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Bedeutung: Was versteht man unter Lebenserfahrung?
Unter Lebenserfahrung versteht man das individuelle Wissen, das eine Person im Laufe ihres Lebens erwirbt. Dabei geht es weniger um Fach- oder Lehrbuchwissen, sondern mehr um die Erfahrungen aus der „Schule des Lebens“. Situationen aus dem Alltag, vielleicht im Beruf, aber genauso gut mit anderen Menschen in der Freizeit. Etwa mit Nachbarn, Vereinskollegen im Tauschring oder in der Partnerschaft: In allen diesen Bereichen gibt es Situationen, die bestimmte Eindrücke in Ihrem Leben hinterlassen. Und die weitere Handlungen beeinflussen.
Synonym zu Lebenserfahrung ist daher auch von Reife oder Altersweisheit die Rede. Letzteres ist etwas irreführend, denn einerseits ist ein gewisses Alter vonnöten. Andererseits beginnt Lebenserfahrung nicht erst im Seniorenalter. Und auch Alter und Weisheit sind keineswegs automatisch bedingt. Viele bringen Weisheit mit Intelligenz zusammen. Denn damit einher geht ein tiefgreifendes Verständnis von verschiedenen Zusammenhängen im Leben. Gleichzeitig ist die Person fähig, auf Probleme angemessen zu reagieren. Das wiederum können auch jüngere Menschen bereits.
Mangel an Lebenserfahrung
Häufig ist es der Mangel an Lebenserfahrungen, der einen Entscheidungen treffen lässt, die man später bereut. Die typische Erwiderung in solchen Fällen: „Hätte ich damals schon gewusst, was ich jetzt weiß…“ Konsequenzen aus dem Mangel:
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Leichtsinn
Mangel an Lebenserfahrung begünstigt leichtsinniges Verhalten. Oft ist es die Neugier, die Jugendliche dazu bewegt, Alkohol oder Drogen auszuprobieren. Später entwickelt sich daraus womöglich eine Sucht. Auch riskantes Fahrverhalten und Selbstüberschätzung gehen vor allem auf das Konto junger Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren.
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Folgen
Der geringe Erfahrungsschatz führt außerdem dazu, dass viele die Konsequenzen ihres Handelns nicht absehen können. Sprüche wie „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“ zeigen jedoch, dass diese mitunter drastisch sind. Ärger mit den Eltern oder sogar der Justiz ist vorprogrammiert.
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Nachteile
Ein Mangel an Lebenserfahrung kann einige Nachteile mit sich bringen: Selbst wer keine Grenzen überschreitet, kann anderweitig Pech haben. Denn negative Erfahrungen tragen ebenfalls zur Menschenkenntnis bei. Lebenserfahrung bedeutet daher auch, eine Portion Naivität zu verlieren. Genau die lässt einige Menschen beispielsweise zum Opfer des Enkeltricks werden.
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Wendungen
Letztlich muss nicht jeder Mangel an Lebenserfahrung negative Konsequenzen haben. Rückblickend sieht manch einer vielleicht nur, dass er bestimmte Träume und Wünsche nicht verwirklicht hat. In dem Fall hilft es aber genauer hinzuschauen, Motto: Wer weiß, wozu es gut war. Denn so haben Sie Erfahrungen gemacht, die Sie auf einem anderen Lebensweg nicht gemacht hätten. Sie haben Menschen kennengelernt und Freunde gefunden, die Ihnen anderenfalls vielleicht nicht begegnet wären.
Lebenserfahrung: Sprüche und Weisheiten
Sprüche wie „Komm du erstmal in mein Alter“ sollen Lebenserfahrung suggerieren. Und manchmal stimmt es: Jüngere Menschen können sich verschiedene Herausforderungen nicht vorstellen, die mit dem Alter verbunden sind. Umgekehrt ist es aber nicht so, dass sie gar nichts wüssten. Und die individuelle Vorstellungskraft von Älteren ist ebenfalls nicht automatisch gegeben.
