Was ist ein Bullet Journal?
Das Konzept vom „Bullet Journal“ wurde von Ryder Carroll entwickelt. Mit dem Journal organisieren Sie analog Ihr Leben, das heißt, Sie nutzen vor allem Papier und Stift – und keine digitalen Medien. Es kombiniert To-do-Listen, Tagebuch, Kalender und Notizbuch in einem. Das Besondere: Sie können das Bullet Journal komplett nach Ihren eigenen Bedürfnissen gestalten – und das macht richtig Spaß.
Die Grundelemente eines Bullet Journals
Ein Bullet Journal besteht aus verschiedenen Modulen, die Sie flexibel anpassen können:
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Inhaltsverzeichnis (Index):
Überblick des gesamten Inhalts mit Seitenzahlen
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Zukunftsplaner (Future Log):
Übersicht über die nächsten Monate mit wichtigen Terminen und Zielen
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Monatsübersicht (Monthly Log):
Tabellarische Liste Ihrer Aufgaben, Termine und Ziele für den aktuellen Monat
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Tagesübersicht (Daily Log):
Täglicher Eintrag Ihrer To-dos, Ereignisse und Notizen
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Sammlungen (Collections):
Individuelle Seiten für alles, was Ihnen wichtig ist – von Bücherlisten über Gewohnheitstracker bis hin zu Reiseplänen.
Welche Vorteile bringt ein Bullet Journal?
Zunächst einmal wirkt es wie eine Arbeitsbeschäftigungsmaßnahme: Das Bullet Journal – ein neues Buch, das geführt werden will. Der Nutzen erschließt sich erst im Tun: Jeder erlebt das Journaling anders, weil die Schwerpunkte individuell gesetzt werden.
Grundsätzlich erlebt jeder die folgenden Vorteile:
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Sie geben Ihrem Alltag mehr Struktur und werden dadurch produktiver.
Ein Bullet Journal hilft Ihnen, Ihre Aufgaben zu organisieren, Prioritäten zu setzen und Ihre Zeit effizienter zu nutzen.
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Sie setzen sich besser Ziele und Ihre Fortschritt verfolguen.
Ob persönliche oder sogar berufliche Ziele – Sie visualisieren diese mit dem Bullet Journal und können Ihre Ergebnisse und Erfolge regelmäßig überprüfen.
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Sie empfinden weniger Stress und arbeiten an Ihrer mentalen Gesundheit.
Da Sie täglich Ihre Gedanken schriftlich fixieren und Ihre Aufgaben vor Augen haben, bekommen Sie einen freien Kopf und leben bewusster.
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Sie erleben mehr Kreativität und auch Individualität in Ihrem Leben.
Sie gestalten Ihr Bullet Journal so, wie es zu Ihnen passt, das kann minimalistisch oder künstlerisch, bunt oder schlicht sein.
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Sie haben alle wichtigen Notizen und Termine an einem Ort.
Es befinden sich keine losen Notizzettel auf dem Schreibtisch oder Kühlschrank, statt dessen bündelt Ihr Bullet Journal alle wichtigen Informationen.
Bullet Journal: Persönliche Erfahrungen
Der wohl größte Gewinn lag für mich in der Ruhe, die ich durch das Journaling gewann:
- Ich fühlte mich nicht mehr von den Aufgaben getrieben, weil ich mit meiner schriftlich fixierten Planung steuerte, was ich an diesem Tag erledigen möchte.
- Endlich hatte ich einen guten Überblick über anfallende Aufgaben. Durch das direkte Aufschreiben der To-dos vergaß ich weniger in hektischen Wochen, und kam zügig in die Umsetzung. Pläne für die eigene freie Zeit wurden nicht nur geschmiedet, sondern auch durchgeführt.
- Mein Lieblingsspruch ist: „Erfolg hat drei Buchstaben: TUN.“ Mein Bullet Journal führt mir jeden Tag vor Augen, dass ich viel tue. Ich bin wesentlich produktiver, als ich selber annehme, und die kleinen Erfolge im Alltag machen mich glücklich, vielleicht sogar ein wenig Stolz.
Wie fange ich mit einem Bullet Journal an?
Gönnen Sie sich etwas Gutes. Für das Journaling reicht eigentlich ein ganz normales Notizbuch. Mehr Spaß macht es, wenn es sich in den Händen auch noch gut anfühlt. Es lohnt sich also, ein hochwertige Ausstattung zu kaufen.
1. Wählen Sie das richtige Material.
Sie brauchen zwei Dinge:
- ein Notizbuch – zum Beispiel ein Bullet Journal mit hochwertigen Ledereinband und integrierten Kuvert für kleine Notizzettel
- und einen Fineliner – hier eignet sich die Farbe schwarz mit einer Strichstärke von 0,8 mm.
Optional können Sie noch Lineal, Schablonen, Sticker und andere Marker verwenden. Das ist Geschmacksache. Einige bringen selbst entworfene Symbole mit einem Marker zum Leuchten, um bestimmte Inhalte schnell wieder zu finden.
