Medikamente per Klick: Darauf bitte achten!

Medikamente per Klick bestellen – taugt das was? Erst seit rund 20 Jahren geht das auch in Deutschland. Aber die Verunsicherung bleibt: Nachrichtenmeldungen über gefälschte Medikamente und allerlei obskuren Handel lassen viele zögern. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten müssen, wenn Sie Medikamente online günstig kaufen wollen: Erfahrungen, Angebot, Kosten, Vor- und Nachteile.

Medikamente per Klick: Darauf bitte achten!

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In 4 Schritten Medikamente per Klick bestellen

Wer noch nie Medikamente per Klick geordert hat, benötigt Orientierung, wo und wie dies möglich ist. Insbesondere da die Online-Apotheken unterschiedliche Preise für verschiedene Produkte festgelegt haben. Bei der einen Versandapotheke ist das Medikament A am günstigsten, beim anderen Anbieter das Medikament B. Eine Pauschalempfehlung für Medikamente per Klick kann es daher nicht geben. Aber Tipps fürs Vorgehen:

  • Preise vergleichen

    Ein guter Ausgangspunkt für Ihre Bestellung ist eine Vergleichsseite für Medikamente per Klick. Die Seite Medizinfuchs.de ist die größte und beliebteste. Hier können Sie einfach ohne Login oder Registrierung das gewünschte Medikament oder den Wirkstoff in die Suchleiste eingeben. Medizinfuchs listet Ihnen darauf die günstigsten Anbieter auf. Inklusive Hinweis auf Packungsgröße und Versandkosten.

  • Konditionen checken

    Bei vielen Online-Apotheken entfallen Versandkosten ab einer bestimmten Summe. Je nach Anbieter liegt diese im Schnitt zwischen 20 und 50 Euro. Bleiben Sie darunter, werden im Schnitt um die fünf Euro für den Versand fällig. Wer rezeptpflichtige Medikamente benötigt, kann das Rezept meist portofrei einsenden und erhält die Bestellung wenige Tage später zugestellt.

  • Seriosität überprüfen

    Stellen Sie sich, dass auf der Webseite der jeweilige Apotheker nebst Adresse des Ladenlokals sowie die zuständige Apothekenkammer und Aufsichtsbehörde angegeben sind. Dies sind wichtige Merkmale für eine seriöse Online-Apotheke.

  • Bestellung aufgeben

    Findet sich das gewünschte Produkt, sollten Sie Ihre Medikamente per Klick bestellen. Beachten Sie dafür die übliche Wartezeit: Mit ein bis zwei Tagen müssen Sie in jedem Fall rechnen, liegt ein Wochenende oder Feiertag dazwischen, erhöht sich die Wartezeit. Bei rezeptpflichtigen Medikamenten müssen Sie außerdem zuvor das Rezept Ihres Arztes schicken, so dass auch dies die Wartezeit erhöht.

Was können Sie nicht online bestellen?

Sie können nicht alle Medikamente per Klick bestellen, die theoretisch verfügbar sind. Dazu zählen starke Schmerzmittel und Thalidomid-haltige Medikamente, die als Schlaf- und Beruhigungsmittel unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Auch die „Pille danach“ darf nicht versandt werden. Für Antibiotika, Insuline oder Zytostatika wird vom Versand abgeraten.


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Medikamente per Klick mit Login

Mitunter können Sie Medikamente per Klick bestellen, indem Sie in einem Onlineformular einfach Ihre Kontaktdaten hinterlassen. Dann läuft Ihre Bestellung über einen Gastzugang. In anderen Fällen ist der Bestellprozess etwas umfangreicher. Heißt, Sie benötigen zunächst ein Benutzerkonto nebst Registrierung. Dafür müssen Sie folgende Daten angeben:

  • Name und Anschrift
  • Geburtsdatum als Altersnachweis
  • E-Mail-Adresse
  • Gewünschtes Passwort
  • Gewünschte Zahlungsweise

Um sich einloggen zu können, reicht für spätere Bestellungen dann nur noch die E-Mail-Adresse oder der Nutzername nebst Passwort. Die Online-Apotheke kann dann anhand der Daten die Bestellung zuordnen.

