Innere Ruhe: Was ist das?
Die innere Ruhe ist ein Zustand, der sich aus verschiedenen Emotionen zusammensetzt. Innere Ruhe bedeuten Frieden, Leichtigkeit und Gelassenheit. Meistens merken wir erst, dass uns dieses tiefe Wohlgefühl fehlt, wenn wir es nicht mehr in uns finden. Der Geist wirkt rastlos. Wir sind von Hektik getrieben und schwer mit Problemen beladen.
Innere Ruhe – Definition
Ruhe meint zunächst mal Stillstand. Keine Bewegung. Einfach nur Innehalten. Arbeiten werden gestoppt.
Wie in der Stille, welche die Abwesenheit aller Geräusche meint, wird in der Ruhe alles Störende ausgeschaltet: Auditive und visuelle Eindrücke werden auf wohltuende Einflüsse begrenzt.
Wer innerlich Ruhe findet, kann die treibenden Gedanken anhalten. Er fühlt sich gelassen und seine Stimmung ist ausgeglichen. Er spürt tief in sich einen inneren Frieden.
(Die wichtigsten Informationen im Video – Länge: 3 Minuten 2 Sekunden)
Innere Ruhe finden: In 4 Schritten Gelassenheit lernen
Wenn Sie gerade von Hektik und Stress getrieben sind, wünschen Sie sich diesen ruhigen Moment herbei: Einfach nur mal dasitzen und nichts tun. Solche Augenblicke werden keinem geschenkt. Sie müssen von uns selbst geschaffen werden.
An erster Stelle steht da der Wille zur Veränderung: „Ich will für mich selbst Ruhe finden. Ich brauche sie, damit es mir gut geht.“
Sie spüren dieses Mangel? Dann machen Sie sich mit uns auf den Weg und finden Sie Ihre innere Ruhe.
Der Weg zur Inneren Ruhe
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Erkenntnis und Entscheidung: Ich muss etwas ändern.
Der erste Schritt ist getan. Sie sind angehalten und möchten etwas an Ihrer Situation ändern. Die Gedanken sollen nicht mehr um die ewig gleichen Probleme kreiseln. Sie fühlen sich getrieben und unausgeglichen. Die Emotionen wandern zwischen Traurigkeit, Mutlosigkeit und Wut hin und her, so dass auch die Lebensfreude zusehends ausgelöscht wird.
Die innere Ruhe finden beginnt mit einer Entscheidung. Sie möchten für sich persönliche etwas ändern.
Wir müssen diese innere Ruhe regelrecht aktiv suchen. Sie lässt sich nicht plötzlich finden, auch überkommt sie uns nicht mal eben so, sondern es ist ein schrittweiser Prozess, sie herzustellen.
Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hinzuschauen. (Astrid Lindgren)
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Einen Ruheort finden
Es sollte eigentlich einfach sein, einen Ruheort zu finden. Doch in der Praxis gestaltet es sich wieder schwierig. Es soll ein Ort sein, an dem Sie sich mit allen Sinnen wohlfühlen. Es ist Ihre kleine Oase in Ihren eigenen vier Wänden, wo sie nichts stört und Sie nicht abgelenkt werden.
Haben Sie in Ihrem Heim schon diesen speziellen Platz gefunden?
Es sollte eine Stelle sein, in der Sie sich mit all Ihren Sinnen gut aufgehoben fühlen.
- Auditiv:
Es sollte ein Ort sein, an dem Sie von keinen Hintergrundgeräuschen gestört werden. Für manche ist es schon zu viel, wenn der Fernseher läuft. Machen Sies sich klar, was Sie brauchen: Die einen mögen Stille, die andere lieben sanfte Musik. - Visuell:
Auch das Licht sollte Ihren Bedürfnissen angepasst sein. Manche empfinden die Sonnenstrahlen durch ein bestimmtes Fenster als wohltuend, andere lieben die Dämmerung bei Kerzenschein. Die einen bevorzugen bunte Bilder an den Wänden, andere schauen gerne auf grüne Pflanzen. - Olfaktorisch:
Auf Gerüche legen wir oft nicht so viel Wert, schließlich sehen wir sie nicht. Aber Aromen haben eine ungeheure Wirkung auf unser Wohlbefinden. Aromaöle und Duftlampen können Ihre Sinne beruhigen und Ihr Wohlgefühl steigern. - Taktil:
Wenn es kalt ist, muckeln Sie sich in eine weiche Kuscheldecke. Wenn es heiß ist, hilft der kühlende Luftzug. Auch die Temperatur kann für Ihren Platz entscheidend sein.
Sie sind der Gestalter Ihres Lieblingsortes, den Sie aufsuchen und an dem Sie Ihre Ruhe finden können.
