Definition: Was ist ein Blind Date?
Der englische Begriff Blind Date bedeutet auf Deutsch so viel wie „Blinde Verabredung“. Das heißt, es begegnen sich zwei Fremde, die sich zuvor noch nie persönlich getroffen haben. Ziel der Kontaktaufnahme ist ein Flirt, je nachdem kann auch eine Partnerschaft erwünscht sein. Damit unterscheidet sich das Blind Date von üblichen Verabredungen. Denen geht meist eine gewisse Bekanntheit voraus. Viele Singles lernen sich über gemeinsame Freunde oder die Arbeit kennen.
Wenngleich der Begriff sehr modern anmutet: Blind Dates sind keine neue Erfindung. Arrangierte Ehen fußen häufig auf demselben Prinzip und waren auch hierzulande vor 100 Jahren noch üblich. In abgeschwächter Form hat vielleicht die beste Freundin jemanden, den sie ihrer Freundin vorstellen möchte. Wer nicht auf die Kupplungsversuche von Familienmitgliedern und Freunden angewiesen sein möchte, muss selbst aktiv werden.
Blind Dating in grauer Vorzeit
Früher kam der Kontakt beispielsweise über eine Kontaktanzeige in der Lokalzeitung zustande. Interessenten konnten dann per Chiffre über die Zeitung miteinander in Kontakt treten und einen Ort nebst Uhrzeit verabreden. Bei dieser Form des Blind Dates konnte wirklich unklar sein, was die Beteiligten erwartet, sofern kein intensiver Briefwechsel vorausgegangen war. Daher einigten beide sich meist zuvor auf ein (idealerweise auffälliges) Erkennungsmerkmal – die Blume im Knopfloch ist dabei zum Klassiker avanciert. Denn man wusste nicht, wie die andere Person aussah, hatte vielleicht ein Bewerbungsfoto per Post erhalten.
Etwas intensiver konnte das Kennenlernen über Telefonflirtlines ausfallen: Wer länger miteinander telefonierte, hatte zumindest die Stimme vernommen und konnte sich ein erstes Bild über die Persönlichkeit machen. Auch das Kennenlernen über Partnervermittlungen war und ist im Prinzip Blind Dating. In analoger Form lag bestenfalls ein Foto und eine detaillierte Beschreibung zu Hobbys, Beruf und Persönlichkeit vor.
Blind Date finden: Singlebörse, App & Co.
Heutzutage ist das alles kein Problem mehr. Das digitale Internetzeitalter hat die Möglichkeiten von Singles erweitert. Statistisch gesehen ist das Internet neben dem Freundeskreis der zweithäufigste Weg, neue Leute und damit potenzielle Partner kennenzulernen. Dafür stehen verschiedene Optionen offen:
Blind Date dank Suche
Partnervermittlungen in Form von Agenturen oder Partnerbörsen im Internet sind vor allem auf Seriosität bedacht. Hier können Sie einen kostenpflichtigen Dienst in Anspruch nehmen. Über den werden Ihnen in der Regel mehrere Vorschläge unterbreitet. Oft basieren sie auf Ihren Auswahlkriterien in Kombination mit psychologischen Persönlichkeitstests. So soll eine möglichst große Übereinstimmung gewährleistet werden.
Alternativ können Sie in Singlebörsen nach bestimmten Kriterien (Alter, Geschlecht, Wohnort…) filtern. Mit modernen Smartphones lassen sich zudem mühelos aktuelle Fotos knipsen und versenden oder hochladen. Kommt so ein Blind Date zustande, ist es streng genommen kein Blind Date mehr. Andererseits ist dadurch längst nicht so unklar, wen man trifft. Der Vorteil hier ist, dass es viele kostenlose Angebote (siehe weiter unten) gibt. Dadurch tummeln sich allerdings auch zahlreiche unseriöse Fake-Profile dort.
Blind Date bei Tinder und anderen Apps
Wer sich für die Suche nach einem Blind Date übers Internet entscheidet, kann häufig die Nutzungsform wählen: Webseite oder App.
Letzteres erlaubt es Ihnen, auch per Handy (genauer: Smartphone) zu flirten. Das gilt für Singlebörsen wie Tinder oder Lovoo, aber auch für Partnervermittlungen wie Parship, Elitepartner, Bildkontakte oder Zweisam.
Blind Date beim Speed Dating
Oder Sie greifen zu einer organisierten Form des Blind Datings, nämlich dem Speed Dating. Das heißt übersetzt so viel wie „Schnelles Verabreden“ und kommt oft durch Agenturen zustande. Hierbei treffen sich etwa gleich viele Männer und Frauen, die zueinander passen könnten. Sie sitzen sich an Tischen jeweils gegenüber und haben Zeit, den direkt gegenübersitzenden Gesprächspartner zu befragen. Nach wenigen Minuten ertönt meist ein Signal. Das ist das Zeichen, dass die Sitzplätze und Gesprächspartner getauscht werden.
