Grüner Star: Symptome, Verlauf, Vorsorge, Therapie

Grüner Star ist eine der häufigsten Augenerkrankungen im Alter. Dass die Augen mit den Jahren nachlassen ist zwar normal und eigentlich kein Grund zur Beunruhigung, doch Grüner Star ist etwas anderes. Wie gefährlich ist der Grüne Star? Wie kann man ihn erkennen und was ist die beste Behandlung? Wir zeigen Ihnen Symptome, Ursachen und Therapie beim sogenannten Glaukom.

Grüner Star: Symptome, Verlauf, Vorsorge, Therapie

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Grüner Star Symptome

Wie äußert sich ein Grüner Star (medizinisch: Glaukom)? Die Augenerkrankung ist eigentlich eine Gruppe von unterschiedlichen Krankheiten, die alle eines gemeinsam haben: eine Schädigung des Sehnervs.

Die Sehnervschädigung bleibt von den Betroffenen lange Zeit unbemerkt, da sie sich meist schleichend entwickelt. Wird sie nicht behandelt, kann es langfristig zur Erblindung des betroffenen Auges kommen. Spätestens wenn Sie folgende Beschwerden verspüren, sollten Sie sich zum Augenarzt begeben, um eine Behandlung einzuleiten:

  • Einengung des Sehfeldes
    Eine Sichtfeldverengung ist schwer zu bemerken, da sie sich kontinuierlich anbahnt. Daher sollten genau darauf achten, ob Sie bestimmte Gegenstände und Umgebungen mit der Zeit nur noch komplett wahrnehmen können, wenn Sie die Augen oder den Kopf bewegen.
  • Nachlassen der Sehschärfe
    Zudem sollten Sie alarmiert sein, wenn sich Kontraste und Konturen verändern und unscharf werden. Zwar hat ein Nachlassen der Sehkraft häufig andere, zum Beispiel altersbedingte Gründe, dennoch kann es ein Hinweis auf einen beginnenden grünen Star sein.
  • Erscheinungen
    Wer farbige Ringe wahrnimmt, wo keine sind oder Kreise um helle Lichtquellen sieht und Helligkeit grundsätzlich als zu grell empfindet, sollte sich ebenfalls auf grünen Star untersuchen lassen.
  • Akute Anfälle
    Der sicherste Nachweis, aber leider der bedrohlichste, ist ein akuter Glaukom-Anfall: Das Auge schwillt rot an, der Augapfel wird hart und tränt, die Pupille erweitert sich. Meist gehen mit den Augenbeschwerden weitere Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Herzrhythmusstörungen einher. Bei einem akuten Anfall handelt es sich um einen Notfall, der umgehend behandelt werden muss – am besten in einer Augenklinik.

Grüner Star: Test im Rahmen der Früherkennung

Augenärzte bieten spezielle Untersuchungen an, mit denen ein grüner Star erkannt werden kann, noch ehe die ersten Symptome aufgetreten sind. Diese Früherkennung verläuft in drei Teilen, die allesamt sehr schnell, unkompliziert und zudem schmerzfrei ablaufen:

  • Augenspiegelung
    Der Augenarzt schaut von außen mit einem speziellen Untersuchungsinstrument, dem sogenannten Ophtalmoskop, ob Schädigungen am Sehnerv vorliegen.
  • Augeninnendruckmessung
    Als zweites wird das Auge mit einer kleinen Menge Flüssigkeit für kurze Zeit betäubt und im Anschluss mittels eines kleinen Messkolbens, der auf der Hornhaut aufgesetzt wird, der Augeninnendruck gemessen.
  • Untersuchung des Vorderauges
    Mittels eines kleines Mikroskops mit integrierter Leuchte, der sogenannten Spaltlampe, untersucht der Augenarzt schließlich den vorderen Teil des Auges und den Abfluss des Kammerwassers.

Ist der Befund nach diesen drei Untersuchungen positiv, misst der Arzt zudem das Gesichtsfeld, also den Bereich, den der Patient sehen kann, ohne die Augen zu bewegen.

Durchführung und Kosten einer Früherkennung

Sind bereits Vorschädigungen am Auge vorhanden, übernimmt die Krankenkasse die Kosten für einen solchen Test. Andernfalls muss der Patient selbst die Kosten tragen, die sich jedoch mit einer Höhe von 15 bis 40 Euro durchaus im Rahmen bewegen.

