Sterbeversicherung: Wie sinnvoll ist sie?

Sterbeversicherung – das klingt so, als könne man sich gegen das Sterben versichern. Dies ist leider nicht der Fall. Allerdings können Sie sich durchaus gegen die Kosten versichern, die Ihre Hinterbliebenen im Falle Ihres Ablebens mit voller Wucht treffen. Gerade die Zahlungen rund um eine Bestattung sind dabei oft erheblich – von eventuellen offenen Rechnungen ganz zu schweigen. Wir zeigen Ihnen, wann eine Sterbeversicherung sinnvoll ist, wo man einen seriösen Vergleich beziehungsweise Test einsehen kann und was das ganze kostet.

Sterbeversicherung: Wie sinnvoll ist sie?

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Ist eine Sterbeversicherung sinnvoll?

Wie sinnvoll ist eine Sterbeversicherung? Das fragen sich viele, wenn sie an ihre eigene Beerdigung denken. Kommen doch auf die Hinterbliebenen erhebliche Kosten zu.

Gerade wenn wenig Erbe vorhanden ist oder Ihre Hinterbliebenen auch sonst kaum über finanzielle Mittel verfügen, kann eine Sterbeversicherung Sinn machen.

Dabei ist der Begriff „Sterbeversicherung“ eher ein umgangssprachlicher. Korrekt spricht man von einer „Sterbegeldversicherung“ – so zumindest wird sie überall angeboten. Sie springt nach dem Tod mit einer vorher festgelegten Summe ein, um die Kosten rund um die Bestattung abzudecken. Somit funktioniert sie wie eine „kleine“ Lebensversicherung (genauer gesagt wie eine Risikolebensversicherung) ohne Gesundheitsprüfung.

Und genau wie in einer Lebensversicherung sind die Beiträge umso niedriger, je jünger der Versicherungsnehmer ist. Dies macht die Sterbeversicherung auch für Menschen mit kleinem Einkommen interessant.

Sterbegeldversicherung für Eheleute

Gerade Ehepartner schließen oft eine Sterbeversicherung auf Gegenseitigkeit ab. Das bedeutet, dass sie gemeinsam in einen Vertrag einzahlen – die vereinbarte Summe wird dann fällig, sobald der erste der beiden Partner verstirbt.

Auf diese Weise ist der verbliebene Ehepartner abgesichert. Dies ist gerade für Eheleute sinnvoll, wenn kein großes Erbe hinterlassen werden kann. Oder aber falls Ihr Partner oder Ihre Angehörigen nicht über entsprechende finanzielle Mittel verfügen beziehungsweise nicht bereit sind, umfangreiche Kosten Ihrer Beisetzung tragen zu wollen.

Ebenso betrifft dies häufig Eheleute ohne Kinder. Nach dem Tod des Partners muss der andere für die kompletten Kosten rund um das Begräbnis aufkommen. Mit einer Sterbeversicherung können Sie sicher sein, dass dieser sich für Ihre Beisetzung nicht verschulden muss.

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Sterbeversicherung: Vergleich und Test

Beim Vergleich der einzelnen Sterbeversicherungen sind für viele die Kosten entscheidend. Direktversicherer wie HUK, Hannoversche oder Ergo-Direkt sind dabei meist die günstigsten Anbieter. Eine Sterbeversicherung muss also nicht unbedingt bei einem Versicherungsvermittler abgeschlossen werden. Die Gesundheitsprüfung entfällt ohnehin – Sie benötigen diesbezüglich also keine Beratung.

Beim Vergleich helfen Verbraucherportale oder kommerzielle Anbieter, die einen Versicherungsvergleich anbieten. So haben Check24, Verivox und Co immer wieder Sterbeversicherungen im Angebot und im Test. Dennoch fungieren diese Anbieter nicht unabhängig sondern auf Provisionsbasis. Wir empfehlen daher die Seite Vergleich.org.

Im Berichten der Stiftung Warentest schnitt oft die HDH am besten ab. Dennoch gilt es, die aktuellen Beiträge miteinander zu vergleichen. Berücksichtigen Sie dabei neben den üblichen Versicherungskonzernen auch sogenannte Sterbekassen, die Sterbeversicherungen bereits seit vielen Jahrzehnten anbieten. Sie können auch bei mehreren Versicherern eine Sterbeversicherung abschließen. Allerdings darf der Gesamtbetrag die kleinste gemeinsame Höchstsumme, die von einem der Unternehmen angeboten wird, nicht überschreiten.

Wann sollte man eine Sterbegeldversicherung abschließen?

Angebote für Sterbeversicherungen gibt es ab dem Eintrittsalter von 40 Jahren. Bedenken Sie dabei, dass die Monatsbeiträge wie erwähnt umso günstiger sind, je früher Sie den Vertrag abschließen. Umso länger zahlen Sie jedoch auch ein, weswegen die Ersparnis im Prinzip relativ ist.

Bedenken Sie auch, dass es Wartezeiten gibt. Eine Sterbeversicherung springt nicht sofort nach dem Abschluss ein – es sei denn, es handelt sich nachweislich um einen Unfalltod. Andernfalls werden in den ersten sechs bis zwölf Monaten (je nach Versicherer) lediglich die eingezahlten Beiträge zurückerstattet. Und auch im Jahr danach staffelt sich die Leistung oft monatsweise zwischen 25 und 75 Prozent der Versicherungssumme. Um diese Wartezeit zu verkürzen oder gar gänzlich auszuschließen, bieten manche Versicherer eine zusätzliche Gesundheitsprüfung an.

