Was bedeutet „letzte Ruhestätte“?
Eine Ruhestätte (Englisch: „Resting place“) ist in der ursprünglichen Wortbedeutung ein Rast- oder Lagerplatz. Jedoch hat sich der Begriff der Ruhestätte synonym für den finalen Aufenthaltsort eines Menschen nach dessen Tod etabliert: die letzte Ruhestätte, das Grab.
Allerdings ist der Begriff noch etwas weiter zu fassen: Es muss sich nicht unbedingt um ein traditionelles Grab mit Grabstein handeln. Auch eine Ruhestätte im Friedwald oder gar das Meer im Falle einer Seebestattung kann die letzte Ruhestätte sein.
Ruhestätte Synonym
„Anderer Begriff für Ruhestätte“: Kreuzworträtsel fragen oft danach. Und dann gilt es, ein passendes Synonym zu finden, ein der Ruhestätte verwandtes Wort. Laut Duden können dies folgende sein:
- Grabplatz
- Grabstätte
- Grabstelle
- Begräbnisstätte
- Friedhof
- Grabhügel
Ruhestätte: Schreibweise
Die korrekte Schreibweise der Ruhestätte ist mit ä und tt. Dies kommt vom synonym verwendeten Begriff der Ruhestatt – also ein Ort der Ruhe. Die häufig benutzte Schreibweise mit dt, wie im Plural der Stadt also der „Städte“, ist hingegen falsch.
Häufige Fragen rund um die letzte Ruhestätte
Hinter „Friedwald“ verbirgt sich ein bestimmtes Konzept. Das sieht vor, dass das Grab lediglich bei der Bestattung etwas Blumenschmuck erhält. Im Laufe des Jahres übernimmt die Natur die Grabpflege: Moose, Farne und jahreszeitliche Blumen „schmücken“ das Grab. Bei der Bestattung selbst dürfen neben Erde und Blumen maximal kleine Materialien mit ins Grab, die am besten natürlich abbaubar sind.
Naturbestattungen kommen immer mehr in Mode. Die Baumbestattung ist hierbei eine Form der Urnenbestattung. Dazu erhält die Asche der verstorbenen Person ihre letzte Ruhestätte an den Wurzeln eines Baumes. Möglich ist das in separaten Bereichen von Friedhöfen. Daneben haben sich aber auch Bestattungswälder wie der „Friedwald“, „Ruheforst“ oder „Ruhestätte Natur“ entwickelt.
Die Kommunen regeln die Kosten für die Gräber. In welcher Höhe Kosten für ein Urnengemeinschaftsgrab anfallen, variiert also je nach Wohn- beziehungsweise Bestattungsort. Über die städtischen Gebühren können Sie sich bei der jeweiligen Friedhofsverwaltung informieren. Grundsätzlich sind Urnengräber günstiger als Erdgräber und Gemeinschaftsgräber günstiger als Wahlgräber. Bei dreißig Jahren Ruhezeit können Sie etwa mit 500 bis 2.000 Euro rechnen.
Die Gesamtkosten bei einer Bestattung setzen sich immer aus den Leistungen des Bestattungsunternehmens und der Ruhestätte zusammen. Unabhängig davon richten sich die Kosten für ein Baumgrab danach, welcher Art es sein soll. Im „Friedwald“ können Sie beispielsweise einen Basisplatz für derzeit 490 Euro erwerben. Die Preise steigen, wenn Sie einen eigenen Baum für lediglich zwei Personen oder ihre eigene Familie möchten. Je nach Ort sind so zwischen 2.500 und 7.000 Euro möglich.
So finden Sie das beste Gelände für die Ruhestatt
Zunächst einmal ist es eine grundsätzliche Entscheidung, wo die Beisetzung des Verstorbenen stattfinden soll. Oft haben diese bereits selbst vor ihrem Tod entschieden, wie und wo dies ablaufen soll. Manche geben daher genaue Anweisungen für die Beerdigung und haben für die Kosten sogar schon eine Sterbegeldversicherung abgeschlossen. Andere wollen die letzte Reise möglichst kostengünstig antreten, um ihre Erben finanziell nicht zu stark zu belasten. Sie wählen dann oft eine Seebeisetzung oder ein anonymes Urnengrab.
