Rollator: So finden Sie die passende Gehhilfe

Wem aufgrund zunehmenden Alters oder gesundheitlicher Einschränkungen das Gehen Probleme bereitet, für den gibt es als Gehhilfe den Rollator. Doch wer sich noch nie mit dem Angebot beschäftigen musste, für den ist der Markt schnell unübersichtlich. Wir zeigen Ihnen worauf es beim Rollator-Kauf ankommt, welches die Testsieger sind, was ein Rollator kostet und welche Geräte sich für welche Ansprüche eignen.

Rollator: So finden Sie die passende Gehhilfe

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Rollator-Testsieger: Was sind die besten Rollatoren?

Ein Rollator ist eine Gehhilfe mit Rädern. Sie soll die Mobilität verbessern und zugleich bei der Fortbewegung stützen und Sicherheit verleihen. Der Vorteil eines Rollators gegenüber einem Gehstock ist, dass er nicht angehoben wird, sondern immer mit dem Boden verbunden ist. So wird eine natürliche Gehfunktion unterstützt.

Aktuell (Stand Juni 2021) schneiden folgende Rollatoren in den Testberichten am besten ab:

  • Dietz Taima M-GT für knapp 200 Euro
  • Weinberger 9269 Rollator für circa 140 Euro
  • Antar Premium Rollator für etwas über 100 Euro
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Rollatoren für Senioren: Das sollten Sie vor dem Kauf wissen

Ein Rollator kann Ihnen im Alltag eine wichtige Hilfe sein. Er dient als Sturzschutz und gibt Ihnen Ihre Mobilität zurück. Bei Spaziergang oder beim Einkaufen bietet er zudem die Möglichkeit, etwas zu transportieren. Ferner kann er für ein Ruhepäuschen als Sitzgelegenheit dienen.

Auf einen Rollator zurückgreifen zu müssen, kann aus vielerlei Gründen notwendig sein. Zum Beispiel aufgrund von:

  • Alter
  • Operationen
  • Krankheiten
  • Unfällen

Rollatoren gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihres Gewichtes, des Preises und Ausstattungsmerkmalen oft erheblich. Daher sollten Sie sich vor dem Kauf zunächst fragen, WOFÜR Sie den Rollator benötigen.

Grundsätzlich kann man die angebotenen Rollatoren nach vier Modelltypen unterteilen, die je nach Zweck alle ihre Berechtigung haben:

Leichtgewichts-Rollator: Faltbar und leicht

Sind Sie viel in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs oder gerne auf Reisen, sollten Sie zum Beispiel über einen Leichtgewichts-Rollator nachdenken. Dieser Rollator-Typ ist besonders beliebt. Er eignet sich durch seine leichte Bauweise und seine ausgereiften Falt- und Klappmechanismen gut für längere Strecken und Reisen.

Trotz seiner Leichtigkeit ist er dennoch stabil und sicher. Leider werden diese Modelle in den meisten Fällen nicht von der Krankenkasse bezahlt. Sie müssen daher selbst gezahlt und somit komplett aus eigener Tasche finanziert werden.

Standard-Rollator: Günstig und praktikabel

Die Standard-Modelle werden in der Regel von den Krankenkassen bezahlt. Sie sind häufig die günstigsten Varianten und starten bereits schon ab einem Preis von 60 Euro.

Je besser die Rollatoren verarbeitet sind, umso teurer werden sie. Für 200 Euro oder mehr bieten diese bereits Klappmechanismen, Körbe, Taschen, Rückengurte, Schlösser, Beleuchtung, Stockhalterungen oder spezielle Handgriffe.

Rollator für die Wohnung: Sicher und sturzfrei indoor

Indoor-Rollatoren sind speziell für den Einsatz in den eigenen vier Wänden oder in einem Pflegeheim geeignet. Sie haben besonders kleine Räder und sind daher äußerst wendig.

Zudem verfügen Sie über Wechselaufsätze, die sich zum Beispiel für den Transport eines Tabletts oder von Wäsche eignen.

