Wie funktioniert Onlinebanking?
Das Onlinebanking, auch als Homebanking oder Electronic Banking bekannt, bezeichnet das Abwickeln der Bankgeschäfte über einen Computer oder ein Smartphone. Dabei wählt sich der Kunde entweder auf der Homepage seiner Bank über das Internet ein oder verwendet dafür ein spezielles Programm – wobei die erste Variante die unkomplizierteste und damit die mit Abstand verbreitetste ist. Somit können die Bankkunden ihre Finanzgeschäfte rund um die Uhr abwickeln, ohne ihr Zuhause dafür verlassen zu müssen.
Wie bei einem E-Mail-Zugang benötigt der Kunde dazu zunächst ein Passwort (häufig auch PIN genannt) und eine Nutzerkennung (in der Regel ist dies die Kontonummer). Mit diesen zwei Parametern können Sie sich einwählen und erhalten zunächst einen Überblick über all Ihre Kontodaten und -buchungen.
Um eine Transaktion wie zum Beispiel eine Überweisung oder einen Dauerauftrag ausführen zu können, müssen die Banken zusätzliche Sicherheitscodes einbauen. Sollte also Ihr Passwort tatsächlich einmal geknackt werden, ist dies schlimmstenfalls so, als würden Sie einen Kontoauszug verlieren: Ein eventueller Hacker kann Ihre Buchungen einsehen, hat aber keinen weiteren Zugriff darauf.
Für alle weiteren Aktionen gibt es die Sicherheit von sogenannten Transaktionsnummern (kurz: TAN). Dies bedeutet, dass Sie einen fünf- oder sechsstelligen Code benötigen, um etwa eine Überweisung durchzuführen. Eine solche TAN ist dabei nur für eine Transaktion gültig, im Anschluss verfällt sie und ist nicht mehr nutzbar.
Um eine solche TAN zu erzeugen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- mTAN-Verfahren
Das „m“ im Begriff mTAN-Verfahren steht für „mobil“. Möchten Sie eine Transaktion ausführen, erhalten Sie eine SMS mit einem TAN-Code auf Ihr Handy geschickt, welchen Sie dann eingeben müssen. Erst dann wird die Transaktion ausgeführt. Viele finden dieses Verfahren am einfachsten, jedoch berechnen manche Banken für jede SMS eine kleine Gebühr. - Chip-TAN-Verfahren
Für diese TAN-Erzeugung benötigen Sie zusätzlich zwei Dinge: Ihre Girocard (früher auch als „EC-Karte“ bekannt) und einen sogenannten TAN-Generator. Dies ist ein kleines Gerät, in das Sie Ihre Karte hineinstecken. Anschließend halten Sie es an den Bildschirm Ihres Computers oder Smartphones, wo ein flimmernder Strichcode anzeigt wird. Der Generator kann diesen Code entschlüsseln und zeigt Ihnen die TAN an, die Sie für die Transaktion benötigen und eingeben müssen. Ein solcher TAN-Generator ist in Elektronikgeschäften aber auch bei Ihren Banken erhältlich und kostet ungefähr zehn Euro. Je nach Nutzung müssen Sie alle paar Jahre außerdem die Batterie wechseln. Dafür gilt das Verfahren als das sicherste. - Photo-TAN-Verfahren
Dieses Verfahren ähnelt etwas dem des Chip-TAN-Verfahrens. Nur benötigen Sie hierfür Ihre Girokarte nicht und auch keinen TAN-Generator, sondern anstelle dieser zwei Geräte liest Ihr Smartphone einen quadratischen QR-Code und erzeugt die passende TAN. Wer kein Smartphone besitzt, kann sich dafür auch ein spezielles Lesegerät zulegen, das QR-Codes entschlüsseln kann. Auch hier ist die Sicherheit als sehr hoch einzustufen. - Push-TAN-Verfahren
Für dieses Verfahren benötigen Sie eine extra App auf Ihrem Smartphone. Diese generiert die TAN, sobald sie diese mit Ihrem Bankkonto verknüpft haben. Viele finden dieses Verfahren etwas umständlich, weswegen es sich noch nicht so weit verbreitet hat.
Gerade die ersten beiden Varianten haben sich inzwischen weitgehend am Markt durchgesetzt, da das mTAN-Verfahren für unterwegs sehr praktisch ist und das Chip-TAN-Verfahren als das sicherste gilt.
Dazu gibt es noch weitere Verfahren, die von externen Dienstleistern angeboten werden wie Giropay, Sofortüberweisung oder PayPal. Diese Bezahlverfahren kommen insbesondere dann zum Einsatz, wenn Sie im Internet etwas buchen oder einkaufen möchten und dafür weder Ihre Kreditkartennummer angeben, noch umständlich manuell überweisen wollen. Die Dienstleister übernehmen diesen Service quasi für Sie und buchen den fälligen Betrag von Ihrem Konto ab. Dafür müssen Sie sich einmalig bei den Anbietern anmelden und Ihre Kontodaten dort hinterlegen. Um Missbrauch vorzubeugen, ist Ihre Zahlung abgesichert.
