Lächeln: Bedeutung + Tipps, wie man richtig lächelt

Schon Neugeborene lächeln. Im Mutterleib noch unbewusst, als Baby ab etwa einem halben Jahr aktiv. Lächelnde Menschen sind sympathisch – wer lächelt, will anderen nichts Böses, so der Konsens. Es ist Ausdruck von Wohlbefinden und hilft uns, mit anderen Menschen zu kommunizieren. Gleichzeitig lässt dieser mimische Gesichtsausdruck im Alter nach. Schade. Denn es hält gesund und macht Spaß. Wir geben Ihnen daher Tipps, wie man richtig lächelt und Sprüche, die das Schmunzeln erleichtern…

Lächeln: Bedeutung + Tipps, wie man richtig lächelt

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Definition: Was ist Lächeln?

Lächeln ist ein Teil der Mimik, der durch angespannte Mundwinkel zustande kommt. Egal in welcher Kultur: Diese Mimik ist universell und wird meist als Zeichen der Freude und des Glücklichseins interpretiert. Wer andere offen anlächelt, ist guter Dinge und vertrauenswürdig.

Früher glaubte man, dass nur Menschen lächeln. Durch sogenannte Kitzelexperimente sind Forscher sich sicher, dass zumindest Primaten ebenfalls schmunzeln. Selbst bei Ratten gibt es einige Indizien dafür. Der Gesichtsausdruck soll Verhaltensforschern zufolge ursprünglich eine Angstgrimasse gewesen sein. Untersucht haben die Wissenschaftler das bei Halbaffen.

Beim sogenannten Low grin (leichtes Grinsen) zeigen unterlegene Tiere dem ranghöheren Artgenossen, dass sie ihn respektieren. Dafür ziehen sie beide Mundwinkel nach hinten und entblößen ihre Zähne. Daneben gibt es die Bedeutung als Zeichen der Annäherung und Beschwichtigung – etwa wenn ein Makakenmännchen an ein Weibchen herantritt.

Ist Lächeln Lachen?

Wenngleich die Begriffe lächeln und lachen teilweise synonym verwendet werden: Es ist nicht dasselbe. Beim Menschen sehen die meisten ein Lächeln als Vorstufe vom Lachen. Dafür sprechen auch Wortkombinationen wie herzhaftes Lachen oder schallendes Gelächter. Auch in anderen Sprachen ähneln sich die beiden Verben: So heißt es etwa sourire (unter-lachen) und rire (lachen) im Französischen, glimlachen (aufglimmendes Lachen) und lachen (lachen) im Niederländischen.

Mona Lisas Lächeln

Das wohl bekannteste und geheimnisvollste Lächeln ist das der Mona Lisa. Das Gemälde des italienischen Universalgenies Leonardo da Vinci zeigt Lisa del Giocondo (daher auch der Originaltitel La Gioconda), die Frau eines florentinischen Seidenhändlers. Ihr lediglich angedeutetes Schmunzeln veranlasste viele zu der Vermutung, dass es medizinische Gründe dafür gebe. Manche vermuteten eine Art der Gesichtslähmung, andere wiederum, dass ihr die Schneidezähne fehlten.

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Arten des Lächelns

Lächeln als Angstgrimasse entspricht zwar nicht unbedingt der gängigen Bedeutung. Aber auch bei Menschen ist es aus anderen Gründen üblich, nicht nur als Ausdruck der Freude. Es lassen sich verschiedene Arten unterscheiden, die sich in der Körpersprache widerspiegeln:

1. Ehrliches Lächeln

Hierbei verziehen sich nicht nur die Mundwinkel nach oben, sondern die Augen sind ebenfalls am mimischen Ausdruck beteiligt. Die Person strahlt vor Glück, der Mund ist leicht geöffnet. Dieses Signal werten andere als positiv und aufrichtig.

2. Falsches Lächeln

Bei diesem mimischen Gesichtsausdruck bleiben die Augen außen vor. Die Lippen sind gestrafft und die Zähne verdeckt. Es kann Situationen geben, in denen wir einen freundlichen Gesichtsausdruck vortäuschen, auch wenn es nichts mit Freude zu tun hat. Beispielsweise aus Angst, Schüchternheit, Scham oder Höflichkeit.