Spezial-Rollator: Elektrisch oder speziell gestützt

Diese Art von Rollatoren ist für Personen mit bestimmten Erkrankungen oder einem hohen Körpergewicht geeignet, da die Elektronik die Fortbewegung unterstützt.

Je nach Benutzer werden sie zum Beispiel auch mit speziellen Stützen versehen, so dass sie auch halbseitig gelähmte Patienten nutzen können. Weitere Varianten sind beispielsweise Rollatoren mit Unterarmauflagen für Rheuma-Patienten oder besonders breite und stabile Geräte für kräftigere Patienten.

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Was kostet ein Rollator auf Rezept?

Die häufigste Frage, die sich viele ältere Menschen stellen ist: Was zahlt die AOK für einen Rollator? Wenn Sie ein ärztliches Rezept haben, das Ihnen bescheinigt, aus medizinischen Gründen auf einen Rollator angewiesen zu sein, dann kann die Krankenkasse den Kauf eines Rollators bezuschussen. Sie müssen lediglich die gesetzliche Zuzahlung von zehn Euro leisten. Informieren Sie sich bitte bei Ihrer Kasse über die genaueren Einzelheiten, da es hier teilweise doch Unterschiede gibt.

In jedem Fall wird Ihnen jedoch von der Krankenkasse nur eine kleine Auswahl an sehr einfachen Standard-Modellen zugewiesen. Diese müssen für den Anfang, eine kurzfristige Nutzung oder bei einem schmalen Budget aber durchaus keine schlechte Wahl sein.

Falls Sie einen Rollator auf Rezept erhalten, ist dieser in den meisten Fällen nur eine Dauerleihgabe Ihrer Kasse. Es ist daher keine Seltenheit, dass Patienten nur ein gebrauchtes Modell erhalten. Rezepte für einen Rollator lassen sich direkt im Sanitätshaus einlösen, können aber auch an die Krankenkasse geschickt werden. Der Lieferbetrieb beziehungsweise das Sanitätshaus stellen ihren Rollator dann entsprechend Ihrer Größe ein.

Für den Fall, dass Sie einen Spezial-Rollator benötigen, ist es wichtig, dass Ihnen Ihr Arzt dies explizit auf dem Rezept bescheinigt. Falls Ihre Kasse dennoch nur ein Standard-Modell bezahlt, können Sie sich selbstverständlich immer aus eigener Tasche ein Premium-Modell kaufen. Die Differenz zwischen der Kassenleistung und Ihrem Wunschrollator müssen Sie jedoch selbst tragen.

Wieviel kostet ein Rollator ohne Krankenkasse?

Wenn Sie einen Rollator ohne Rezept kaufen, gehört er auf jeden Fall komplett Ihnen. Allerdings entfällt dann natürlich die Zuzahlung der Krankenkasse.

Dann hängen die Kosten für einen Rollator davon ab, für welches Modell Sie sich entscheiden. Die Preise variieren stark und richten sich nach Ihren Ansprüchen und somit der Qualität.

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass die Preisspanne von 60 bis circa 1.000 Euro reicht. Im Durchschnitt lässt sich aber bereits für 100 bis 200 Euro ein guter Rollator bekommen.

Wo kann man einen Rollator kaufen?

Die Nachfrage nach Rollatoren ist in den letzten Jahren stark angewachsen. Neben den traditionellen Sanitätshäusern bieten sogar Discounter hin und wieder sogar Geräte an. Darüber hinaus wächst die Zahl der Anbieter im Internet. Neben den üblichen Plattformen wie Amazon oder Ebay gibt es auch hier eine Reihe von Sanitätsspezialisten wie Sanitätshaus-24 oder Sanitäts-Online.

Wir empfehlen allerdings, den Kauf nach Möglichkeit vor Ort bei den Spezialisten der Sanitätshäuser zu tätigen. Nur so kann man den Rollator ausführlich testen und ihn vielleicht sogar gleich auf einem längeren Spaziergang ausprobieren. Zudem wird er von Fachleuten auf Ihre Körpergröße angepasst.

Dabei sollten Sie besonders darauf achten, dass sich der Rollator problem- und mühelos schieben und bremsen lässt und auch bei Beladung seine Eigenschaften nicht verliert. Außerdem sollten die Griffe gut in Ihrer Hand liegen.

