Definition: Was ist Krebs?
Wenn Zellen unkontrolliert wuchern und sich schnell vermehren und damit bislang gesunde Körperzellen schädigen, spricht man von Krebs (auch als bösartiger Tumor oder Karzinom bezeichnet). Damit unterscheidet sich Krebs von gutartigem Zellwachstum. Hier wächst das Gewebe ebenfalls unkontrolliert, befällt jedoch keine anderen Zellen.
Das Tückische an Krebs ist, dass dieser oft nicht nur regional begrenzt bleibt, sondern über die Blut- oder Lymphbahnen auf andere Körperteile und Organe streuen kann. In diesem Fall spricht man von Metastasen, die einen Sekundärtumor an anderen Körperstellen hervorrufen.
Bei einigen Tumorerkrankungen ist der Primärtumor nicht festzustellen, da dieser lange Zeit keine Probleme und Beschwerden bereitet. Ein Krebsbefall ist dann erst auffällig, wenn sich überall im Körper Metastasen gebildet haben und der Ausgangspunkt nicht mehr lokalisierbar ist. In solchen Fällen ist eine Heilung meist nicht mehr möglich.
Die genaue Ursache für eine Tumorbildung ist in vielen Fällen nicht genau nachzuvollziehen. Hier spielen sowohl genetische Faktoren eine Rolle als auch Umwelteinflüsse. Außerdem der Lebenswandel (wie zum Beispiel die Ernährung).
Da sich Körperzellen im Laufe der Jahre bei jeder Erneuerung ohnehin sukzessive verändern, ist die Wahrscheinlichkeit einer bösartigen Mutation im Alter höher als in jungen Jahren. Das bedeutet aber nicht, dass junge Menschen gänzlich vor Krebs geschützt. Bestimmte Krebsarten wie Leukämie oder Hautkrebs befallen nicht nur ältere Personen.
Wird ein Krebsgeschwür diagnostiziert, unterteilen die Mediziner dieses nach drei Kategorien:
- Ausbreitung und Größe
- Bildung von Metastasen in den Lymphknoten
- Bildung von Sekundärtumoren in anderen Körperregionen
Je nachdem, wie hoch der jeweilige Wert ist, befindet sich die Krebserkrankung in einem frühen, mittleren, fortgeschrittenen oder im Endstadium.
Welche Krebsarten gibt es?
Prinzipiell kann jede Körperzelle mutieren und unkontrolliert wuchern. Das bedeutet, dass sich Tumore auch überall am Körper bilden können.
Da sich jedoch die Zellen unterschiedlich oft und schnell erneuern, gibt es Körperregionen, wo ein Krebsbefall wahrscheinlicher ist, als anderswo. Insbesondere die Organe sind dabei besonders gefährdet.
Die häufigsten Krebsarten sind dabei bei Männern:
- Prostatakrebs
- Lungenkrebs
- Darmkrebs
- Blasenkrebs
- Hautkrebs
- Bauchspeicheldrüsenkrebs
- Leberkrebs
- Magenkrebs
Bei den Frauen sieht die Statistik etwas anders aus. Sie leiden besonders häufig an folgenden Krebsarten:
- Brustkrebs
- Lungenkrebs
- Darmkrebs
- Gebärmutterhalskrebs
- Hautkrebs
- Leberkrebs
- Magenkrebs
Die größte Letalität, also die höchste Sterblichkeitsrate, findet sich geschlechterübergreifend bei Lungenkrebs, sowie bei Darmkrebs wieder.
Je nach Krebsart, können die Symptome sehr verschieden sein. Es gibt jedoch Beschwerden, die allgemein bei einer Tumorerkrankung auftreten können – meist im fortgeschrittenen Stadium:
- Deutlich nachlassendes Leistungsvermögen
- Gewichtsverlust
- Fieberattacken und Nachtschweiß
- Schmerzen unklarer Herkunft
- Appetitlosigkeit
- Stuhlveränderungen
- Husten, Atemnot und ständiger zäher Auswurf
- Spürbare Gewebeveränderungen
- Herzrasen
Info: Allgemeine Ursachen von Krebs
Die genauen Ursachen von Krebs sind im Einzelnen oft unklar und vielfältig. Es gibt jedoch neben der genetischen Veranlagung gewisse Risikofaktoren, die ein Ausbrechen einer Krebserkrankung begünstigen:
- Rauchen
- Alkoholkonsum
- Übergewicht
- Ballaststoffarme und fleischlastige Ernährung
- Umweltbelastungen
- Radioaktivität
- Bewegungsmangel
Durch diese Risikofaktoren kann das Erbgut der Zellen verändert und geschädigt werden. Eine Zellerneuerung durch deren Teilung führt dann mit einer größeren Wahrscheinlichkeit von Fehlern und Mutationen.
