Definition: Was sind Stromfresser?
Unter dem Begriff „Stromfresser“ versteht man Geräte, die unnötig viel Energie verbrauchen. Das ist teuer und ineffizient, denn die meisten Stromfresser lassen sich mit einfachen Mitteln in ihrem Verbrauch erheblich reduzieren, ohne nennenswerte Einschränkungen im Alltag in Kauf nehmen zu müssen.
Da sich die wenigsten Menschen darüber bewusst sind, was wirklich die meiste Energie im Haushalt verbraucht, spricht man auch häufig von „heimlichen Stromfressern“. Dazu zählen in den allermeisten Fällen nicht irgendwelche abwegigen Produkte wie ein Handtuchtrockner, sondern eher Geräte, die nahezu jeder im Haushalt verwendet.
Meist handelt es sich um Geräte, die nur kurze Zeit am Tag benutzt werden, aber dennoch laufend Energie verbrauchen, ohne dass dies im Bewusstsein der Benutzer ist. Dies läuft mit der Zeit ordentlich ins Geld und wird dann erst als abstrakte Gesamtsumme auf der Stromrechnung bemerkt. Das Wissen um die Stromfresser reicht meist schon, um Maßnahmen zu ergreifen, die schnell und ohne Probleme umsetzbar sind.
Typische Stromfresser und was Sie dagegen tun können
Stromfresser lauern überall im Haushalt und sind je nach Gewohnheit verschieden. Dennoch gibt es typische Stromfresser, die wohl die allermeisten von uns unnötigerweise mit der Zeit um viel Geld bringen. Wir haben daher die häufigsten von ihnen zusammengefasst. Sie sollen zeigen, wo es sich lohnt, einen genaueren Blick darauf zu werden:
- Kühlschrank
Überall dort, wo eine Temperatur reguliert werden muss, die nicht der Umgebung entspricht, wird zwangsläufig viel Energie benötigt. Das betrifft auch und vor allem den Kühlschrank. Im Schnitt verbrauchen Kühlschränke rund zehn Prozent der Energiekosten – das sind locker um die 70 Euro pro Jahr für einen durchschnittlichen Haushalt. Viele sind dabei auf eine unnötig niedrigere Temperatur eingestellt – häufig bereits schon von Werk aus. Dabei kann ein Grad mehr durchaus viel Strom sparen, ohne dass es eine negative Auswirkung auf die Haltbarkeit der Lebensmittel hätte. - Wäschetrockner
Was für die Temperaturregulierung nach unten gilt, ist selbstverständlich auch in die andere Richtung von Bedeutung: Die Erzeugung von Wärme frisst unheimlich viel Strom. Gerade der Wäschetrockner, der ja oft über eine Stunde oder länger läuft, ist hier ein Paradebeispiel dafür – im Schnitt kostet der Strom hierfür rund 60 Euro jährlich. Wer also außerhalb des Winters die Wäsche auf der Leine trocknet, spart einen Haufen Energie. Und selbst im Winter gibt das Trocknen der Wäsche in der Wohnung eine angenehme Feuchte und einen schönen Geruch in die meist zu trockene Wohnungsluft ab, sofern in Ihrem Zuhause keine Schimmelprobleme vorherrschen. - Gefrierschrank
Noch etwas mehr Energie als ein Kühlschrank verbraucht der Gefrierschrank. Circa 80 Euro schlagen für die 400 bis 450 Kilowattstunden pro Jahr zu Buche. Gerade vereiste Gefriergeräte benötigen unnötig viel Energie. Daher gilt es, diese regelmäßig abzutauen und die Tür ansonsten nur so kurz wie möglich zu öffnen. - Elektroherd
Wer regelmäßig kocht, muss mit jährlichen Kosten von durchschnittlich 80 bis 90 Euro für den Strom des Elektroherds rechnen. Mit einfachen Tricks lässt sich hier aber eine Menge Geld sparen: Benutzen Sie hochwertiges und wärmeleitfähiges Kochgeschirr, das in der Größe genau auf die Herdplatten abgestimmt ist (ein Topf oder eine Pfanne sollte eher größer als die Platte sein als zu klein), schalten Sie Herd und Backofen früher aus, um mit Restwärme zu kochen, erhitzen Sie Lebensmittel möglichst mit Deckel und kochen Sie Wasser im Wasserkocher, ehe Sie es in den Topf geben. - Heizpumpen