Checkliste für den Rollator-Kauf

Auf folgende Tipps sollten Sie bei der Wahl des richtigen Rollators achten…

  • Höhe:
    Sie sollten aufrecht im Rollator stehen und die Arme dabei locker hängen lassen können.
  • Gewicht:
    Je schwerer Ihre Gehunsicherheit ist, umso schwerer sollte der Rollator sein, damit er nicht so leicht ins Kippen gerät.
  • Transport:
    Wenn Sie den Rollator häufig mit dem Auto transportieren, sollte er problemlos in den Kofferraum passen. Hier bieten sich zum Beispiel Geräte mit Längsfaltung an, da Geräte mit Querfaltung häufig zu sperrig sind.
  • Gewährleistung:
    Ist das Gerät von der Krankenkasse bezahlt, bieten diese meistens eine Gewährleistung von vier bis fünf Jahren. Andernfalls sollten Sie auf die Hersteller- oder Verkäufergarantie achten, um nicht jeden Defekt selbst reparieren zu müssen.
  • Absicherung:
    Wenn Sie Ihren Rollator in öffentlichen Räumen, wie zum Beispiel in Treppenhäusern oder ähnlichen Orten parken, sollten Sie darauf achten, dass das Gerät ab- beziehungsweise anschließbar ist.
  • Bremsen:
    Achten Sie darauf, dass Sie die Bremsen gut von Ihrem Handgriff aus erreichen können. Bei manchen Modellen sind diese recht weit voneinander entfernt und mit kleineren Händen schwer zu erreichen.
  • Fahrverhalten: Probieren Sie den Rollator auch darauf hin aus, wie stabil er im Falle von Hindernissen wie zum Beispiel Bordsteinkanten reagiert, wo Sie das Gerät leicht anheben müssen. Es wichtig, dass Sie sich damit zu jeder Zeit sicher fühlen.

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Rollator Zubehör

Als treuer Alltagsbegleiter können Sie Ihren Rollator aufrüsten. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, wie er ihnen Ihr Leben noch ein wenig leichter machten kann:

  • Regenschirm für Rollatoren:
    Sie müssen sich mit beiden Händen auf dem Rollator abstützen, um sich sicher fort zu bewegen. Bei Regen bleibt Ihnen keine Hand frei, um noch einen Regenschirm zu halten. Der Rollator-Schirm ist so befestigt, dass er Sie vor dem Regenwasser schützt.
  • Rollator-Schutzhaube:
    Sie haben keine Möglichkeit Ihren Rollator im trockenen zu parken? Witterung würde dem Material schaden. Sie können Ihren Rollator mit einer Haube draußen schützen.
  • Rückengurt für den Rollator:
    Sie müssen die Sitzfläche Ihres Rollators für kleine Pausen nutzen? Der Rückengurt stützt dabei Ihre Kehrseite und gibt Ihnen eine sicheres Gefühl, so dass Sie kurz entspannen können.
  • Stockhalterung für den Rollator:
    Nicht immer ist es möglich durch enge Räume mit dem Rollator zu fahren. Die Stockhalterung macht es möglich, dass Sie auch Ihren Stock als Gehhilfe immer bei sich tragen können.
  • Klingel für den Rollator:
    Vielleicht bemerken Sie andere nicht und Sie müssen kompliziert ausweichen. Ein Klingel kann Ihnen helfen, damit Ihnen der Weg geräumt wird.
  • Rollator-Handschuhe:
    Im Winter kann die Kälte Ihren Fingern zusetzen. Sie müssen sich am Griff des Rollators festhalten, aber Handschuhe würden Ihnen Grifffestigkeit nehmen. Spezielle Rollatorhandschuhe machen es möglich, dass Ihre Hände geschützt sind und Sie sich direkt am Griff festhalten können.
  • Einkaufsnetz für den Rollator:
    Der Rollator soll Ihnen Mobilität ermöglichen, natürlich auch um Einkäufe zu erledigen. Mit dem Netzt können Sie umkompliziert Ihre Sachen verstauen.
  • Rückspiegel für den Rollator:
    Sie fühlen sich unsicher und möchten gerne wissen, was sich in Ihrem Rücken abspielt? Dann nutzen Sie einen Rückspiegel für mehr Sicherheit.
  • Gummi-Türschwellen-Rampe:
    Ihnen ist es kräftemäßig nicht möglich, den Rollator über die Türschwelle zu schieben? Dann nutzen Sie eine kleine Rampe. Der Gang wird so ganz mühelos.
  • Getränkehalter:
    Es ist keine Frage: Trinken ist wichtig und wird viel zu oft vergessen. Nutzen Sie eine Trinkflasche in Ihrem Getränkehalter unterwegs.
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Rollator-Training: So nutzen Sie ihn richtig

