Was ist ein Sugar Daddy?
Als Sugar Daddy gilt ein Mann, der in der Lebensmitte angekommen und finanziell unabhängig ist. Häufig ermöglicht sein Vermögen ihm einen entsprechend luxuriösen Lebensstil, Geld spielt keine Rolle. Oft suchen solche Männer nach einer jüngeren, attraktiven Partnerin. Dabei müssen sie nicht zwingend alleinstehend sein, auch eine Affäre kommt für manche in Betracht.
Wortwörtlich bedeutet der Begriff Sugar Daddy „Zuckerpapa“ – das ist natürlich eher euphemistisch. Denn letztlich verteilt er Süßigkeiten lediglich im übertragenen Sinn: Annehmlichkeiten, die das Leben versüßen. Da viele Sugar Daddys beruflich erfolgreich sind, kommen sie in der Welt herum. Das möchten sie mit einer Partnerin teilen.
Was ist ein Sugargirl?
Ein Sugargirl (oder Sugarbabe) ist das weibliche Pendant zum Sugardaddy. Diese Frau ist in der Regel sehr viel jünger, könnte also seine Tochter sein. Ihr fehlt es an materiellem Besitz, um sich einen aufwendigen Lebensstil leisten zu können. Gleichzeitig schätzt sie Schmuck, Luxusklamotten und teure Reisen.
Solche Frauen sind oft sehr selbstbewusst und wollen das Leben mit seinen angenehmen Seiten genießen. Dafür ist sie bereit, sich auf eine (meist) sexuelle Beziehung mit einem älteren Mann einzulassen. Es kann auch vorkommen, dass sich daraus ernsthafte Gefühle und eine Partnerschaft entwickeln. Andererseits besteht ebenso die Möglichkeit, dass das Sugargirl gebunden ist. In dem Fall wird es das Sugar Dating geheimhalten.
Was ist Sugar Dating?
Sugar Dating ist letztlich die Beziehungsform zwischen Sugar Daddy und Sugargirl. Auch das Zustandekommen einer solchen Beziehung via Plattform kann als Sugar Dating gelten. Dort suchen junge Frauen ganz gezielt nach „Sponsoren“ beziehungsweise Männer nach unterstützungswilligen Damen. Wenngleich die Kombination älterer Mann und junge Frau überwiegt: Es gibt auch Sugar Mommys, also Frauen, die sich einen deutlich jüngeren Mann anlachen. Der gilt dann als Toyboy oder Babyboy.
Sugar Dating ist nicht einfach ein Altersunterschied in der Beziehung. Deutlichstes Merkmal dieser Beziehungsform ist die finanzielle beziehungsweise materielle Ausstattung durch den Sugar Daddy.
Wie viel zahlt ein Sugar Daddy?
Der kann in der Regel auf ein Vermögen um die 300.000 Euro zurückgreifen. Und das braucht er auch: Knapp 4.000 Euro kostet ein deutsches Sugarbaby im Monat an Geschenken und anderen Zuwendungen.
Unterschiede und Gemeinsamkeiten zur Prostitution
Daher sind die Grenzen zur Prostitution fließend, denn die Frauen befinden sich in finanzieller Abhängigkeit. Gleichzeitig gehen sie freiwillig diese Beziehung ein, manche anstelle eines Nebenjobs während des Studiums. Des Weiteren kennzeichnet diese Beziehungsform, dass Sugar Daddy und Sugarbabe oft Zeit miteinander verbringen. Ihre Beziehung geht also über das Sexuelle oft hinaus und kann langfristiger Natur sein.
Ist Sugardaddy legal?
Wer die Rolle eines Sugar Daddys einnehmen möchte, fragt sich vielleicht, ob das Ganze legal ist. Dazu Folgendes: Was zwei erwachsene Menschen für sich entscheiden, ist ihre Sache. Dass Männer für Frauen zahlen und diese sich aushalten lassen, ist keine neue Erfindung. Früher sprach man bei Königshäusern von Mätressen. Vor Erfindung des Internets mussten Frauen und Männer darauf hoffen, sich in teuren Bars oder Restaurants zufällig über den Weg zu laufen. Mit Kontaktanzeigen konnte dem Sugar Dating auch auf die Sprünge geholfen werden.
