Pflegelotse: So finden Sie eine Pflegeeinrichtung

Die Suche nach einer geeigneten Pflegeeinrichtung kann herausfordernd sein. Der Pflegelotse der VdEK soll dabei helfen. Er sorgt für Orientierung und Information: Welche Einrichtungen gibt es überhaupt? Gibt es ein alternatives Angebot wie zum Beispiel betreutes Wohnen? Wie schneiden die verschiedenen Pflegedienste in der Bewertung ab? Der Pflegelotse liefert Antworten und bietet die Grundlage für eine fundierte Entscheidung über die passende Pflegeeinrichtung. Hier erfahren Sie, was der Pflegelotse ist, welche Vorteile er bietet und wie sie ihn verwenden.

Pflegelotse: So finden Sie eine Pflegeeinrichtung

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Definition: Was ist der Pflegelotse?

Der Pflegelotse ist ein Informationsportal. Er wurde vom Verband der Ersatzkassen (VdEK) ins Leben gerufen. Hierin haben sich gesetzliche Krankenversicherungen zusammengeschlossen, wie die Barmer, die DAK, die KKH, die IKK, die HEK oder die Knappschaft.

Der Pflegelotse gibt eine erste Orientierung über Themen, mit denen sich die wenigsten zuvor beschäftigt haben: Pflegeeinrichtungen und betreutes Wohnen. Er zeigt an, welches Pflegeheim bei Ihnen in der Nähe ist und welches Angebot es bietet. Ziel ist es, Transparenz ins Angebot der Pflege zu bringen. Der Pflegelotse zeigt Ihnen:

Ort der Pflegeeinrichtung

Wie weit ist eine Pflegeeinrichtung entfernt? Wo genau liegt diese? Der Pflegelotse zeigt Ihnen die Entfernung zu allen ausgewählten Einrichtungen sowie die konkrete Adresse. Gleichzeitig können Sie eine Karte aufklappen, auf der die einzelnen Pflegeeinrichtungen eingezeichnet sind. So können Sie sich auf der Karte die genaue Lage anschauen.

Bewertungen

Wie gut ist eine Pflegeeinrichtung? Für viele ist dies eine der wichtigsten Fragen. Natürlich möchte man für sich selbst oder für Angehörige die bestmögliche Pflege. Der Pflegelotse bietet deshalb Bewertungen für alle Einrichtungen. Diese basieren auf den Daten vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherungen. Dabei prüfen unabhängige Ärzte oder Pflegekräfte die verschiedenen Pflegeeinrichtungen auf die Qualitätsstandards.

Leistungen

Der Pflegelotse gibt auch Aufschluss darüber, welche Leistungen eine Einrichtung anbietet und übernimmt. Das ermöglicht Ihnen einen leichteren Vergleich zwischen verschiedenen Pflegediensten, die sich hier möglicherweise unterscheiden.

Kontaktinformationen

Selbstverständlich bietet der Pflegelotse auch gleich die Möglichkeit, mit einer der Pflegeeinrichtungen in Kontakt zu treten. Dazu stehen alle bekannten Kontaktmöglichkeiten der Einrichtung zur Verfügung: E-Mail Adresse, Telefonnummer und Homepage, um gleich einen Termin vereinbaren und das persönliche Gespräch suchen zu können.

Kosten

Ein wichtiger Punkt bei Pflegeeinrichtungen sind die Kosten. Hier liefert der Pflegelotse detaillierte Informationen und zeigt, mit welchen finanziellen Ausgaben Sie rechnen müssen. Bei einer vollstationären Pflege wird genau aufgelistet, welche Monatsbeträge je nach Pflegegrad anfallen und welchen Teil davon der Versicherte trägt. Für jeden ambulanten Pflegedienst gibt es eine umfangreiche Liste mit allen Leistungen und Maßnahmen sowie den dabei anfallenden Kosten.

