Gedächtnistraining für Senioren: Spiele und Übungen
Rätseln, knobeln, angestrengt nachdenken und Lösungen finden – Gedächtnistraining soll die grauen Zellen anstrengen und so die kognitive Leistungsfähigkeit verbessern. Die Vorteile sprechen für sich: Schneller und besser denken, weniger Vergesslichkeit, komplexere Zusammenhänge erkennen und ganz nebenbei kann Gedächtnistraining auch noch Spaß machen. Gerade im Alter ist es wichtig, die eigenen kognitiven Fähigkeiten zu trainieren und geistig jung zu bleiben. Dabei helfen spezielle Übungen und Methoden, doch lässt sich auch im Alltag viel für die kognitiven Fähigkeiten tun. Hier erfahren Sie, was Gedächtnistraining ist, warum es für die Generation 50Plus besonders wichtig ist und wie Sie Ihr Gedächtnis trainieren können…

➠ Inhalt: Das erwartet Sie
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Gedächtnistraining: Was ist das überhaupt?
Gedächtnistraining ist der Ober- und Sammelbegriff für alle Übungen und Methoden zur Verbesserung und Steigerung der Merkfähigkeit. Darunter fallen somit auch alle Aufgaben und Techniken, mit denen Sie Ihre kognitiven Fähigkeiten trainieren, ausbauen oder im Alter erhalten können.
Auch bewährte und bekannte Methoden wie beispielsweise Eselsbrücken gehören somit zum weiteren Kreis des Gedächtnistrainings, weil diese zur Merkfähigkeit beitragen und dabei helfen, Wissen zu behalten oder Informationen wiederzugeben.
Es wäre jedoch falsch, das Training Ihres Gedächtnisses lediglich auf eine bessere Merkfähigkeit zu reduzieren. Mit einem regelmäßigen Gedächtnistraining werden zahlreiche positive Effekte verbunden:
- Steigerung der Konzentration.
- Verbesserung der Denkleistung und -geschwindigkeit.
- Verbesserung des Urteilsvermögens.
- Training des logischen Denkens.
- Steigerung der Lern- und Aufnahmefähigkeit.
- Verbesserung der Wahrnehmung.
- Erhöhung der Denkflexibilität.
- Training der Problemlösungskompetenz.
Diese vielen Vorteile in verschiedenen Bereichen zeigen auch: Gedächtnistraining lohnt sich für jeden und in jedem Alter. Ob Schüler und Studenten, die leichter die umfangreichen Lerninhalte behalten wollen, Arbeitnehmer, die im Job von Denkschnelligkeit und flexiblen Lösungen profitieren oder Senioren, die durch Gedächtnistraining im Alter geistig fit und jung bleiben wollen.
Gedächtnistraining im Alter: Darum ist es so wichtig
Trotz dem Nutzen in allen Altersschichten gilt: Gerade mit steigendem Alter wird Gedächtnistraining immer wichtiger. Dahinter steht der einfache Grund, dass die Lebensjahre nicht spurlos an der Funktionsweise des Gehirns vorbeigehen. Ein 20 Jahre alter Student ist geistig schneller und flexibler als ein 60 Jähriger. Informationen werden im Alter langsamer weitergeleitet und verarbeitet.
Zudem nimmt auch die Konzentrationsfähigkeit und das Erinnerungsvermögen im Alter ab, was einige Senioren durch eine wachsende Vergesslichkeit aus eigener Erfahrung kennen. Bitte verstehen Sie dies aber nicht falsch: Im Alter sind Menschen nicht dümmer oder grundsätzlich schlechter im Denken. Bei IQ-Tests kann vollkommen unabhängig vom Alter ein hohes Ergebnis erzielt werden.
Wichtig ist deshalb eine Unterscheidung in zwei Bereiche der Intelligenz:
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Fluide Intelligenz
Als fluide Intelligenz werden die Lern- und Denkfähigkeit, Problemlösungskompetenzen, logisches Denken sowie die Denkgeschwindigkeit bezeichnet. Bereits ab einem Alter von Mitte 20 hat diese ihr Maximum erreicht und nimmt langsam aber sicher wieder ab.