Sollten Sie sich zu einem solchem Testverfahren entscheiden, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass alle drei Untersuchungen durchgeführt werden und nicht nur eine Augeninnendruckmessung. Denn nur so lässt sich grüner Star zuverlässig feststellen oder ausschließen.

Zudem sollte der Arzt eine ausführliche Anamnese erheben. Dies bezeichnet das Vorgespräch, in dem alle Risikofaktoren und Lebensumstände mit Ihnen besprochen werden.

Glaukomformen

Grüner Star kann in unterschiedlichen Formen auftreten:

  • Primäres Offenwinkelglaukom
    Die häufigste Form verläuft meist chronisch und schmerzfrei. Erst im fortgeschrittenen Stadium werden Sehstörungen wahrgenommen. Früherkennung ist in diesem Zusammenhang deshalb extrem entscheidend.
  • Normaldruckglaukom
    Grüner Star entsteht meist durch eine Erhöhung des Augeninnendrucks. Doch nicht immer. Manchmal kann er trotz eines normalen Augendrucks entstehen. Die Symptome sind dabei die gleichen.
  • Winkelblockglaukom
    Bei den meisten akuten Anfällen handelt es sich um einen Winkelblockglaukom. Die Sehstörungen sind von starken Schmerzen begleitet und müssen umgehend behandelt werden.
  • Kongenitales Glaukom
    Diese Form ist zum Glück recht selten. Umso gefährlicher ist sie, denn sie kann schnell zur Erblindung führen. Er kommt vor allem bei Babys und Kleinkindern vor.
  • Sekundäres Glaukom
    Wenn andere Erkrankungen oder Verletzungen ein Glaukom hervorrufen, handelt es sich um ein sekundäres Glaukom. Die Symptomatik unterscheidet sich dabei nicht vom primären.
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Heilung Grüner Star

Um eine zuverlässige Diagnose stellen zu können, ob ein grüner Star vorliegt, nimmt der Augenarzt zunächst die drei Schritte der schon angesprochenen Früherkennung vor: Augeninnendruckmessung, Spaltlampenuntersuchung und Augenspiegelung. Zudem wird er ebenfalls das Gesichtsfeld mittels optischer Reize ausmessen. Daneben misst er mittels einer Wärme- oder einer Röntgen-Kamera und Kontrastmittel die Durchblutung des Auges, vorrangig der Netzhaut.

Grüner Star ist heilbar. Welche Behandlung eingeleitet wird, hängt vom entsprechenden Stadium und der Beschaffenheit des grünen Stars ab. Zur Auswahl stehen zwei Therapiemöglichkeiten:

  • Medikamente
  • Operation

Zunächst wird der Augenarzt versuchen durch Medikamente den grünen Star zu stoppen, in dem der Augeninnendruck gesenkt wird. Dies funktioniert in den meisten Fällen, gerade, wenn frühzeitig behandelt wird. Dabei wurden mit Betablockern, Augentropfen zur Regulierung des Kammerwassers und sogenannten Prostaglandinen gute Erfahrungen gemacht.

Grüner Star OP

Sollte dies nicht zu dem gewünschten Ergebnis führen, ist eine Operation unumgänglich. Dabei werden unterschiedliche Verfahren eingesetzt, je nach Art und Fortschritt der Erkrankung:

  • Laserbehandlung
  • Anlegen eines künstlichen Kammerwasserabflusses

Beide Operationsmethoden, die sich je nach Bedarf noch einmal in sich unterscheiden können, geschehen unter lokaler Betäubung und werden ambulant durchgeführt. Sie dauern selten länger als eine halbe Stunde.

Nicht verschwiegen werden darf in diesem Zusammenhang, dass jede OP Risiken birgt. Dies gilt ebenso in diesem Kontext. Neben Rötungen und Augenschmerzen kann es zu einer Infektion, Blutungen und schlimmstenfalls zu Sehverlust oder grauem Star kommen. Zwar sind diese Komplikationen vergleichsweise selten, trotzdem ist eine OP immer das letzte Mittel.

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Grüner Star Ursachen: Stress oder Vorerkrankungen?

Woher bekommt man grünen Star? Lange Zeit ging man davon aus, dass das Grüner Star vererbbar ist oder aufgrund von Stress entsteht. Inzwischen weiß man, dass eine Vielzahl von Faktoren indirekt dafür verantwortlich sein können.

