Trockene Augen: Hausmittel, Ursachen, Symptome

Wir sitzen viel häufiger drinnen als früher und starren konzentriert auf Bildschirme – trockene Augen sind oft die Folge. Doch für diese Beschwerden kann es noch ganz andere Ursachen geben. Aber was kann man gegen trockene Augen machen? Und können trockene Augen zu Sehstörungen führen? Wir haben das Thema intensiv für Sie beleuchtet und zeigen Ihnen Hausmittel, Erfahrungen mit Tropfen sowie Ursachen und Symptome für trockene Augen.

Trockene Augen: Hausmittel, Ursachen, Symptome

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Was hilft gegen trockene Augen: Hausmittel und Tropfen

Wenn sich die Augen trocken anfühlen, rot werden und schmerzen, liegt das meist an zu wenig Tränenflüssigkeit, die unsere Augen benetzt. Aber was tun gegen trockene Augen? Es gibt zunächst einige Hausmittel, auf die Sie zurückgreifen können:

  • Befeuchten Sie die Raumluft durch die Nutzung von Luftbefeuchtern und regelmäßiges Lüften.
  • Machen Sie mehrminütige Bildschirmpausen – am besten einmal pro Stunde – in denen Sie die Augen schließen oder in die Ferne sehen.
  • Vermeiden Sie klimatisierte oder verrauchte Räume – beides trocknet die Raumluft zusätzlich aus und reizt die Augen.
  • Trinken Sie viel, um die Produktion von Tränenflüssigkeit anzuregen. Zwei Liter Wasser, Tee oder Saft sollten es schon sein.
  • Massieren Sie Ihre Lidkanten hin und wieder mit frisch gewaschenen Fingern. Auch das regt die Drüsen an, mehr Flüssigkeit zu produzieren.
  • Verzichten Sie möglichst auf künstliche Produkte zur Augenkosmetik und auf das lange Tragen von Kontaktlinsen.
  • Absolvieren Sie mehrmals täglich Augenübungen wie Augenyoga, Augenrollen oder wechselseitiges Nah-Fern-Fokussieren.

Zudem gibt es im Handel (Apotheke, Drogerie) Tropfen gegen trockene Augen. Diese Tränenersatzmittel sollten allerdings frei von Konservierungsstoffen sein – achten Sie vor dem Kauf dieser Produkte darauf.

Darüber hinaus sollten Sie regelmäßig beim Hausarzt die Checkup-Termine wahrnehmen. Unter Umständen liegt die Ursache auch in einer anderen Erkrankung, wie zum Beispiel Diabetes, die entsprechend behandelt werden muss.

Trockene Augen: Erfahrungen mit Therapien

Wenn die Hausmittel und die frei verkäuflichen Tropfen gegen trockene Augen nicht helfen, sollten Sie einen Augenarzt aufsuchen. Dieser untersucht Ihre Tränenproduktion und behandelt zunächst mit künstlichen Tränen. Dabei handelt es sich oft Gels, welche antientzündlich wirken und Kortison oder Cyclosporin enthalten.

Die Erfahrungen sind dabei recht gut – meist lässt sich das Problem der trockenen Augen mit solch einer Therapie beheben.

Andernfalls muss ein minimalinvasiver Eingriff erfolgen. So wird zum Beispiel der Tränenablusskanal verödet oder mit mit einem sehr kleinen Kunststoffstöpsel versehen. Auch dies ist inzwischen für die Augenärzte Routine und die Erfahrungen mit diesen Therapien sind durchaus vielversprechend.

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Trockene Augen: Ursachen

Die Ursache für Ihre trockenen Augen kann vielfältig sein. Zunächst ist der Hauptgrund der, dass Ihre Augenoberfläche nicht ausreichend befeuchtet wird. Dies betrifft die kleinen Häute im Auge, also die Horn-, Netz- oder Bindehaut auf dem Augapfel oder der Lidinnenseite.

Warum dies so ist und die Tränenproduktion nicht ausreichend stattfindet, dafür gibt es unterschiedliche Gründe:

  • Verminderte Frequenz des Lidschlags durch langes Starren auf Bildschirme (sogenanntes „Office-Eye-Syndrom“)
  • Trockene oder verunreinigte Luft beziehungsweise Zugluft
  • Nachlassende Tränenproduktion durch hormonelle Veränderung im Alter
  • Erkrankungen wie Diabetes, Rheuma, Fehlfunktionen der Schilddrüse oder seltene Autoimmunerkrankungen wie das Sjögren-Syndrom und Vaskulitis
  • Einnahme bestimmter Medikamente wie Hormonpräparate, Blutdrucksenker, Antiallergika, Schlafmittel oder Psychopharmaka

Trockene Augen: Vitaminmangel ist manchmal der Grund

Ein weiterer Grund ist eine zu einseitige Ernährung und ein Mangel an Vitaminen. Insbesondere das Vitamin A ist dabei zu nennen.

Vitamin A ist unter anderem in Wurzelgemüse wie Karotten vorhanden.