Mittlerweile gibt es – ebenfalls völlig legal – eigene Dating Websites dafür: mysugardaddy.eu oder richmeetbeautiful.com sind nur zwei Beispiele für solche Seiten. Gleichzeitig ist das Kennenlernen übers Internet so eine Sache: Potenzielle Suggar Daddys müssen damit rechnen, Opfer von Romance Scamming zu werden. Sowohl in klassischen Singlebörsen als auch diversen Apps existieren zahlreiche Fake-Profile. Die jeweiligen Damen und Herren versprechen ihren Opfern das Blaue vom Himmel – letztlich, um deren Geld zu erschwindeln. Ohne Gegenleistung. Solche Lügen und Betrugsmaschen sind zwar strafbar, aber schwer zu ahnden.
Selbsttest: Ist Sugaring etwas für Sie?
Ob Sie wirklich ein Sugar Daddy sind, verrät Ihnen folgender Selbsttest. Kreuzen Sie dafür zutreffende Aussagen einfach direkt im Browser an und zählen zusammen, welcher Buchstabe überwiegt:
- Ich kann mir eine Beziehung zu einer Frau in den Zwanzigern vorstellen. – A
- Meine Abende auf dem Sofa oder ruhige Spaziergänge reichen mir völlig. – B
- Ich finde es wichtig, dass Frauen ihr eigenes Geld verdienen. – B
- Meine körperliche Fitness entspricht einem Mittdreißiger. – A
- Die Prostata macht Beschwerden, Erektionsstörungen kommen häufiger vor. – B
- Ich möchte am liebsten jedes Wochenende woanders sein. – A
- Meine Rente reicht locker für zwei. – A
- Tiefgehende Gespräche mit einem Seelenverwandten wären schön. – B
- Deutlich jüngere Frauen kann ich kaum ernst nehmen. – B
- Junge Frauen finde ich extrem sexy. – A
Bei Ihnen überwiegt A? Dann steht einer Sugaring-Beziehung wenig im Weg. Nun müssen Sie nur noch Ihr passendes Gegenstück finden. Haben Sie hingegen häufiger B angekreuzt, ist das ein Indiz dafür, dass Sie in so einer Beziehung (finanziell) überfordert wären. Wer eigentlich eine ernste Partnerschaft will, sollte sich lieber gezielt auf Partnersuche begeben, beispielsweise über eine Partnervermittlung. Liegen A und B gleich auf, ist es einen Versuch wert.
Sugardaddy-Typen: Kompensation von fehlenden emotionalen Beziehungen
Eine Studie der Hochschule Hof unter Beteiligung von Soziologen und Wirtschaftspsychologen befragte Nutzer der Sugar-Dating-Plattform sugar-forum.de. Auf Grundlage der ausgewerteten Interviews unterscheiden die Verfasser folgende Typen innerhalb der Sugar Daddys:
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Narzisstischer Romantiker
Der narzisstische Typus hält sich für attraktiv und einen guten Fang. Demnach profitiere das Sugarbabe nicht nur in finanzieller Hinsicht von ihm. Das Selbstbild ist das einen weltgewandten Charmeurs, der eine zumindest intellektuell ebenbürtige Frau sucht. Attraktivität ist für ihn ebenso wichtig wie Intelligenz und persönliche Reife.
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Hedonistischer Realist
Deutlich sachlicher geht dieser Sugardaddy-Typus an die Sache heran. Er sieht die Beziehung als Geben und Nehmen und hat geringere Ansprüche an seine jüngere Partnerin. Emotionen spielen eine untergeordnete Rolle, stattdessen sind ihm Offenheit und gleiche Moralvorstellungen wichtig.