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Medikamente per Klick: Erfahrungen und Angebote

Viele bewerten ihre Erfahrungen mit Versandapotheken als positiv. Schließlich sind Sie nicht an eine Apotheke vor Ort gebunden, sondern können aus den Angeboten in Deutschland wählen. Und nicht nur Großhändler bieten Medikamente per Klick an. Auch etliche kleine Apotheken erweitern ihr stationäres Angebot um die Möglichkeit des deutschlandweiten Versand.

Gerade wer regelmäßig die gleichen Produkte benötigt, kann bis zu 60 Prozent sparen. Das gilt zwar nicht für rezeptpflichtige Medikamente. Wohl aber für apothekenpflichtige und solche, die es in Apotheken gibt. Dazu zählen beispielsweise Pflegehilfsmittel. Die Bestellung und Zusendung ist dann für diese Menschen nicht nur praktischer, sondern zumeist auch günstiger.

Wo können Sie bestellen?

Lange sträubten sich niedergelassene Apotheken in Deutschland davor, den Versandhandel auf Medikamente auszudehnen. Zu risikoreich erschien es vielen Apothekern und Ärzten. Wer gibt eine Garantie, dass die verschickten Produkte auch tatsächlich die strengen Qualitätskriterien erfüllen? Erst seit der Novellierung des Arzneimittelgesetzes (AMG) und des Apothekengesetzes (ApoG) Verbraucher Medikamente per Klick bestellen.

Auch jetzt noch gibt es nur eine Handvoll Länder, in denen Sie Medikamente per Klick bestellen können. Neben Deutschland sind das Dänemark, Estland, Finnland, die Niederlande, Schweden und das Vereinigte Königreich.

Medikamente per Klick: Gutschein und Rabatt

Wer sich einmal bei einer Online-Apotheke registriert hat, erhält zudem häufig Rabatt-Coupons. Solch ein Gutschein ist in der Regel an einen Mindestbestellwert geknüpft. Manchmal sind diese Rabatte gestaffelt: Je mehr Sie bestellen, umso mehr erhöht sich der Prozentsatz auf dem Gutschein.

Zwischen 10 und 30 Prozent lassen sich so sparen. Von der Online-Bestellung können aber auch nicht registrierte Kunden profitieren: Um den Kunden an sich zu binden, finden sich im versandten Paket häufig zusätzliche Rabatte und freigemachte Rücksendeumschläge (beispielsweise für rezeptpflichtige Arzneimittel).

Medikamente per Klick: Kontakt und Retoure

Wurde doch einmal das falsche Medikament geliefert oder Sie möchten ein unversehrtes Produkt zurückgeben, ist dies beim Versand oft ebenfalls problemlos möglich. Nach dem Login können Sie meist leicht Ihre Bestellhistorie aufrufen. Dort können Sie dann eine Retoure eingeben oder bearbeiten.

Oder aber Sie treten direkt mit der Online-Apotheke in Kontakt: Per E-Mail oder per Telefon. Die jeweiligen Rücknahmebedingungen sind allerdings bei jeder Apotheke anders geregelt. Lesen hier dazu vor dem Kauf unbedingt die entsprechenden Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des Anbieters.

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Vor- und Nachteile bei Medikamenten per Klick

In den Anfängen der Online-Apotheken war vor allem die persönliche Beratung ein Thema. Meist fiel sie weg, wenn man seine Medikamente per Klick bestellte. Wer genau weiß, was er braucht, den mag das nicht weiter stören. Unpraktisch ist das hingegen, wenn sich Rezepturen oder Zusammensetzungen ändern. Auch fungieren viele Apotheker als Arztersatz. Das Internet ist da deutlich anonymer und unpersönlicher.