In vielen Haushalten sind noch alte Heizungssysteme verbaut, die wenig energieeffizient arbeiten. Zwischen 500 und 800 Kilowattstunden benötigen diese pro Jahr, was bis zu 180 Euro ausmachen kann. Da es Förderprogramme für den Tausch von Heizpumpen gibt, sollten Hausbesitzer über einen Wechsel ernsthaft nachdenken. Neue Modelle regeln sich automatisch nach Bedarf. So schalten sie sich zum Beispiel im Sommer komplett ab. - Geschirrspüler
Der durchschnittliche Verbrauch eines Geschirrspülers beläuft sich auf knapp 50 Euro pro Jahr – das sind ungefähr 250 Kilowattstunden. Dennoch ist er damit meist energieeffizienter als das Abspülen von Hand – Voraussetzung: Er ist voll gefüllt und wird mit dem Sparprogramm betrieben. Moderne und hochwertige Geschirrspüler sind auch dann leistungsfähig – ein Vorspülen ist damit unnötig. - Stand-by-Geräte
Viele Elektrogeräte – und hier ist insbesondere der Fernseher zu nennen – lassen sich nicht mehr komplett ausschalten, sondern nur noch auf einen Stand-by-Betrieb. Mit abschaltbaren Mehrfachsteckdosen lassen sich Geräte nachts problemlos von der Stromzufuhr mit einem Handgriff trennen. Ebenfalls sollten Ladegeräte und Trafos (zum Beispiel vom Computer) bei Nichtbenutzung komplett von der Steckdose genommen werden. Dass diese Umwandler ansonsten unnötig Strom verbrauchen, merken Sie daran, dass sie warm werden, selbst wenn kein Gerät an sie angeschlossen ist. - Waschmaschine
Bei einem durchschnittlichen Betrieb verbraucht eine Waschmaschine ungefähr 200 Kilowattstunden im Jahr. Das macht circa 40 Euro aus. Daher sollten Sie nur dann waschen, wenn die Maschine voll ist und auf heiße 60- oder gar 90-Grad-Programme verzichten. Bei einer guten Waschmaschine und den heutigen effektiven Waschmitteln reichen selbst für den üblichen Vollwaschgang inzwischen 40 Grad völlig aus, wenn die Wäsche nicht gerade extrem verschmutzt ist.
Tipp: So können Sie noch mehr Stromkosten sparen
Zusätzlich zu den oben genannten Tipps gibt es noch weitere Insiderempfehlungen, um aus der Stromrechnung zusätzliche Beträge streichen zu können. Hier einige Beispiele:
- Lassen Sie Lebensmittel abkühlen, ehe Sie sie in den Kühlschrank stellen. Zudem können Sie im Winter Ihren Kühlschrank noch eine weitere Stufe wärmer schalten oder Lebensmittel mitunter sogar auf dem Balkon oder der Terrasse kühlen, um das Gerät nicht unnötig voll zu stopfen.
- Überlegen Sie den Austausch alter Geräte – insbesondere des Kühl- und Gefrierschranks. Durch das Sparpotenzial können sich die Anschaffungskosten schnell amortisieren, da alte Geräte oft schlecht isoliert sind. Achten Sie dabei auf die Energieeffizienzklasse A++ oder A+++. Beim Wäschetrockner ist ein Kondenstrockner mit Wärmepumpe eine gute Alternative. Dieser benötigt rund 50 Prozent weniger Strom.
- Kaufen Sie keine übergroßen Geräte. Je größer ein Fernsehgerät oder ein Kühlschrank, umso mehr Strom braucht er auch. Seien Sie daher ehrlich zu sich selbst und überlegen Sie, welche Größe Sie wirklich benötigen und lassen Sie sich nicht durch optische Gesichtspunkte täuschen.
- Überlegen Sie, ob Sie nicht auf smarte Haustechnik zurückgreifen möchten. Diese ermöglicht Ihnen eine Fernsteuerung von Heizung, Rollläden und anderen Haushaltsgegenständen, um in Ihrer Abwesenheit dafür zu sorgen, dass nicht unnötig Strom verbraucht wird.
- Verzichten Sie beim Backen aufs Vorheizen. Dies ist ein Relikt aus alter Zeit, in denen alte Öfen noch viel Zeit brauchten, um auf die nötige Temperatur zu kommen. Heutzutage geht das bedeutend schneller.
- Legen Sie sich Strommessgeräte zu, die Sie zwischen das eigentliche Gerät und die Steckdose schalten können. Auf diese Weise können Sie für nur wenige Euro Anschaffungskosten die größten Stromfresser in Ihrem Haushalt entlarven und dementsprechend gegensteuern.
- Im Durchschnitt kostet die Beleuchtung einer normalen Wohnung fast so viel Strom wie der Betrieb des Kühlschranks. Daher ist die Umrüstung auf langlebige LED-Lampen ratsam.
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