Winterblues: Symptome
Viele Menschen schreiben sich einen Winterblues zu ohne die genauen Symptome zu kennen. Es ist auch so verlockend: Wer im Winter mal schlecht drauf ist, kann die Schuld dem Winterblues geben.
Doch es gibt klare Symptome für den Winterblues:
- Das Gefühl, erschöpft zu sein
- Hohe Müdigkeit und ausgeprägtes Schlafbedürfnis
- Gereiztheit und Unausgeglichenheit
- Antriebslosigkeit und Schwierigkeiten, sich an Dingen zu erfreuen
- Konzentrationsstörungen
- Rückzug von sozialen Kontakten
- Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse
Winterblues ist also mit einer depressiven Phase vergleichbar. Bei manchen Menschen löst der Winter auch eine längerfristige Depression aus.
Was ist Winterblues?
Wer auf Wikipedia nach dem Begriff „Winterblues“ sucht, wird weitergeleitet zur Definition der Winterdepression. Laut der beliebten Lexikonseite versteht man darunter „eine depressive Störung, die in den Herbst- und Wintermonaten auftritt.“
Eine Winterdepression ist also ein emotionales Ungleichgewicht, das von der dunklen Jahreszeit ausgelöst wird. Also mehr als nur eine schlechte Stimmung. Sie ist geprägt von Antriebslosigkeit, Leistungseinbußen und Erschöpfung. Jährlich sind davon schätzungsweise über 800.000 Deutsche betroffen.
Wie auf Wikipedia findet sich auch im Duden der englische Begriff des Winterblues nicht. Auch hier wird man aber unter „Winterdepression“ fündig. Hier lautet die Definition: „Eine durch Lichtmangel ausgelöste und deshalb besonders im Winter auftretende Depression.“
Winterblues vorbeugen: Was tun gegen Winterdepression?
Wer weiß, dass er im Winter für eine depressive Phase anfällig ist, kann dem Winterblues vorbeugen. Diese Möglichkeiten helfen auch, wenn Sie bereits akut in einer Winterdepression stecken.
- Vermindern Sie Stress
Nehmen Sie die Hektik und den Druck aus Ihrem Leben. Zumindest so gut es geht. Legen Sie mehr Wert auf Ihre eigenen Bedürfnisse wie Ruhe und Entspannung. - Bewegen Sie sich
Bewegung an der frischen Luft hilft. Zum einen durch Tageslicht, das draußen selbst an den trübsten Tagen heller ist als drinnen. Und zum anderen durch die erhöhte Sauerstoffzufuhr. Besonders geeignet ist mäßiger Sport wie zum Beispiel Nordic Walking. - Achten Sie auf Ihren Schlaf
Sorgen Sie für eine gute Schlafhygiene. Wer nachts unter Schlafstörungen leidet, dem hilft womöglich ein Powernapping am Mittag. - Treffen Sie sich mit Freunden
Auch wenn es schwer fällt, sich aufzuraffen: Unternehmen Sie etwas. Der Austausch mit guten Freunden bringt Abwechslung und Spaß in Ihr Leben. - Reisen Sie gen Süden
Sofern es möglich ist: Reisen Sie in sonnigere Gefilde. Nicht wenige Rentner verbringen den Winter auf Mallorca oder den kanarischen Inseln. Hier ist es warm und der Winterblues ist weit weg.
Womöglich wird es Ihnen nicht sofort besser gehen. Aber langfristig kann so der Winterblues zumindest deutlich abgemildert werden. Andernfalls sollten Sie das Gespräch mit Ihrem Hausarzt suchen. Womöglich liegt das Problem tiefer und erfordert eine Psychotherapeutische Behandlung.
Lichttherapie bei Winterblues
Tageslicht gilt als Stimmungsaufheller. Trifft es auf die Haut, produziert der Körper Vitamin D. Dies ist nicht nur für unser Immunsystem wichtig. Auch unsere Motivation ist vom Tageslicht abhängig.
Im Winter ist es allerdings lange dunkel. Wenn wir nach draußen gehen, dann halten wir uns dort meist bedeutend kürzer auf als im Sommer. Zudem ist unsere Haut von Winterkleidung bedeckt. Die Folge: Ein Mangel an Vitamin D im Winter.
Viele greifen dann zu sogenannten Tageslichtlampen. Diese Geräte sind in Elektronikmärkten und Lampengeschäften schon für unter 50 Euro zu haben.
Allerdings sollten Sie dabei einiges beachten:
- Die Tageslichtlampe sollte mindestens 10.000 Lux schaffen. Lux ist die Maßeinheit für Helligkeit und 10.000 entspricht ungefähr der Sonnenstrahlung eines normalen, bewölkten Tages.