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Kristalline Intelligenz
Diese beschreibt das Faktenwissen, also die unzähligen Informationen und Daten, die im Gehirn gespeichert sind. Auch gehört dazu, wie vorhandenes Wissen richtig genutzt wird. In diesem Bereich schneiden ältere Testteilnehmer besonders gut ab und bis ins hohe Alter lässt die das Wissen erweitern.
Gedächtnistraining im Alter wirkt somit dem natürlichen Verlauf entgegen. Kognitive Fähigkeiten bleiben länger erhalten, die Geschwindigkeit des Denkens lässt nicht so schnell nach und auch die Vergesslichkeit kann durch regelmäßiges Gedächtnistraining verbessert werden. Gerade ab 50Plus sollte Gedächtnistraining deshalb erst genommen werden, um das eigene Gehirn jung und leistungsfähig zu halten.
Wirkt sich Gedächtnistraining auf Demenz und Alzheimer aus?
Ein unangenehmes Thema, das jedoch unweigerlich mit dem Gedächtnistraining im Alter verbunden ist: das Risiko von Demenz und Alzheimer. Auch deshalb ist Gedächtnistraining bei vielen Senioren so beliebt, die sich erhoffen, durch der Krankheit vorbeugen zu können.
Allerdings gibt es keine Studien oder Beweise dafür, dass durch Gedächtnistraining tatsächlich eine Demenzerkrankung verhindert. Das soll jedoch nicht heißen, dass sich die Übungen nicht lohnen. So gehen Experten davon aus, dass sich das Training im Alter durchaus positiv auswirkt und eine mögliche Demenz verzögert. Vielleicht lassen sich auf diese Weise also Jahre gewinnen, bis es zu einer Erkrankung kommt.
Zudem wird Gedächtnistraining auch bei einer bereits vorhandenen Demenz eingesetzt, um die Fähigkeiten des Gehirns weiterhin zu fordern und zu fördern. Dabei gibt es spezielle Übungen und Methoden, die sich positiv auf den Krankheitsverlauf auswirken sollen.
Übungen zum Gedächtnistraining
Es gibt zahlreiche Übungen und Methoden zum Gedächtnistraining. Für die besten Effekte sollten Sie darauf achten, verschiedene Bereiche zu kombinieren. Wenn Sie immer nur eine Art von Aufgaben machen, werden Sie darin zwar besser – auf die anderen Fähigkeiten Ihres Gehirns hat das hingegen keine Auswirkungen.
Statt hundert Mal dasselbe Gedächtnistraining zu machen, sollten Sie sich selbst und Ihr Gehirn vielseitig herausfordern und beschäftigen. Wir stellen Ihnen einige Varianten des Gedächtnistrainings vor:
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Machen Sie Sudokus
Mittlerweile haben sich Sudokus zu absoluten Lieblingen des Gedächtnistrainings entwickelt. Die Zahlenrätsel erfreuen sich großer Beliebtheit, machen Spaß und trainieren das logische Denken.
Dabei geht es nicht darum, in Rekordzeit zur Lösung zu kommen. Entscheidend ist vielmehr die logische Auseinandersetzung mit den Rätseln, selbst wenn diese länger dauert. Natürlich macht es mehr Spaß, wenn Sie schnell zum Ergebnis kommen, doch für das Gedächtnistraining macht dies keinen Unterschied.
Klicken Sie sich durch die folgenden Sudokus, versuchen Sie diese zu lösen und tun Sie dabei etwas für Ihre Gedächtnisleistung. Auf dem ersten Bild finden Sie jeweils das Rätsel, bevor es auf dem zweiten die Auflösung gibt:
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Trainieren Sie Ihre Konzentration
Beim Gedächtnistraining muss es nicht immer darum gehen, komplizierte Lösungen zu finden, bei schwierigen Rätseln eine Erklärung zu finden oder durch schnelles Denken zu überzeugen. Gerade die Steigerung der Konzentration ist ein wichtiger Teil des Gedächtnistrainings, von dem Sie auch im Alter profitieren, wenn diese Fähigkeit nachlässt.
Für eine bessere Konzentration können Sie beispielsweise komplizierte Wörter rückwärts buchstabieren. Eine weitere Übung zum Gedächtnistraining haben wir in der folgenden Grafik für Sie aufbereitet: Konzentrieren Sie sich und zählen Sie die Buchstaben:
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Finden Sie möglichst viele Wörter
Hier hilft ein großer Wortschatz, aber auch logisches Denken und geistige Flexibilität werden trainiert. Diese Übung für das Gedächtnistraining scheint simpel, ist aber sehr effektiv: Nehmen Sie sich zufällig vorgegebene Buchstaben oder ein längeres Wort. Nun ist es Ihre Aufgabe, aus den vorhandenen Buchstaben möglichst viele neue Wörter zu bilden.
