Wallet: Die digitale Brieftasche

Eine Wallet ist auf Deutsch nichts anderes als eine Brieftasche. Gemeint ist damit jedoch keine herkömmliche sondern eine digitale Geldbörse für Ihr Smartphone. Sowohl fürs iPhone als für Android-Geräte gibt es Wallets. Zunächst waren sie nur für den Zahlungsverkehr mit Kryptowährung wie zum Beispiel Bitcoin gedacht. Aber eine moderne Wallet kann noch viel mehr. Was? Wir zeigen es Ihnen.

Wallet: Die digitale Brieftasche

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Definition: Was ist ein Wallet-Konto?

Der Begriff „Wallet“ (Deutsch = Brieftasche oder Geldbörse) kommt aus dem Englischen. Wie vieles aus dem digitalen Bereich wurden auch die ersten Wallet-Apps in den USA entwickelt.

Da inzwischen nahezu jeder ein Smartphone mit sich trägt, entstand die Idee, den Zahlungsverkehr auch digital über eine App abzuwickeln. Dies soll keinesfalls als Ersatz für Bargeld oder Kreditkarte gedacht sein – vielmehr als Ergänzung. Je nachdem, wie sich mit den Jahren die Nachfrage der Zahlung per Wallet entwickelt, gehen einige Experten jedoch sehr wohl davon aus, dass diese Art des Bezahlens unsere täglichen Einkäufe langfristig revolutionieren könnte.

Denn eine Wallet-App kann noch sehr viel mehr als nur Geld von A nach B schicken:

  • Auf einer Wallet können Eintrittskarten gespeichert werden.
  • Auf einer Wallet können Flugtickets gespeichert werden.
  • Auf einer Wallet können Hotelreservierungen gespeichert werden.
  • Auf einer Wallet können Kundenkarten und Gutscheine gespeichert werden.
  • Auf einer Wallet können digitale Währungen (sogenannte Kryptowährungen) gespeichert werden.

Solch eine Wallet kann entweder mit einer beliebigen Summe aufgeladen werden oder ist mit einem Bank- oder PayPal-Konto verknüpft.

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Wallet erstellen: So geht’s

Die Nutzung einer Wallet-App ist denkbar einfach. Meist ist sie bereits vorinstalliert. Andernfalls müssen Sie sich die App manuell herunterladen.

Je nachdem, welche mobile Endgerät Sie verwenden (Apple – also iPhone oder iPad – oder ein Gerät mit einem Android-Betriebssystem), gehen Sie auf den App-Store beziehungsweise Google-Play-Store und laden sich das gewünschte Wallet herunter. Im Anschluss müssen Sie sich registrieren und diese Registrierung bestätigen.

Nun können Sie Ihre Wallet in vollem Umfang nutzen: Wählen Sie zunächst ein sicheres Passwort. Im Anschluss können Sie Ihre Wallet aufladen beziehungsweise Ihre Zahlungsdaten hinterlegen und anschließend Zahlungen damit tätigen. Dies geschieht kontaktlos über spezielle Lesegeräte, die inzwischen immer weiter im Einzelhandel verbreitet sind.

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Wallet-App: Diese gibt es

Für den tagtäglichen Einkauf gibt es zwei verschiedene Wallet-Apps – je nach Betriebssystem:

  • Die Apple Wallet
  • Google Pay Send

Bis ins Jahr 2019 hatte auch Microsoft noch eine mobile Zahlungsapp. Dieser Service ist inzwischen jedoch eingestellt.

Zudem gibt es noch etliche Wallet-Apps für Währungen, die ausschließlich digital existieren – die sogenannten Kryptowährungen. Die bekannteste davon ist sicher Bitcoin.

So funktioniert die Wallet auf dem iPhone

Die Apple Wallet (früher unter den Namen „Passbook“ bekannt) ist denkbar einfach zu nutzen. Auf älteren Geräten öffnen Sie einfach die App wie gewohnt – ab dem iPhone X reicht es sogar aus, wenn Sie die Seitentaste zweimal kurz hintereinander drücken.

Hier können Sie aus Ihren hinterlegten Karten und Konten die passende auswählen. Nun müssen Sie nur noch Ihr Smartphone an das entsprechende kontaktlose Lesegerät halten.

Das funktioniert für Zahlungen ebenso unkompliziert wie für E-Tickets von Fluggesellschaften oder der Deutschen Bahn. Wenn sie entsprechende Gutscheine der jeweiligen Unternehmen hinterlegt haben, werden diese ebenfalls gleichzeitig mitverarbeitet.

So funktioniert die Wallet unter Android

Das Pendant zur Apple Wallet läuft bei Android unter dem Namen „Google Pay Send“ (früher als „Google Wallet“ oder „Google Checkout“ bekannt).

Die Funktionsweise ist vergleichbar mit jener der Apple Wallet. Zusätzlich können in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien sogar noch Zahlungen über den E-Mail-Dienst Gmail geleistet werden.