- Setzen Sie sich circa eine halbe bis dreiviertel Stunde vor das Gerät. Am besten am Morgen. So erzielen Sie die beste Wirkung.
- Öffnen Sie dabei die Augen. Denn nur dann kann der Körper die entsprechenden Hormone freisetzen, die Sie anregen.
- Nutzen Sie Lampe nicht mehr am Nachmittag oder am Abend. Andernfalls könnten Sie Probleme beim Einschlafen bekommen.
Übrigens: Wer ein Haustier hat und mit diesem täglich Gassi gehen muss, leidet deutlich weniger unter Lichtmangel.
Dies sollte allerdings nicht der einzige Grund dafür sein, sich ein ein Haustier anzuschaffen. Aber wer ohnehin schon darüber nachdenkt, für den kann das der ausschlaggebende Punkt sein. Andernfalls können Sie vielleicht auch hin und wieder den Hund des vielbeschäftigten Nachbarn ausführen…
Winterblues und Corona
Gerade in der unsicheren Zeit, in der uns das Virus SARS-CoV2 (besser bekannt als das neuartige Corona-Virus) täglich beschäftigt, steigt die Winterblues-Gefahr.
Lockdown-Maßnahmen, Ausgangsbeschränkungen, Kontaktbegrenzungen und sich täglich verändernde Regeln machen unseren Alltag schwer kalkulierbar. Viele Menschen vereinsamen. Und sie sind verunsichert. Das führt zu Stress und langfristig für viele zum Ausbruch einer Winterdepression.
Gerade wer ohnehin schon zu einer Depression neigt, läuft Gefahr, dass diese ausbricht. Dazu kommt, dass unter Corona-Bedingungen auch die Möglichkeiten und Angebote einer psychotherapeutischen Behandlung abnehmen.
Wie stark sich die Corona-Pandemie auf den Winterblues auswirkt, darüber gibt noch keine klaren Zahlen. Unterschiedliche Studien in verschiedenen Ländern kommen zu abweichenden Ergebnissen. Aber eines zeigen alle wissenschaftliche Untersuchungen: Der Winterblues unter Corona-Bedingungen nimmt erheblich zu. Von einer Verdoppelung bis hin zu einer Verfünffachung ist dabei die Rede.
Soforthilfe bei Winterblues
Wer sich im Winterblues befindet, findet zuweilen nicht ohne fremde Hilfe heraus. Seelsorger können hier niederschwellig und schnell helfen. Die Telefonseelsorge ist 24 Stunden am Tag unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 111 0 111 erreichbar.
Bei medizinischen Notfällen hilft auch der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der 116 117. Auch dieser ist kostenlos und rund um die Uhr zu erreichen.
Winterblues Test: Habe ich eine Winterdepression?
Sind Sie sich nicht sicher, ob Sie nur schlecht drauf sind und Ihre Stimmung im Winter leidet oder ob Sie einen richtigen Winterblues haben? Dann haben wir einen kostenlosen Test für Sie.
Je häufiger und je klarer Sie die unten genannten Fragen mit JA beantworten, umso wahrscheinlicher ist ein Winterblues.
- Fühlen Sie sich in jedem Frühjahr und Sommer fit und im Herbst und Winter eher ausgelaugt und antriebslos?
- Nehmen Sie im Winter eher an Gewicht zu als im Sommer?
- Ziehen Sie sich im Winter eher von Ihren Freunden zurück? Sind Sie dann lieber allein?
- Haben Sie im Winter ein deutlich erhöhtes Schlafbedürfnis?
- Fallen Ihnen im Winter selbst alltägliche Erledigungen wie das Einkaufen schwer? Müssen Sie sich dazu regelrecht überwinden?
- Belastet Sie das Wetter psychisch? Macht Sie der Blick aus dem Fenster im Winter eher traurig oder melancholisch?
- Greifen Sie im Winter eher zu Stimmungsaufhellern mit Zucker? Zu Schokolade zum Beispiel oder anderen Süßigkeitebn?
- Fällt es Ihnen im Winter schwer zu arbeiten oder sich Ihrem Hobby zu widmen?
Ist Winterblues ein Lied?
Der englische Begriff „Blues“ legt eine Assoziation zur Musik nahe. In der Tat ist der Blues eine eher getragene, ruhige, langsame und mitunter traurige Musikrichtung.
Es gibt aber auch Lieder mit dem Titel Winterblues. Unter anderem von folgenden Künstlern:
- Emma Russack
- Anonym
- Trafton
- Joyner Lucas
- Chris Rea
- Doppelleben
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Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und informiert Sie nur allgemein. Er kann und soll eine medizinisch-ärztliche Beratung nicht ersetzen. Vor der Einnahme eines Medikamentes lesen Sie bitte die Packungsbeilage sorgfältig durch und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.