2. Entwickeln Sie eine Grundstruktur.
Wer gerne schöne Sprüche und Lebensweisheiten mag, kann die ersten beiden Doppelseiten für gute Texte oder ein Lebensmotto frei halten. Ryder Carroll empfiehlt die nachfolgende Aufteilung:
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Seitenzahlen
Beschriften Sie das ganze Buch von vorne bis hinten mit Seitenzahlen. Das dauert etwas, aber lässt Sie vertraut mit Ihrem Journal werden.
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Inhaltsverzeichnis (Index)
Reservieren Sie die ersten vier Seiten für das Inhaltsverzeichnis. Dieses entwickelt sich im Schreiben als fortlaufender Prozess.
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Zukunftsplaner (Future Log)
Der Zukunftsplaner entspricht einem Jahresüberblick. Teilen Sie eine Doppelseite in 12 Rechtecke und beschriften Sie diese mit den Monatsnamen. Danach halten Sie die geplanten Highlights fest, zum Beispiel Hochzeit des Sohnes, eine geplante Reise oder ein Konzertbesuch.
Diesen Jahresplan vermerken Sie anschießen in Ihrem Inhaltsverzeichnis. Beispiel: Jahresplan Seite 7/8 -
Monatsübersicht
Der erste Monat beginnt. Schreiben Sie auf die nächste Seite den Monatsnamen – zum Beispiel Januar – und schreiben Sie untereinander alle Tage von 1 bis 31 (und die Abkürzung der Wochentage). Halten Sie hier alle wichtigen Termine und Aufgaben für den Monat fest. Auch diese Monatsübersicht wird im Inhaltsverzeichnis vermerkt. Beispiel: Januar – Monatsübersicht Seite 9
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Tagesübersicht (Daily Log)
Jetzt beginnt der wirklich schöne Teil. Nehmen Sie sich Zeit und überlegen Sie sich in aller Ruhe, wie Ihr Tag gestaltet sein soll. Was ist Ihnen heute wichtig? Haben Sie eventuell einen Arztbesuch vor – sie können dies vermerken und hinterher das Ergebnis ergänzen. Sie müssen einen wichtigen Kauf erledigen? Dann halten Sie auch dieses fest.
Es wird eine bunte Liste entstehen – und Sie werden feststellen, dass ihr Tag überhaupt nicht langweilig, sondern von vielen Ereignissen begleitet wird.
Neben den alltäglichen Aufgaben, werden diese Seiten gerne für ein Dankbarkeitstagebuch genutzt: Ein gutes Telefonat mit meiner Schwester, das gute Gespräch mit einer Freundin oder neue Impulse, können hier verschriftlicht werden. -
Nutzen Sie einfach Symbole und Abkürzungen
Sie können mit einem ganz simplen System aus Symbolen beginnen, um Ihre Notizen schnell zu erfassen:
- „o“ für Aufgaben
- „X“ für erledigte Aufgaben
- „->“ für verschobene Aufgaben
- „*“ für wichtige Informationen
Das „?“ eignet sich zusätlzich für offene Fragestellungen und einen lachender Smiley für schöne Erlebnisse. Im Laufe des Journaling entwickelt jeder seine eigenen Symbole und eine individuelle Legende.
Am Ende des Monats können Sie Ihre täglichen Einträge im Inhaltsverzeichnis vermerken, beispielsweise: „Januar – Tagesübersicht Seiten 10 bis 24.
3. Fügen Sie eigene Sammlungen hinzu
Das ist der wohl größte Spaß. Nehmen Sie zusätzlich auf, was Ihnen wichtig ist:
- Bücherlisten:
Listen Sie auf, was Sie bereits gelesen haben und was Sie noch lesen möchten und haken gelesene Bücher ab. - Reiseplanung:
Planen Sie auf mehreren Seite einen Städtetrip. Zugfahrt, Unterkunft, Sehenswürdigkeiten, Restaurants… - Dankbarkeitstagebuch:
Sie können in den täglichen Einträgen festhalten, wofür Sie heute dankbar sind, das hilft in schwierigen Zeiten.
4. Bleiben Sie dran und reflektieren Sie regelmäßig
Das Journaling wird jeden Tag mehr zu einem lieb gewonnenen Ritual. Eine Tasse Tee, Stille und über den Tag nachdenken. Schöne Ideen festhalten und Schritt für Schritt umsetzen. Die kleinen Tageserfolge werden Sie stolz machen und so macht Sie diese Investition zufriedener.
Gedanken zum Schluss: Warum lohnt sich ein Bullet Journal?
Das Bullet Journal hilft Ihnen
- Ihr Leben besser zu organisieren,
- produktiv zu sein
- und Ihre Kreativität auszuleben.
Im Journaling lernen Sie sich selbst noch besser kennen und entwickeln sich weiter. Wer möchte das nicht?
Darum:
Viel Spaß beim Journaling.
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