Über eine gewisse Zeit kann der Körper dies noch ausgleichen und reparieren, nehmen diese Veränderungen der genetischen Informationen in den Zellkernen jedoch Überhand, führt dies zu Krebs. Die mutierten Zellen vermehren sich und geben ihre krankhafte Mutation an die neugebildeten Zellen weiter – ein Tumorgeschwulst entsteht.
Krebsdiagnose: Wie damit umgehen?
Vor dieser Situation haben viele Angst: Eine Routineuntersuchung oder die Diagnose von leichten Beschwerden birgt den Verdacht auf Krebs.
Um diesen genau zu festzustellen, sind oft über Wochen – zuweilen gar Monate – weitere Untersuchungen nötig, in denen Bangen und Ungewissheit vorherrschen.
Dabei haben die Ärzte oft nicht genug Zeit, auf die Sorgen und Nöte der Patienten über die reinen medizinisch notwendigen Untersuchungen hinaus einzugehen. Viele fühlen sich daher alleine gelassen.
Ein Patentrezept, wie Sie mit einer Krebsdiagnose besser umgehen können, haben auch wir leider nicht. Allerdings einige Ansätze und Tipps, die Sie vielleicht etwas weiter bringen und Ihnen ein kleines bisschen mehr Sicherheit in einer ungewissen und sorgenvollen Zeit geben können:
- Informieren Sie sich genau
Selbstverständlich können und sollten Sie eine Zweitmeinung bei einem Arzt Ihres Vertrauens einholen. Zudem gibt die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) nähere Informationen zu den entsprechenden Krebserkrankungen und möglichen Behandlungsmethoden mit allen Chancen und Risiken. - Holen Sie sich Unterstützung
Es ist jetzt wichtig, dass Sie nicht alleine sind. Bitten Sie Vertrauenspersonen darum, bei den Untersuchungen und Arztterminen dabei zu sein. Das können der Lebenspartner, die Kinder oder auch enge Freunde sein. Wichtig ist, dass diese Menschen Ihnen auch als geduldige Zuhörer zur Verfügung stehen. Zudem gibt es in jeder größeren Stadt Krebsselbsthilfegruppen, um sich gemeinsam auszutauschen und die Sorgen zu teilen. - Lassen Sie Ihre Gefühle zu
Sie sind besorgt? Sie haben Angst? Sie sind voller Trauer? Alles völlig normale und verständliche Emotionen. Schämen Sie sich nicht dafür. Reden Sie vielmehr darüber und suchen sich Trost. Auch ein Seelsorger kann diesbezüglich ein guter Anlaufpunkt sein. - Bleiben Sie optimistisch
Nur wenige nehmen eine schwere Krebsdiagnose gelassen hin. Dennoch ist es jetzt wichtig, dass Sie sich nicht ausschließlich auf das Negative konzentrieren und komplett die Lebensfreude verlieren. Seien Sie vielmehr dankbar für all die schönen Erlebnisse, die Sie bislang schon erleben durften und blicken Sie darauf, was Ihnen momentan Kraft gibt. Das kann zum Beispiel die Familie sein oder erfülltes Leben mit vielen Erfahrungen. - Akzeptieren Sie die Krankheit
Nehmen Sie die Krankheit an. Nicht als Strafe oder gottgegebenes Schicksal, sondern als Realität. Und blicken Sie nach vorne: Was können Sie tun? Was können Sie beeinflussen? Schreiben Sie dies auf und setzen es um. Und alles, was nicht in diese beiden Kategorien fällt, gilt es leider zu akzeptieren.
