Menopause: Symptome, Alter + Tipps bei Beschwerden

Die Menopause markiert einen Wendepunkt im Leben einer Frau. Mit der letzten Monatsblutung endet endgültig die Fruchtbarkeit einer Frau. Häufig ist diese Zeit zuvor mit hormonellen Umstellungen verbunden. Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Stimmungsschwankungen können zum Repertoire gehören. Ab wann Frauen in die Menopause kommen, welche Symptome typisch sind und wie Sie mit Medikamenten und anderen Mitteln Beschwerden lindern können…

Menopause: Symptome, Alter + Tipps bei Beschwerden

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Definition: Was ist die Menopause?

Als Menopause bezeichnet man in der Medizin die letzte Regel einer Frau. Und zwar ohne einen Eingriff durch Operation oder Medikamente. Der Begriff ist etwas irreführend, da „Pause“ lediglich nach einer Unterbrechung klingt, nach der es weitergeht. Aber die Menopause bezeichnet einen endgültigen Zustand, danach ist eine Frau unfruchtbar. Allerdings lässt sich nicht im Vorhinein sagen, wann eine Frau ihre letzte Menstruation haben wird.

Typisch für die letzten Jahre der Fruchtbarkeit sind hormonelle Veränderungen. Die schwankenden Hormone wirken sich auf den Körper und häufig auch auf die Psyche aus. Die Monatsblutung ist zum Teil unregelmäßig, teilweise besonders stark oder schwach. Somit lässt sich erst zwölf Monate nach Ausbleiben der Monatsblutung die Menopause mit Gewissheit bestimmen.

Menopause eine von 4 Phasen

Diese Menopause ist eine von insgesamt vier Phasen, die eine Frau während der sogenannten Wechseljahre durchmacht:

  1. Prämenopause

    In der Prämenopause (auch: Premenopause) findet eine langsame Veränderung im Hormonhaushalt statt. Sie kann bereits mit Mitte dreißig beginnen. Der Körper bildet weniger Schwangerschaftshormone, daher kann das Östrogen dominieren. Mitunter gibt es Zyklusunregelmäßigkeiten.

  2. Perimenopause

    Die Perimenopause liegt zeitlich etwa ein bis zwei Jahre vor dem endgültigem Ende der Regel und gilt als Hauptphase. Frauen im Alter von 45 bis 50 Jahren zeigen als Symptome bereits Hitzewallungen und Schweißausbrüchen. Der Östrogen- und Progesteronspiegel sinkt, das follikelstimulierende Hormon (FSH) und luteinisierendes Hormon (LH) hingegen steigen an.

  3. Menopause

    Die Menopause ist wie gesagt die letzte Regelblutung. Diese dritte Phase ist dadurch gekennzeichnet, dass kein Eisprung mehr stattfindet. Die Hormone schwanken ähnlich wie in der späten Perimenopause.

  4. Postmenopause

    Als vierte und letzte Phase beginnt die Postmenopause, wenn für zwölf Monate hintereinander keine Regelblutung mehr stattgefunden hat. Die Hormone pegeln sich langsam auf ihr Niveau ein. Der Körper gewöhnt sich an die neue Normalität, typische Wechseljahrsbeschwerden gehören nun der Vergangenheit an.

Alter in der Menopause

Ab wann eine Menopause beginnt, lässt sich erst nachträglich bestimmen. Üblicherweise haben Frauen im Alter von 51 beziehungsweise 52 Jahren ihre letzte Regel. Jedoch kann das Alter der Perimenopause beziehungsweise der Wechseljahre insgesamt schwanken. In einigen Fällen setzen die Wechseljahre bereits in den vierziger oder dreißiger Jahren einer Frau ein. Dann spricht man von einer vorzeitigen Menopause. Teilweise lassen sich auch Parallelen bei Frauen in der Familie erkennen: Mütter und Töchter kommen häufig im gleichen Lebensalter in die Wechseljahre.

Verschiedene Faktoren wie Diabetes, Rauchen oder Untergewicht können zudem eine Menopause um etwa zwei Jahre früher eintreten lassen. Selbst vegetarische Ernährung und Übergewicht stehen im Verdacht, die Wechseljahre zu begünstigen. Hinzu kommen medizinische Eingriffe, die eine künstliche beziehungsweise „induzierte“ Menopause auslösen. Dazu zählt beispielsweise das Entfernen der Eierstöcke, Bestrahlung oder eine Behandlung mit Antiöstrogenen. Solche Methoden kommen zur Sterilisation beziehungsweise bei der Therapie gegen Brustkrebs zum Einsatz.

