Leber entgiften: Testsieger aus der Apotheke oder Hausmittel?
Viele, die ihre Leber entgiften möchten, wählen dazu Medikamente beziehungsweise Nahrungsergänzungsmittel. Mariendistelkapseln aus der Apotheke sind dabei regelmäßig Testsieger. Insbesondere Präparate mit einem hohem Silymarin-Gehalt schneiden bei den Tests gut ab.
Diese Medikamente sind zwar nicht schädlich, aber über eine entsprechende Ernährung geht das Leber entgiften noch weitaus gesünder und vor allem billiger. Denn indem Sie nachhaltig darauf achten, welche Lebensmittel Sie zu sich nehmen, entgiften Sie nicht nur Ihre Leber, sondern tun dem ganzen Körper etwas Gutes.
Meiden Sie daher Stoffe, die Ihre Leber nicht verarbeiten kann und als Giftstoffe ausscheidet wie Alkohol, Fette oder Nikotin. Greifen Sie eher auf Rezepte mit viel Gemüse und auf Südfrüchte zurück.
Leber entgiften mit Zitrone, Petersilie, Sellerie und Co
Es gibt viele Tipps und Hausmittel, wie Sie Ihre Leber entgiften können. Am besten ist es natürlich, wenn Sie diese in Ihren tagtäglichen Ernährungsplan integrieren können: Wählen Sie Rezepte aus, die das eine oder andere entsprechende Lebensmittel enthalten. Diese sind vor allem:
Gemüse:
- Artischocken
- Avocado
- Bittersalate wie Löwenzahn oder Ruccola
- Brokkoli
- Chicorée
- Kimchi-Gemüse
- Kohlgemüse
- Linsen und andere Hülsenfrüchte
- Paprika
- Rettich und Radieschen
- Rote Beete
- Sauerkraut
- Sellerie
- Spargel
- Tomaten
Obst:
- Grapefruit
- Zitrone
Sonstige:
- Brennessel
- Grüner Tee
- Knoblauch
- Kürbis- und Pinienkerne
- Leinöl
- Para- und Walnüsse
- Petersilie
- Soja
Mit Hilfe dieser Lebensmittel können Sie nicht nur Ihre Leber entgiften. Da diese Hausmittel besonders viele Ballaststoffe und Antioxidantien enthalten, beugen sie auch Krebs vor. Zudem gleichen sie den Säure-Basen-Haushalt in Ihrem Körper aus, was zusätzlich entgiftet.
Sie sollten allerdings darauf achten, dass die Lebensmittel frei von Pestiziden sind. Am besten sind also Produkte aus ökologischem und regionalem Anbau.
Weitere Hausmittel zum Leber entgiften
Zudem sollten Sie viel trinken, wenn Sie Ihre Leber entgiften wollen. Ungesüßter Tee, Wasser oder Grapefruit- beziehungsweise Zitronensaft ohne Zuckerzusatz eignen sich am besten. Die enthaltenen Bitterstoffe in den Säften sind ebenfalls ein Antioxidantium. Das Vitamin C unterstützt zudem Ihr Immunsystem. Verzichten sollten Sie unbedingt auf Alkohol und Kaffee.
Gut wirksam ist auch, einen Fastentag pro Woche einzulegen. Auf diese Weise können Sie Ihre sehr effektiv Ihre Leber entgiften. Durch diese Art des Intervallfastens können Sie zudem gesund abnehmen, was Ihre Leber weiter entlastet.
Wenn Sie Fette zu sich nehmen, sollten diese pflanzlich sein. Diese sind ungesättigt und im Gegensatz zu tierischen, gesättigten Fettsäuren cholesterinfrei. Am besten sind Pflanzenfette mit einem hohem Omega-3-Gehalt.
Bewegung unterstützt den Prozess
Wer regelmäßig Sport treibt oder zumindest ausführlich spazieren geht, bringt den Stoffwechsel in Schwung. Das hilft auch beim Leber entgiften. Das Blut kann besser zirkulieren und die Leber regeneriert sich dadurch ebenfalls schneller.
Dabei hilft insbesondere alles, was der Ausdauer dient:
- Schwimmen
- Nordic Walking
- Wandern
- Joggen
Entgiftung der Leber mit Quark oder Joghurt?
Ist Joghurt gut für die Leber? Entgegen eines weit verbreiteten Irrglaubens haben Milchprodukte wie Joghurt und Quark keinen besonderen Nutzen beim Leber entgiften. Solche Tipps sind ein Mythos.
Im Gegenteil: Wer übertrieben viel Käse, Joghurt oder Quark zu sich nimmt, schadet der Leber eher. Die gesättigten tierischen Fette belasten das Organ und können den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen.
So entstehen Säuren als als Abfallprodukte der Leber, die sich im Bindegewebe einlagern und mit der Zeit Entzündungen hervorrufen können.
Leber entgiften: Ingwer als Allzweckwaffe?