Tipp: Krebsvorsorge
Ein gesunder Lebensstil mit viel Bewegung, gesunder Ernährung und ohne Zigaretten ist die beste Krebsvorsorge. Darüber hinaus gibt es noch eine Reihe von Früherkennungsuntersuchungen, die im Volksmund auch als „Vorsorgeuntersuchungen“ bezeichnet werden.
Der Begriff der Früherkennung ist deshalb jedoch korrekter, weil Sie mit diesen Untersuchungen dem Krebs zwar nicht vorbeugen können, aber eventuelle Geschwüre frühzeitig erkennen und dementsprechend erfolgsversprechender behandeln lassen können.
Früherkennung gibt es für folgende Krebsarten:
- Brustkrebs
- Hautkrebs
- Prostatakrebs
- Darmkrebs
Frauen sollten sich am dem 35. Lebensjahr jährlich gynäkologisch und dermatologisch untersuchen lassen. Zudem sollten Sie Ihre Brust mindestens einmal im Monat nach Veränderungen abtasten.
Für die Männer gilt das gleiche im Hodenbereich. Ein Hautkrebs-Screening ist für sie ebenfalls ab 35 sinnvoll.
Ab 45 sollten Männer zudem jährlich ihre Prostata ärztlich untersuchen lassen und Frauen ihre Brust. Spätestens ab 50 sollten beide Geschlechter alle zehn Jahre zur ausführlichen Darmkrebsfrüherkennung.
Behandlungsmöglichkeiten von Krebs
Je nach Krebsart und Stadium gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Grundsätzlich gilt: Je früher der Tumor erkannt wird, umso schonender, kürzer und erfolgsversprechender sind die Methoden.
In den meisten Fällen wird Krebs mittels einer Ultraschalluntersuchung und radiologischen Verfahren (Computertomografie, Röntgenuntersuchung, nuklearmedizinische Untersuchungen) genau lokalisiert. Eine Gewebeprobe wird zudem im Labor genau unter die Lupe beziehungsweise unters Mikroskop genommen.
Im Anschluss bieten sich oft unterschiedliche Therapien an. Die gebräuchlichsten sind hierbei:
- Operation
- Bestrahlung
- Chemotherapie
- Immuntherapie
In vielen Fällen werden diese Therapieformen auch miteinander kombiniert. So wird bei einer Operation oft der Großteil des Tumors entfernt, die Metastasen jedoch mit speziellen Medikamenten, der sogenannten Chemotherapie behandelt.
Diese Chemotherapie ist häufig sehr wirkungsvoll, hat jedoch mitunter erhebliche Nebenwirkungen wie Haarausfall, Leistungsabfall oder Erbrechen. Dies liegt daran, dass durch die auch als Zytostatika bezeichneten Medikamente neben dem kranken Gewebe auch gesunde Zellen zerstört werden können.
Bei einer Strahlentherapie wird der Tumor gezielt radioaktiv bestrahlt um ihn dadurch abzutöten. Ergänzend dazu wird manchmal eine Immuntherapie eingesetzt, bei der Injektionen oder Tabletten die Abwehrzellen des Körper aktivieren und stärken um gezielt gegen den Krebs zu kämpfen.
Ist der Krebs schon zu weit fortgeschritten und befindet sich im Endstadium, ist meist nur noch eine palliative Schmerztherapie möglich, um dem Patienten beschwerdefreie restliche Wochen zu ermöglichen.
Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und informiert Sie nur allgemein. Er kann und soll eine medizinisch-ärztliche Beratung nicht ersetzen. Vor der Einnahme eines Medikamentes lesen Sie bitte die Packungsbeilage sorgfältig durch und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Was andere Leser noch gelesen haben
- Knochenkrebs: Symptome, Diagnose, Heilung
- Leukämie: Symptome, Diagnose, Heilung
- Darmentzündungen: Oft nicht so harmlos, wie man denkt.
- MRSA: Definition, Symptome, Therapie
- Schlafstörungen: Tipps für eine ruhige Nacht
- Außergewöhnliche Belastungen: Definition, Möglichkeiten, Berechnung
- Palliativmedizin: Linderung für den letzten Lebensweg
- Gesetzliche Krankenversicherung: Im Alter gut versichert