Was unterscheidet Todes- und Traueranzeigen?
Traueranzeigen sind ein kostenpflichtiger Service von Zeitungen. Angehörige von Verstorbenen informieren über das Ableben eines geliebten Menschen und verleihen ihrer Trauer damit Ausdruck. Diese Inserate enthalten meist die wichtigsten Daten zum Verstorbenen und führen die Angehörigen auf.
Mitunter werden die Begriffe Traueranzeigen und Todesanzeigen synonym verwendet. Es gibt aber einen Unterschied: Todesanzeigen erscheinen meist zeitnah nach dem Tod einer Person und informieren über die bevorstehende Beerdigung. Traueranzeigen hingegen dienen mehr dem Gedenken und werden häufig später inseriert. Wahlweise setzen Kollegen oder Vereinsmitglieder eine Traueranzeige für den Verstorbenen auf.
In manchen Fällen ersetzen sie die Danksagung im Trauerfall. Gab es zuvor keine Todesanzeige und fand das Begräbnis unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, enthalten Traueranzeigen beispielsweise Formulierungen wie: „Die Beisetzung hat im engsten Familienkreis stattgefunden.“
Traueranzeigen schreiben: Vorlagen und Beispiele
Nachfolgend geben wir Ihnen einige Beispiele, die Sie als Vorlagen für eine eigene Traueranzeige nutzen können:
Traueranzeigen Vorlage 1
„Das Herz sagt bleib, doch der Kopf sagt geh.“
Nach einem Leben voller Höhen und Tiefen und kurzer, schwer Krankheit durfte mein lieber Ehemann, unser Vater, Schwiegervater und Opa friedlich einschlafen.
Heinz Mustermann
*TT.MM.JJJJ
✝TT.MM.JJJJ
In liebevoller Erinnerung und stiller Trauer
Gerlinde Mustermann
Sebastian und Kerstin Mustermann mit Familie
Sabine und Thomas Beispielmann mit Familie
Die Trauerfeier mit anschließender Beerdigung findet am Freitag, den TT.MM.JJJJ um 9.30 Uhr auf dem Waldfriedhof Lauheide in Musterhausen statt. Von Beileidsbekundungen am Grab bitten wir Abstand zu nehmen.
Traueranzeigen Vorlage 2
„Wir haben etwas verloren, das unersetzlich ist.“
Klara Musterfrau (geborene Beispielmann)
*TT.MM.JJJJ – ✝TT.MM.JJJJ
In Liebe und Dankbarkeit:
Anton
Markus, Larissa und Martin
im Namen der Familie
Die Beerdigung findet im engsten Familienkreis statt.
Traueranzeigen Vorlage 3
„Müh und Arbeit war dein Leben,
treu und fleißig deine Hand.
Ruhe hat dir Gott gegeben,
denn du hast die nie gekannt.“
Franz Wilhelm Mustermann
JJJJ – JJJJ
Für immer in unseren Herzen:
Deine Eva
Alexandra und Thomas
Georg und Janina
Deine Enkel Stefan, Silke und Martin mit Partnern
im Namen aller Angehörigen
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Mittwoch, den TT.MM.JJJJ um 11 Uhr im Friedwald statt. Für alle Zeichen der Anteilnahme bedanken wir uns aufs Herzlichste.
Traueranzeigen Vorlage 4
Wir trauern um unser langjähriges Vereinsmitglied
Winfried Beispielmann
*TT.MM.JJJJ – ✝TT.MM.JJJJ
der am Dienstag, den 13. April, im Alter von 69 Jahren von uns gegangen ist.
Winfried war 20 Jahre lang aktives Mitglied in unserem Verein. Mit ihm verlieren wir nicht nur einen Vereinskameraden, sondern engen Freund und Unterstützer. Seine fröhliche und unkomplizierte Art wird uns sehr fehlen!
Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt seiner Familie.
Verein der Kaninchenzüchter Musterhausen 1898 e. V.
