Kosten für Essen auf Rädern
Essen auf Rädern gibt es inzwischen in ganz Deutschland – nicht mehr nur in den Metropolen Berlin, Hamburg, München, Frankfurt oder Köln. Nun ist die Frage, was das Ganze kostet.
Die Preise für Essen auf Rädern variieren dabei stark: Die Kosten sind zum einen abhängig von der Region, in der Sie leben. Zum anderen vom angelieferten Essen selbst: Eine tiefgefrorene Hauptmahlzeit beginnt bei 3,50 Euro. Heiße Spezialkost ist meistens teurer und liegt um zehn Euro. Die meisten Angeboten liegen preislich dazwischen.
Oft sind die Liefergebühren im Preis enthalten, jedoch können Lieferungen an Wochenenden und Feiertagen extra kosten. Lassen Sie sich darum unbedingt eine genaue Aufstellung über die anfallenden Kosten geben, ehe Sie Essen auf Rädern buchen.
Kostenübernahme
Grundsätzlich müssen Sie als Kunde Ihr Essen selber bezahlen. Zuschuss gibt es nur bei einem sogenannten Mehrbedarf nach dem Sozialgesetzbuch (§30 Absatz 5 , SGB XII ). Darin ist festgelegt, dass eine der folgenden Bedingungen erfüllt sein muss, damit Ihnen ein Zuschuss gewährt wird:
- Sie leiden unter einer schweren Krankheit.
- Nach einer schweren Erkrankung oder Operation müssen Sie genesen.
- Eine Behinderung beeinträchtigt sie.
- Sie sind von einer Behinderung bedroht.
- Um einer Mangelernährung vorzubeugen brauchen Sie eine aufwändigere Ernährung.
Sie müssen also zu einem der oben genannten Personenkreise gehören. Außerdem müssen Sie sich die kostenaufwändigere Ernährung finanziell nicht leisten können. Nur dann besteht für Sie die Möglichkeit, Zuschüsse für die Mehrkosten zu bekommen. Ist dies der Fall müssen Sie sich an das Sozialamt Ihrer Stadt oder Gemeinde wenden. Hier wird über Ihren Antrag entschieden. Jeder Fall wird individuell geprüft.
Kostenlose Vorlage (Musterbrief) für das Sozialamt
Damit Sie einfacher an die Antragsformulare kommen, haben wir Ihnen einen Brief an das Sozialamt formuliert, den Sie sich hier kostenlos als Word-Dokument und PDF herunterladen können:
Vor- und Nachteile von Essen auf Rädern
Essen auf Rädern ist nicht nur bequem. Noch weitere Gründe und Vorteile sprechen dafür, dass Sie Ihr Essen bei einem Mahlzeitendienst bestellen sollten:
- Entlastung
Wenn Sie nicht mehr täglich kochen können oder wollen, werden Sie durch Essen auf Rädern entlastet. Sie müssen sich außerdem nicht mehr um den Einkauf kümmern. - Pflege
Auch pflegende Angehörige profitieren vom Mahlzeitendienst. In der Zeit, in der sie kochen müssten, können sie andere Aufgaben erledigen. Oder sie haben Zeit für sich und schöpfen Kraft. - Gesundheit
Für den Laien ist es gar nicht so einfach, eine spezielle Kostempfehlung einzuhalten. Wenn Sie sich salzarm ernähren müssen, Ihr Gewicht reduzieren sollen, eine Allergie oder Diabetes haben, kann das Essen auf Rädern eine auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Ernährung liefern.
So praktisch Essen auf Rädern ist – es birgt auch Nachteile:
- Kosten
Grundsätzlich ist es teurer, wenn Sie sich das Essen liefern lassen. Preiswerter ist es immer, wenn Sie frisch für sich selber kochen. - Massenherstellung
Das Auge isst mit, heißt es. Das Essen auf Rädern sieht allerdings nicht immer appetitlich aus. Schließlich kommt es aus einer Großküche. Auch der Geschmack und die Frische können darunter leiden. - Verpackung
Die Verpackung ist ebenfalls ein Problem. Insbesondere bei Aluminiumschalen wurde ein hoher Aluminiumgehalt im Essen gemessen. Zudem ist die erhöhte Müllproduktion alles andere als nachhaltig. - Nährwerte
Stichproben bei Anbietern von Essen auf Rädern haben ergeben, dass die Nährwerte und Kalorien selten ausgewogen sind. Die Speisen können zu viel Salz, Zucker oder Fett enthalten.
Test: Der Speiseplan von Essen auf Rädern
Der Blick auf den Speiseplan vieler Anbieter verrät zunächst Vielfalt. Es gibt ganz normale Hauptmahlzeiten sowie vegetarische Alternativen. Zudem wird Spezialkost angeboten, wie zum Beispiel:
- Laktose- oder glutenfreie Mahlzeiten für Menschen mit Unverträglichkeiten oder Allergien
- Spezielle Kost für Diabetiker
- Salzarme Nahrung
- Fettfreie und zuckerreduzierte Speisen für Menschen, die ihr Gewicht reduzieren möchten
- Pürierte Kost für Kunden mit Schluckstörungen
Meistens werden potenzielle Kunden erst beraten, damit sie ihr Menü richtig zusammenstellen. So können Sie aus dem Plan auswählen und entscheiden, wann und wie sie beliefert werden möchten.
