Gardinen waschen: Temperatur, Waschprogramm, Waschmittel

Alle paar Monate Gardinen waschen reicht für gewöhnlich. Meist geht das problemlos in der Waschmaschine. Damit Ihre Gardinen aber auch garantiert sauber und knitterfrei werden, haben wir einige Tipps für Sie. Denn von der Wahl der richtigen Temperatur, des Waschprogramms und des Waschmittels hängt alles ab.

Gardinen waschen: Temperatur, Waschprogramm, Waschmittel

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In der Waschmaschine Gardinen waschen

Auch wenn Gardinen in dem Sinne kaum benutzt werden: Autoabgase, Staub und Pollen kommen durchs Fenster. Zusätzlich können sich Essensdämpfe und Nikotin im Laufe der Zeit ansammeln und zu Flecken führen. Deshalb sollten Sie staubige oder vergilbte Gardinen waschen. Abhängig von den Pflegehinweisen und der Größe der Waschtrommel können Sie Ihre Gardinen mühelos in der Waschmaschine waschen. Richtig befüllt ist diese, wenn zum oberen Rand hin noch etwa eine Handbreit Platz bleibt. Zum richtigen Gardinen waschen gehen Sie wie folgt vor:

1. Vorbereitung

Hängen Sie die Gardinen erst unmittelbar vor dem Waschgang ab. Anderenfalls verknittern sie unnötig. Schütteln Sie Ihre Gardinen gut aus. Sind sie besonders staubig, können Sie die Gardinen auch absaugen. Dadurch entfernen Sie bereits losen Schmutz.

Gardinen waschen mit Plastikhaken oder Röllchen

Lose Teile sollten Sie nun entfernen, vor allem wenn es sich um Metallteile wie Nadeln oder Halteringe handelt. Diese können anderenfalls rosten. Plastikhaken sollten Sie ebenfalls entfernen, da sie sich im Stoff verhaken und diesen beschädigen können. Falls Ihre Gardinen festsitzende Röllchen aus Plastik haben, lassen sich diese meist problemlos mitwaschen.

Tipp: Dann empfiehlt sich allerdings ein Wäschenetz zum Schutz. So vermeiden Sie, dass die Plastikteilchen sich in der Wäschetrommel verhaken oder anderweitig Schaden anrichten. Anstelle eines Wäschenetzes können Sie auch einen sauberen Kissen- oder Bettbezug nehmen. Der kann aufgrund seiner Größe besser geeignet sein und ist eine günstige Alternative zum Wäschenetz.

2. Waschmittel

Wählen Sie ein geeignetes Waschmittel. Da Gardinen häufig aus feineren Stoffen bestehen, empfiehlt sich in jedem Fall ein Feinwaschmittel. Also beispielsweise für Seide und Viskose. Auch für Polyester und andere Kunstfasern ist das geeignet. Für bunte Stoffe sollten Sie ein Colorwaschmittel nehmen, da andere Waschmittel oft Bleichmittel enthalten. Um Waschpulverreste zu vermeiden, greifen Sie zudem besser auf ein Flüssigwaschmittel zurück. Dosieren Sie entsprechend Verschmutzungs- und Härtegrad.

3. Waschprogramm

Garantiert unbeschadet kommen Ihre Gardinen beim Fein- oder Schonwaschgang aus der Maschine heraus. Diesen Waschgang können Sie für alle Materialien wählen. Wollen Sie Baumwoll-Gardinen waschen, können Sie je nach Farbe zwischen Koch- oder Buntwäsche entscheiden. Je nach Waschmaschinenmodell gibt es zudem für feinere Textilien einen speziellen Seiden- oder Wollwaschgang. Ökologisch sinnvoll ist es, andere Wäsche mit den Gardinen zu waschen – sofern ausreichend Platz in der Trommel ist. Zu voll sollte sie nicht sein, sonst sind die Gardinen anschließend verknittert.

4. Temperatur

Relativ unproblematisch sind Gardinen aus Baumwolle: Je nach Verarbeitung und Dichte können Sie solche Stoffe auf 60 Grad waschen, weiße Gardinen sogar auf 95 Grad. Für besonders feine oder durchsichtig gewebte Stoffe kann das allerdings ungeeignet sein, weshalb Sie unbedingt die Herstellerangaben beachten sollten. Nie verkehrt liegen Sie mit 30 Grad: Selbst wertvolle Fasern aus Seide oder Wolle vertragen diese Temperatur. Viskose, Kunstfasern und buntes Leinen können auf bis zu 40 Grad gewaschen werden. Weißes Leinen und Naturleinen können Sie theoretisch sogar auf 90 Grad waschen.

Bei vielen Waschmaschinen ist das Waschprogramm jedoch direkt an die Temperatur gekoppelt. Das heißt: Auch wenn Sie weiße Gardinen waschen wollen, die aber aus Naturleinen bestehen, müssen Sie sich entscheiden: 90 Grad sind meist dem Kochwaschgang vorbehalten. Der Fein- oder Wollwaschgang hingegen hört bei 40 Grad auf. Gleiches gilt für die Schleuderzahl: Wer in Schonwaschgängen Gardinen wäscht, kann für gewöhnlich nicht die maximale Schleuderzahl einstellen. Das würde auch dem Zweck zuwiderlaufen, schließlich geht es darum, die Wäsche schonend zu säubern.

