Kaffee-Alternativen: Natürliche Muntermacher

Die anregende Wirkung von Kaffee ist beliebt. Gleichzeitig kann es für Kaffee-Alternativen gute Gründe geben: Vielleicht vertragen Sie das Getränk nicht mehr so gut. Oder Sie wollen aus Gründen der Nachhaltigkeit auf etwas anderes umsteigen. Wir zeigen Ihnen natürliche Muntermacher: Welche Alternativen Sie statt Kaffee trinken können und welche Vorzüge sie haben…

Kaffee-Alternativen: Natürliche Muntermacher

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Was sind Kaffee-Alternativen?

Kaffee-Alternativen sind Heißgetränke, die anstelle des echten Bohnenkaffees getrunken werden. Dieser besteht aus Samen der Kaffeepflanze. Die am häufigsten verwendete Kaffeesorte ist Arabica. Gemäß deutscher Warenkunde kann es sich bei Kaffee-Alternativen um Kaffee-Ersatz, Malzkaffee, Getreidekaffee, Zichorienkaffee oder Muckefuck handeln.

Kaffee-Alternativen sind seit Alters her bekannt. Schon die alten Ägypter stellten aus gerösteten Körnern Getränke her. Im Laufe der Zeit hat es immer wieder verschiedene Gründe gegeben, warum Menschen auf Alternativen zu Kaffee zurückgriffen. Sei es aus Not oder aufgrund staatlicher Restriktionen. Mittlerweile sprechen aber auch gesundheitliche Aspekte für die eine oder andere Alternative.

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8 Kaffee-Alternativen

Entscheidend dafür, welche Kaffee-Alternativen für Sie infrage kommen, ist zweierlei: Welcher Aspekt steht im Vordergrund – die wachmachende Wirkung von Koffein oder der Geschmack? Wir stellen daher einige Alternativen vor, die entweder das eine oder andere verkörpern.

1. Tee

Ob Earl Grey, Assam oder grüner Tee: Tee aus den Blättern der Teepflanze enthalten Koffeein. Etwa zwei Tassen Schwarztee entsprechen einer Tasse Kaffee. Für schwarzen Tee werden die Teeblätter fermentiert. Grüner Tee schmeckt demgegenüber häufig blumiger. Der Koffeingehalt richtet sich danach, wie lange Sie den Tee ziehen lassen. Im Gegensatz zu Schwarztee können Sie grünen ein zweites Mal aufgießen. Nochmal deutlich gesünder ist Matcha-Tee: Bei diesem Grüntee wird das gesamte Teeblatt zu fein gemahlenen Pulver verarbeitet. Das erhöht die Koffeinmenge um das Dreifache. Gleichzeitig wird das Koffein über einen Zeitraum von sechs bis acht Stunden langsam im Körper freigesetzt.

2. Guarana

Dahinter verbirgt sich ein lianenartiges Gewächs, das seit einigen Jahren populär ist. Es kommt sowohl in Energydrinks als auch Kakao, Tee oder Kaffee zum Einsatz. Das enthaltene Koffein wird ähnlich wie bei Matcha über Stunden im Körper freigesetzt. Die enthaltenen Gerbstoffe töten Bakterien ab, weshalb es gegen Salmonellen und Choli-Bakterien eingesetzt wird. Zudem unterstützen guaranahaltige Getränke das Herz-Kreislauf-System und regen die Nierenfunktion an. Aufgrund seiner blutverdünnenden Wirkung eignet es sich als Mittel gegen Thrombose.

3. Heiße Schokolade

Im Gegensatz zu handelsüblichem Kakaopulver ist dunkle Schokolade der Hauptbestandteil dieses Heißgetränks. Und die hat es in sich: Sie enthält sogenannte Polyphenole. Diese sekundären Pflanzenstoffe senken das Risiko für Krebs, stärken das Immunsystem und sind antioxidativ. Sie sind entzündungshemmend und beugen Hautalterung vor. Außerdem senkt dunkle Schokolade den Blutdruck und den Cholesterinspiegel.

4. Muckefuck

Muckefuck (oder Blümchenkaffee) ist ein umgangssprachlicher Sammelbegriff für diverse Kaffee-Alternativen, die als kaffeeähnliche Getränke bekannt sind. Manchmal eignen sie sich zum Aufgießen, manchmal gibt es auch Instant-Produkte. So etwa beim Caro-Kaffee. Der enthält neben Gerste und Gerstenmalz auch die Pflanzenteile Zichorie und Roggen. Entgegen weit verbreiteter Annahme handelt es sich bei dem Begriff nicht um eine Verballhornung aus dem Französischen (angeblich von mocca faux, falschem Mokka). Vielmehr stammt der Begriff aus dem Rheinländischen von „brauner Holzmulm“ (Holzstaub in Baumstümpfen) und „fuck“ für „faul“.

5. Getreidekaffee

Ein weiterer Sammelbegriff ist Getreidekaffee. Der wird aus Roggen und Gerste, seltener aus Dinkel und Mais hergestellt. Allen Getreidesorten gemeinsam ist der regionale Anbau. Auch sind sie allesamt koffeinfrei. Im Gegensatz zu anderen Kaffee-Alternativen enthält Getreidekaffee Bitterstoffe. Diese sorgen für eine gute Leber– und Gallenfunktion und regen die Verdauung an.