Wenn der Verstorbene keine Vorgaben gemacht hat, ist es Ihre Entscheidung als Hinterbliebene, welche letzte Ruhestätte Sie Ihrem Angehörigen zuteil werden lassen. Zur Auswahl stehen:
- Grab auf dem Friedhof
- Beisetzung auf See
- Ort in einem speziellen Friedwald
- Privatgelände (soweit erlaubt)
Letzte Ruhestätte: Der Friedhof
Die allermeisten wählen als letzte Ruhestätte den örtlichen Friedhof. Hier gibt es aber auch verschiedene Arten der Ruhestätten – je nachdem, wo Sie wohnen:
- Traditioneller Friedhof mit Gräbern verschiedener Größen
- Naturbelassener Waldfriedhof mit Gräbern unter Bäumen
- Geschmackvoll angelegter Parkfriedhof mit Gräbern in einer weitläufigen Parkanlage
Überall haben Sie Auswahl zwischen einer Erd- oder einer Feuerbestattung, also der Beisetzung einer Urne oder eines Sarges. Ungefähr zwei Drittel aller Angehörigen wählen dabei inzwischen die Urne – meist aus Kostengründen: Eine Erdbestattung kostet zwischen 2.000 und 3.500 Euro, während eine Urnenbeisetzung nur rund ein Viertel kostet. Zudem ist das Grab meist kleiner und damit kostengünstiger.
Bei der Wahl des geeigneten Grabes sind Sie an die Friedhofsordnung gebunden. Bestimmte Bereiche sind festgelegt, je nachdem für welche Art der Ruhestätte Sie sich entscheiden:
- Reihengrab
- Urnengrab
- Wahlgrab
- Anonymes Grab
Bei einem Wahlgrab können Sie sich einen bestimmten Ort in einem festgelegtem Friedhofsteil auswählen – bei den anderen nicht. Dies kostet dann etwas mehr. Dafür können Sie sich so das geeignete Gelände aussuchen, damit die Ruhestätte auch wirklich würdig ist und nicht etwa direkt an der Straße oder neben den Mülltonnen liegt.
Nähere Informationen zu dieser Art Ruhestätte lesen Sie in unserem Artikel zum Friedhof.
Letzte Ruhestätte: Der Friedwald
Ein Friedwald ist ein gesondert ausgezeichneter Wald für Bestattungen. Diese Ruhestätte ist nicht mit einem Waldfriedhof zu verwechseln, denn es handelt es sich um keinen entsprechend gestalteten Friedhof, sondern um einen Wald, an dem die Verstorbenen nach der Verbrennung unter einem Baum im Wald beigesetzt werden.
Es gibt keine Grabsteine und keinen Grabschmuck – nur eine kleine Gedenktafel erinnert an den Verstorbenen. Es gibt die Wahl aus:
- Basisplatz mit mehreren verschiedenen Verstorbenen
- Gemeinschaftsplatz, der für alle Familienangehörigen reserviert ist
- Partnerplatz für Lebens- und Ehepartner
Je nachdem, wie exklusiv Sie den Platz wählen, belaufen sich die Kosten zwischen 500 und 7.000 Euro.
Nähere Informationen zu dieser Art Ruhestätte lesen Sie in unserem Artikel zum Friedwald.
Letzte Ruhestätte: Das Meer
Eine dritte Möglichkeit ist die Seebestattung, also die Beisetzung im Meer. Auch hier ist ausschließlich ein Verstreuen der Asche möglich. Die Zeiten, in denen komplette Leichen dem Meer übergeben wurden, sind lange vorbei. Ein Grabstein, Grabschmuck und Grabpflege entfallen demnach logischerweise.