Es gibt auch weniger eilige Datingformen. Analog zu Speed Dating findet sich der Begriff Slow Dating. Dabei handelt es sich dann eher um Single-Events. Die haben den Vorteil, dass sich leicht ein Gesprächsthema finden lässt. So müssen die Singles nicht krampfhaft nach Worten suchen. Bei Cooking and Dinner (wahlweise auch Cook and Date) kombinieren Sie beispielsweise das Kennenlernen mit dem kulinarischen Genuss. Da Liebe ja bekanntlich durch den Magen geht, vielleicht nicht die schlechteste Idee. Daneben gibt es Weinproben oder Silent Dating: Ein Blind Date, bei dem Sie nicht reden, dafür umso mehr über Körpersprache kommunizieren.
Regeln: Wie geht ein Blind Date?
Der größte Reiz in einem Blind Date liegt für viele im Unbekannten: Alles ist neu und aufregend. Und nicht zuletzt ist es vielen Menschen wichtig, sich beim Kennenlernen auf die inneren Werte zu konzentrieren. Natürlich spielt die Optik eine Rolle. Attraktivität bemisst sich jedoch nicht nur nach Äußerlichkeiten.
Daher sprechen einige Argumente dafür, dass das Blind Date sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreut – oft ohne Austausch von Bildern. Gleichzeitig sollten Sie den gesunden Menschenverstand einschalten. Mit folgenden Regeln gelingt das Blind Date:
1. Ort wählen
Erste Dates sollten grundsätzlich nicht in den eigenen vier Wänden stattfinden. Auch einsame Parks oder ein Spaziergang im Wald ist eher ungeeignet. Sie treffen auf einen Fremden, nicht jeder hat lautere Absichten. Treffen Sie sich an belebten Orten, zum Beispiel im Café.
2. Ausweg bedenken
Planen Sie etwa eine halbe bis eine Stunde für das Rendezvous ein. In dieser Zeit können Sie sich ein erstes Bild von Ihrem Gegenüber machen. Setzen Sie vorher einen Freund oder Freundin von Ihrem Blind Date in Kenntnis. Verabreden Sie mit der Person einen Kontrollanruf und ein Signalwort. Je nach Verlauf Ihres Treffens können Sie so zu verstehen geben, dass Ihr Date gut oder schlecht verläuft. Ist letzteres der Fall, kann die Person Sie abholen.
3. Authentisch bleiben
Gleichzeitig sollten Sie sich während des Treffens nicht verbiegen: Wer sonst eher introvertiert ist, muss jetzt nicht den Pausenclown heraushängen lassen. Geben Sie sich natürlich, so wie Sie sonst im Umgang mit Freunden sind. Das heißt, Macken und Fehler einzugestehen – natürlich ohne einen Seelenstriptease hinzulegen. Aber wenn Sie beispielsweise etwas nervös sind, dann spricht nichts dagegen, das auch so zu sagen. Das macht Sie menschlich und Ihrem Blind Date geht es vermutlich genauso.
4. Themen überlegen
Überlegen Sie sich im Vorfeld, worüber Sie reden wollen. Hobbys, Essen oder Lieblingsschriftsteller sind geeignete Themen. Oft sind auch Hinweise auf dem Profil dankbare Gesprächsthemen: Hat Ihr Gegenüber ein Faible fürs Reisen? Fahren Sie gerne in bestimmte Regionen? Meiden sollten Sie Reizthemen wie Politik, Religion und Geld.
5. Pausen aushalten
Wenn Sie merken, dass das Gespräch stockt, können Sie auf ein anderes Thema aus Ihrem Portfolio zurückgreifen. Viele Menschen erzählen dann auch vom Beruf oder ihrer Familie. Achten Sie aber darauf, dass Sie nicht nur über sich selbst reden, sondern den anderen ebenfalls zu Wort kommen lassen. Sie wollen die Person schließlich kennenlernen. Aktives Zuhören ist daher Grundvoraussetzung. Hier kommt es vorab auf die Art der Kommunikation an: Wenn Sie geschlossene Fragen stellen („Magst Du XY?“), erhalten Sie eine Antwort mit ja oder nein – das Gespräch ist versiegt. Stellen Sie offene Fragen, muss Ihr Gegenüber ausholen: „Wie findest Du das Buch von XY?“ – „Das habe ich noch nicht gelesen, aber…“
6. Date beenden/fortführen
Wie das Blind Date ausgeht, kann man vorher nie wissen. Bei spontaner Sympathie trifft man sich erneut, bei geringer bleibt es beim einmaligen Treffen. Unangenehm ist es, wenn eine Seite mehr Interesse als die andere hat. Auch hier hat Ihr Verhalten etwas mit Authentizität zu tun: Spielen Sie keine Gefühle vor, die nicht da sind. Ist Ihr Gegenüber begeistert, aber Sie nicht, sollten Sie sich höflich verhalten. Einen Korb zu geben ist zwar immer unangenehm, aber besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Zum Beispiel so:
- „Danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast, mich persönlich zu treffen. Leider passt es aus meiner Sicht nicht.“
- Es tut mir leid, aber bei mir ist der Funke nicht übergesprungen. Danke für Deine Zeit und alles Gute für die Zukunft.“
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