Häufige Fragen und Antworten rund um Traueranzeigen
Früher waren das Sterben und das Trauern eine öffentliche Angelegenheit. Um die Gemeinschaft vom Tod eines ihrer Mitglieder in Kenntnis zu setzen, wurden die Namen zunächst von der Kanzel verlesen, später wurden Zettel mit ihren Daten in den aufkommenden Städten aufgehängt. Als sich Zeitungen als Massenmedien etablierten, verschwanden die Nachrichten von den Straßen und wurden durch Inserate ersetzt.
Traueranzeigen werden meist von den engsten Hinterbliebenen verfasst. Dies sind in der Regel die Kinder oder die Enkel. Wenn der Verstorbene in Vereinen, Verbänden beziehungsweise bei einem Arbeitgeber besondere Verdienste hatte, geben diese Institutionen meist zusätzlich noch Traueranzeigen auf. Darum sind oftmals für einen Verstorbenen mehrere Traueranzeigen in einer Zeitung zu finden.
Sie wollen von Bekannten Traueranzeigen finden oder suchen prominente Trauerfälle? In der Regel lassen sich solche Inserate leicht finden: Viele Tageszeitungen veröffentlichen ihre Traueranzeigen nicht nur in gedruckter Form, sondern auch in ihrem Internet-Auftritt. Diese sind meist frei zugänglich, also auch für Nicht-Abonnenten gut zu finden. Rufen Sie einfach die Seite Ihrer regionalen Zeitung auf. Wenn die Todes- oder Traueranzeigen nicht bereits schon auf der Startseite explizit verlinkt sind, finden Sie diese unter der Rubrik „Anzeigen“.
Für Traueranzeigen gibt es nicht DEN einen richtigen Zeitpunkt. Die Hinterbliebenen haben in der Regel im Rahmen des Todesfalls genug mit der Organisation der Bestattung und anderer Formalien zu tun. Doch wenn die Traueranzeige auf eine Beerdigung aufmerksam machen soll, dann sollte sie selbstverständlich rechtzeitig vorher erscheinen – also am besten drei bis sieben Tage vor dem Termin der Beisetzung.
Traueranzeigen werden in den meisten Fällen in Zeitungen und deren Internet-Auftritten veröffentlicht. Darüber hinaus sind – insbesondere in Österreich und Bayern – die sogenannten Parten verbreitet. Diese werden individuell gestaltet und gedruckt und im Anschluss an die Trauergäste verschickt beziehungsweise auf der Beerdigung verteilt. Außerdem werden sie in kleinen Gemeinden häufig im Rathaus oder im Bürgerbüro ausgelegt und am schwarzen Brett ausgehängt.
Die Kosten für eine Traueranzeige variieren stark. Eine kleine Anzeige in einer regionalen Zeitung ist bereits schon für ungefähr 50 Euro zu buchen. Wer eine große Anzeige beziehungsweise ein Erscheinen in einer überregionalen Zeitung möchte, für den gibt es nach oben kaum finanzielle Grenzen. Hier können schnell mehrere tausend Euro zusammenkommen.
Checkliste: Aufbau und Inhalt von Traueranzeigen
Wenngleich es für Todes- und Traueranzeigen keine einheitlichen Vorschriften gibt, sollten bestimmte Elemente unbedingt hinein. Weitere können Sie je nach Wunsch verwenden oder weglassen. Denn Umfang und Gestaltung bestimmen letztlich den Preis von Traueranzeigen. Die nachfolgende Checkliste können Sie bequem direkt im Browser abhaken:
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Sinnspruch/Gedanke (optional)
Für viele ist ein Sinnspruch oder Leitgedanke unentbehrlich, der den Verstorbenen charakterisiert. Manchmal wird an dieser Stelle die Bemerkung „Statt Karten“ gewählt. Dieser Hinweis signalisiert den Zeitungslesern, dass auf die Versendung von Trauerkarten verzichtet wird.