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Diese Vorteile bietet Ihnen der Pflegelotse

Natürlich können Sie auch ohne den Pflegelotsen der VdEK einen geeigneten Pflegedienst finden und sich umfangreich über verschiedene Anbieter und Einrichtungen informieren. Allerdings ist das in der Regel mit einem deutlich größeren Aufwand verbunden, da der Pflegelotse als Suchmaschine und Informationsportal zahlreiche Vorteile bietet:

  • Der Pflegelotse ist kostenlos

    Die gesamte Nutzung des Pflegelotsen ist für Sie vollkommen kostenlos. Sie müssen noch nicht einmal Mitglied in der Barmer, der DAK, der KKH, der IKK, der HEK oder der Knappschaft sein. Ganz egal, in welchem Umfang Sie das Informationsangebot nutzen und ob Sie sich am Ende für eine Einrichtung entscheiden, die Sie über den Pflegelotsen gefunden haben – für Sie fallen keinerlei Kosten an. Auch eine Registrierung ist nicht nötig.

  • Der Pflegelotse informiert deutschlandweit

    Laut eigenen Angaben umfasst der Pflegelotse rund 30.000 Einrichtungen in ganz Deutschland: vollstationäre Pflegeeinrichtungen, betreutes Wohnen, ambulante Pflegedienste oder Kurzzeitpflege. Sie können in jeder Stadt bundesweit nach einer Pflegemöglichkeit suchen. Dies ist besonders praktisch, wenn Sie beispielsweise eine Einrichtung für Ihre Eltern suchen, die an einem anderen Ort wohnen.

  • Der Pflegelotse liefert Antworten auf die wichtigsten Fragen

    Die Informationen des Pflegelotsen sind nicht auf die umfangreichen Daten zu tausenden von Pflegediensten beschränkt. Sie finden hier Antworten auf die häufigsten und wichtigsten Fragen rund um das Thema Pflege sowie Erklärungen zu wichtigen Begriffen. Ein weiterer Zusatz sind zahlreiche kostenlose PDF mit Informationen, die Sie sich herunterladen können.

  • Der Pflegelotse bietet Merk- und Vergleichsmöglichkeiten

    Sie haben lange gesucht, viel recherchiert und verschiedene Einrichtungen gefunden? Dann können Sie diese im Pflegelotsen auf einer Merkliste speichern und dort noch einmal untereinander vergleichen. Mit dieser Funktion können Sie Ihre favorisierten Pflegedienste nicht nur für später speichern, sondern leichter gegenüberstellen.

Einen Nachteil gibt es allerdings: Es handelt sich um ein reines Informationsportal. Über Pflegelotse können Sie keinen Pflegedienst buchen oder einen Pflegeplatz erhalten.

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Häufige Fragen und Antworten rund um den Pflegelotsen

Was ist der Pflegelotse?

Beim Pflegelotsen handelt es sich um eine Suchmaschine, die der Verband der Ersatzkassen (Vdek) entwickelt hat. Er soll Pflegebedürftigen oder deren Angehörigen die Suche nach geeigneter Unterstützung erleichtern.

Dazu listet er insgesamt bundesweit über 30.000 Pflegeeinrichtungen auf. Im Angebot stehen sowohl ambulante oder stationäre Pflege als auch Unterstützung im Alltag oder Beratung. Hier können Sie sich zum Leistungsumfang und der Qualität informieren.

Wer überprüft die Qualitätsstandards?

Zur Überprüfung der Qualitätsstandards entsendet der Medizinische Dienst entsprechende Gutachter. Im Auftrag der Pflegekassen verschaffen sie sich einmal im Jahr ein Bild.

Es handelt sich dabei um Mediziner oder Pflegefachkräfte, die prüfen, ob die Qualität in den Pflegeeinrichtungen gemäß entsprechender Standards besteht.

Wie wird die Qualität bewertet?

Die Bewertung von ambulanten Pflegediensten erfolgt mithilfe von Pflegenoten. Diese orientieren sich zum besseren Verständnis an Schulnoten. Demnach sind Bewertungen von sehr gut (1,0) bis mangelhaft (5,0) möglich. Anhand dieser Ergebnisse können Pflegebedürftige und Angehörige verschiedene Dienste miteinander vergleichen und einschätzen.

Stationäre Einrichtungen unterliegen bereits einem neuen Prüfverfahren. Hier hat der strukturierte Qualitätsbericht die Pflegenoten ersetzt. In fünf Bereichen sind Bewertungen im Rahmen von „Keine oder geringe“ bis „Schwerwiegende Qualitätsdefizite“ möglich.

Was bewerten die Gutachter?

Je nach Einrichtung beziehungsweise Pflegedienst bewerten die Gutachter unterschiedliche Aspekte. Für ambulante Pflegedienste schauen sie beispielsweise auf die pflegerischen Leistungen, ärztlich verordnete Leistungen sowie die allgemeine Organisation.