Die meisten Verträge werden von den Versicherungsnehmern im Alter zwischen 50 und 60 Jahren geschlossen. Oft verbinden sie dies mit einem Besuch im Bestattungsinstitut. In vielen Fällen können Sie hier nicht nur Details regeln, wie Sie sich Ihre Bestattung vorab wünschen, sondern auch gleich die passende Sterbeversicherung abschließen. Ein Vergleich ist dann allerdings nicht gegeben.

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Wie viel kostet eine Sterbeversicherung?

Ein großer Unterschied zu den einer Risikolebensversicherung besteht bei einer Sterbeversicherung sowohl in Bezug auf die Versicherungssumme als auch entsprechend bezüglich der Beiträge. Diese sind jeweils deutlich geringer. Schließlich müssen keine langfristigen Verpflichtungen, wie zum Beispiel eine Hypothek, abgesichert werden, sondern „nur“ die einmaligen Ausgaben für eine Bestattung.

Die Kosten für eine Sterbeversicherung sind dabei vom Alter des Versicherungsnehmers beim Abschluss der Vertrages abhängig sowie der Versicherungssumme. Hier gibt es bei den meisten Sterbeversicherungen eine Mindest- und eine Höchstsumme. Diese liegen in der Regel zwischen 3.000 Euro und 20.000 Euro – manchmal sind sie auch auf 10.000 Euro nach oben begrenzt. Wer eine höhere Versicherungssumme wünscht, muss Sie eine reguläre Risikolebensversicherung abschließen. Diese ist jedoch meistens mit zusätzlichen Gesundheitsfragen verbunden.

Damit Sie einen groben Anhaltspunkt haben, was eine Sterbeversicherung kostet, haben wir Ihnen die Beiträge für eine durchschnittliche Versicherungssumme von 7.500 Euro aufgeschlüsselt. Je nach Alter beim Vertragsabschluss erwarten Sie im Schnitt folgende Beiträge:

  • Eintrittsalter von 50 Jahren: ab circa 21 Euro monatlich
  • Eintrittsalter von 60 Jahren: ab circa 33 Euro monatlich
  • Eintrittsalter von 70 Jahren: ab circa 56 Euro monatlich

Sterbegeldversicherung berechnen

Ob Sie tatsächlich die Summe von 7.500 Euro wählen, die durchschnittlich mit einer Sterbeversicherung abgesichert wird oder mehr oder weniger, hängt davon ab, welche Bestattung Sie sich genau vorstellen. Je umfangreicher Ihre Wünsche, umso höher sollte die Versicherungssumme sein.

Es bietet sich daher an, mit einem Bestatter Ihres Vertrauens zu sprechen, um die Kosten abschätzen zu können. Zum Vergleich: Im Durchschnitt kann man folgende Mindestbeträge ansetzen, wenn man von einer würdigen Bestattung ausgehen möchte:

  • Ungefähr 5.800 Euro für eine einfache Feuerbestattung. Dies schließt die Friedhofsgebühren sowie die Kosten für den Verbrennungssarg und Urne mit ein.
  • Ungefähr 7.600 Euro für eine Erdbestattung. Dies schließt ebenfalls die Gebühren und den Sarg mit ein.

Aufwendige Zeremonien oder ein schicker Grabstein sowie ein Sarg aus teurerem Holz, lassen die Kosten je nach Region allerdings auch schnell auf über 20.000 Euro ansteigen. Und die Kosten für die Trauerfeier sind in obiger Kalkulation ebenfalls noch nicht enthalten.

Wie lange zahlt man eine Sterbegeldversicherung?

Eine Sterbeversicherung zahlen Sie Ihr Leben lang. Daher kritisieren Verbraucherschützer auch häufig, dass bei einem langen Einzahlungszeitraum das Risiko einer Überzahlung besteht – also dass Sie im Laufe der Jahre mehr einzahlen als ausbezahlt wird.

Viele greifen daher alternativ zu einem Banksparplan. Dieser hat jedoch den Nachteil, dass nach Ihrem Tod nur die eingezahlte und verzinste Summe zur Verfügung steht, was im Endeffekt zu wenig sein könnte.

Dennoch ist der Abschluss einer Sterbeversicherung gut zu überlegen. Denn im Nachhinein ist eine Kündigung oft nur mit Verlusten möglich. Oder aber Sie stellen den Vertrag beitragsfrei. Dies bedeutet, dass Sie zwar keine Beiträge mehr zahlen, im Todesfall aber auch nur die bislang angesparten Rückstellungen ausbezahlt werden – nicht die komplette Versicherungssumme.

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Sterbeversicherung: Die Vorteile

Trotz aller Bedenken überwiegen für viele die Vorteile einer Sterbeversicherung. Diese sind insbesondere:

  • Sie entlasten Ihre Hinterbliebenen.
  • Es reichen bereits schon kleine Beträge.
  • Im Gegensatz zu einer Lebensversicherung gibt es keine Gesundheitsprüfung.
  • Sie können die Sterbeversicherung direkt mit einem Angebot eines bestimmten Bestatters verknüpfen.

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[Bildnachweis: Herbstlust.de]

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