Plötzliche Hautalterung: Ursachen und Gründe
Haut altert – das ist eine Binsenweisheit. Da alle Körperzellen einem langsamen Verfallsprozess unterliegen, ist auch das größte Organ unseres Körpers – die Haut – davon nicht ausgenommen.
Pro Jahr verliert sie circa ein Prozent an Kollagen und Elastin – Stoffe, die unsere Haut flexibel, frisch und jung erscheinen lassen. Außerdem wird ältere Haut weniger gut durchblutet.
Neben diesem natürlichen Alterungsprozess ist die Haut allerdings auch anderen Einflüssen unterworfen, welche die Hautalterung beschleunigen und sogar ziemlich schnell eintreten lassen können:
- Sonneneinstrahlung
- Lebensgewohnheiten
- Ernährung
- Giftstoffe
- Umwelteinflüsse
- Schlafmangel
- Stress
Dazu kommt in vielen Fällen noch mangelnde Pflege. Um die Haut muss man sich kümmern wie um ein Kind: regelmäßig und mit Bedacht.
Was passiert bei Hautalterung?
Unsere Haut besteht aus drei Schichten:
- Der oberen Epidermis
- Der mittleren Dermis
- Der tiefsitzenden Subkutis
Hautalterung spielt sich in diesen drei Schichten unterschiedlich ab: In der Epidermis verlangsamt sich der Stoffwechsel der Zellen, was die Oberhaut rauer und trockener erscheinen lässt – die Folge sind Falten, eine verlangsamte Wundheilung und eine höhere Anfälligkeit für Infekte.
In der Dermis verlaufen die Blutgefäße. Da die Haut im Alter weniger durchblutet wird, können die Hautzellen weniger Hyaluronsäure produzieren und somit weniger Wasser binden sowie weniger Nährstoffe und Sauerstoff aufnehmen. Ihre Widerstandskraft und Elastizität nimmt ab – die Haut wird fahler und dünner.
Die Hautalterung in der subdermalen Schicht passiert durch die Abnahme der sogenannten Lipidzellen. Dies führt zu einem Verlust des Volumens der Haut.
Intrinsische Hautalterung
Ein wichtiger Faktor bei der Hautalterung sind die genetischen Faktoren. Jede Haut ist etwas anders zusammengesetzt und altert daher von Natur aus auch unterschiedlich. Besonders entscheidend für die intrinsische Hautalterung sind zum Beispiel:
- Hauttyp
- Ethnische Herkunft
- Hautton
- Empfindlichkeit
- Beschaffenheit der Feuchtigkeitsstruktur
Hautalterung: Arme und Gesicht besonders betroffen
Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Hautalterung ist der Bereich. Die Hautbeschaffenheit ist nicht überall an unserem Körper gleich. Im Gesicht ist sie zum Beispiel dünner und sensibler als an den Füßen.
Da das Gesicht und die Arme meistens frei liegen, sind diese Bereiche der Haut auch den Umwelteinflüssen am stärksten ausgesetzt: der Luft und vor allem der Sonne. Dies ist der Grund, warum diese Hautstellen auch besonders stark von der Hautalterung betroffen sind.
Hautalterung durch Sonne ein wesentlicher Faktor
Gerade die Sonneneinstrahlung ist dabei ein oft unterschätzter Faktor. Sie kann nicht nur Hautkrebs verursachen, sondern ist auch für die Hautalterung zu großen Teilen verantwortlich. Untersuchungen zu Folge beruhen bis zu 80 Prozent der Hautalterung auf den Einflüssen der Sonne.
Verantwortlich sind hier insbesondere die UV-Strahlen, also das ultraviolette Licht. Bei heller und sonnenempfindlicher Haut reichen schon zehn Minuten am Tag, um das sogenannte Photoaging (also die Lichtalterung) in Gang zu setzen.
Dunklere Hauttypen sind davor ebenfalls nicht gefeit. Bei ihnen tritt die Hautalterung durch die UV-Strahlung je nach Pigmentanteil nach 15 bis 30 Minuten Sonnenbaden ein.
Hautalterung: Frauen leiden besonders
Gerade Frauen leiden oft unter Hautalterung. Dies liegt zum einen an der psychischen Belastung, da das weibliche Schönheitsideal leider noch immer mit junger, straffer und makelloser Haut verbunden wird. Jede Abweichung von diesem Ideal kann sich daher auf die Psyche auswirken.
Es ist aber auch ein Fakt, dass Frauen durch genetische und hormonelle Faktoren anfälliger für Hautalterung sind.
- Sie bekommen eher Falten
- Ihre Haut verliert eher an Volumen
- Sie verlieren schneller an Hautelastizität
Während die Männerhaut im Alter eher gröber, derber und wilder wirkt, entsteht bei der weiblichen Hautalterung eher der optische Eindruck der Verletzlichkeit – gerade im Gesicht und am Hals.
So können Sie die Hautalterung verlangsamen
Wie lässt sich die Hautalterung stoppen? Gegen die genetischen Faktoren können Sie zunächst nichts ausrichten. Ihre Haut wird altern – das ist ein Fakt.