Einige Erfahrungen kommen mit der Zeit (Pubertät, erste Liebe…). Andere wie etwa Krieg oder andere Katastrophen hoffentlich nie. Aber auch sie prägen die Persönlichkeit eines Menschen und tragen zu seinem Wissensschatz und Lebenserfahrung bei. Viele prominente Autoren ihre Lebenserfahrung in Lebensweisheiten formuliert:
- „Erfahrung ist nicht, was einem Menschen widerfährt, sondern was man daraus macht.“ (Aldous Huxley)
- „Man kann jeden Fehler zwei Mal begehen, aber beim zweiten Mal ist es kein Fehler mehr, sondern eine Entscheidung.“ (Unbekannt)
- „Manche warten ewig auf den perfekten Moment. Klüger ist, den Moment zu nutzen, um ihn perfekt zu machen.“ (Unbekannt)
- „Wer etwas will, findet Wege; wer etwas nicht will, Gründe.“ (Götz Werner)
- „Wunder beginnen immer dann, wenn wir unseren Träumen mehr Energie geben als unseren Ängsten.“ (Unbekannt)
- „Erfahrung ist einfach nur der Name, den wir unseren Fehlern geben.“ (Oscar Wilde)
- „Denke nicht so oft an das, was fehlt, sondern an das, was du hast.“ (Marc Aurel)
- „Lebe dein Leben, nicht das der anderen.“ (Unbekannt)
- „Kleine Schritte sind besser als keine Schritte.“ (Willy Brandt)
- „Sei die Veränderung, die du in der Welt sehen willst.“ (Mahatma Gandhi)
- „Auch wer langsam geht, kommt zum Ziel.“ (Deutsches Sprichwort)
- „Wenn du still bist, verstehen dich nur Menschen, die dich fühlen.“ (Unbekannt)
Lebenserfahrung Beispiele
Auch wenn die Erfahrungen von Menschen sich nicht in jeder Hinsicht gleichen: Manche Erfahrungen im Leben sind universell. Dazu gehören grundlegende Emotionen:
- Angst
- Verlust, Trauer
- Hass, Wut
- Freude, Lebensfreude
- Ekel
- Überraschung
- Verachtung
Diese Emotionen und Stimmungen sind mit bestimmten Erlebnissen verknüpft. Etwa einem Todesfall in der Familie, Hochzeit mit dem Partner, Streit mit einem Kollegen, Gefahrensituationen und dergleichen mehr. Gleichzeitig wächst die Lebenserfahrung im Laufe des Lebens. Nicht jeder macht die gleichen Erfahrungen. Manche haben keine Kinder, andere sind noch nie im Ausland gewesen.
Lebenserfahrungen sammeln und nutzen
Die Lebenserfahrung ist immer auch abhängig von den Lebensumständen, in die eine Person geboren wird. Der eine macht bereits in jungen Jahren viele, ein anderer wenige Erfahrungen. Im Zeitraffer nachholen lassen sich längst nicht alle. Und welche Schlüsse jemand daraus zieht, steht noch auf einem anderen Blatt. Aber manche Ratschläge aus dem Erfahrungsschatz anderer können helfen. Die sieben wichtigsten finden Sie hier:
1. Gelassenheit üben
Meinungsverschiedenheiten in der Familie – häufig regen wir uns über andere auf. Das verschwendet aber nur Zeit und wertvolle Lebensenergie. Besonders bei Lappalien und Dingen, die sich nicht ändern lassen, ist das völlig unnötig. Mehr Gelassenheit schont die Nerven und den Blutdruck.
2. Emotionale Unabhängigkeit wahren
Wie oft passiert das: Jemand lässt ungerechtfertigt seine Wut und seinen Frust an Ihnen aus. Schnell sind wir geneigt, ebenfalls wütend und frustriert zu sein. Das verdirbt nur die Laune. Machen Sie Ihr Wohlbefinden nicht abhängig von den Stimmungen anderer. Und betrachten Sie das Verhalten losgelöst von der eigenen Person: In Wirklichkeit geht es nicht um Sie, sondern der oder die andere ist mit dem falschen Fuß aufgestanden.
3. Momente wertschätzen
Kleine Augenblicke des Glücks nehmen manche Menschen gar nicht wahr. Sie erachten es als selbstverständlich, wenn eine andere Person sie freundlich und zuvorkommend behandelt. Oder sie mit einem Freund herzhaft lachen können. Schade. Im Sinne der Achtsamkeit sollten Sie solche Momente wertschätzen.
4. Zeit nehmen
Sie würden gerne eine Sprache lernen, besser malen können oder einen anderen Traum verwirklichen? Dann sollten Sie sich dafür gezielt Zeit nehmen. Planen Sie bewusst bestimmte Fenster in Ihrem Tagesablauf ein. Anderenfalls fallen solche Träume dem Alltag zum Opfer.
5. Krisen reflektieren
Lebenserfahrung bedeutet zu einem guten Teil, Erlebtes zu reflektieren und daraus Handlungsoptionen für die Zukunft abzuleiten. Blicken Sie dabei nicht nur auf das Scheitern in einem Bereich. Verdeutlichen Sie sich, was Sie daraus gelernt haben.
6. Tatendrang zeigen
Unangenehme Dinge schieben viele Menschen vor sich her. So passiert es, dass sie Rechnungen zu bezahlen vergessen, wichtige Dokumente verlegen. In solchen Fällen wächst der Stress. Das können Sie leicht ändern, indem Sie aktiv werden. So übernehmen Sie aktiv Verantwortung für Ihr Tun statt sich getrieben zu fühlen.
7. Gesundheit pflegen
Im Sinne der Salutogenese geht es darum, eigene Widerstandsressourcen zu aktivieren. So können Sie Ihre Gesundheit erhalten. Eine große Rolle spielt dabei die eigene Resilienz: Wie gehen Sie mit Krisensituationen um? Können Sie die Perspektive wechseln und durch Entspannungsmaßnamen wie Yoga solchen Phasen etwas entgegensetzen? Wichtig ist, dass Sie aktiv Ihre Gesundheit pflegen, beispielsweise durch eine ausgewogene Mischung aus Sport und Entspannung.
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