Wenn es bei Ihnen zu Hause zu laut ist, nutzen Sie auch Ihre Umgebung. Es gibt Menschen, die das leise Stimmengewirr in einem Café als wohltuend empfinden. Hier fühlen Sie sich nicht allein. Andere gehen auf einen Friedhof und setzen sich auf eine Bank, weil es so ruhig und friedlich ist. Sie entscheiden, was am besten zu Ihnen passt.
- Auditiv:
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Zeiten festlegen
Es kann sehr steif und unflexibel wirken, wenn man seine Ruhe immer zu einem bestimmten Zeitpunkt sucht. Auf der anderen Seite helfen diese Fixpunkte, weil Sie in den Tagesablauf integriert sind und Ihnen nicht geraubt werden.
Vielleicht lieben Sie das Ritual morgens nach dem Sie sich mit Gymnastik, Ankleiden und Frühstück noch einmal bei einer Tasse Tee an Ihren Ruheort zu setzen; oder abends noch einmal in Ihren Sessel zurückgezogen den Tag Revue passieren zu lassen und Pläne zu schmieden. Auch hier entscheiden Sie, was Ihnen gut tut.
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Rituale schaffen
Tagebuch schreiben klingt altbacken und wenig fortschrittlich. Heute spricht man vom Journaling – ein moderner Begriff für eine recht ähnliche Tätigkeit. Das Journaling ist eine sehr hilfreich Methode für Ihre Innere Ruhe.
Hier können Sie Ideen und Aufgaben schriftlich festhalten, so dass Sie keine Sorge haben müssen, etwas zu vergessen. Impulse, neue Ideen und gute Gedanken halten Sie in Ihrem Journal fest.
Wenn Sie es noch mit Lebensweisheiten und tollen Erinnerungen bestücken, wird das ursprüngliche Tagebuch zu Ihrem „Buch über das Leben“.
Sie könne darin herumblättern und die persönlichen Notizen noch einmal wirken lassen. Das Journal wird auf diese Weise zu Ihrem Schatz, der auch in schwierigen Zeiten Rückhalt bietet. Sie erinnern sich, wie sich selbst einmal Mut zugesprochen haben.
Sorgen loslassen und Ruhe finden – Die Arbeit an den Gedanken
Wenn Sie innere Ruhe finden möchten, ist die Auszeit am Ruheort die Arbeit an Ihrer Gedankenwelt. Hier haben Sie die Möglichkeit, über Ihre Gedanken zu reflektieren und Ihren Einstellungen zu überdenken. Besonders schwer wiegen die Sorgen. In der Ruhe haben Sie Zeit, Ihre Ängste zu bearbeiten:
Es heißt, dass 90 Prozent aller Sorgen, die wir uns machen überhaupt nicht eintreten. Das bedeutet, wir plagen uns mit Befürchtungen und machen uns das Leben mit trübseligen Gedanken schwer – aber vollkommen umsonst. Es lohnt sich gar nicht, sich innerlich so runter ziehen zu lassen.
Deshalb ist es wichtig, die Sorgen zu bewerten:
- Hat sich meine Befürchtung in der Vergangenheit bewahrheitet?
- Oder kann ich diese mit Fakten belegen?
Wenn Sie beide Fragen verneinen, können Sie diese Sorge loslassen und gedanklich beiseite schieben.
Sollte Ihre Sorge begründet sein, sollten Sie sich einen Weg überlegen, wie Sie mit ihr umgehen. Die folgenden Fragen helfen:
- Kann ich etwas an der Situation ändern?
Ja? Dann sollte ich jetzt die Möglichkeit ergreifen und etwas ändern. - Kann ich nichts ändern?
Nein? Dann muss ich es lernen zu akzeptieren und gelassen darauf zu blicken.
Es ist ein Lernprozess. Keiner kann direkt die innere Ruhe herstellen. Aber wer jeden Tag sich ein wenig damit auseinandersetzt, wird auf Dauer ausgeglichen und gelassen werden.
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, dass eine vom anderen zu unterscheiden. (Reinhold Niebuhr)
Innere Ruhe finden – Übungen
Neben diesen Schritten können Sie noch weitere Übungen und Methoden nutzen, um innerlich ruhiger zu werden:
Handy ausschalten
Gehören Sie auch zu den Menschen, die morgens als erstes zu ihrem Handy greifen? Das ist ja auch verständlich. Viele nutzen die Weckfunktion und der Alarm muss ausgeschaltet werden. Aber was passiert danach? Whatsapp-Nachrichten checken, es könnte ja sein, dass eins der Kinder sich gemeldet hat. Auf Instagram oder Facebook schauen, was Freunde und Verwandte gerade erlebt haben. Nachrichten lesen, schließlich muss man ja informiert sein, was in der Welt passiert.
In unserem Kopf wird schon vieles bedacht, bevor wir überhaupt aufgestanden und uns für den Tag fertig gemacht haben. Diese Informationen müssen alle verarbeitet werden. Allerdings helfen sie in der Regel im Tagesgeschäft nicht weiter. Sie beschäftigen uns nur und rauben Energie.