Ein einfaches Beispiel: Aus dem Begriff Tor lassen sich in neuer Anordnung die Wörter Ort und rot bilden. Jetzt sind Sie dran! Wir haben fünf Wörter für Sie vorgegeben:
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Erkennen Sie logische Zusammenhänge
Logisches Denken wird nicht nur benötigt, um durchdachte Entscheidungen zu treffen, sondern auch um komplexe Zusammenhänge erkennen, verstehen und deuten zu können. Im Gedächtnistraining sollte dieser Bereich deshalb nicht zu kurz kommen.
Bei diesen Übungen müssen Sie aus den vorgegebenen Informationen logische Schlüsse ziehen, um zum Ergebnis zu kommen. Entweder in Form von Zahlenrätseln oder auch kleinen Geschichten, zu denen eine Frage gestellt wird. Drei Logikrätsel haben wir für Ihr Gedächtnistraining erstellt. Die Lösung finden Sie jeweils auf der zweiten Seite, also versuchen Sie es erst selbst, bevor Sie weiterklicken.
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Lösen Sie Brainteaser
Brainteaser sind knifflige Rätsel und Aufgaben, die oftmals mehr erfordern, als nur logisches Denken. Hier müssen Sie um die Ecke denken, kreativ werden, besondere Lösungen finden. Deshalb sind sie eine gute Ergänzung zum Gedächtnistraining.
Probieren Sie es selbst aus: Können Sie den folgenden Brainteaser lösen? Die Erklärung bekommen Sie mit einem Klick auf den Pfeil nach rechts!
So bauen Sie Gedächtnistraining im Alltag ein
Neben all diesen konkreten Übungen und Methoden zum Gedächtnistraining empfehlen Experten vor allem eins: Tun Sie auch im Alltag etwas für die kognitiven Fähigkeiten. Dabei geht es auch um das sogenannte ganzheitliche Gedächtnistraining, bei dem alle Sinne und auch beide Gehirnhälften genutzt werden.
So sollten Sie für ein gesundes Gehirn auch auf Ihre Gesundheit im Allgemeinen achten. Eine abwechslungsreiche Ernährung, viel Bewegung, geistige Beschäftigung und Herausforderung. All das spielt beim ganzheitlichen Gedächtnistraining eine Rolle. Kompliziert muss es jedoch nicht sein.
Abschließend haben wir einfache Tipps und Übungen aufgelistet, mit denen Sie Gedächtnistraining in den Alltag etablieren können:
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Merken Sie sich Namen
Wenn Sie neue Leute kennenlernen, sollten Sie versuchen, sich deren Namen sofort einzuprägen. Fragen Sie ruhig noch einmal nach, ob Sie den Namen richtig verstanden haben. Dieses doppelte Hören macht es leichter, neue Namen zu behalten.
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Lernen Sie Telefonnummern auswendig
Wie viele Telefonnummern kennen Sie, ohne ins Telefonbuch oder Ihr Smartphone schauen zu müssen? Da heute fast alles digital abgespeichert wird, ist es nicht mehr nötig, diese zu behalten. Als Gedächtnistraining ist es aber eine gute Übung. Beginnen Sie mit den Telefonnummern von Familie, Freunde oder Kollegen.
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Rechnen Sie im Kopf
Durch Kopfrechnen können Sie in vielen Situationen ganz nebenbei Ihr Gedächtnis trainieren. Rechnen Sie im Restaurant aus, wie viel Speisen und Getränke kosten oder addieren Sie beim Einkaufen die Preise aller Produkte.
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Erweitern Sie Ihren Horizont
Zum ganzheitlichen Gedächtnistraining gehört auch, dass Sie sich immer wieder neuen Reizen aussetzen, neue Fähigkeiten erlernen und sich vielseitig beschäftigen. Abwechslung hält das Gehirn jung und aktiv, weil es sich stets auf die neuen Situationen einstellen muss und auch im Alter neue Verbindungen schafft.