Auch gibt es Befragungen von Personen mit unterschiedlichem Pflegegrad nach dem Zufallsprinzip. Bei Pflegeheimen zählen Bereiche wie Unterstützung bei der Mobilität und Selbstversorgung und Begleitung sterbender Heimbewohner und ihrer Angehörigen für den Qualitätsbericht.

Wie finde ich im Pflegelotsen die Pflegequalitätsberichte?

Nach erfolgter Suche finden Sie in der Übersicht rechts bereits eine Bewertung. Um die jeweiligen Pflegequalitätsberichte selbst lesen zu können, müssen Sie in den Suchergebnissen unter „Name“ auf den Pflegedienst oder das Pflegeheim klicken.

Rechts oben finden sich dann folgende Angaben: Das Datum des Transparenzberichts, erneut die Gesamtnote und darunter ein Link zum Download eines PDF-Dokuments. Das klicken Sie und es öffnet sich ein neues Fenster mit detaillierten Informationen.

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Anwendung: Pflegelotse Schritt für Schritt erklärt

Bei der Erstellung des Pflegelotsen wurde vom VdEK auf eine einfache Bedienung und eine übersichtliche Gestaltung der Seite geachtet. Keine komplizierten und verschalteten Menüs, durch die Sie sich erst einmal durchklicken müssen. Keine schwierige Bedienung, für die man zunächst ein Handbuch braucht, um die Funktionen des Portals überhaupt nutzen zu können.

Stattdessen überzeugt der Pflegelotse durch eine einfache Handhabung, die Sie in wenigen Schritten zum Ergebnis führt. Um Ihnen noch weiter zu helfen, zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie den Pflegelotsen nutzen:

Wählen Sie aus, was Sie suchen

Zunächst besuchen Sie natürlich die Startseite des Pflegelotsen. Hier finden Sie sofort die Frage, wonach Sie überhaupt suchen. Zur Auswahl steht eine Suche nach „Pflegeeinrichtungen und Betreuungsangeboten“ oder einer „Pflegeberatung“. Wollen Sie sich über konkrete Pflegedienste informieren und verschiedene Einrichtungen vergleichen, sind Sie in der ersten Option richtig aufgehoben. Über die Suche nach einer Pflegeberatung kommen Sie zu Kontaktinformationen der Pflegekasse.

Suchen Sie nach der passenden Versorgungsform

Um Ihre Suche konkreter zu gestalten und die Ergebnisse einzugrenzen, müssen Sie im nächsten Schritt die Versorgungsform auswählen, nach der Sie suchen. Dabei stehen Ihnen vier Optionen zur Auswahl:

  • Ambulanter Pflegedienst
  • Stationäre Pflegeeinrichtung
  • Angebote zur Unterstützung im Alltag
  • Häuslicher Betreuungsdienst

Wenn Sie nach einer stationären Pflegeeinrichtung suchen, müssen Sie zudem eine Pflegeart festlegen: vollstationäre Pflege, Tagespflege, Nachtpflege oder Kurzzeitpflege. Falls gewünscht, können Sie zusätzlich einen Pflegeschwerpunkt (etwa Beatmung, chronisch psychisch Kranke oder andere) wählen. Für eine Unterstützung im Alltag müssen Sie ebenfalls genauere Angaben zu Zielgruppe, Alter und gewünschter Leistungsform machen. Durch diese Einschränkung sortiert der Pflegelotse die Ergebnisse aus und zeigt Ihnen genau die Pflegedienste, die die passende Versorgungsform anbieten.

Geben Sie einen Ort und die Entfernung an

Bei 30.000 möglichen Pflegeeinrichtungen, die der Pflegelotse abdeckt, braucht es natürlich auch eine Begrenzung für den Ort. Sie können eine genaue Adresse oder eine Postleitzahl angeben, um den Startpunkt Ihrer Suche festzulegen. Zusätzlich können Sie eine Entfernung bestimmen, die den Umkreis Ihrer Suche definiert. Dabei können Sie in Abständen zwischen 5 Kilometern bis zu 50 Kilometern entscheiden, wie nah am angegebenen Ort die Ergebnisse liegen sollen. Je größer der Umkreis, desto größer auch die Anzahl der Ergebnisse. Allerdings ist dann möglicherweise auch eine längere Fahrtstrecke nötig.