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Bild/Symbol (optional)
Statt eines Bildes wählen manche ein Symbol. Infrage kommen zum Beispiel Zeichen für Tod und Auferstehung wie ein Kreuz, eine Rose, eine Ähre oder ein Herz. Auch Naturabbildungen wie Bäume, Vögel, einer untergehenden Sonne oder einem Schiff, das den Übergang beziehungsweise den Aufbruch sinnbildlich darstellt, werden gerne genommen. Oder aber Symbole, die im Leben des Verstorbenen eine Rolle gespielt haben.
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Einleitung (optional)
In vielen Fällen wird ein kurzer Begleittext formuliert wie zum Beispiel „Wir nehmen Abschied von unserem geliebten Ehemann, Vater und Großvater“. Dieser sollte nicht zu lang sein, damit er sich schnell mit dem Auge erfassen lässt. Keinesfalls sollte er von den wesentlichen Punkten ablenken.
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Vor- und Nachname des Verstorbenen
Neben dem bürgerlichen Namen werden manchmal Spitz- oder Kosenamen ergänzt – in manchen Fällen auch Künstlernamen. Diese sind dann in Anführungszeichen zu setzen wie zum Beispiel: Michael „Meister“ Müller. Falls der Geburtsname ein anderer sein sollte als der Nachname, wird dieser häufig noch in Klammern unter oder hinter dem Namen in kleinerer Schrift ergänzt.
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Lebensdaten
Hier müssen nicht zwangsläufig die genauen Daten stehen. In manchen Fällen verzichten die Angehörigen auf die Angabe des Tages und des Monats und nennen nur das Jahr. Dennoch gilt nach wie vor das gebräuchliche Format: „TT. Monat JJJJ bis TT. Monat JJJJ“.
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Widmung
Häufige Formulierungen sind: „In stiller Trauer“ oder „In Dankbarkeit“ – im Anschluss folgen die Namen der Angehörigen. Manchmal werden diese noch ergänzt mit dem Verwandtschaftsverhältnis zum Beispiel: „Dein Sohn Rudolph Müller“. Wer die Anzeige persönlicher gestalten möchte, kann hier auch nur den Vornamen nennen. In anderen Fällen führen die Hinterbliebenen nicht alle Angehörigen namentlich auf. Dann sind Formulierungen wie „Im Namen aller Angehörigen“ oder „XY sowie alle Angehörigen“ üblich.
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Traueranschrift (optional)
Wollen die Angehörigen Kondolenzschreiben ermöglichen, teilen sie den Lesern eine Adresse mit, an welche sie diese richten richten können. Dies sollten Sie jedoch gut abwägen. Verschiedene Gruppierungen und Firmen werten diese oft aus, da sie sich ein Geschäft von den Trauerfällen versprechen (zum Beispiel Makler, gewerbliche Haushaltsauflöser, Versicherungsberater oder Religionsgemeinschaften).
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Hinweis zur Bestattung (optional)
Abschließend enthalten Todesanzeigen Termin, Ort und Art der Bestattung genannt. Wer keine Anteilnahme von eher unbekannten Trauergästen wünscht und nur im sehr kleinen Kreis Abschied nehmen möchte, kann man auf diesen Hinweis verzichten. Manche schreiben explizit dazu, dass die Beisetzung nur im engsten, persönlichen Rahmen stattfindet. Bei Traueranzeigen fehlt der Hinweis zur Bestattung häufig ganz oder – falls sie den Charakter einer Danksagung haben – sie verweisen auf die vergangene Feier: „…hat im engsten Familienkreis stattgefunden.“
Auswahl an Sinnsprüchen für Traueranzeigen
Insbesondere bei der Suche nach einem geeigneten Sinnspruch tun sich viele schwer. Daher haben wir Ihnen eine kleine Auswahl an Gedanken, Zitaten und Gedichten zusammengestellt, die Ihnen die Gestaltung einer Traueranzeige erleichtern. Diese Sammlung beinhaltet sowohl weltliche als auch religiöse Zitate:
- „Weine nicht weil es vorbei ist, sondern lächle, weil es schön war!“ (Gabriel García Márquez)
- „Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren.“ (Johann Wolfgang von Goethe)