5. Trocknen

Zum Gardinen waschen zählt das richtige Trocknen: Keinesfalls sollten Sie Ihre Gardinen auswringen oder in den Trockner geben. Darin entstehen eher neue Falten. Stattdessen hängen Sie die Stoffe einfach nach dem Waschen direkt wieder auf. So zieht sich der Stoff von alleine glatt, das Bügeln entfällt. Und Sie können so Strom beziehungsweise Geld sparen. Sollte der Stoff zu leicht sein, können Sie zusätzlich Wäscheklammern oder Tischdeckenbeschwerer dranhängen und den Stoff so glattziehen. Bei besonders nassen, tropfenden Stoffen stellen Sie einen Eimer darunter oder legen saugfähige Tücher auf den Boden.

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Hausmittel: Gardinen waschen mit Backpulver & Co.

Durch Nikotin oder beim Kochen in der Küche vergilben Gardinen leicht. Um sie wieder strahlend weiß zu bekommen, braucht es nicht viel. Hier können Sie auf günstige Hausmittel zurückgreifen:

Backpulver oder Natron

Gardinen mit Grauschleier fügen Sie zusätzlich ein Päckchen Backpulver oder zwei Esslöffel Natron hinzu. Direkt zum Waschpulver in die Waschmittelkammer oder auf die Gardinen in die Trommel. Bei stärkeren Verschmutzungen können Sie so vorgehen:

Legen Sie die Gardinen in eine Badewanne und lassen Sie so viel Wasser ein, dass die Gardinen bedeckt sind. Nun geben Sie ein Päckchen Backpulver oder Natron (je nach Verschmutzungsgrad mehr) hinzu und verrühren das Ganze. Am besten lassen Sie die Mischung über Nacht einweichen, am nächsten Morgen können Sie die Gardinen waschen.

Essig oder Zitronensäure

Ein wahres Wundermittel ist Essig. Damit können Sie nicht nur Kalk entfernen, sondern auch Flecken und Gilb. Dazu einfach etwa 60 Milliliter in die Weichspülkammer geben. Der Essig entfernt Gerüche und frischt die Farben wieder auf. Wichtig: Hierbei sollte es sich um fünfprozentigen Haushaltsessig handeln. Hoch konzentrierter Essig kann Teile der Waschmaschine und die Gardinen angreifen.

Alternativ zu Essig können Sie auch zu Zitronensäure zurückgreifen. Bei stark verschmutzten Gardinen eignen sich Essig und Zitronensäure auch zur Vorbehandlung in der Badewanne. Einfach etwas zum Wasser geben und einige Stunden darin einweichen. Anschließend die Reste im Waschgang in der Waschmaschine entfernen.

Waschsoda oder Salz

Den Grauschleier Ihrer Gardinen können Sie auch mit Waschsoda oder Salz entfernen. Dazu 500 Gramm Soda mit zehn Liter Wasser mischen, anschließend die Gardinen hineingeben und einweichen. Danach spülen Sie die Vorhänge mit klarem Wasser aus. Das Gleiche funktioniert auch mit Salz, indem Sie 125 Gramm pro Liter geben. Allerdings empfiehlt sich das nur bei ausreichend Einwirkzeit und nur für weiße Gardinen, da das Salz bleichende Wirkung hat.

Entscheiden Sie sich für die Salzlösung, sollten Sie anschließend mit Feinwaschmittel waschen. Wählen Sie außerdem einen zusätzlichen Spülgang und geben Sie drei Esslöffel Zucker hinzu. Danach strahlen Ihre Gardinen in neuem Weiß.

Buttermilch oder Milch

Als Geheimwaffe gegen Gilb gibt Buttermilch (oder Milch) weißen Gardinen neue Strahlkraft. Die darin enthaltene Milchsäure eignet sich auch hervorragend zum Rotweinflecken entfernen. Dazu die Gardinen in der Badewanne in Wasser einweichen und einen Becher Buttermilch hinzugeben. Lassen Sie die Vorhänge über Nacht in der Mischung. Anschließend waschen Sie die Gardinen in der Waschmaschine mit Feinwaschmittel.

Gardinen waschen mit Weichspüler: Ja oder nein?

Die Meinungen, ob man mit oder ohne Weichspüler Gardinen waschen sollte, gehen auseinander. Einerseits verleiht Weichspüler häufig eine antistatische Wirkung. Das führt dazu, dass sich weniger Staub anschließend auf den Gardinen sammelt. Andererseits ist nicht jeder Stoff für Weichspüler geeignet. Nähere Informationen sollten Sie den Pflegehinweisen auf dem Etikett entnehmen.

Bei besonders hartem Wasser und gegen Verschmutzungen auf der Gardine können Sie zudem auf Haushaltsessig (siehe Tipps oben) zurückgreifen. Der glättet die Fasern und hat somit den gleichen Effekt wie Weichspüler.

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[Bildnachweis: Herbstlust.de]

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