Komfortzone: Psychologie und Bedeutung
Das Komfortzonenmodell ist einfach definiert. Es geht darum, die Angst vor Veränderungen zu überwinden und diese einfach zu wagen. Denn nach der Angst- kommt die Lernzone. Sie erweitert unseren Horizont. Es ist daher wichtig, das Erwartbare, das uns vermeintlich Sicherheit bietet, regelmäßig aufs Neue zu hinterfragen und zu überwinden.
Das Gegenteil von Komfortzone ist schließlich die Wachstumszone. Schaffen wir es, unsere komfortablen Routinen aufzubrechen, verursacht das zunächst zwar Unsicherheit. Mit der Zeit werden wir daraus allerdings gestärkt und selbstbewusster hervorgehen.
Komfortzone: Beispiele
Wo sich die Komfortzone genau befindet, ist bei jedem Menschen anders. Wer beispielsweise schüchtern ist, wird ein Problem damit haben, auf andere Leute zuzugehen oder gar eine Ansprache vor einer Gruppe zu halten. So fällt das Knüpfen neuer Kontakte schwer.
Wer lieber gemütlich bei Chips und Bier auf der Couch sitzt und sich Fußball im Fernsehen ansieht, wird sich womöglich sehr aufraffen müssen, um selbst Sport zu treiben. Und das, obwohl es doch eigentlich so gut für den Körper WÄRE.
Menschen, die gerne jedes Jahr an den gleichen Ort in den All-Inclusive-Urlaub fahren, empfinden es vermutlich als wenig reizvoll, ein neues Land mit dem Rucksack zu erkunden. Dabei KÖNNTE eine neue Sprache und Kultur durchaus reizvoll sein.
Genau dieser Konjunktiv in unserem Denken lässt uns aber in der Komfortzone verweilen. So werden neue Erlebnisse und Erfolgserlebnisse blockiert.
Warum das Leben außerhalb der Komfortzone Angst machen kann
Um es klar zu sagen: Niemand wird gezwungen, seine Komfortzone zu verlassen. Das Beiseite-legen von Routinen und Ritualen gibt uns ein Sicherheitsgefühl im Leben. Trotzdem sind viele Menschen damit in ihrem tiefsten Inneren unzufrieden.
Sie trauen sich dennoch nicht aus der Komfortzone heraus. Das ist psychologisch erklärbar. Immerhin ist der Schritt ins Ungewisse etwas, dass wir nicht steuern können. Wir haben Angst, Situationen nicht mehr im Griff zu haben und ausgeliefert zu sein. Konkret ist das zum Beispiel die Angst vor…
- …Versagen.
- …Anstrengung.
- …Zurückweisung.
Genau diese zu überwinden, ist es aber, was uns wachsen lässt. Es geht um das Überwinden von überraschenden Hindernissen und das Neujustieren unseres Geistes. Es gilt daher: Risiko statt Gemütlichkeit.
Komfortzone verlassen: So komme ich raus aus der Komfortzone
Stellt sich nur die Frage nach dem WIE. Zunächst einmal müssen wir uns fragen, was uns konkret in der Komfortzone gefangen hält. Und wir müssen wirklich ehrlich zu uns sein: Sind wir mit unserem Leben glücklich? In jedem Menschen steckt schließlich die Neugier. Routinen und Rituale sind zwar wichtig. Wir sollten aber nicht zulassen, dass sie unser Leben bestimmen.
Es geht nicht darum, von einem auf den anderen Tag unser komplettes Leben auf den Kopf zu stellen. Starten Sie mit kleinen Schritten. Einige Tipps können Ihnen dabei helfen:
-
Setzen Sie sich ein Ziel
Überlegen Sie: Was will ich noch erreichen? Was wollte ich schon immer mal tun? Und vor allem: Warum will ich das? Was habe ich davon für Vorteile? Schreiben Sie sich diese Gedanken am besten auf. Zum Beispiel in einer Bucket-List. Das schafft eine höhere Verbindlichkeit.
-
Ignorieren Sie Besserwisser
Es wird immer Menschen geben, die unser Handeln und Tun in Zweifel ziehen. Gründe zu finden, etwas nicht zu tun, ist dabei wohlfeil. Lassen Sie sich nicht von Ihrem Ziel abbringen. Versuchen Sie gar nicht erst, es anderen Leuten recht zu machen.
-
Seien Sie aufmerksam für neuen Input
Veränderungen beginnen mit der Erweiterung der Wahrnehmung. Beschäftigen Sie sich mit Dingen und Menschen, mit denen Sie bislang wenig bis nichts zu tun hatten.
-
Sagen Sie öfters JA
Vor allem bei Aktivitäten fällt es oft schwer, sich aufzuraffen. Nutzen Sie daher die Chance, wenn Sie jemand fragt, ob Sie ihn begleiten möchten. Statt nach einer Ausrede für die eigene Bequemlichkeit zu suchen, sagen Sie lieber JA.
-
Belohnen Sie sich
Wenn Sie stolz oder glücklich auf eine Veränderung sind, dann gönnen Sie sich etwas Schönes. Wertschätzen Sie, dass Sie über Ihren Schatten gesprungen sind.
-
Betrachten Sie das Leben als Spiel
Machen Sie sich bewusst: Nur in den seltensten Fällen setzen uns wir beim Verlassen der Komfortzone wirklich einer Gefahr aus. Dieses Bewusstsein lässt uns leichter an Neues herangehen und ausprobieren.
-
Beginnen Sie mit einem neuen Hobby
Hobbys eignen sich hervorragend, um die Komfortzone zu überwinden. Zum einen, weil Sie schnell Erfolgserlebnisse haben und zum anderen, weil es Spaß macht.
