auf einem kleinen Teller zu hinterlassen.
Trinkgeld bekommt auch der Zimmerservice im Hotel und der Taxifahrer. Im Hotel sind 1 Euro pro Nacht üblich. Bei Taxifahrten können Sie aufrunden oder ebenfalls 10 Prozent zahlen. Gibt es einen Portier, zahlen Sie ebenfalls ein bis zwei Euro für den Service.
Die Liege am Pool mit einem Handtuch zu reservieren, ist besonders unter Deutschen und Briten eine verbreitete Unsitte. Besonders, wenn Sie selbst gar nicht am Pool sind, sondern sich vielleicht noch am Büffet aufhalten.
Liegen zu blockieren ist unhöflich. Daher sollten Sie Ihr Handtuch nur ausbreiten, wenn Sie sich dort aufhalten. Verlassen Sie den Poolbereich (Ausnahme: ein kurzfristiger Toilettengang), sollten Sie Ihr Handtuch auch mitnehmen.
Oben ohne ist vor allem in Skandinavien, Belgien und Deutschland verbreitet. Für FKK-Liebhaber gibt es eigens ausgewiesene Strände. Vergewissern Sie sich, was erlaubt ist, bevor Sie im Ausland nackt oder oben ohne baden.
In muslimischen Ländern wie Ägypten oder der Türkei ist baden oben ohne oder barbusiges Sonnen verboten. Aber auch in Europa ist es nicht unbedingt gern gesehen: In Ländern wie Spanien oder Griechenland sind solche Verhaltensweisen lediglich an touristischen Stränden geduldet.
Wer als Tourist eine Kirche, Synagoge, Moschee oder einen Tempel besichtigt, sollte angemessen gekleidet sein. Bedeutet: bedeckte Schultern und Knie für Gotteshäuser. In Synagogen müssen Männer eine Kopfbedeckung (Kippa) tragen. Moscheen dürfen Sie nur ohne Schuhe betreten. Frauen sollten Kopf und Schultern mit einem Tuch bedecken.
Übrigens ist mancherorts die Strandbekleidung (Bikini, Badehose) selbst für die Altstadt zu knapp: Auf Mallorca müssen Sie mit einer Geldbuße von bis zu 200 Euro rechnen. Achten Sie also außerhalb des Hotelzimmers auf angemessene Kleidung.
Handschlag ist in mittel- und westeuropäischen Ländern verbreitet. In südlichen Ländern wie Frankreich, Spanien und Italien ist zusätzlich noch der angedeutete Wangenkuss (teilweise doppelt) üblich.
Vor allem in asiatischen Ländern besteht eine größere Distanz beim Begrüßen als in Europa und Nordamerika. In Thailand ist der Wai-Gruß typisch: Mit geschlossenen Händen vor der Brust verneigen Sie den Kopf vor anderen. In islamischen Ländern kann der Handschlag erfolgen, aber nur unter Männern.
Vielerorts ist spätestens bis 12 Uhr das Zimmer zu räumen. Manchmal vergehen aber noch etliche Stunden bis zum Abflug. Wollen Sie die verbleibende Zeit noch nutzen, stellen viele Hotels ihren Service unter bestimmten Bedingungen zur Verfügung.
Üblicherweise können Sie Ihr Gepäck noch an der Rezeption aufbewahren. Dort können Sie erfragen, ob Sie den Swimmingpool und die Sauna noch benutzen dürfen. Hierfür kann das Hotel allerdings eine Zusatzgebühr verlangen.
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