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Frustrierter Schürzenjäger
Beziehungen zu Frauen sind in der Vergangenheit dieses Sugar Daddys negativ verlaufen. Daher steht das Sugar Dating für ihn vor allem unter dem Gesichtspunkt des frei verfügbaren Sex. Sein Wohlstand erlaubt es ihm, diesen Lifestyle zu pflegen und sich mit einem Sugarbabe gewissermaßen ein teures Hobby zu leisten.
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Lüsterner Opportunist
Ähnlich rationalisierend wie der hedonistische Realist kann dieser Typus teilweise auf negative Liebesbeziehungen zurückblicken. Im Gegensatz zu diesem ist er meist gebunden und unterhält Kontakte zu mehreren Sugargirls gleichzeitig. Er sieht diese Beziehungen unter rein ökonomischen Aspekten: Geld im Gegenzug für befriedigte sexuelle Bedürfnisse.
Kann so eine Beziehung funktionieren?
Die obige Kategorisierung diverser Sugar Daddys ist wenig schmeichelhaft und lässt für die Autoren nur einen Schluss zu: Jeder Typus versucht aus den unterschiedlichsten Gründen etwas zu kompensieren. Manchmal ein angeknackstes Ego, oft schlechte Erfahrungen aus vorhergegangenen Beziehungen. Allein gemeinsam ist, dass sie lediglich sich und ihre Bedürfnisse sehen, weniger die des Sugargirls.
Eine echte Beziehung sollte aber immer auch das Wohl des Gegenübers im Blick haben. Wer in seinem Gegenüber aber nur ein Sugargirl sieht, erkennt es nicht als Individuum. Andersherum kann aus anfänglichem Sugar Dating womöglich mehr werden, wenn Geld und Gegenleistungen kein Thema mehr sind. Dann ist es zwar eine Beziehung mit Altersunterschied, aber auf Augenhöhe. Wer dann mehr verdient, ist Nebensache.
Vor- und Nachteile des Sugar Datings
Im Netz wird das Bild von Suggar Daddy und Sugargirl folgendermaßen gezeichnet: Er ist der charmante, reife, wohlhabende Gentleman, der leider einsam ist. Sie ist die attraktive junge Dame, die Verheißung und Erfüllung in einem ist. Und die sich der Anziehungskraft des reifen Herrn kaum entziehen kann. Auf der Suche nach einem Abenteuer begegnen sich beide schließlich.
Dabei handelt es sich beim Sugar Daddy meist um Männer ab Mitte 40, die Sugarbabes sind um die 23 Jahre alt. Das klassische Sugargirl ist Studentin oder befindet sich noch in einer Ausbildung. Die Vor- und Nachteile, die beide vom Sugar Dating haben, stellen wir hier kurz im Überblick dar:
Vorteile
- Der Sugardaddy kann sich mit einer jungen Geliebten schmücken.
- Auf Reisen kann er der Einsamkeit entfliehen, ohne mühsam nach Gesellschaft suchen zu müssen.
- Das Sugargirl kann seinen Lebensunterhalt bestreiten oder sogar besonders luxuriös leben.
- Sugarbabes finden die geistige Reife an älteren Männern reizvoll und profitieren von deren Lebenserfahrung.
- Sugar Daddys genießen die Unbeschwertheit einer jüngeren Frau.
Nachteile
- Intimität als Gegenleistung kann ein Sugargirl unter Druck setzen.
- Tauchen Probleme wie Krankheit oder finanzielle Engpässe auf, ist die Beziehung schnell vorbei.
- Keiner sich sicher sein, aufgrund seines Charakters geliebt zu werden.
- Generationsunterschiede rufen Konflikte und mangelndes Verständnis auf beiden Seiten hervor.
- Außenstehende mokieren sich über den Altersunterschied.
- Das Zeitfenster für Sugargirls schließt sich nach einigen Jahren.
- Jüngere Frauen haben oft noch einen Kinderwunsch, ältere Männer haben mit der Familienplanung abgeschlossen.
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