Innerhalb des Menüs gibt es in der Regel mehrere Auswahlmöglichkeiten. Oft gibt es Zusatzangebote, die wahlweise angeboten werden – beispielsweise Vorsuppen, Salate, Desserts oder Kuchen. Einige Lieferdienste haben zusätzlich einen kleinen Getränkeservice und liefern zum Beispiel noch eine Flasche Mineralwasser mit.
Die zwei Arten des Essens auf Rädern
Sie können zwischen zwei Varianten des Menüservices unterscheiden:
- Tägliche Lieferung eines warmen Mittagessens
- Wöchentliche Lieferung von tiefgekühlten Mahlzeiten, die zu Hause aufgewärmt werden
Die Vorteile der Heißauslieferung ist der geringere Aufwand. Außerdem bietet der tägliche Kontakt zum Lieferanten eine Sicherheit. Wenn einmal etwas passiert ist und Sie die Tür nicht öffnen, wird ihm dies auffallen.
Bei der Tiefkühlauslieferung können Sie selbst entscheiden, welches Menü Sie an welchem Tag essen möchten. Die Kosten sind meist geringer und die Qualität oft besser, da das Essen nicht stundenlang warm gehalten wird.
In beiden Fällen sollten Sie darauf achten, dass das Essen auf Rädern in möglichst nachhaltigen Mehrwegbehältern geliefert wird. Erkundigen Sie sich im Vorfeld danach.
Essen auf Rädern in Ihrer Nähe: Anbieter finden
Essen auf Rädern wird von unterschiedlichen Diensten angeboten: Dahinter stehen oft Wohlfahrtsverbände wie Caritas, AWO, Malteser, Rotes Kreuz. Aber auch andere Hilfsorganisationen oder Privatunternehmen. Diese Anbieter agieren in der Regel lokal.
Daher können wir Ihnen an dieser Stelle keine exakte Empfehlung geben, sondern nur auf die Suchmaschinen im Internet verweisen: Geben Sie einfach in Ihrer Suchmaschine den Namen Ihrer Stadt und den Begriff „Essen auf Rädern“ ein. Danach werden Ihnen viele Angebote gezeigt.
Beratungsstellen für Senioren können Ihnen ebenfalls weiterhelfen und sogar Erfahrungswerte teilen.
Checkliste: So finden Sie den richtigen Anbieter
Wir haben für Sie eine kostenlose Checkliste zusammengestellt, die Ihnen helfen soll, zwischen den verschiedenen Anbietern optimal auszuwählen:
- Preis
Was ist alles im Preis enthalten? Bezahlen Sie nur die Mahlzeit und kostet die Lieferung extra? Sind Lieferungen am Wochenende oder Feiertag eventuell teurer? - Qualität
Wie frisch sind die Produkte? Wird das Essen auf Rädern ohne Konservierungsstoffe zubereitet? Wird auf Geschmacksverstärker und Farbstoffe verzichtet? Wie wird die Mahlzeit zu Ihnen nach Hause geliefert? Gibt es saisonale Gerichte, mit Lebensmitteln aus der Region? - Angebot
Gibt es neben den Fleischgerichten auch Fischgerichte und vegetarische Gerichte? Stehen frische Lebensmittel wie Salat, Rohkost oder Obst zur Auswahl? - Nährwerte
Werden auf den Speisekarten detaillierte Nährwertangaben gemacht? Denn wer sich ausgewogen ernähren will, sollte auch auf die Zusammensetzung achten. - Probeessen
Dürfen Sie an mehreren Tagen das Essen testen? Oder verpflichten Sie sich direkt für eine längere Zeit? - Spezialmenüs
Inwiefern kann das Essen auf Ihre Bedürfnisse ausgerichtet werden? Nimmt der Service zum Beispiel auf Laktoseintoleranz, Diabetes oder salzarme Ernährung Rücksicht? - Menüplan
Wie lang kann man den Menüplan vorher einsehen? Einen Monat oder eine Woche? Wie abwechslungsreich können Sie daraus Ihr Essen auswählen? - Nachhaltigkeit
Was für Geschirr wird verwendet? Einweg- oder Mehrweggeschirr? Wie viel Müll entsteht bei der Lieferung? - Lagerung
Können die Mahlzeiten auch mal eingefroren werden? - Flexibilität
Inwiefern können Sie bei Ihre Bestellung variieren? Können Sie zwischen kleinen und großen Portionen auswählen? Kann man von einem auf den anderen Tag seine Mahlzeit abbestellen? - Kündigungsfrist
Wie lang ist die Laufzeit? Wie schnell kann man das Essen wieder abbestellen?
Die Geschichte von Essen auf Rädern
Essen auf Rädern gibt es nicht erst seit einigen Jahren. Alles begann vor 80 Jahren in England. Britische Frauen des „Women’s Voluntary Service“ lieferten im Dezember 1943 Essen an pflegebedürftige und alte Mitbürger aus.
In den USA beschloss der Kongress den „Older Americans Act“ im Sommer 1965. Viele Wohlfahrtsorganisationen entstanden daraufhin, die unter anderem einen Lieferdienst für Mahlzeiten übernahmen. „Meals on Wheels“ wurde eine landesweit bekannte Institution.
In den Sechzigerjahren kam Essen auf Rädern nach Deutschland. In Berlin-Kreuzberg wurden Rentner erstmals mit preiswerten warmen Mahlzeiten versorgt. Der Krefelder „Verein für Haus- und Krankenpflege“ zog schnell nach. Bald schon waren es 200 Essen, die täglich in einer Großküche produziert und ausgeliefert wurden. Heute gibt es Essen auf Rädern in ganz Deutschland.
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