Sicherheit im Internet: Welche Gefahren drohen mir?
Schöne neue Internet-Welt: Nahezu alles ist mit ein paar kurzen Mouse-Klicks erreich- und bestellbar. Dabei hinterlassen wir aber eine Menge Daten, die auch für Kriminelle interessant sind – gerade wenn es sich um unsere Finanzdaten handelt. Werden diese abgegriffen, können arglose Nutzer um ihr Geld gebracht werden.
Und das kommt gar nicht so selten vor. Die Statistik ist in der Tat erschreckend: So wurden bereits über 20 Millionen Deutsche Opfer von Internetkriminalität. Also rund ein Viertel aller Bundesbürger. Die Schäden belaufen sich in vielen Fällen zwar oft auf nur kleinere Beträge, summieren sich aber: Insgesamt ergaunern die Cyber-Kriminellen von ihren Opfern hierzulande mehr als zwei Milliarden Euro jährlich.
Dabei nutzen sie verschiedene Möglichkeiten, wie beispielsweise:
- Kreditkartenbetrug
- Missbräuchliche Datennutzung
- Erpresser-Software
- Pseudo-Shops
- Abgreifen von Zahlungsdaten
- Angebot gefälschter Ware
Die Verfolgung dieser Straftaten und eine erfolgreiche Aufklärung sind dabei selbst für Profis schwierig bis unmöglich, da die Betrüger ihre wahren Identitäten geschickt verschlüsseln und Verfolger auf falsche Spuren leiten. Sollten sie dann doch einmal ausfindig gemacht werden, ist eine strafrechtliche Verfolgung oft nicht möglich, da sie von einem Staat außerhalb der Europäischen Union agieren, in dem es meist keine rechtliche Handhabe gegen sie gibt.
Tipps für Ihre Sicherheit im Internet
Damit Ihnen das nicht passiert, sollten Sie einige Tipps beherzigen, um Ihre persönliche Sicherheit im Internet zu gewährleisten. Es gilt, den Betrügern ihre Masche so schwer wie möglich zu machen. Daher sind folgende Verhaltensweisen unabdingbar:
- Haben Sie ein Auge auf Ihre Software
Sowohl auf dem Smartphone als auch auf dem Rechner sollten Sie Ihr Betriebssystem und Ihre Anwendungen regelmäßig auf dem neuesten Stand halten. Aktuelle Updates sollten installiert sein, damit entdeckte Sicherheitslücken umgehend geschlossen werden. - Installieren Sie sich Sicherheitsprogramme
Ein gutes Virenschutzprogramm und eine Firewall gehören auf jeden Computer. Zwar ist in viele Betriebssysteme inzwischen schon eine solche Software integriert, allerdings oft nur mit rudimentären Funktionen. Auch diese Sicherheitsprogramme sollten Sie selbstverständlich auf dem aktuellen Stand halten. - Surfen Sie mit Umsicht
Klicken Sie nicht auf jeden Link oder jede Seite, die aufpoppt oder auf jedes verlockende Angebot in einer E-Mail. Wenn Sie etwas bestimmtes suchen, dann steuern Sie besser die Seite direkt an oder nutzen die Links der Suchmaschinen wie Google oder Ecosia. Schauen Sie sich bitte vor jedem Klick an, was Sie genau bestätigen und brechen Sie im Zweifelsfall lieber den Vorgang ab, bevor Sie Ihre Daten preisgeben. Dies gilt insbesondere für den Download von Programmen aus dem Internet, die Spionage- oder Schadsoftware beinhalten können und daher nur aus wirklich zuverlässigen Quellen geladen werden sollten, die Sie kennen. - Verschlüsseln Sie Ihr Heimnetzwerk
Viele Betrüger greifen über das W-Lan Daten ab. Darum gilt es, diese Verbindungen mit langen und sicheren Passwörtern zu verschlüsseln. Ändern Sie also unbedingt das Passwort, das vom Hersteller mitgeliefert wurde, da es meist nur aus Zahlen besteht. Ein guter Code enthält jedoch Sonderzeichen, Zahlen sowie Buchstaben in Groß- und Kleinschreibung. - Verwenden Sie jedes Passwort nur einmal
Gleiches gilt auch für Ihre E-Mails und diverse Zugänge zu Internet-Shops. Nutzen Sie sichere Passwörter – und zwar jedes nur einmal. Für die Verwaltung gibt es bestimmte Passwortmanager, damit Sie sich nicht unendlich viele Zugangsdaten merken müssen. Oder aber Sie benutzen einen Trick: Merken Sie sich einen längeren Satz mit den jeweiligen Anfangsbuchstaben (Groß- und Kleinschreibung) sowie Satzzeichen. Dies ist quasi Ihr fester Bestandteil jedes Passwortes. Ergänzen Sie jedes Passwort dann nur noch mit ein paar anderen Zeichen davor und danach, die Sie sich in Bezug auf die jeweilige Seite gut merken können. - Geben Sie keine Informationen weiter