Kosten für das Onlinebanking
Das Onlinebanking kostet in der Regel keine extra Gebühren – sparen Sie den Banken damit doch bares Geld, indem Sie den Job des Schalterangestellten selbst übernehmen.
Ganz im Gegenteil: Es gibt sogar viele Banken, die ihre Leistungen ausschließlich über das Internet anbieten, die sogenannten Direktbanken. Die Leistungen sind zumeist erheblich günstiger, viele von ihnen bieten sogar ein kostenloses Girokonto für ihre Kunden an. Entweder ist dies komplett gebührenfrei oder ab einem bestimmten monatlichen Geldeingang.
Ist Onlinebanking sicher?
Wie schon angesprochen, besteht das Onlinebanking immer aus zwei Sicherheitssystem: Der PIN oder dem TAN-Verfahren. Da auch die Server der Banken seit vielen Jahren extrem stark gesichert sind und die Datenübertragung nach neuesten Verschlüsselungsalgorithmen funktioniert, ist das Onlinebanking nicht unsicherer als das Erledigen der Bankgeschäfte am Schalter. Im Gegenteil: Wenn Sie mit Ihren Daten entsprechend vorsichtig umgehen, diese für sich behalten und auch nirgendwo notieren, wo sie ausspioniert werden können, ist ein Betrug im Onlinebanking nahezu vollständig auszuschließen.
Die Schwachstelle ist jedoch immer der Kunde. Dies wissen auch Betrüger und Hacker. Sie machen sich inzwischen längst nicht mehr die vergebliche Mühe, die Sicherheitssysteme der Banken zu knacken. Betrug per Onlinebanking läuft in der Regel völlig anders ab:
- Die Betrüger erstellen eine Homepage, die der Ihrer Bank täuschend ähnlich sieht.
- Dann wird eine E-Mail mit einem Link zu dieser falschen Seite verschickt, in der Sie gebeten werden, aus Sicherheitsgründen Ihre Daten (PIN und TAN) dort einzugeben.
- Nun haben die Betrüger alles, was sie benötigen, um Ihr Konto zu plündern. Die Betroffen bemerken zunächst nichts von dem Vorfall, weil für Sie alles echt aussieht.
Diese Betrugsmasche ist als Phishing bekannt, da die Betrüger versuchen, Ihre Bankdaten „abzufischen“. Daher gilt unbedingt: Keine Bank wird Sie jemals per E-Mail dazu auffordern, Ihre Daten zu bestätigen – gerade auch weil Mails als ein sehr unsicheres Medium gelten, das gerne mit einer Postkarte im realen Leben verglichen wird.
Außerdem können Sie eine falsche Bankseite an der entsprechenden Adresszeile in Ihrem Browser erkennen. Klicken Sie daher keinesfalls auf den Link in der E-Mail. Sind Sie sich unsicher, so wählen Sie direkt die Ihnen bekannte Seite der Bank an, dann sind Sie auf Nummer sicher.
Tipp: Alternativen zum Onlinebanking
Wenn Ihr Bankfiliale schließt (was vornehmlich auf dem Land häufig vorkommt), Sie aber kein Onlinebanking durchführen möchten, bleiben Ihnen noch weitere Möglichkeiten, Ihre Bankgeschäfte zu erledigen:
- Bankfilialen werden meist durch sogenannte Selbstbedienungs-Center ersetzt, wo Sie an einem oder mehreren Automaten sowohl Geld abheben als auch die Kontoauszüge drucken und Überweisungen sowie Daueraufträge eingeben können.
- Manche Banken ersetzen eine feste Bankfiliale auch durch eine rollende. Hier kommt ein- oder zweimal in der Woche zu bestimmten Terminen ein Bus mit einem Schalterangestellten in Ihr Dorf, der für einige Stunden an einem fixen Standort steht und wo Sie all Ihre Bankgeschäfte wie gewohnt erledigen können.
- Falls nichts in der Richtung angeboten wird, bleibt Ihnen immer noch die Möglichkeit des Telebankings. Hier können Sie all Ihre Bankgeschäfte – bis auf das Abheben von Bargeld selbstverständlich – per Telefon erledigen. Die Mitarbeiter sind per Hotline entweder zu sehr ausgedehnten Geschäftszeiten oder manchmal sogar rund um die Uhr erreichbar. Hierfür müssen Sie sich einmalig bei Ihrer Bank anmelden um entsprechende Nutzerkennungen zu erhalten, die Sie bei jedem Anruf angeben müssen.
- Wenn es Ihnen nur darum geht, regelmäßig Geld abzuheben und Ihre Bank keinen eigenen Geldautomaten im Ort betreibt, können Sie bei Ihrem Einkauf mit Ihrer Girokarte auch Bargeld an der Supermarktkasse abheben. Dies funktioniert so einfach wie das Bezahlen mit Karte und kostet im Gegensatz zur Abhebung an einem Geldautomaten einer anderen Bank, keine sogenannte Fremdgebühr.
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