Seniorenhandy: Was macht den Unterschied?
Wird von einem Seniorenhandy gesprochen, ist die Zielgruppe des Produkts recht klar definiert. Unternehmen zielen damit auf Kunden ab einem Alter von circa 60 Jahren ab und versuchen, auch älteren Menschen die Nutzung eines Smartphones zu ermöglichen. Bleibt die Frage: Was genau macht ein Seniorenhandy aus?
Grundsätzlich kann natürlich jedes Smartphone in jedem Alter genutzt werden. Doch treten mit steigendem Alter zunehmend Probleme bei der Bedienung vieler Modelle auf. Menüs sind unübersichtlich und kompliziert, die Darstellung auf Display und Tasten sehr klein.
Das Hauptmerkmal eines Seniorenhandys ist deshalb die sehr einfache Bedienung und Handhabung. Bei den Smartphones für Ältere wird in allen Bereichen darauf geachtet, dass die Funktionen leicht zu nutzen sind. Dabei ist ein Seniorenhandy grundsätzlich mit ähnlichen Funktionen wie jedes andere Smartphone ausgestattet. Es gibt zwar Modelle, die sich nur auf das Wesentliche konzentrieren und in erster Linie das einfache Telefonieren ermöglichen – wer sich einen größeren Funktionsumfang wünscht, wird aber ebenso fündig.
Das Seniorenhandy soll nicht einschränken, sondern im Gegenteil eine Unterstützung sein, um die Möglichkeiten der Technik zu nutzen.
Als eben dieses Hilfsmittel sollten Seniorenhandys deshalb auch verstanden werden. Mit steigendem Alter lassen beispielsweise motorische Fähigkeiten nach, kleine Tasten werden schwieriger zu bedienen und auch die Sehkraft ist nicht mehr das, was sie einmal war. Ältere Generationen verbringen zudem weniger Zeit am Handy als Jugendliche, die sich zum Teil jeden Tag stundenlang damit beschäftigen. Wenig überraschend, dass diese sich leichter zurechtfinden und die Bedienung beherrschen.
Wann sollte ich mir ein Seniorenhandy zulegen?
Es gibt kein festgelegtes Alter oder einen klaren Zeitpunkt, ab dem Sie zu einem Seniorenhandy greifen sollten. Vielmehr sind hier individuelle Faktoren entscheidend. Ein wichtiger Aspekt ist beispielsweise, wie intensiv Sie sich mit der Technik auseinandersetzen und wie gut Sie diese verstehen. Auf der anderen Seite spielen Hör- und Sehvermögen ebenso wie feinmotorische Fähigkeiten eine Rolle, wenn Sie entscheiden wollen, ob ein Seniorenhandy sinnvoll ist.
Wenn Sie sich fragen, ob es an der Zeit ist, sich ein Seniorenhandy zuzulegen, können einige Anzeichen dafür sprechen:
- Sie haben zunehmend Schwierigkeiten, den Text auf dem Smartphone zu lesen.
- Bei den Tasten drücken Sie häufiger daneben, weil diese zu klein sind.
- Sie wissen nicht, wie Sie wichtige Funktionen Ihres Telefons nutzen.
- Der Klingelton sowie die Gesprächslautstärke sind für Sie zu leise.
- Um Ihr Smartphone zu bedienen, müssen Sie immer häufiger um Hilfe bitten.
Zudem sollten Sie auf Ratschläge Ihrer Familie hören. Es ist nicht böse gemeint, wenn diese Ihnen zu einem Seniorenhandy raten. Wahrscheinlich ist auch Ihren Kindern seit längerer Zeit aufgefallen, dass Sie Probleme bei der Nutzung haben.
Ausstattung & Funktionen: Das sollte Ihr Handy können
Bevor Sie sich entscheiden und ein Seniorenhandy kaufen, sollten Sie sich gründlich informieren. Schauen Sie sich verschiedene Angebote an, vergleichen Sie nicht nur den Preis, sondern auch die Funktionen und Ausstattung der einzelnen Handys. Unterschiedliche Anbieter führen jedes Jahr Tests zu Seniorenhandys durch, in denen Sie sich informieren können.