Letztendlich ausschlaggebend ist der erhöhte Augeninnendruck und eine dadurch gestörte Blutversorgung. Dies führt dazu, dass das Auge nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird. Dieser Vorgang ist meist bei beiden Augen ähnlich, weshalb grüner Star häufig bei beiden Augen auftritt – wenn auch in der Regel zeitversetzt.

Diese Ursachen begünstigen den grünen Star:

  • Altersbedingte Ablagerungen im Bindegewebe
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Bluthochdruck
  • Erhöhte Blutfettwerte
  • Diabetes Mellitus
  • Rauchen
  • Erkrankungen oder Verengungen der Blutgefäße
  • Augenentzündungen
  • Bestimmte Medikamente wie zum Beispiel Kortison
  • Starke Weit- oder Kurzsichtigkeit

Grüner Star: Ernährung kann vorbeugen

Es ist wenig erstaunlich, dass sich Ärzte und Wissenschaftler damit beschäftigen, welche Faktoren dazu führen können, um das Risiko, an grünem Star zu erkranken, deutlich abzusenken. Und ebenso wenig überraschend sind die bisherigen Ergebnisse: eine ausgewogene Ernährung und viel körperliche Bewegung. Das was man eben allgemein unter einem gesunden Lebenswandel versteht.

Im Einzelnen lassen sich daher folgende Forschungsergebnisse festhalten:

  • Bewegung
    Mindestens zwanzig Minuten schnelles Gehen pro Tag bringen den Organismus in Schwung und beugen Erkrankungen vor, die grünen Star auslösen können.
  • Gemüse
    Vor allem nitrat- und basenreiche Nahrung wie Kohlgemüse, Blattsalate, Wurzelgemüse, Spinat, Mangold und rote Beete gelten Untersuchungen zufolge als vorbeugend vor grünem Star. Sie sollten mindestens zweimal pro Woche, besser häufiger verzehrt werden.
  • Gewürze
    Auch Kurkuma, Ginseng und Gingko gelten als gutes Prophylaxemittel vor grünem Star.
  • Vitamin D
    Wer sich viel draußen aufhält, dessen Körper produziert ausreichend Vitamin-D. Zusätzliche, künstliche Präparate sind meist nicht notwendig.
  • Omega-Drei
    Fisch, Nüsse und naturbelassene Öle wie Raps-, Hanf-, Lein-, oder Chiaöl enthalten viele Omega-3-Fettsäuren.
  • Grüner Tee
    Der dauerhafte Verzicht auf Kaffee zugunsten von grünem Tee kann ebenfalls grünem Star vorbeugen.
  • Glutamatverzicht
    Grüner Star kann durch Glutamat begünstigt werden. Deshalb sollten Sie auf Fertigkost verzichten, da in diesen Produkten häufig Glutamat enthalten ist.
  • Entspannung
    Den Blutdruck und somit den Augeninnendruck können Sie mit Entspannungstechniken und Meditationen senken. Auch Akupunktur und regelmässige Entschlackung gelten als hilfreich.
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Verlauf: Wie schnell erblindet man bei Glaukom?

Da grüner Star langsam und zunächst unbemerkt entsteht, muss man den angesprochenen Risikofaktoren langfristig ausgesetzt sein. Eine kurzzeitige oder einmalige Kortisonbehandlung zum Beispiel sollte kein Grund zur Sorge darstellen.

Bleibt ein grüner Star und speziell ein akuter Glaukom-Anfall unbehandelt, droht auf dem betroffenen Auge eine dauerhafte Schädigung von Sehnerv und Netzhaut und somit die Erblindung.

Je länger die grüner Star besteht, umso mehr beschleunigt er sich. Daher ist es wichtig, bereits bei den ersten Anzeichen das Auge untersuchen zu lassen, um die Krankheit zu stoppen.

Was darf man nicht bei Glaukom?

Aus diesem Grund gibt es eine klare Regel: Sobald bei Ihnen grüner Star entdeckt ist, dürfen Sie eines nicht tun: Abwarten.

Die Erkrankung wird sich nicht von alleine zurück entwickeln, sondern muss behandelt werden. Zudem sollten Sie mit den oben angesprochenen Ernährungstipps dafür sorgen, dass sich der grüne Star nicht weiter verschlimmert. Verzichten Sie dementsprechend möglichst auf verarbeitete Lebensmittel, Fertigprodukte und Fast Food.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und informiert Sie nur allgemein. Er kann und soll eine medizinisch-ärztliche Beratung nicht ersetzen. Vor der Einnahme eines Medikamentes lesen Sie bitte die Packungsbeilage sorgfältig durch und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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