Aber auch das hat sich geändert. Nicht nur stationäre Ladenlokale bieten Beratung, auch in Ihrer Internetapotheke können Sie sich informieren. Mittlerweile gibt es Chat-, E-Mail- oder telefonische Beratung. Zudem bieten einige zusätzlich noch pharmazeutische Videoberatung. Das ist einerseits durch den Blickkontakt persönlicher, gleichzeitig durch das Medium ein wirksamer Schutz in Zeiten von Corona. Folgende Vor- und Nachteile gibt es, wenn Sie Medikamente per Klick ordern:

Vorteile

  • Anonymität

    Es juckt und brennt an Stellen, die Sie anderen Menschen nicht unbedingt schildern möchten? Die Potenz lässt nach? Kein Problem: In einer Versandapotheke sieht Sie kein Mensch. Niemand erfährt von Ihren Malessen. Peinliche Momente bleiben Ihnen dank weitestgehender Anonymität erspart.

  • Preisvergleich

    Im Gegensatz zu Supermärkten sind in Apotheken die meisten Produkte nicht offen mit einem Preis versehen. Nicht so, wenn Sie Ihre Medikamente per Klick bestellen: Hier gibt es die Möglichkeit, die Produkte verschiedener Anbieter miteinander zu vergleichen. Noch einfacher wird es, wenn Sie Preisvergleichsseiten wie Medizinfuchs aufrufen.

  • Preise

    Die Preise an sich sind mitunter deutlich geringer als wenn Sie das gleiche Produkt in einer traditionellen Apotheke kaufen. Der Grund dafür ist, dass die Miete eines Ladenlokals wegfällt. Auch braucht es für etwaige Kommissioniertätigkeiten keine studierten Apotheker oder Pharmazeuten.

  • Öffnungszeiten

    Wer seine Medikamente per Klick bestellt, kann das rund um die Uhr tun. Versandapotheken haben keine Öffnungszeiten. So fallen ungünstige Öffnungszeiten, Parkplatzsuche und lange Schlangen weg.

Nachteile

  • Dauer

    Eine Versandapotheke kann niemals so schnell sein wie die Apotheke um die Ecke. Allerdings müssen Sie zwei Aspekte bei diesem Nachteil berücksichtigen: Auch traditionelle Apotheken haben nicht jedes Medikament vorrätig. Sie müssen also teilweise bestellen und nachliefern. Außerdem können Sie selbst durch vorausschauendes Handeln und Planen mögliche Engpässe verhindern. Selbst rezeptpflichtige Medikamente müssen nicht bis zur letzten Tablette aufgebraucht sein, bis Sie sich ein neues Rezept besorgen.

  • Liefergebühren

    Medikamente per Klick zu bestellen ist selten kostenlos. Viele Versandapotheken schenken ihren Kunden zwar die Liefergebühr – vor allem, wenn ein bestimmter Betrag erreicht wird. Aber das ist genau das Problem: Sie wollen einfach nur eine Hautsalbe, müssen aber erst für 50 Euro einkaufen, damit Sie die Versandkosten sparen? Bei kleinen Bestellungen erhöht sich somit der Preis kräftig, so dass sich ein vermeintlicher Preisvorteil schnell ins Gegenteil verkehrt.

  • Rezepturarzneimittel

    Bei einer Bestellung im Internet erhalten Sie nur sogenannte verkehrsfähige Arzneimittel. Das heißt, individuell in einer Apotheke hergestellte, sogenannte Rezepturarzneimittel sind davon ausgenommen.

Gefahren und Risiken bei Medikamenten per Klick

Die Deutschen kaufen besonders gerne Arzneimittel online. Das zeigt die Statistik: Einer internationalen Umfrage zufolge liegt der Anteil der Deutschen, die Medikamente per Klick bestellen, bei 61 Prozent. Mit Blick auf die Arzneimittelsicherheit ist zu sagen, dass Sie problemlos Medikamente aus Deutschland bestellen können. Nach Angaben des Zolls tauchen regelmäßig nur dann Probleme auf, wenn ausländische Anbieter involviert sind.