-
Suchen Sie sich Unterstützung
Freunde oder Partner können nicht nur moralische Unterstützung leisten. Am besten ist es, wenn Sie gemeinsam Ihre Komfortzone verlassen können. Dies erhöht die Motivation.
-
Bleiben Sie beharrlich
Lassen Sie sich nicht von ersten Misserfolgen unterkriegen. Überfordern Sie sich nicht mit Ihren Ansprüchen, sondern machen Sie einfach weiter. Wieder und immer wieder.
-
Sprechen Sie Menschen an
Gehen Sie auch mal bewusst alleine aus. Zum Beispiel ins Theater oder zu Veranstaltungen eines Seniorenstudiums. Sprechen Sie dort fremde Menschen an. Sie werden staunen, wie leicht Sie mit Anderen ins Gespräch kommen.
-
Ergreifen Sie die Initiative
Bei einer großen Feier spontan eine Rede halten? Einen Überraschungsurlaub für sich und den Partner buchen? Sich in einer Sportgruppe anmelden? Ein Ehrenamt annehmen? Es gibt so viele Möglichkeiten, initiativ zu werden.
-
Stellen Sie sich das Worst-Case-Szenario vor
Dieser Tipp klingt auf den ersten Blick kontraproduktiv. Ist er aber nicht. Wer sich klarmacht, was denn schlimmstenfalls passieren kann (und vor allem: was nicht), springt leichter über seinen Schatten.
-
Verändern Sie nicht alles auf einmal
Das Verlassen der Komfortzone bedeutet nicht, dass Sie alles ändern. Im Gegenteil: Dinge, die Ihnen besonders gut tun, sollen und müssen Sie weiterhin beibehalten und pflegen. Entspannungsinseln sorgen dafür, dass Sie sich nicht überfordern.
Darum lohnt es, sich weiterzuentwickeln
Warum ist es so wichtig, seine Komfortzone zu verlassen? Im Endeffekt trägt dies dazu bei, sich weiterzuentwickeln. Die Lernphase und die Wachstumsphase führen so zu einer Reihe von positiven Effekten. Denn Sie…
- …sammeln neue Erfahrungen sammeln und gewinnen Chancen.
- …überwinden Ängste.
- …entdecken Spontaneität und neue Seiten an sich.
- … trainieren Ihre Stärken.
- …ändern Ihr Leben dauerhaft.
- …leben mental und körperlich gesünder.
Wie kann ich jemanden motivieren, seine Komfortzone zu verlassen?
Soweit so gut. Selbst die Komfortzone zu verlassen, scheint möglich. Aber wie lässt sich der Partner dazu motivieren, seine Komfortzone zu überwinden? Vor allem dann, wenn er dies gar nicht möchte.
Dazu ist wichtig zu wissen, dass einfach ein Spruch wie „Mach doch mal…“ noch nie jemanden motiviert hat. Es geht darum, die positiven Ziele bildhaft darzustellen.
Beispiel: Eine abstrakte Erklärung wie „Wenn du mehr Sport treibst, bekommst du kein Diabetes„, bringt nichts. Wie wäre es stattdessen mit: „Es ist so schön draußen. Die Luft ist so klar, die Bäume riechen so frisch, die Farben sind so toll. Komm, lass uns spazieren gehen und hinterher gönnen wir uns einen Kaffee in unserem Lieblingscafé.“
Wichtig: Wer jemanden zum Verlassen der Komfortzone motivieren möchte, sollte es anschaulich und positiv formulieren. Es geht nicht darum etwas NICHT zu tun. Sondern es geht um konkrete Vorteile und Erlebnisse.
Komfortzone verlassen: Sprüche zur Motivation
Einige Zitate berühmter Denker und Persönlichkeiten können helfen, wenn die Motivation fehlt. Denn auch andere Menschen vor Ihnen hatten das Problem mit der Bequemlichkeit in der Komfortzone.
- „Das Leben beginnt am Ende deiner Komfortzone“ (Neale Donald Walsch)
- „Dinge passieren nicht einfach. Dinge werden erschaffen.“ (John Fitzgerald Kennedy)
- „Wenn du tust, was du immer getan hast, wirst du das bekommen, was du immer bekommen hast.“ (Unbekannt)
- „Es ist nie zu spät, dass zu sein, was du immer sein wolltest.“ (George Elliot)
- „Wenn es dir wichtig ist, findest du einen Weg. Ansonsten findest du eine Ausrede.“ (Bekannte Volksweisheit)
- „Wenn DU nichts veränderst, wird sich auch nichts verändern!“ (Sparky Anderson)
- „Was immer du tun kannst oder träumst es zu können, fang damit an.“ (Johann Wolfgang von Goethe)
- „Mut steht am Anfang des Handelns, Glück am Ende.“ (Demokrit)
- „Eine Reise mit tausend Meilen beginnt mit einem kleinen Schritt.“ (Laoze)
- „Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren!“ (Bert Brecht)
- „Entweder werden wir einen Weg finden oder wir machen einen!“ (Hannibal)
- „Tu es oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen.“ (Meister Yoda)
- „Zu langes Nachdenken über eine Sache macht sie oft unmöglich.“ (Eva Young)
- „In einem Jahr wirst Du Dir wünschen, Du hättest heute angefangen.“ (Karen Lamb)
- „Niemand weiß, was er kann, bis er es probiert hat.“ (Publilius Syrus)
- „Die Entfernung ist unwichtig. Nur der erste Schritt ist wichtig.“ (Marquise du Deffand)
Was andere Leser noch gelesen haben
- Neugier: Wollen Sie gerne alles wissen?
- Veränderungen: So stellen Sie sich ihnen
- Alltag: Raus aus dem Trott!
- Bucket List: Tipps und Inspiration für Ihre persönliche Liste
- Campen: Comeback eines Reisestils