Niemals, wirklich niemals sollten Sie Ihre Zugangsdaten weitergeben. Das gilt auch, wenn Sie eine E-Mail vom vermeintlichen Seitenbetreiber erhalten, wo Sie unter einem Link Ihr Passwort und Ihren Benutzernamen bestätigen sollen. Da die E-Mail ein unsicheres Medium ist, wird kein seriöser Seitenbetreiber so vorgehen. Hierbei handelt es sich immer um täuschend echt nachgebaute Fake-Seiten, mit denen Betrüger Ihre Daten abgreifen wollen (das sogenannte „Phishing“). - Sichern Sie Ihre Daten
Nicht nur, wenn Sie Opfer eines Betruges geworden sind, sondern auch, wenn Ihre Festplatte oder andere Teile Ihres Rechners den Geist aufgeben, ist es ärgerlich, wenn alle Daten weg sind. Machen Sie daher mindestens alle zwei Wochen ein Backup, also eine Datensicherung auf einer externen Festplatte. - Misstrauen Sie lukrativen Angeboten
Das Internet ist voll von verlockenden Angeboten, schnell und einfach an Geld oder wertvolle Produkte zu kommen. Aber bedenken Sie: Niemand hat etwas zu verschenken! Hier sind nahezu immer Betrüger am Werk, die nur eines schnell und einfach wollen: Ihre Daten beziehungsweise Ihr Geld. Schneller Reichtum ist damit zwar garantiert – allerdings nicht bei Ihnen, sondern ausschließlich auf Seiten der Betrüger. - Geben Sie so wenig Zahlungsdaten wie möglich an
Auch wenn es bequem ist: Verzichten Sie möglichst auf Kreditkartenzahlung. Wenn möglich, sollten Sie immer den Kauf auf Rechnung wählen. Auf der Seite Rechnungskauf.com finden Sie Anbieter, bei denen dies möglich ist. Alternativ können Sie notfalls auch auf sichere Zahlungsdienstleister wie Sofort-Überweisung oder PayPal zurückgreifen. - Achten Sie auf Sicherheit bei Ihren E-Mails
Wenn Sie eine E-Mail verschicken, die sensible Daten enthält, dann wählen Sie eine Verschlüsselung. Ansonsten gleicht der Inhalt der Mail dem, was bei der normalen Post eine Postkarte wäre: Jeder kann den Inhalt leicht lesen ohne dafür viel Know-How zu benötigen. Öffnen Sie zudem niemals Anhänge unbekannter Absender. Pflegen Sie auch Ihren Spam-Filter. Markieren Sie also Werbe- und Betrugsmails, damit das Programm lernt, zwischen seriös und unseriös zu unterscheiden. - Meiden Sie Online-Spielseiten
Gerade hinter vermeintlich lustigen Spielchen verstecken sich oft Kriminelle oder zumindest zwielichtige Unternehmen. Insbesondere kostenfreie Spiele legen es darauf an, Sie mit Gratis-Offerten zu locken, um anschließend entweder ein Abo abzuschließen oder Ihnen innerhalb des Spiels kostenpflichtige Erweiterungen zu verkaufen. Zudem besteht bei diesen Seiten die Gefahr, schnell in eine Spielsucht abzugleiten. - Posten Sie nicht alles
Insbesondere in den sozialen Netzwerken sollten Sie sparsam damit sein, was Sie von sich und Ihrem Privatleben preisgeben. Das betrifft auch das „Liken“ von Beiträgen. Denn das alles sind Daten, die mehr Rückschlüsse auf Sie zulassen können, als Sie vielleicht im ersten Moment denken. Bedenken Sie: Ein Post im Internet ist ewig, selbst wenn Sie ihn wieder entfernen. Und er ist öffentlich. Eine gute Selbstreflexion ist dabei: Wenn Sie etwas an eine Litfasssäule plakatieren würden, dann können Sie es auch posten. Wenn nicht, dann lassen Sie es besser.
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Diese Beispiele zeigen, wie der Betrug im Internet abläuft und warum die Sicherheit und der Schutz eine so große Rolle spielen sollten. So kann ein Anhang einer unbekannten E-Mail oder ein kostenloser Download eine Software enthalten, die entweder Ihren Rechner sperrt und nur bei Zahlung einer bestimmten Summer wieder frei gibt oder die unbemerkt all Ihre Daten und mitunter sogar Ihre Tastaturbewegungen ausliest und abgreift.
So können Sie sich zusätzlich absichern
Wer für zusätzliche Sicherheit im Internet sorgen möchte, kann auch spezielle Schutzbriefe abschließen. Der Anbieter Roland Versicherungen bietet zum Beispiel eine Versicherung an, die Betrugskosten und andere Internetgefahren abdeckt. So bekommen Sie zum Beispiel Hilfe bei der Wiederbeschaffung von Dokumenten und der Sperrung beziehungsweise Wiederherstellung sicherer Konten.
Tipp: Hier erhalten Sie weitere Informationen
Weitere Informationen zu mehr Sicherheit im Internet erhalten Sie regelmäßig aktualisiert auf den Seiten der Bundesregierung und der Polizei:
- Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik
- Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz
- Polizei
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