Bei hinlänglich bekannten Spam-Mails sollten Sie mit Arzneimittelfälschungen rechnen. Solche bieten vorzugsweise Potenzmittel oder ähnliches an und weisen so ziemlich alle Kriterien für mangelnde Seriosität auf. Über solche Mails mag man vielleicht noch lachen. Wenn aber lebensnotwendige Medikamente völlig wirkungslose oder sogar schädliche Inhaltsstoffe aufweisen, ist das weniger komisch.

Checkliste für die Bestellung

Wir haben einige Punkte als Checkliste zusammengefasst. (Zur besseren Sichtbarkeit direkt im Browser abhaken.) Um möglichen Fälschungen aus dem Weg zu gehen, sollten Sie Folgendes beachten:

  • Achten Sie darauf, dass bei verschreibungspflichtigen Medikamenten ein Rezept verlangt wird.
  • Kontrollieren Sie, ob es sich beim Versandhändler um eine Apotheke handelt (oft gibt es eine Adresse mit Ladenlokal).
  • Seien Sie misstrauisch, wenn der Preis stark vom handelsüblichen Preis abweicht.
  • Achten Sie auf das EU-Sicherheitslogo. Damit können Sie die Legalität der Webseite überprüfen.
  • Schauen Sie nach dem Impressum – eine Webseite ohne Angaben zu Inhaber, Adresse, zuständige Aufsichtsbehörde und zuständige Apothekerkammer ist suspekt.
  • Lassen Sie die Finger von Medikamenten, die in Deutschland nicht zugelassen sind (bei Unsicherheit fragen Sie in einer Apotheke im Ort).
  • Erkennen Sie Hinweise für mangelnde Seriosität wie reißerische Versprechungen, die Wunderheilung, Sonderangebote und dergleichen versprechen.
  • Prüfen Sie, ob in der Browserzeile der Adresse der Webseite ein Schloss-Symbol vorangestellt ist. Das sogenannte SSL-Zertifikat stellt eine sichere Verbindung bei der Bestellung her.
  • Achtung: Nehmen Sie keinesfalls Medikamente aus angebrochenen Packungen oder ohne Originalverpackung zu sich.

Die Checkliste können Sie außerdem kostenlos HIER herunterladen:

Medikamente per Klick – Checkliste (PDF)

Sind Medikamente per Klick strafbar?

Medikamente per Klick zu bestellen, hat einen Haken. Nicht umsonst wird das Internet teilweise als rechtsfreie Zone kritisiert und so ist es theoretisch denkbar, dass Sie sich strafbar machen ohne es zu ahnen. Dazu zwei Szenarien:

  • Legale Medikamente per Klick

    Wenn Sie ein Rezept für ein entsprechendes Arzneimittel haben und das bestellen, ist alles gut. Noch einfacher wird es, sobald das E-Rezept eingeführt ist: Dann können Sie direkt per E-Mail oder womöglich sogar per Whatsapp-Nachricht das Rezept weiterleiten. Verzögerungen durch den Postweg sind dann Geschichte.

  • Illegale Medikamente per Klick

    Illegal ist der Erwerb von Produkten aus dem Ausland, die hierzulande rezeptpflichtig sind. Beispielsweise weil sie dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) unterliegen. Strafbar machen Sie sich aber auch, wenn Sie gegen § 6a des Arzneimittelgesetzes verstoßen. Das wäre der Fall, wenn Sie beispielsweise Testosteron zu Dopingzwecken im Internet bestellen.

Vom Verbot betroffen ist nicht nur der Versender, sondern auch Sie als Empfänger. Das kann zu einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe führen. Strafbar machen Sie sich auch, wenn Sie als Privatperson apothekenpflichtige Medikamente an Dritte verkaufen. Das betrifft solche Produkte, die Sie zwar rezeptfrei im Internet bestellen können, aber eben nur von Apothekern verkauft werden dürfen.

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[Bildnachweis: Herbstlust.de]

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