Immer wieder werden auch Gewürze wie Kurkuma und Ingwer genannt, wenn es um die Entgiftung der Leber geht. Beide Knollen gelten als Allzweckwaffe – insbesondere zur Stärkung des Immunsystems. In Asien gelten beide Wurzeln schon seit Jahrhunderten als Heilpflanze.
Und in der Tat sind einige Studien zu dem Schluss gekommen, dass sowohl Kurkuma als auch Ingwer das Wachstum von bösartigen Tumorzellen, die Leberkrebs verursachen können, hemmen. Ob Sie jedoch aktiv auch dazu beitragen können, die Leber zu entgiften, ist bislang noch nicht abschließend belegt.
5 Lebensmittel, die der Leber schaden
Wer seine Leber entgiften möchte, sollte nicht nur oben genannte Lebensmittel zu sich nehmen, sondern insbesondere auch bestimmte unterlassen. Denn eine Kur für Ihre Leber ist zweckfrei, wenn Sie auf der einen Seite Giftstoffe zuführen, die Sie auf der anderen Seite eigentlich abbauen möchten.
Daher hier fünf Lebensmittel, die der Leber schaden:
- Genussmittel wie Alkohol, Kaffee und Rauchen
- Tierische Produkte (zum Beispiel Eier, Fleisch, Fette und Fast-Food)
- Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel
- Zusatzstoffe wie Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffe in industriell verarbeiteten Fertigprodukten
- Weißmehlprodukte
Zudem schaden zu wenig Schlaf, Übergewicht (insbesondere Bauchfett) und Bewegungsmangel der Leber. Medikamente wie Schmerzmittel oder andere können das Organ zusätzlich belasten.
Oft ist das ein Teufelskreis: Eine ungesunde Leber führt zu Folgeerkrankungen wie Diabetes. Dagegen müssen Medikamente eingenommen werden, welche dort wiederum abgebaut werden und zu einer weiteren Überlastung führen können. Die Folge ist häufig eine entzündete Fettleber.
Wie lange dauert es, bis die Leber entgiftet ist?
Die gute Nachricht ist: Die Leber ist ein Organ, das sich schnell regenerieren kann, solange sie noch nicht vollständig und nachhaltig geschädigt ist. Innerhalb von 24 Stunden kann sich die Leber erholen.
Dazu sollte man jedoch wissen, dass dies regelmäßig (also ein- oder besser zweimal pro Woche geschehen sollte). Wer nur unregelmäßig ein- oder zweimal im Jahr seine Leber entgiften will, sollte dazu ungefähr zwei Wochen lang seine Ernährung entsprechend umstellen.
Das Positive daran ist: Wer seine Leber entgiftet, hilft auch dem Darm und den Nieren. Denn alle Giftstoffe, welche die Leber entsorgt und abgebaut haben, landen früher oder später genau dort. Wer weniger davon zuführt, regeneriert also nicht nur die Leber sondern den kompletten Verdauungstrakt.
Leber entgiften: Darum ist es so wichtig
Die Leber ist unser körpereigenes Chemielabor. Sie filtert Giftstoffe aus dem Körper und macht sie unschädlich. Ist dieser Prozess gestört, leidet der ganze Organismus.
Dies kann zu Erkrankungen führen:
- Leberkrebs
- Leberzirrhose
- Fettleber
- Hepatitis
- Venenverschlusskrankheit
Das Tückische ist dabei, dass Lebererkrankungen lange nicht erkannt werden. Die Leber selber verursacht nämlich oft keine Beschwerden wie Schmerzen oder ähnliches. Erst im akuten Stadium kann ein Ziehen oder Drücken im rechten Oberbauch einen Hinweis darauf geben, dass die Leber nachhaltig geschädigt ist. Auch anhaltende Müdigkeit und Kraftlosigkeit kann darauf hindeuten.
Dann ist es jedoch oft schon zu spät. Leberschäden, die rechtzeitig entdeckt werden, sind meist eher Zufallsbefunde. Zum Beispiel bei einer Ultraschalluntersuchung oder wenn im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung eine Blutabnahme durchgeführt wird, um mittels Laboranalyse ein Blutbild zu erstellen.
Hinweise auf eine Überlastung der Leber
Daher ist es wichtig, schon die ersten kleinen Anzeichen einer belasteten Leber wahrzunehmen. Dazu zählen:
- Schwaches Immunsystem und erhöhte Infektanfälligkeit
- Müdigkeit sowie Kraft- und Antriebslosigkeit
- Verdauungsstörungen
- Veränderungen der Haut
- Anhaltendes diffuses Unwohlsein
Wenn Sie über mehrere Wochen diese Symptome verspüren, reicht es womöglich nicht mehr aus, die Leber zu entgiften. Dann sollten Sie zusätzlich Ihren Hausarzt kontaktieren.
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Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und informiert Sie nur allgemein. Er kann und soll eine medizinisch-ärztliche Beratung nicht ersetzen. Vor der Einnahme eines Medikamentes lesen Sie bitte die Packungsbeilage sorgfältig durch und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.