Wichtig ist zudem: Sie müssen wissen, was Sie wollen und brauchen. Ein Seniorenhandy kann nur Ihren Erwartungen und Ansprüchen gerecht werden, wenn Sie diese selbst kennen. Das beginnt bereits beim Modell und der Bauart des Handys. Einige Varianten setzen wie andere Smartphones auf einen Touchscreen, es gibt aber auch klassische Tastenhandys oder Klapphandys, die leicht zu verstauen sind.
Abhängig von der Form können sich auch Funktionen und Ausstattungen eines Seniorenhandys unterscheiden. Zu wichtigen und sehr beliebten Auswahlkriterien für ein Seniorenhandy zählen dabei:
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Große Tasten
Für viele sind die großen Tasten bei einem Seniorenhandy eine wichtige Erleichterung bei der Bedienung. So lassen sich die Beschriftungen auf den einzelnen Tasten besser lesen und diese auch gezielter drücken. Das verhindert falsche Eingaben und ist gerade bei schlechtem Sehvermögen im Alter ein Merkmal, auf das Sie achten sollten. Noch besser können beleuchtete Tasten sein, um die Sichtbarkeit weiter zu verbessern.
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Einfache Benutzeroberfläche
Um eine leichte Nutzung des Seniorenhandys zu ermöglichen, sollte es über eine einfache Benutzeroberfläche verfügen. Keine komplizierten und verschachtelten Menüs, sondern einfache Darstellungen, die auf einen Blick die Funktion zeigen. Auch vorprogrammierte Tasten, die mit einem einzelnen Druck eine bestimmte Funktion ausführen, können helfen.
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Zugang zum Internet
Heutzutage läuft alles über das Internet, weshalb auch Seniorenhandys immer häufiger den Zugang zum Internet ermöglichen. So können Sie im Internet surfen, über aktuelle Geschehnisse auf dem Laufenden bleiben oder in einer Whatsapp-Gruppe mit Ihrer Familie in Kontakt bleiben.
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Gute Kamera
Erinnerungen festhalten, Bilder von Reisen oder Ausflügen machen und an Freunde und Familie schicken – auch bei einem Seniorenhandy ist die Kamera ein wichtiger Teil der Ausstattung. Wenn Sie häufig Fotos machen und nicht immer eine andere Kamera mit sich herumtragen wollen, sollten Sie auf eine gute Kamera im Seniorenhandy achten.
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Einfacher Notruf
Im hohen Alter ist auch dies eine Frage, mit der Sie sich beschäftigen müssen: Was ist, wenn Sie stürzen oder aus einem anderen Grund Hilfe benötigen? Viele Seniorenhandys haben eine eingebaute Notruffunktion. Ein Klick auf diese Taste genügt und schon wird eine eingespeicherte Notfall-Nummer angerufen.
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Eingebautes GPS
Ein GPS im Seniorenhandy erfüllt gleich zwei wichtige Funktionen: Zum einen dient es Ihrer persönlichen Orientierung, um sich besser zurecht zu finden. So funktioniert Ihr Seniorenhandy wie ein Navi und bringt Sie an ein gewünschtes Ziel. Auf der anderen Seite können Sie über das GPS geortet werden, wenn wie oben angesprochen ein Notfall eintritt.
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Hohe Lautstärke
Seniorenhandys bieten oftmals die Möglichkeit, sowohl den Klingelton als auch die Sprachlautstärke besonders hoch einzustellen. Das verhindert, dass ein klingelndes Seniorenhandy überhört wird und ermöglicht es, ein angenehmes Gespräch zu führen, weil der Gesprächspartner am Ende der Leitung gut verstanden wird, ohne ins Telefon schreien zu müssen.
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Kompatibel mit dem Hörgerät
Wer beispielsweise aufgrund einer altersbedingten Schwerhörigkeit ein Hörgerät trägt, sollte bei der Wahl eines Seniorenhandys darauf achten, dass diese mit dem Hörgerät kompatibel ist. Das verhindert, dass unangenehme Störgeräusche entstehen.
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