Machen Sie einmal ein Experiment und schauen Sie morgens nicht auf Ihr Handy. Bestimmt merken Sie in den ersten Morgenstunden, dass Sie fokussierter Ihre Aufgaben erledigen, weil der Kopf schlicht freier ist.
Bewegung – Spaziergang
Auch das Gehen macht den Geist frei. Wer nur da sitzt und grübelt, verfestigt die bösen Gedanken und die negativen Emotionen verankern sich tiefer und tiefer.
Bewegen Sie sich stattdessen in der Natur. Bei einem Spaziergang können die Gefühle sich selbst einen Weg aus dem Körper bahnen und werden nicht mehr so belastend erlebt. Wut, die „rausgetreten“ wird, und Traurigkeit, die in aller Stille durch Tränen fließt, verschwinden schrittweise und Frieden breitet sich im Innern aus.
Auf die Atmung achten
Ihre Atmung hat einen großen Einfluss auf Ihr Stressgefühl. Lehrer, die vor einer unruhigen Klasse stehen, können sich selbst beruhigen, in dem Sie dreimal tief durchatmen. Fließt der Sauerstoff in Ihren Kopf, verkrampfen Sie innerlich weniger und Sie können gelassener über die Situation nachdenken.
Fühlen Sie sich also arg unter Druck gesetzt, dann setzen Sie sich einmal aufrecht hin – und atmen Sie mehrmal ganz bewusst tief in Ihren Bauch. Spüren Sie wie der Atem in die Lunge fließt und der Bauch sich hebt und senkt. Sie werden innerlich ein wenig Abstand von der schwierigen Situation nehmen.
Meditation nutzen
Geführte Meditationen sind nicht jedermanns Sache. Es braucht schon etwas Übung in der Meditation Ruhe zu finden. Aber es gelingt. Umso häufiger Sie es für sich nutzen, um so schneller werden Sie Gewinn daraus ziehen und Entspannung erleben.
Sie werden im Internet viele Anleitungen zur Meditation finden. Auch Krankenkassen bieten mittlerweile geführte Meditationen an.
Einige Anbieter:
Beten
Haben Sie schon eine Kirche betreten – nur um diese ergreifende Ruhe zu erleben? Draußen herrscht der Stadtlärm, aber drinnen ist es still. Viele Kirchen stehen tagsüber offen und Sie können die Ruhe hier nutzen – und auch beten.
Überzeugte Christen erleben im Gebet, wie Sie ruhiger werden. Wenn Sie Ihre Sorgen und Nöte vor Gott abladen, wird die Last auf Ihren Schultern leichter. Der Kopf wird freier, weil Sie daran glauben, dass sich ihr Schöpfer der Schwierigkeiten annimmt.
Ruhe finden – Sprüche und Zitate
Sie möchten immer wieder daran erinnert werden, dass es sich lohnt inne zu halten und Ruhe zu finden? Dann hängen Sie sich unsere ausgewählten Sprüche sichtbar auf:
- „Das beste aller Güter, wenn es überhaupt Güter gibt, ist die Ruhe, die Zurückgezogenheit und ein Plätzchen, das man sein eigen nennen kann.“ (Jean de La Bruyère)
- „Mögest Du Ruhe finden, wenn der Tag sich neigt und Deine Gedanken noch einmal die Orte aufsuchen, an denen Du heute Gutes erfahren hast. Auf dass die Erinnerung Dich wärmt und gute Tage Deinen Schlaf begleiten.“ (Irisches Sprichwort)
- „Gebt den Leuten mehr Schlaf – und sie werden wacher sein, wenn sie wach sind.“ (Kurt Tucholsky)
- „Gib Dir selbst die Erlaubnis innezuhalten. Es liegt Heilung und Schönheit in der Pause.“ (Michelle Maros)
- „Wenn etwas für des Menschen Gemüt wichtig ist, dann sind das Ruhemomente. Geist und Seele ziehen sich zurück und lassen die Gedanken baumeln. Oft werden dabei Erinnerungen wach, die das Herz erwärmen oder es werden neue Träume zum Leben erweckt.“ (Esragül Schönast)
- „Atme und lass sein.“ (Jon Kabat-Zinn)
- „Ruhe ist nicht Abwesenheit von Lärm, sondern Frieden inmitten des Lärms.“
- „Mögest du Ruhe finden, wenn der Tag sich neigt und deine Gedanken noch einmal die Orte aufsuchen, an denen du heute Gutes erfahren hast. Auf dass die Erinnerung dich wärmt und gute Träume deinen Schlaf begleiten.“ (Irisches Sprichwort)
- „Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hinzuschauen.“ (Astrid Lindgren)
- „Die Zeit ist das kostbarste Gut; man kann sie für Geld nicht kaufen.“ (Jüdisches Sprichwort)
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