Vergleichen Sie die Angebote

Nun haben Sie alle relevanten Informationen und Suchkriterien angegeben. Mit einem Klick kommen Sie auf die nächste Seite, wo Sie eine übersichtliche Darstellung und Auflistung aller passenden Pflegedienste erhalten. Hier finden Sie Informationen zu allen gefundenen Einrichtungen, die Entfernung zum angegebenen Ort, die Kosten sowie eine Bewertung. Aus dieser Übersicht können Sie jeweils die einzelnen Angebote noch einmal anklicken und genauere Angaben zum jeweiligen Pflegedienst erhalten. Auch haben Sie die Option, gefundene Ergebnisse gleich zu Ihrer Merkliste hinzuzufügen.

Pflegelotse und betreutes Wohnen

Der Pflegelotse der VdEK zeigt nicht nur reine Pflegeheime an. Wer sich noch zu fit fühlt, um rund um die Uhr gepflegt zu werden, findet hier auch Angebote im Bereich „Betreutes Wohnen“. Hier wohnen Sie weitgehend eigenständig in einer kleinen Wohnung. Sie haben aber auch die Wahl, Pflegeleistungen in Anspruch zu nehmen.

Ein Beispiel: Betreutes Wohnen bedeutet, dass Sie entweder selbst kochen können oder aber Sie nehmen an gemeinschaftlichen Mahlzeiten teil. Sie können entweder Pflegeleistungen in Anspruch nehmen oder lediglich eine Rufbereitschaft für den Notfall. Betreutes Wohnen bietet Ihnen daher umfangreiche Wahlmöglichkeiten. Wo es Einrichtungen für betreutes Wohnen gibt, was das kostet, welche Leistungen sie anbieten und wie gut sie sind – all das verrät Ihnen der Pflegelotse.

Angebote für die ambulante Pflege, Hilfe und Beratung

Wer es vorzieht, zuhause zu wohnen, findet auf dem Informationsportal der VdEK auch einen Überblick über die ambulante Pflege. In diesem Bereich tummeln sich erfahrungsgemäß neben den großen Anbietern auch viele kleine, lokale. Diese müssen nicht unbedingt schlechter sein – ganz im Gegenteil. Sie müssen aber erst einmal gefunden werden. Der Pflegelotse zeigt, welche Anbieter es in Ihrer Nähe gibt und was diese leisten.

Daneben können Sie zahlreiche Angebote zur Unterstützung im Alltag finden. Hier können Sie zwischen verschiedenen Zielgruppen wählen: Menschen mit körperlichen, kognitiven und/oder psychischen Beeinträchtigungen oder für pflegende Angehörige und vergleichbar Nahestehende. Wer sich allgemein über die Möglichkeiten informieren will, kann über den Pflegelotsen eine geeignete Pflegeberatung suchen: Wahlweise für allgemeine Informationen über die Pflegekasse oder bei Bezug von Pflegegeld.

Tipps: Wie Sie bei der Auswahl vorgehen

Tritt der Pflegefall ein, gibt es einiges zu beachten. Unsere Tipps können Sie nachfolgend als kostenloses PDF-Dokument herunterladen. Wie Sie vorgehen sollten und die richtige Wahl treffen:

1. Ermitteln Sie den Pflegebedarf

Für die optimale Betreuungslösung, müssen Sie wissen, wie groß der Pflegebedarf ist. Reicht beispielsweise Unterstützung im Haushalt oder die Person eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung? Beobachten Sie die betroffene Person über einen längeren Zeitraum genau im Alltag. Tipp: Führen Sie ein Tagebuch, in dem Sie Ihre Ergebnisse festhalten. Schreiben Sie auf, was die pflegebedürftige Person selbstständig machen kann und wo sie auf Unterstützung angewiesen ist.

2. Wählen Sie die passende Pflegeform

Wenn Sie ein Gefühl für den Pflegebedarf entwickelt haben, können Sie gemeinsam mit Ihrer Familie überlegen, welche Art der Pflege die richtige ist. Ist eine Pflege zuhause umzusetzen? Kann jemand aus der Familie die Pflege übernehmen? Nehmen Sie einen Pflegedienst in Anspruch, der zu Ihrem pflegebedürftigen Familienmitglied nach Hause kommt? Wäre ein Platz in einer Pflegeeinrichtung die beste Lösung? Lassen Sie sich zu den verschiedenen Möglichkeiten beraten. Pflegestützpunkte und der Sozialdienst im Krankenhaus bieten solche Beratungen an.