6. Malzkaffee

Gerste ist die Ausgangsbasis für Malzkaffee. Die Körner werden gewässert, dabei werden Enzyme im Getreide zu Malzzucker umgewandelt. Anschließend trocknet und röstet man die Keimlinge. Die Dauer und Temperatur beim Trocknen wirken sich auf den Geschmack aus. Der karamellisierte Malzzucker und die braune Farbe lässt diese Kaffee-Alternative optisch und geschmacklich an Kaffee heranreichen.

7. Lupinenkaffee

Aus der Süßlupine lässt sich der Lupinenkaffee herstellen. Die getrockneten Samen werden einer schonenden Röstung unterzogen. Das sorgt für den aromatischen Geschmack, der deutlich an Bohnenkaffee erinnert. Im Gegensatz zu diesem enthält er jedoch kaum Bitterstoffe. Gegenüber Kaffee-Alternativen aus Getreide hat die Hülsenfrucht den Vorteil, dass sie absolut glutenfrei ist. Erhältlich ist der Lupinenkaffee vor allem in Reformhäusern und Bioläden.

8. Ingwer-Wasser

Nicht nur Koffein, auch Schärfe kann einen Frischekick geben. Und dieses Ingwer-Wasser – auch als Ingwertee bekannt – lässt sich sehr leicht herstellen. Dafür einfach eine Ingwerknolle nehmen und ein kleines Stück abschneiden, schälen und mit heißem Wasser überbrühen. Das können Sie je nach Wunsch mit Honig süßen. Ingwer regt nicht nur die Durchblutung und das Herz-Kreislauf-System an, sondern hat eine ähnliche Wirkung wie Antibiotika. Er enthält zudem viel Vitamin C.

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4 Tipps, wie Sie kaffeeähnliche Getränke selbst herstellen

Das Problem mit vielen Kaffee-Alternativen: Wie bei Kaffee liegen die Anbauländer weit weg, der Transport ist alles andere als klimafreundlich. Hinzukommt, dass Sie nie genau wissen, was drinsteckt: Untersuchungen der Zeitschrift Ökotest zufolge sind Schadstoffe wie Acrylamid und Furan häufig enthalten. Gleichzeitig können durch die Röstvorgänge von Getreidekaffee ebenfalls hohe Schadstoffansammlungen entstehen. Wir geben Ihnen vier Alternativen, die Sie leicht selbst herstellen können:

1. Zichorienkaffee

Als Salat und Gemüse kennen Sie sicherlich den Chicorée. In seiner ursprünglichen Form lässt sich lässt sich ein weiterer Kaffee-Ersatz herstellen. Und zwar aus den Wurzeln der Zichorie, kurz auch Wegwarte genannt. Dazu schneiden Sie die gesäuberten Wurzeln klein, trocknen und rösten sie. Durch den Röstvorgang karamellisiert der in den Wurzeln enthaltene Saft. Dieser bewirkt eine kaffeeähnliche Note. Schon lange ist die Zichorie als Heilmittel bekannt: Die enthaltenen Bitterstoffe regen die Verdauung an. Gleichzeitig hilft sie bei Appetitlosigkeit, Reizmagen, Galle- und Leberstörungen.

2. Hagebuttenkaffee

Die Hagebutte ist vor allem als Früchtetee sehr beliebt. Aber auch Kaffee können Sie aus den Früchten beziehungsweise Kernen herstellen: Dazu die Frucht jeweils entkernen und von Widerhaken und Härchen befreien, anschließend an der Luft trocknen. Nun lassen sich die Kerne in der Pfanne rösten. Die gerösteten Kerne können Sie wie Kaffeebohnen mahlen und zubereiten.

3. Esskastanien

Statt sie im Ofen zu backen, können Sie aus Esskastanien einen Kaffeeersatz herstellen. Nachdem Sie die stacheligen Schalen entfernt haben, entnehmen Sie die Früchte. Diese lassen Sie bei 120 Grad im Ofen braun werden. Dann abkühlen lassen, zerkleinern und mahlen. Nun können Sie das Mehl wie normalen Kaffee zubereiten. Gegenüber normalem Kaffee hat diese Alternative einen etwas süßen und leicht nussigen Geschmack.

4. Sojakaffee

Eins der wohl vielfältigsten Getreide ist Soja. Bisher war sie Kaffeeliebhabern besonders in Form von Sojamilch bekannt. Die Bohne lässt sich aber auch als Kaffee-Alternative rösten: Einfach für eine Viertelstunde auf ein Backblech geben, anschließend in einer Kaffeemühle mahlen. Das Sojamehl können Sie nun heiß in einem Kaffeebereiter oder einer Siebträgermaschine überbrühen. Heraus kommt ein Geschmack ähnlich wie Malzkaffee, aber mit einer nussigen Note.

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[Bildnachweis: Herbstlust.de]

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