Ein Rollator ist wie schon erwähnt, eine Gehhilfe und kein Ersatz fürs Gehen. Somit unterschiedet er sich grundlegend von einem Rollstuhl. Er ermöglicht das sichere Gehen und das Einlegen von Pausen, in dem man sich auf der Sitzfläche niederlassen kann. Außerdem können Gepäck und Einkäufe mit ihm transportiert werden, ohne dass man sie tragen muss.
Beim Gehen mit einem Rollator ist es wichtig, dass Sie sich auf ihn stützen.Man sieht recht häufig, dass Patienten ihren Rollator nur weit vorgebeugt vor sich her schieben. In solch einem Fall kann er seine Stützfunktion nicht entfalten und wird womöglich sogar zu einer Gefahr, indem er nach vorne wegrollen kann. Ein Sturz wäre die Folge.

Daher empfehlen wir Ihnen ein ausführliches Rollator-Training. Dies bieten viele Senioren-Einrichtungen aber auch die Sozialverbände wie Diakonie, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz oder Malteser Hilfsdienst an.

Einige Tipps, auf was Sie beim Rollator-Training achten sollten:

  • Gehen Sie immer aufrecht zwischen den Handgriffen. Der Rollator sollte in der Größe daraufhin entsprechend eingestellt werden.
  • Umfassen Sie die Griffe entspannt und komplett.
  • Starten Sie langsam auf sicherem, ebenem Untergrund und verinnerlichen Sie den Bewegungsablauf.
  • Beachten Sie bei der Beladung das zulässige Höchstgewicht. Dies gilt zum Beispiel bei Einkäufen.
  • Wenn Sie sich sicherer im Umgang mit dem Rollator fühlen, dann wagen Sie sich vorsichtig auf schwierigere Geläufe: Bordsteinkanten, Steigungen, Kopfsteinpflaster, Feldwege.
  • Üben Sie mit dem Rollator zuhause auch das Stufen-gehen. Dies hilft Ihnen später beim zügigen Einsteigen in Bus und Bahn.

Mit einem Rollator auf Reisen

Insbesondere wenn man an einem fremden, fernen Ort unterwegs ist und sich orientieren muss, möchte man sich nicht noch damit beschäftigen, nicht umgerannt zu werden. Ein Rollator kann daher auf Reisen Sicherheit verleihen.

Wie erwähnt, eignet sich ein Leichtgewichts-Rollator am besten zum Verreisen. Zum besseren Transport sollte er mindestens einmal klappbar sein. Premium-Modelle lassen sich sogar doppelt falten. So nimmt der Rollator wenig Platz ein und kann sowohl in der Bahn als auch im Flugzeug mitgenommen werden.

Grundsätzlich verlangen weder die Bahn noch die Fernbusse einen Aufpreis – die Mitnahme Ihres Rollators ist in der Regel kostenfrei. Anders sieht es bei den Fluggesellschaften aus. Hier ist es von den Gepäckrichtlinien der Airline abhängig, ob eine Zuzahlung oder eine Voranmeldung notwendig ist und ob der Rollator als Aufgabegepäck deklariert wird oder mit in die Kabine genommen werden darf. In diesem Fall sollten Sie sich vor der Reise bei Ihrer Fluggesellschaft informieren.

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[Bildnachweis: Haye Kesteloo by Shutterstock.com]

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