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Menopause oder schwanger?

Bleibt die Regel im Alter zwischen 45 und 50 Jahren aus, kann eine Frau sich in der Tat die Frage stellen: Menopause oder schwanger? Zwar nimmt die Fruchtbarkeit mit Eintritt ins 40. Lebensjahr beständig ab. Ganz sicher sein kann sich eine Frau jedoch nicht – ob eine Schwangerschaft vorliegt, können nur entsprechende Tests zweifelsfrei klären. Erst wenn die Periode über einen Zeitraum von zwölf Monaten ausgeblieben ist, geht man davon aus, dass die Frau unfruchtbar ist.

Ob Sie die Verhütung ad acta legen, will aber gut überlegt sein. Kondome können ohnehin als Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten sinnvoll sein. Aber auch wenn die statistische Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft bei Null Prozent liegt: Nach Angaben des Statistischen Bundesamts gibt es im Jahr etwa 700 Schwangerschaftsabbrüche bei Frauen im Alter von 45 bis 55 Jahren.

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Menopause Symptome und Beschwerden

Die Menopause ist die Hauptphase der Wechseljahre. Der Übergang zwischen den einzelnen Phasen ist fließend. Gleichzeitig läuft diese Zeit der hormonellen Umstellungen bei jeder Frau individuell ab. Grob lässt sich sagen, dass ein Drittel aller Frauen sich hin und wieder mit lästigen Begleiterscheinungen herumplagt. Ein weiteres Drittel hingegen fühlt sich während dieser Zeit sogar wie zuvor.

Nur das letzte Drittel hat mitunter starke Beschwerden. Diese können die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit deutlich einschränken. Hier kann eine medizinische Behandlung sinnvoll sein. Zu den Symptomen und Beschwerden gehört:

  • Hitzewallungen

    Hitzewallungen – verbunden mit Schweißausbrüchen – zählen zu den häufigsten Beschwerden. Etwa nach fünf Jahren lassen sie wieder nach.

  • Schlafstörungen

    Schlafstörungen sind vor allem ein Nebenprodukt starker Hitzewallungen und Schweißausbrüche in der Nacht. Das zieht wiederum Abgeschlagenheit, Antriebslosigkeit und Müdigkeit nach sich. Aber auch Probleme beim Ein- oder Durchschlafen können auftreten.

  • Blutungen

    Zyklusschwankungen in Form von unerwarteten oder deutlich stärkeren Blutungen sind möglich. Auch kann die Menstruation kürzer oder länger ausfallen, der Zyklus von Schmierblutungen unterbrochen sein. Ungewöhnliche Symptome und Beschwerden sollten Frauen ärztlich abklären lassen.

  • Verstimmungen

    Bei manchen Frauen ist das emotionale Gleichgewicht durcheinander. Gereiztheit und Nervosität, innere Unruhe und Panikattacken können vorkommen. Nicht immer lassen sich diese Stimmungsschwankungen zweifelsfrei auf Hormone zurückführen. Auch äußere Umstände (Pflegebedürftigkeit der Eltern, Auszug der Kinder) können dazu beitragen.

  • Konzentrationsstörungen

    Mehr als die Hälfte aller Frauen klagt in der Menopause über Konzentrationsstörungen. Das klare Denken und die Fokussierung fallen schwer, die Vergesslichkeit nimmt zu. Im Englischen gibt es dafür die Bezeichnung „Brain Fog“, Gehirnnebel.

  • Schleimhaut

    Der sinkende Östrogenspiegel führt zu dünnerer und trockenerer Scheidenschleimhaut. Der Gewebeschwund der Schleimhaut zeigt sich auch in anderen Bereichen, etwa einem trockenen Mund, trockenen Augen. Er begünstigt zudem Inkontinenz, denn die Scheidenschleimhaut dient auch als Polster für die Harnröhre. Eine dünnere Scheidenschleimhaut kann Schmerzen beim Sex bedeuten und dazu führen, dass Schwierigkeiten haben, den Harn zu halten.