Es kann aber auch sein, dass die Funktion Ihrer Leber gestört ist und darum nicht ausreichend Vitamin A aus der Nahrung verarbeitet werden kann. Daher gilt es, die Blutwerte regelmäßig untersuchen zu lassen und alle paar Wochen die Leber zu entgiften.

Trockene Augen: Wechseljahre können Beschwerden verstärken

Wie erwähnt können auch hormonelle Veränderungen trockene Augen verursachen oder verstärken. Dies gilt für die Einnahme von Hormonpräparaten aber auch für die natürlichen Veränderungen im Körper.

Gerade bei Frauen können die Wechseljahre ein Auslöser für trockene Augen sein. Das Absinken des Östrogenspiegels verursacht unter anderem, dass die Haut dünner wird und die Schleimhäute austrocknen.

Neben einem trockenen Mund und einem erhöhtem Durstgefühl macht sich dies auch durch trockene Augen bemerkbar.

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Trockene Augen: Symptome

Welche Symptome trockene Augen im Einzelnen hervorrufen können, ist von Fall zu Fall aber auch von Tag zu Tag unterschiedlich. Manchmal ist das Problem kaum spürbar, an anderen Tagen fast nicht auszuhalten.

Meist merken die Betroffenen trockene Augen an folgenden Symptomen:

  • Die Augen schmerzen und ein erhebliches Druckgefühl entsteht.
  • Paradoxerweise bilden sich verstärkt Tränen, die die Reizung ausgleichen sollen.
  • Es entsteht ein unangenehmes Jucken an den Augen, das sich durch Reiben nur noch verschlimmert.
  • Die Augen ermüden schnell, werden rot und reagieren empfindlich auf Licht.
  • Die Augenlider fühlen sich verklebt an – vor allem morgens nach dem Aufwachen.
  • Manche Betroffenen klagen auch über das Gefühl, als hätten Sie einen Fremdkörper im Auge – zum Beispiel ein Sandkorn.

Ungefähr 20 Prozent sind regelmäßig davon betroffen, unter trockenen Augen und diesen Symptomen zu leiden. Ausschlaggebend für all diese Beschwerden ist die Unterversorgung des Auges mit den keimtötenden Substanzen sowie mit Nährstoffen und Sauerstoff.

Dies ist normalerweise durch die Tränenflüssigkeit gewährleistet, aber wenn diese nicht in ausreichendem Maße produziert wird, kommt es zu den entsprechenden Symptomen.

Trockene Augen: Sehstörung sollte untersucht werden

Trockene Augen sind selten gefährlich. Aber wenn Sie verschwommen sehen, dann sollten Sie umgehend einen Augenarzt aufsuchen. Dies kann zwar harmlose Ursachen haben wie das häufige Reiben der gereizten Augen und den Versuch des Körpers, dies mit unkontrollierter Tränenproduktion auszugleichen.

Aber auch Krankheiten können die Ursache sein. Und in diesem Fall müssen diese genauer untersucht und behandelt werden. Der Augenarzt wird daher zunächst verschiedene Diagnoseverfahren durchführen:

  • Mit dem sogenannten „Schirmer-Test“ wird die Menge an Tränenflüssigkeit untersucht, die produziert wird. Dazu wird ein Papierstreifen auf die Bindehaut gelegt und die aufgesaugte Menge im Anschluss gemessen.
  • Mit der Tränenaufriss-Messung wird die Zeit begutachtet, wie lange es dauert, bis der sich der Tränenfilm vom Auge löst. Dazu wird ein ungefährlicher Farbstoff ins Auge geträufelt und dies unter einer speziellen Lampe mit Vergrößerungsglas beobachtet.
  • Dabei wird meist auch die Augenoberfläche genauer untersucht. Dies geschieht, um minimale Veränderungen genau aufzuspüren.
  • Mit einem speziellen optischen Gerät, dem sogenannten „Tearscope“, wird der Fettanteil in der Tränenflüssigkeit genauer unter die Lupe genommen. Dies ist ebenso wie die anderen Diagnoseverfahren schmerzfrei.
  • Darüber hinaus sind womöglich weitere Untersuchungen nötig. So kann zum Beispiel ein Abstrich der Bindehaut zeigen, ob eine Bindehautentzündung vorliegt.
  • Außerdem kann der Arzt mittels Blutabnahme und -untersuchung möglichen Ursachen wie Rheuma oder Hormonveränderungen auf die Spur kommen.

Wer also regelmäßig über trockene Augen und Beschwerden klagt, sollte dies nicht einfach hinnehmen. Genaue Untersuchungsmethoden und Therapieverfahren können dem Problem Abhilfe schaffen, wenn Sie dies nicht mit Hausmitteln in den Griff bekommen.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und informiert Sie nur allgemein. Er kann und soll eine medizinisch-ärztliche Beratung nicht ersetzen. Vor der Einnahme eines Medikamentes lesen Sie bitte die Packungsbeilage sorgfältig durch und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

[Bildnachweis: Andrey_Popov by Shutterstock.com]

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