3. Hinterhältiges Lächeln

Nicht umsonst bezeichnet man diesen Gesichtsausdruck auch als fieses Grinsen. Dazu können die Lippen aufeinandergepresst sein, aber auch ein breites Grinsen mit geöffnetem Mund ist möglich. Häufig zieht die Person eine Augenbraue hoch. Diese Mimik signalisiert Schadenfreude und den Wunsch, anderen etwas anzutun.

4. Dominantes Lächeln

Dieser Gesichtsausdruck ist ein Zeichen von Arroganz, eine Person fühlt sich einer anderen klar überlegen. Häufig reckt sie dafür das Kinn leicht nach oben, so lächelt sie im wahrsten Sinne des Wortes von oben herab. Dazu zieht sie bei geschlossenen Lippen meist nur einen Mundwinkel nach oben, manchmal zusätzlich eine Augenbraue. Diese Mimik drückt Macht und Status aus.

Echtes Schmunzeln kann falsch sein

Übrigens ist dem französischen Physiologen Guillaume-Benjamin Duchenne die Einteilung in ehrliches und falsches Lächeln zu verdanken. Beim sogenannten Duchenne-Lächeln soll es sich demnach um aufrichtiges Schmunzeln handeln. Allerdings weiß man mittlerweile, dass die Lachfältchen an den Augen zwar die Intensität des Grinsens belegen. Ob die lächelnde Person aber sich ernsthaft über etwas freut oder aber nur etwas vortäuscht, lässt sich nicht zweifelsfrei beweisen.


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Wann Lächeln schadet

Unser Gesicht drückt – mal mehr, mal weniger – über Mimik aus, was wir fühlen. Sind wir traurig, hängt alles, Schultern- und Mundpartie inklusive. Umgekehrt strahlen wir, wenn es etwas zu feiern gibt, wenn wir uns wohlfühlen und glücklich sind. Und dann gibt es noch die Momente, in denen Menschen vielleicht nicht gerade unglücklich sind – und trotzdem ist ihnen nicht zum Lachen zumute. Aber der Job, die Situation oder ihr Vorgesetzter verlangt von ihnen, dass sie lächeln.

In dem Fall ist es aufgesetzt. Und das kann nachweislich schaden. Im Englischen gibt es dafür den Begriff „Surface Acting“, Fassaden-Lächeln. Gemeint ist der Gesichtsausdruck, den besonders Personal im Servicebereich oder in der Pflege aufsetzt, um freundlich und zuvorkommend zu wirken. Dabei spielen die Betroffenen Emotionen vor, die nicht dem inneren Gefühlsleben entsprechen. Diese Schauspielerei ist anstrengend und erzeugt Stress, der bis zur emotionalen Erschöpfung gehen kann.

Sprüche zum Lächeln und Lachen

  • „Wenn Du lächelst ist das Leben lebenswert.“ (Charlie Chaplin)
  • „Gesichtsfalten sind die Pfade, wo das Lächeln spazieren ging.“ (Mark Twain)
  • Ein Lächeln ist das beste Make-up, das jedes Mädchen tragen kann. (Marilyn Monroe)
  • „Lächle! Es ist Therpie und kostet nichts!“ (Douglas Horton)
  • “Lächle Fremde an, vielleicht kannst Du ein Leben verändern.“ (Steve Maraboli)

Und wenn Sie so richtig aus vollem Herzen lachen wollen, empfehlen wir Ihnen folgenden Link:

Lustige Sprüche und Witze


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Bedeutung: Das alles kann Lächeln bewirken

Zu lächeln hat zahlreiche positive Effekte. Wer nun meint, er habe nichts zu lachen, dem sei gesagt, dass Lächeln auch die Stimmung verbessert. Es funktioniert in beide Richtungen:

1. Sie bekommen gute Laune

Versuche konnten nachweisen: Wer – auch grundlos – lacht, wird glücklicher. Denn unserem Gehirn ist es gleichgültig, ob es einen Grund gibt. Studien zeigen außerdem, dass selbst die Art des Lächelns (also mit Beteiligung der Augen oder ohne) völlig egal ist. Dahinter steht die sogenannte Facial-Feedback-Hypothese: Selbst wenn Sie nur so vor sich hinlächeln, werden Sie sich besser fühlen. Die am Lächeln beteiligten Muskeln signalisieren den grauen Zellen so oder so, dass gegrinst wird, woraufhin diese Glückshormone freisetzen.