Daher ist die letzte Ruhestätte Meer auch die günstigste: Ab 700 Euro zuzüglich Überführung des Verstorbenen (je nach Entfernung müssen Sie dafür ab 300 Euro rechnen) kostet eine Seebeisetzung. Gerade wenn der Verstorbene die See oder gar einen bestimmten Ort am Meer geliebt hat, kann er dies entsprechend in seinem Testament verfügen.
Letzte Ruhestätte: Die Ausnahmefälle
Daneben gibt es mancherorts noch eine Ausnahmeregelung, eine letzte Ruhestätte zu finden. Hier ist es im Falle einer Feuerbestattung erlaubt, die Urne des Verstorbenen auf einem Privatgelände auszustreuen oder würdig zu verwahren.
Allerdings ist dies längst nicht überall der Fall: Lediglich im Bundesland Bremen und in Österreich ist dies unter bestimmten, strengen Voraussetzungen und Prüfungen möglich, so dass in der Praxis kaum jemand davon Gebrauch macht.
Wer hilft bei der Wahl der geeigneten Ruhestätte?
Der erste Ansprechpartner für die richtige und würdige Ruhestätte ist immer das Bestattungsinstitut. Bei der Auswahl gibt es keine Einschränkung. Ausnahme: Der Verstorbene hat vor seinem Tod in diesem Punkt eine klare Anweisung erteilt oder gar ein bestimmtes Unternehmen bereits per Bestattungsvorsorge vertraglich beauftragt. Alle Bestattungsinstitute bieten eine breite Auswahl von Angeboten in Bezug auf die Ruhestätte und die Arrangements.
Daneben informiert die Friedhofsverwaltung über Ruhestätten. Sie ist zuständig für die Einhaltung der Friedhofsordnung. Dabei kümmert sie sich um Nutzungsrechte und Ruhezeiten der Gräber. Bei der Wahl der geeigneten Ruhestätte sollten verschiedene Aspekte berücksichtigt werden:
- Wünsche
Hat der Verstorbene konkrete Vorstellungen gehabt und wie könnte ein Kompromiss aussehen, wenn diese mit den Wünschen der Angehörigen kollidieren? - Lage
Entspricht die letzte Ruhestätte den Vorstellungen der Hinterbliebenen, ist sie gut zugänglich? Hier können Nähe zur Bushaltestelle und begehbares Gelände (wichtig etwa bei Rollatoren) entscheidende Kriterien sein. - Fortbestand
Kann auf eine bereits bestehende Ruhestätte zurückgegriffen werden, soll diese später für weitere Familienmitglieder genutzt werden? - Pflege
Ist geplant, selbst das Grab zu pflegen, eine Gärtnerei zu beauftragen oder ist eine Grabpflege nur schwer zu bewerkstelligen? - Kosten
Je größer der Spielraum bei Gestaltungsmöglichkeiten und je attraktiver die Lage, desto höher die Kosten. Neben einmaligen Aufwendungen wie für die Beisetzung sollten Sie wiederkehrende Kosten (beispielsweise für Grabpflege) einkalkulieren.
Letzte Ruhestätte: Wer trägt die Kosten
Die Kosten für die Bestattung und damit auch für die Ruhestätte als solche tragen die engsten Angehörigen. Dabei ist völlig unerheblich, wie ihr persönliches Verhältnis zum Verstorbenen gewesen ist. Gerade bei knappem Budget sollten Sie daher neben einer günstigen Ruhestätte auch unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten prüfen – wie zum Beispiel Ratenkredite.