Die Anmeldung erfolgt wie auch bei den anderen Google-Apps über Ihr Google-Konto.

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Bitcoin-Wallet: Crypto und Co

Zusätzlich zu den normalen Wallet-Apps gibt es auch spezielle Apps, die unterschiedliche digitale Währungen (sogenannte Crypto-Coins) speichern können. Von diesen Kryptowährungen gibt es inzwischen unzählige. Die meisten sind dabei eher unbedeutend. Die bekanntesten sind dagegen auch die meist verbreitetsten:

  • Bitcoin und dessen Ableger
  • Ethereum
  • Plus Token
  • Litecoin
  • IOTA
  • Ripple
  • Dash

Anders als bei Google oder Apple muss hier keine Bankverbindung oder Kreditkarte hinterlegt werden. Hier haben Sie Ihre Bitcoins (oder andere Kryptowährungen) ausschließlich in der Wallet.

Es gibt viele verschiedene Wallet-Apps für Bitcoin und Co. Als beste Bitcoin-Wallet gilt die Exodus Wallet. Zumindest, wenn man den Nutzer-Erfahrungen glauben darf. Und auch die eToro-Wallet ist beliebt.

Allerdings ist eine solche Bitcoin-Wallet momentan kaum für den Zahlungsverkehr geeignet. Es gibt einfach noch zu wenige Geschäfte, die Bitcoin akzeptieren – von den anderen Kryptowährungen ganz zu schweigen. Zudem schwanken die Kurse teilweise erheblich. So nutzen viele Ihre Bitcoin-Wallet ausschließlich zum Handel mit den digitalen Coins.

Hardware Wallet

Dies muss man jedoch nicht unbedingt mit dem Smartphone machen. Da die Zahlungsfunktion ohnehin meistens obsolet ist, bietet es sich an, seine Bitcoins an einem sichereren Ort aufzubewahren. Denn wenn das Smartphone weg ist, dann sind auch die Bitcoins weg.

Daher haben sich für Kryptowährungen Hardware-Wallets als Gold-Standard durchgesetzt. Diese sehen aus wie ein USB-Stick, sind jedoch entsprechend verschlüsselt. Die bekannteste Hardware-Wallet ist der „Ledger Nano“.

FAQ zur Wallet

Das Zahlen und Benutzen einer Wallet ist sicher für die meisten noch sehr ungewohnt. Daher ergeben sich naturgemäß einige Fragen. Die häufigsten von diesen möchten wir an dieser Stelle beantworten:

Ist eine Wallet sicher?

Wie sicher Ihre Wallet ist, hängt davon ab, wie sicher Ihr Smartphone ist. Da sich nicht nur Zahlungsdaten auf Ihrem Smartphone befinden, sondern auch eine Reihe von persönlichen Daten, sollte Ihr Telefon ohnehin immer über einen hohen Schutz verfügen.

Das bedeutet, dass Sie Ihr Smartphone mit einem sicheren Passwort sichern, um im Falle eines Verlustes nicht die Sorge zu haben, dass die Finder damit problemlos Schindluder treiben können.

Wenn Sie also Ihr mobiles Endgerät entsprechend sichern, ist die Zahlung per Wallet erheblich sicherer als eine Kreditkarte oder Bargeld.

Ist eine Wallet anonym?

Das hängt davon ab. Eine Zahlung über die Apple-Wallet oder Google Pay Send ist ebenso wenig anonym wie eine Zahlung per EC- oder Kreditkarte. Kann doch jede Buchung problemlos von den Banken nachvollzogen werden.

Bei einer Bitcoin-Wallet sieht das schon anders aus. Kryptowährungen wurde ja gerade deshalb entwickelt, um sie vom Einfluss von Banken zu befreien. Daher sind die Transfers anonym.

Was kostet das Zahlen mit einer Wallet an Gebühren?

Die Zahlung per Apple-Wallet und mit Google Pay Send ist gebührenfrei. Crypto-Wallets berechnen für jede Buchung unterschiedlich hohe Gebühren – je nach Anbieter.

Kann man eine Wallet mit Bargeld vergleichen?

Grundsätzlich ist ein Vergleich von elektronischer Zahlung und Bargeld immer schwierig. Das liegt in der Natur der Sache, da man ja eigentlich keinen Gegenwert in der Hand hat, sondern alles nur virtuell abläuft.

Dennoch gibt es Parallelen, insbesondere dann, wenn Sie ein Guthaben auf Ihre Wallet aufgeladen haben. In diesem Zusammenhang plant die Europäische Union beziehungsweise die Europäische Zentralbank die Einführung des digitalen Euro.

Dieser soll nach dem Prinzip einer Kryptowährung funktionieren (der sogenannten Blockchain) – jedoch offiziell reguliert und an den Gegenwert des realen Euro 1:1 gekoppelt, um wilde Kurssprünge wie beim Bitcoin zu vermeiden.

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[Bildnachweis: Herbstlust.de]

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