- „Wir gingen einen langen Weg gemeinsam, aber er war doch zu kurz.“ (William Shakespeare)
- „Die Erinnerung ist das einige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.“ (Jean Paul)
- „Niemand kennt den Tod. Es weiß auch keiner, ob er nicht das größte Geschenk für den Menschen ist.“ (Horaz)
- „Herr, dir in die Hände sei Anfang und Ende, sei alles gelegt.“ (Eduard Mörike)
- „Der Tod ist das Licht am Ende eines mühsam gewordenen Weges.“ (Franz von Assisi)
- „Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume. Ich leb’ in Euch und geh’ durch Eure Träume.“ (Michelangelo)
- „Wenn du an mich denkst, erinnere dich an die Stunde, in welcher du mich am liebsten hattest.“ (Rainer Maria Rilke)
- „Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern. Tot ist nur, wer vergessen wird.“ (Immanuel Kant)
- „Nach der Zeit der Tränen und der tiefen Trauer bleibt die Erinnerung. Die Erinnerung ist unsterblich und gibt uns Trost und Kraft.“ (Aurelius Augustinus)
- „Der Mensch, den wir liebten, ist nicht mehr da, wo er war. Aber er ist überall, wo wir sind und seiner gedenken.“ (Aurelius Augustinus)
- „Niemals verliert man die, die man in jenem liebt, den man nicht verlieren kann.“ (Aurelius Augustinus)
- „Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus, flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus.“ (Joseph von Eichendorff)
- „Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß. Leg deine Schatten auf die Sonnenuhren und auf den Fluren lass die Winde los.“ (Rainer Maria Rilke)
- „Sterben ist das Auslöschen der Lampe im Morgenlicht, nicht das Auslöschen der Sonne.“ (Rabindranath Tagore)
- „Alles Wachsen ist ein Sterben, jedes Werden ein Vergehen. Alles Lassen ein Erleben, jeder Tod ein Auferstehen.“ (Rabindranath Tagore)
- „Ich glaube, dass, wenn der Tod unsere Augen schließt, wir in einem Lichte stehen, von welchem unser Sonnenlicht nur ein Schatten ist.“ (Arthur Schopenhauer)
- „…und am Ende meiner Reise
hält der Ewige die Hände,
und er winkt und lächelt leise –
Es ist bestimmt in Gottes Rat,
dass man vom Liebsten, dass man hat,
muss scheiden.“ (Ernst von Feuchtersleben) - „Ach, schrittest du durch den Garten
noch einmal im raschen Gang,
wie gerne würd ich warten,
warten stundenlang.“ (Theodor Fontane) - „Dreifach ist der Schritt der Zeit:
Zögernd kommt die Zukunft hergezogen,
pfeilschnell ist das Jetzt entflogen,
ewig still steht die Vergangenheit.“ (Friedrich von Schiller) - „Über allen Gipfeln ist Ruh.
In allen Wipfeln spürest du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.“ (Johann Wolfgang von Goethe) - „Eines Morgens wachst du nicht mehr auf,
die Vögel aber singen, wie sie gestern sangen.
Nichts ändert diesen Tageslauf.
Nur du bist fortgegangen,
du bist frei, und unsere Tränen wünschen dir Glück.“ (Johann Wolfgang von Goethe) - „Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn. Er wird’s wohl machen.“ (Psalm 37,5)
- „Und über alles aber ziehet an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit.“ (Kolosser 3,14)
- „Der Herr ist mein Licht und mein Heil. Vor wem sollte ich mich fürchten? Der Herr ist die Kraft meines Lebens. Vor wem sollte mir bangen?“ (Psalm 27, 1.2.13-14)
- „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ (1. Korinther 13,13)
- „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“ (Johannes 14,6)
- „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.“ (Psalm 23)
- „Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir und will dich segnen.“ (1. Mose 26,24)
- „Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, haltet fest am Gebet.“ (Römer 12,12)
- „Ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten.“ (2. Timotheus 4,7b)
Kurze Zitate und Sinnsprüche
Längere Zitate und Sinnsprüche
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