  • Libido

    Teilweise lässt sich eine geringere Libido beobachten. Die Gründe dafür sind verschieden: Schmerzen beim Sex und Schwierigkeiten, den notwendigen Grad sexueller Erregung zu erlangen, können eine Ursache sein. Zeit fürs Vorspiel und Gleitgel können hier helfen. In anderen Fällen haben Frauen ein negatives Selbstbild, fühlen sich unattraktiv.

  • Hautalterung

    Mit Abfall des Östrogens speichert die Haut nicht mehr so viel Wasser. Dadurch nimmt die Elastizität ab, die Haut wird dünner und trockener. Die Folge ist eine stärkere Hautalterung.

  • Osteoporose

    Durch die hormonelle Umstellung lässt die Knochendichte nach. Das kann das Risiko von Osteoporose und Knochenbrüchen verstärken. Auch Muskel- und Gelenkschmerzen – besonders in Form von Rückenschmerzen – sind keine Seltenheit. Vorbeugen können Frauen durch Yoga: Das wirkt dem Knochenabbau entgegen und stärkt die Muskulatur.

  • Gewichtszunahme

    Während der Menopause steigt bei einigen Frauen das Gewicht. Altersbedingt sinkt die Muskelmasse. Damit ist der Kalorienbedarf gleichzeitig geringer. Die Wechseljahre scheinen zudem zu begünstigen, an welcher Stelle am Körper sich das Übergewicht sammelt. Dieser Entwicklung können Sie mit einer Umstellung Ihrer Ernährung (wenig Alkohol und Zucker) sowie Sport entgegensteuern.

Vorteile der Postmenopause

Was manche vergessen: Auf der Haben-Seite stehen ebenfalls einige Veränderungen. So brauchen Frauen in der Postmenopause sich keine Gedanken mehr über ungewollte Schwangerschaft machen. Auch Unterleibsbeschwerden durch Regelkrämpfe gehören der Vergangenheit an. Wer bisher an zyklusbedingter Migräne gelitten hat, kann ebenfalls häufig erleichtert aufatmen.

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Hilfe in der Menopause: Medikamente und Tabletten

Einige Frauen leiden unter starken Beschwerden während der Perimenopause, der Menopause und der Postmenopause, die auf Östrogenmangel zurückzuführen sind. Naheliegend daher der Ansatz, durch Zufuhr künstlicher Hormone die Begleiterscheinungen der Wechseljahre zu mindern. Die sogenannte Hormonersatztherapie (HRT) bewirkt dies durch Zufuhr von Östrogen und Gestagen. Solche Medikamente können als Tablette, Pille, Salbe oder Gel vorliegen. Dafür wird zuvor der Hormonspiegel bestimmt und gemeinsam mit dem Arzt eine Risikoabwägung getroffen.

Denn die HRT ist nicht frei von Risiken: Das Risiko für Brustkrebs, eine Thrombose sowie Erkrankungen an Herz und Kreislauf steigt mit Dauer der Einnahme. Ungeeignet sind die künstlichen Hormone außerdem auch bei Vorerkrankungen wie Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs sowie bestehenden Thromboseembolien und Lebererkrankungen. Eine amerikanische Studie kommt zu dem Ergebnis, dass bei jeder hundertsten Frau, die mehr als fünf Jahre mit der HRT behandelt wurde, diese Erkrankungen auftreten. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) empfiehlt die HRT daher nur noch bei starken Wechseljahrsbeschwerden.

Alternativen gegen Beschwerden

Alternativ gibt es einige pflanzliche Wirkstoffe. Die enthalten zwar keine Hormone, können aber bestimmte Wechseljahrsbeschwerden lindern. Besonders bei Schlafstörungen können pflanzliche Mittel wie Baldrain, Hopfen, Melisse und Passionsblume helfen. Die Wirkung anderer Präparate wie etwa Mönchspfeffer, Rotklee und Traubensilberkerze hingegen ist umstritten. Zweifelsfrei hilfreich hingegen ist ein gesunder Lebensstil, bei dem Sie sich fit halten und etwas für Ihre mentale Gesundheit tun.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und informiert Sie nur allgemein. Er kann und soll eine medizinisch-ärztliche Beratung nicht ersetzen. Vor der Einnahme eines Medikamentes lesen Sie bitte die Packungsbeilage sorgfältig durch und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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