2. Sie werden schlauer

Nicht nur Freude und Zufriedenheit sind das Ergebnis konsequenten Schmunzelns. Tatsächlich können Sie Ihre Lernfähigkeit dadurch verbessern. Zu diesem Ergebnis kam eine Untersuchung an der Marquette Universität in Wisconsin. Die Forscher wiesen nach, dass sich Teilnehmer, die 30 Minuten nach einem Lernvorgang lachten, die gelernten Inhalte besser merken konnten. Zu einem ähnlichen Ergebnis kamen japanische Studien: Deren Probanden zeigten in einem Memory-Spiel deutlich besseres Erinnerungsvermögen, wenn Sie vorher kräftig gelacht hatten.

3. Sie bleiben in Erinnerung

Lächelnde Menschen sind sympathisch – und bleiben besser in Erinnerung. Das haben Wissenschaftler um Arnaud D’Argembeau und Martial van der Linden untersucht. Ihr Ergebnis: Die Probanden erinnerten die fröhlichen, lächelnden Konterfeis besser. Sobald sie versuchten, sich Auffälligkeiten wie eine besonders ausgeprägte Nase oder einen intelligenten Gesichtsausdruck zu merken, erinnerten sie sich spürbar schlechter.

4. Sie stärken Ihr Immunsystem

Lächeln ist lebensverlängernd. Verschiedene Langzeitstudien untersuchten Abschlussfotos und verglichen die Porträts der Personen mit ihrer Lebenserwartung. Fazit: Wer am strahlendsten lächelte, war meist glücklich verheiratet und zeigte die beste physische als auch psychische Gesundheit. Andere Studien fanden heraus, dass Lächelnde weniger Herzkrankheiten haben. So oder so: Es entspannt und stärkt das Immunsystem.

5. Sie werden gelassener

Wer sich vornimmt, auch bei Missgeschicken zu lächeln und nicht immer alles so ernst zu nehmen, wird gelassener. Auch das zahlt auf das psychische Wohlbefinden ein. Das Problem: Viele Menschen denken viel zu häufig an negative Erlebnisse. Eine positive Grundhaltung und der Wunsch, sich nicht so sehr auf Negatives zu konzentrieren, können bereits helfen.

6. Sie meistern Aufgaben leichter

Eine negative Einstellung erschwert herausfordernde Aufgaben. Umgekehrt kann eine positive Haltung Ihnen helfen. Zu diesem Ergebnis kamen Lioba Werth und Jens Förster von der Universität Würzburg. Sie untersuchten in Experimenten den Einfluss der Körperhaltung, Bewegung und Gesichtsausdruck auf Entscheidungen. Resultat: Sobald jemand bei einer Aufgabe einen positiven Körperausdruck hatte, nahm der die Aufgabe positiver wahr. Ebenso umgekehrt: Begegnete er einer Aufgabe mit Stirnrunzeln, erschwerte das die Arbeit.

Lächeln lernen und üben

Es gibt also zahlreiche gute Gründe, häufiger zu lächeln. Das lässt sich lernen und üben. Technisch betrachtet brauchen Sie dafür nur dreierlei: Sie heben die Mundwinkel sichtbar nach oben an, öffnen den Mund leicht und sollten das auch authentisch transportieren können. So wirken Sie auf Ihr Gegenüber sogleich sympathisch und offen.

Allerdings fällt es besonders introvertierten Menschen manchmal schwer, Fremden so zu begegnen. Das hat zum Teil auch mit dem eigenen Selbstwertgefühl zu tun. Wer wenig Freunde hat, hat womöglich wenig Gelegenheit zu üben. Unsere Tipps können dabei helfen:

  1. Üben Sie für den Anfang an einem ruhigen ungestörten Ort.
  2. Ziehen Sie von einem Spiegel verschiedene Grimassen: Stirn in Falten legen, Zunge herausstrecken oder breit grinsen: All das entspannt die Gesichtsmuskulatur.
  3. Schauen Sie nun wohlwollend auf Ihr entspanntes Gesicht.
  4. Denken Sie an angenehme, lustige Dinge und wecken Sie so positive Gefühle.
  5. Beobachten Sie gleichzeitig Ihre Mimik, wie die Mundwinkel langsam nach oben wandern.
  6. Lächeln Sie sich freundlich dabei an.

Diese Übungen lassen Rückschlüsse über Selbstakzeptanz und Selbstliebe zu. Denn wer sich selbst nimmt, wie er ist, kann sich auch wohlwollend anlächeln. Wem das noch schwerfällt, sollte diese Übungen mehrmals wiederholen.

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[Bildnachweis: Herbstlust.de]

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