Im äußersten Fall ist beim Sozialamt ein Antrag auf Bedürftigkeit zu stellen. Dieser wird jedoch nur bewilligt, wenn gar keine finanziellen Mittel vorhanden oder durch das Erbe zu erwarten sind. Bedenken Sie bei Ihrer Kalkulation, dass neben den Kosten für die Ruhestätte noch weitere Beträge hinzukommen:
- Bestattung (zwischen 700 und 8.000 Euro)
- Grabstein, Gedenktafel oder ähnliches (zwischen 500 und 10.000 Euro)
- Grabschmuck, Trauerfeier und Traueranzeigen (zwischen 200 und 2.500 Euro)
Je nachdem, für welche Ruhestätte und für welche Art der Beerdigung Sie sich entscheiden, können die Kosten also stark variieren. Nur selten schaffen es Angehörige, dabei insgesamt knapp über 1.500 Euro zu bleiben. In der Regel müssen Sie mit 5.000 bis 8.000 Euro im Schnitt rechnen. Es wurden aber auch schon Beerdigungen für über 30.000 Euro durchgeführt – und das sind keinesfalls Einzelfälle.
Prominente Ruhestätten
Üblicherweise gibt es eine Ruhezeit für Gräber in Deutschland. Das heißt, innerhalb dieser Zeit bleibt ein Grab bestehen. Für ein Erdgrab liegt diese zwischen 20 und 30 Jahren. Bei Urnengräbern sind es sogar nur 10 bis 25 Jahre. Anders bei prominenten Ruhestätten: Hier sorgt ein öffentliches Interesse auch über den Tod hinaus noch dafür, dass die Gräber länger erhalten bleiben.
So manche Ruhestätte wurde zum regelrechten Pilgerort für Fans und Touristen. In Zeiten klammer Kassen sicher nicht die schlechteste Idee, solche Grabstätten zu erhalten. Zu unterscheiden ist zwischen Prominenten der Gegenwart und historischen Persönlichkeiten. Beispiele für Touristenattraktionen sind:
- Willy Millowitsch
Deutscher Volksschauspieler und Sänger,
Melatenfriedhof in Köln - Vicco von Bülow (Loriot)
Deutscher Humorist, Satiriker und Zeichner,
Friedhof Heerstraße in Berlin - Johann Hölzel (Falco)
Österreichischer Musiker und Sänger
Zentralfriedhof in Wien - Rudolph Moshammer
Deutscher Modedesigner und Autor
Ostfriedhof in München - Karl May
Deutscher Schriftsteller
Friedhof Radebeul-Ost in Radebeul - Ludwig van Beethoven
Deutscher Komponist und Pianist
Zentralfriedhof in Wien - Elvis Presley
Amerikanischer Rock’n’Roll-Sänger,
„Meditation Garden“ in Graceland in Memphis, USA - Heinrich Heine
Deutscher Schriftsteller, Dichter und Journalist
Cimetière de Montmartre in Paris - Napoleon Bonaparte
Französischer General und Kaiser
Invalidendom in Paris - Karl Marx
Deutscher Philosoph, Ökonom und Kapitalismuskritiker
Highgate Cemetery in London
Wer sich für prominente Ruhestätten interessiert, braucht meist nur den Hauptfriedhof größerer Städte zu besuchen. Hier finden oft berühmte Persönlichkeiten ihre letzte Ruhe. Allerdings: Bei sehr bekannten und herausragenden Verstorbenen sind die Gräber nicht frei zugänglich. So können nur engste Angehörige etwa zum Grab von Lady Di oder Michael Jackson.
Beerdigungsstätte ägyptischer Könige
Eins der berühmtesten Beispiele sind die Beerdigungsstätten ägyptischer Könige. Nichts anderes sind nämlich die Pyramiden: Gigantische Grabmäler, die ihre Toten auf ein Leben nach dem Tod vorbereiten sollten. Die Pyramiden von Gizeh zählen zu den bekanntesten und ältesten Ruhestätten (3. Jahrtausend vor Christus). Außer in Ägypten gab es aber auch in anderen Hochkulturen Pyramidenbauten. Als Ruhestätte, teilweise aber auch Tempel, sind sie stark in Südamerika und Asien vertreten.
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