Aber wie stark und wie schnell – das können Sie sehr wohl beeinflussen. Zum einen dadurch, dass Sie nur mit einem entsprechenden Sonnenschutz in die pralle Sonne gehen. Zum anderen aber auch durch die Ernährung.
Eine wichtige Rolle spielen in diesem Zusammenhang die sogenannten Antioxidantien. Diese können Umwelteinflüsse abfedern. Daher sind vor allem diese Lebensmittel besonders gut gegen Hautalterung geeignet:
- Aprikosen
- Blattgemüse
- Blaubeeren
- Bohnen
- Fisch
- Hülsenfrüchte
- Möhren
- Nüsse
- Orange
- Paprika
- Tomaten
Kann man Hautalterung rückgängig machen?
Die Werbung ist voll mit Produkten, die behaupten, aus einer faltigen Haut wieder eine junge und frische Haut zu machen. Sie versprechen durch das künstliche Zuführen von Hyaluronsäure, Kollagen und Elastizin die Hautalterung wieder umzukehren.
Leider können diese sogenannten Anti-Aging-Produkte keine Wunder vollbringen. Unabhängige wissenschaftliche Untersuchungen ergaben keine nennenswerte Effekte dieser Cremes und Tabletten auf die Hautalterung.
Fakt ist, dass die Haut nichts vergisst. Jede Belastung, der die Haut ausgesetzt ist, hinterlässt ihre Spuren. Selten sofort, aber mit den Jahren durchaus.
Was beschleunigt die Hautalterung?
Neben einer übermäßigen UV-Belastung gibt es noch weitere externe Einflüsse, die eine Hautalterung beschleunigen und die Sie daher besser meiden sollten:
Insbesondere das Rauchen ist dabei ein erheblicher Risikofaktor für Hautalterung. Gerade das Nikotin macht die Haut weniger elastisch. Das Teer in den Zigaretten macht die Haut zudem grau und lässt sie optisch blasser aussehen.
Wie kann man Hautalterung vorbeugen?
Ihre Haut sieht noch frisch und jung aus? Herzlichen Glückwunsch. Damit das so bleibt, sollten Sie schneller und plötzlicher Hautalterung vorbeugen.
Neben den oben genannten Tipps wie dem Verzicht auf ausgiebiges Sonnenbaden, ungesunde Ernährung sowie Zigaretten gehört dazu vor allem Sport und Bewegung.
Das darf gerne an der frischen Luft sein – sofern Sie Ihre Haut bei Sonne mit einer entsprechenden Sonnencreme schützen. Aufgrund der Zunahme der UV-Belastung ist ein Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30 empfohlen. Das bedeutet, Sie dürfen bis zu 30 Mal länger in der Sonne bleiben als ohne Sonnencreme.
Wer also über helle Haut verfügt und maximal zehn Minuten in der Sonne bleiben kann, darf mit Sonnencreme des Lichtschutzfaktors 30 pro Tag fünf Stunden in der Sonne verbringen. Ein erneutes Eincremen erhöht diese Zeit allerdings nicht.
Wann beginnt die Alterung der Haut?
Bis zu einem Alter von Mitte 20 entwickelt sich unser Organismus und gewinnt von Tag zu Tag an Stärke. Ungefähr ab dem 25. Lebensjahr kehrt sich diese Entwicklung um und wir bauen langsam aber sicher wieder ab. Zunächst unmerklich, ab Ende 30 subjektiv dafür umso schneller.
Dies trifft auch auf die Hautalterung zu. Zunächst merken wir die ersten kleinen Fältchen kaum. Doch mit den Jahren werden diese zahlreicher und tiefer. Spätestens in der Midlife Crisis nehmen viele diese Falten wahr, als seien es Canyons.
So geht gute Hautpflege
Umso wichtiger ist eine gute Hautpflege. Dass Pflegeprodukte das Rad der Zeit nicht zurückdrehen können, bedeutet nicht, dass Sie komplett darauf verzichten sollten. Wir empfehlen daher täglich drei Schritte:
- Reinigen
- Klären
- Schützen
Das bedeutet, dass Sie in dieser Reihenfolge zunächst Ihre Haut mit einem milden Reinigungsgel oder Seife von Schmutz und Schweiß befreien – das Gesicht von Frauen zudem von Make-up-Resten. Dabei sollten Sie Produkte mit einem neutralen pH-Wert nutzen.
Im Anschluss empfiehlt sich ein die porentiefe Klärung mit einem Gesichtswasser. Nun können Sie in einem dritten Schritt Ihre Haut schützen: Im Sommer mit Sonnencreme, ansonsten mit einer Feuchtigkeitscreme, die zu Ihrem Hauttyp passt.
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Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und informiert Sie nur allgemein. Er kann und soll eine medizinisch-ärztliche Beratung nicht ersetzen. Vor der Einnahme eines Medikamentes lesen Sie bitte die Packungsbeilage sorgfältig durch und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.