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Was ist Stevia?
Stevia, auch Süßkraut oder Honigkraut genannt, wird aus den Blättern der Stevia-Pflanze gewonnen. Ursprünglich kommt die Pflanze aus Südamerika. Dort wird sie schon seit Jahrhunderten wegen ihrer Süßkraft geschätzt. Die Blätter werden zerkleinert und Getränken wie Tee beigemengt. Hierzulande finden Sie die Stevia-Pflanzen in Gärtnereien unter den Kräutern.
Was in Geschäften als Süßstoff „Stevia“ zu kaufen ist, hat nicht mehr viel mit der Pflanze zu tun. In mehrstufigen Extraktionvsverfahren werden Steviolglycoside isoliert, die dann zu der uns bekannten Zuckeralternative Stevia hergestellt werden. Das Gute für den Verbraucher: Das aufwendige Verfahren muss gesetzlich definierte Reinheitsanforderungen erfüllen und gilt deshalb als sicher.
Stevia ist in den Lebensmittelbeschreibungen unter der Bezeichnung E960 als Süßungsmittel auf diversen Lebensmitteln wie Getränken, Süßigkeiten und Milchprodukten zu finden.
Ist Stevia gesund oder nicht gesund?
Stevia ist ursprünglich eine natürliche Süße, aber nicht naturbelassen, denn der Herstellungsprozess ist hochindustriell. Wer mit Stevia süßt, verzehrt vor allem Steviolglycoside.
Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen, wie gesund Stevia sei. Grundsätzlich gilt: Diese Zuckeralternative sollte nur in Maßen konsumiert werden. Ausschlaggebender für das Gewicht und die Gesundheit sind eine ausgewogene Ernährung und Bewegung.
Warum ist Stevia besser als Zucker?
Stevia wird von vielen Verbrauchern als gute Alternative zum Zucker angesehen. Das hat mehrere Gründe:
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Stevia ist kalorienarm.
Steviolglycoside süßen und sind dennoch kalorienfrei. Der Mensch kann sie nicht verdauen und scheidet sie unverwertet aus. Im Gegensatz dazu ist der normale Haushaltszucker extrem kalorienreich: 100 Gramm enthalten etwa 400 Kalorien. Mit Stevia können die Kalorien von Lebensmitteln reduziert werden. Für den Abnehmwilligen ist es also eine Hilfe bei der Gewichtskontrolle.
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Stevia hat keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel.
Da Stevia keinen Zucker enthält, hat es auch keinen signifikanten Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Es ist deshalb besonders geeignet für Menschen mit Diabetes oder jene, die eine Blutzucker-Diät machen wollen.
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Stevia ist zahnfreundlich.
Dieser Vorteil ist kritisch zu lesen. Natürlich besteht Stevia nicht aus Zucker und verursacht deshalb keinen Karies. Man könnte also sagen: Es kann zur Zahngesundheit beitragen, wenngleich Karies natürlich nicht nur durch Zucker verursacht wird.
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Stevia stammt aus einer natürlichen Quelle.
Da Stevia aus den Blättern der Stevia-Pflanze gewonnen wird, ist es ein ursprünglich natürliches Süßungsmittel im Gegensatz zu den künstlich hergestellten Süßstoffen, die vor allem aus chemischen Stoffen gewonnen werden.
Welche Nebenwirkungen hat Stevia?
Allgemein wird Stevia als sicheres Süßungsmittel angesehen. Wie bei jedem anderen natürlichen Produkt können dennoch nach dem Verzehr allergischen Reaktionen auftreten. Die süßen Blätter tragen aber keine giftigen Substanzen in sich.
Beim Verzehr können bei einzelnen Nebenwirkungen auftreten, die man kennen sollte:
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Vereinzelt kann Stevia Darmprobleme verursachen.
Wie auch bei anderen Süßstoffen berichten einzelne Verbraucher, dass Sie nach dem Genuss von Stevia Durchfall bekommen. Vermutlich bringt Stevia die Darmmikroben aus dem Gleichgewicht, wenngleich es keine Bakterienstämme abtötet. Es scheint nach einzelnen Forschungsergebnissen, die Kommunikation zwischen verschiedenen Bakterienarten zu hemmen.
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Einige Verbraucher empfinden einen Nachgeschmack.
Der Geschmack von Stevia und Zucker ist nicht ganz vergleichbar. Wer schon Jahre lang seine Getränke mit normalem Haushaltszucker süßt, wird einen Unterschied schmecken, wenn er auf Stevia umsteigt. Man muss sich ein wenig daran gewöhnen. Wenn Stevia zu stark konzentriert verwendet wird, kann es sogar bitter schmecken. Deshalb sollten Sie sich besser an die empfohlenen Dosierungen auf der Packung halten.
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Möglicherweise treten Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auf.
Einige Studien weisen Stevia eine blutdrucksenkende Wirkung nach. Wer also ohnehin schon Blutdrucksenker einnimmt, sollte bei dem Verzehr seinen Blutdruck im Auge behalten und vor allem den Arzt seines Vertrauens hierzu befragen.
Ist Stevia Krebs erregend?
Stevioglycosiden sind in der EU seit dem 2. Dezember 2011 als Lebensmittelzusatzstoff zu gelassen. Dennoch taucht immer wieder die Frage auf, ob Stevia Krebs verursacht. Das Herbstlust-Team konnte in seinen Recherchen keinen Hinweis darauf finden. (Stand: Juli 2023)
Dennoch müssen Lebensmittelhersteller wegen möglicher Unverträglichkeiten gewährleisten, dass eine tägliche Aufnahmemenge (ADI- Acceptable Daily Intake) von 4 Milligram pro Kilogramm Körpergewicht nicht überschritten werden.
Wenn Sie Bedenken bezüglich Stevia oder anderen Inhaltsstoffen haben, sollten Sie mit dem Arzt Ihres Vertrauens sprechen, um mögliche Auswirkungen auf Ihre Gesundheit zu besprechen.
Wo kann ich Stevia kaufen?
Stevia ist in vielen Läden und Online-Shops wie Supermärkte, Reformhäuser oder Drogerien zu erhalten. Die Preise gestalten sich unterschiedlich, deshalb empfiehlt es sich unbedingt zu vergleichen.
Sie können Stevia in verschiedenen Formen kaufen:
- Stevia-Tabletten: Stevia-Tabletten sind eine sehr praktische Möglichkeit, Stevia zu verwenden. Sie werden in einem Servierspender verkauft und können auch außer Haus zum Süßen von Getränken verwendet werden.
- Stevia-Streusüße: Das Stevia in Pulverform ist eine beliebte Form von Stevia: Sie wird gerne wie Puderzucker über Waffeln oder Obstsalat verwendet. Es ist oft in Dosen oder Portionspackungen erhältlich.
- Flüssiges Stevia: Flüssiges Stevia wird in Tropfflaschen angeboten. Tropf für Tropf kann hier Stevia Getränke oder Süßspeisen eingemischt werden. Durch seine flüssige Form lässt es sich gut vermengen.
Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und informiert Sie nur allgemein. Er kann und soll eine medizinisch-ärztliche Beratung nicht ersetzen.
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