3. Sehen Sie sich die Angebote an

Notieren Sie sich vorab wichtige Fragen. Vereinbaren Sie Termine mit den Pflegediensten oder Pflegeheimen, die zur Auswahl stehen. Verschaffen Sie sich einen persönlichen Eindruck: Werden alle Fragen beantwortet? Wie wirken die Mitarbeiter auf Sie? Sind etwaige Einrichtungen sauber, haben sie eine freundliche Atmosphäre? Existiert ein Bereitschaftsdienst? Um Kompetenz, Hygienestandards und Atmosphäre stimmig beurteilen zu können, sollten Sie mehrere Angebote miteinander vergleichen.

4. Stimmen Sie sich in der Familie ab

Klären Sie untereinander, welche Aufgaben Sie als Familie übernehmen können und welche Aufgaben Pflegekräfte übernehmen. Auch wenn Sie die pflegerischen Tätigkeiten an Fachpersonal auslagern, müssen noch folgende Bereiche geregelt werden: Korrespondenz mit Ämtern, Kranken- und Pflegekasse so wie finanzielle Aspekte. Auch Arztbesuche und Freizeitaktivitäten mit dem pflegebedürftigen Familienmitglied erfordern Organisation.

5. Prüfen Sie die finanzielle Situation

In erster Linie decken die Pflegeversicherung, die Rente oder das Vermögen der pflegebedürftigen Person die Kosten. Bei fehlender Kostendeckung können Familienangehörige herangezogen werden: Eltern und Kinder haben eine gegenseitige Unterhaltspflicht. Allerdings gibt es Freibeträge, auch besteht die
Unterhaltspflicht erst ab einem Jahreseinkommen von 100.000 Euro brutto.

6. Prüfen Sie die häusliche Situation

Je nach Pflegeform spielt die Wohnsituation eine wichtige Rolle. Wohnt die pflegebedürftige Person weiterhin im eigenen Haus oder in der eigenen Wohnung? Müssen bestimmte Räumlichkeiten umgebaut werden, um die Pflege beziehungsweise größtmögliche Selbstständigkeit zu ermöglichen? In vielen Fällen muss das Badezimmer umgebaut werden. Eine ebenerdige Dusche mit Sitzgelegenheit und ein Haltegriff neben der Toilette sind Maßnahmen, die den Alltag deutlich erleichtern können.

7. Beantragen Sie einen Pflegegrad

Je nach Pflegegrad fallen die Leistungen aus der Pflegeversicherung unterschiedlich hoch aus. Um einen Pflegegrad zu beantragen, wenden Sie sich an die Pflegekasse bei Ihrer Krankenkasse.
Nach Antragstellung nimmt ein Gutachter vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) Kontakt auf, um die Pflegebedürftigkeit zu ermitteln. Wichtig: Achten Sie darauf, beim Prüfungstermin die Situation möglichst realistisch darzustellen und Probleme nicht zu verschweigen oder zu beschönigen. Das Ergebnis leitet der Prüfer an die Pflegekasse weiter, die daraufhin einen Pflegegrad festlegt. Über die Entscheidung bekommen Sie einen schriftlichen Bescheid.

8. Kümmern Sie sich um Vollmachten

Je nach Schweregrad und wie viel die betroffene Person noch selbst übernehmen kann, sind entsprechende Vollmachten notwendig. Auch im Hinblick auf eine verschlechterte Situation sollten Sie sich möglichst früh wichtige Vollmachten besorgen. Dazu gehören eine Patientenverfügung und eine Vorsorgevollmacht.

9. Informieren Sie sich über Unterstützungsangebote

Wenn Sie die Pflege des Familienmitglieds selbst übernehmen, haben Sie Anspruch auf Pflegegeld. Für verschiedene Umbauarbeiten für altersgerechtes Wohnen gibt es Fördermöglichkeiten und Zuschüsse. Ebenso gibt es Zuschüsse für Pflegehilfsmittel. Informieren Sie sich daher über die verschiedenen Unterstützungsangebote.

Checkliste bei Pflegebedarf (PDF)

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