Wie sieht Hautkrebs aus?
Bei Veränderungen auf der Haut sind viele Menschen irritiert: Sind das Anzeichen für Hautkrebs? Wie sieht Hautkrebs am Anfang aus?
So unterschiedlich die Arten des Hautkrebs sind, so unterschiedlich ist deren Aussehen. So sieht der schwarze Hautkrebs häufig aus wie ein dunkleres, ausgefranstes und asymmetrisches Muttermal. Manchmal ist er jedoch auch deutlich abgegrenzt. Weißer Hautkrebs ist deutlich heller, zuweilen rötlich.
Ob es sich dabei jedoch nur um einen harmlosen Leberfleck oder tatsächlich um Hautkrebs handelt, kann ein Laie schwer beurteilen. Dazu muss der Hautarzt die betroffene Stelle genau betrachten.
Diese Hautveränderungen entwickeln sich vergleichsweise schnell. Zwischen einem und vier Jahren benötigt der Hautkrebs nur, um sich zu einem gefährlichen Melanom zu entwickeln.
Hautkrebs Arten und Bilder
Wie sieht heller Hautkrebs aus und wie dunkler? Die verschiedenen Veränderungen der Haut lassen sich in vier Arten unterteilen:
- Weißer Hautkrebs
Die häufigste maligne Hauterkrankung ist der weiße Hautkrebs. Zwar ist er nicht so gefährlich wie der schwarze, denn er streut nur sehr selten in andere Körperregionen. Er bildet dementesprechend kaum Metastasen. Dennoch muss er meist entfernt werden. - Schwarzer Hautkrebs
Schwarzer Hautkrebs ist zwar seltener als der weiße Hautkrebs, dafür leider viel gefährlicher. Medizinisch als malignes Melanom bezeichnet, breitet er sich unbehandelt schnell und aggressiv im restlichen Körper aus. Dort verursacht er Tochtergeschwulste und Sekundärtumore – häufig in Lunge oder Leber. Sonneneinstrahlung fördert den schwarzen Hautkrebs. Er kann zudem sogar an Körperstellen entstehen, die dem ultravioletten Licht (UV-Strahlung) der Sonne nicht ausgesetzt sind. - Stachelzellkarzinom
Das Plattenepithelkarzinom, medizinisch als „Stachelzellkarzinom“ bekannt, wächst tief in die Haut ein und betrifft hauptsächlich ältere Personen ab 60 Jahren. Hautpartien, die im Leben oft der Sonne ausgesetzt waren (meist am Kopf oder an den Armen), werden von diesem bösartigen Tumor befallen. Wenn er nicht behandelt wird, zerstört er aggressiv das umliegende Gewebe. Die Vorstufe dazu sind Rötungen und Verhornungen der Haut, die sogenannte aktinische Keratose. - Kaposi-Sarkom
Dieser Hautkrebs ist sehr selten. Meist befällt er nur Menschen, die dauerhaft unter einem geschwächten Immunsystem leiden – zum Beispiel aufgrund einer HIV-Infektion. Das Kaposi-Sarkom bildet ebenfalls häufig Tochtergeschwulste – meist an Schleimhäuten und inneren Organen. Es ist gekennzeichnet durch eine Reihe von großflächigen Flecken. Diese sind entweder rot oder braun.
Wo tritt Hautkrebs am häufigsten auf?
Hautkrebs betrifft in erster Linie Körperregionen, die dem UV-Licht der Sonne zu stark ausgesetzt sind. Dies sind neben den Armen vor allem der Nacken und der Kopf.
Nase, Stirn und Ohren werden häufig vergessen beim Eincremen mit Sonnenschutz. Gleiches gilt für Männer mit dünnem Haar. Wenn sie keine Kopfbedeckung tragen, kann sich auf der empfindlichen Kopfhaut schnell Hautkrebs bilden.
Hautkrebs erkennen: Test anhand der ABCDE-Regel
Daher sollten Sie selbst genau auf Veränderungen an Ihrer Haut achten. Kommt Ihnen etwas verdächtig vor, ist es besser, lieber einmal zu oft als einmal zu wenig zum Dermatologen gehen.
Dabei hilft die ABCDE-Regel: Verdächtig ist eine Hautstelle, wenn sie…
- Asymmetrisch
- Begrenzt
- Coloriert (dunkel verfärbt)
- größer als zwei Millimeter Durchmesser
- Erhaben
…ist. Eine rapide Veränderung ist ebenfalls verdächtig.
Schmerzt, blutet oder juckt Hautkrebs?
In der Regel juckt die betroffene Hautstelle nicht und verursacht nur sehr selten Schmerzen. Zumindest im Anfangsstadium.
Vielmehr sollten Sie andere Anzeichen im Blick haben. Handelt es sich um eine knotige („noduläre“) Veränderung, die mitunter sogar blutet, muss umgehend ge- und behandelt werden. Diese Unterart des schwarzen Hautkrebs ist die gefährlichste und aggressivste, da sie binnen weniger Monate in tiefere Hautschichten wächst und daher schnell streuen und Metastasen bilden kann.
Das Stachelzellkarzinom beginnt mit einer weißen oder rötlichen Verhornung und Entzündung der betroffenen Hautstelle. Mit der Zeit werden diese Stellen dicker und größer – sie sehen dann aus wie Warzen.
Der weiße Hautkrebs (Basaliom) hat äußerst viele Erscheinungsformen. Er kann sich entweder als helle, glänzende oder fast durchsichtige kleine Knötchen zeigen, als gelblicher Fleck oder als Hautabschürfung – vergleichbar mit der Schuppenflechte.
Da sich die Haut regelmäßig verändert und sich auch gutartige Verfärbungen und Flecken bilden, ist es für einen Laien extrem schwierig, genau zu bestimmen, ob und gegebenenfalls um welchen Hautkrebs es sich handelt.
Weitere Hautkrebs Symptome: Müdigkeit sollte Alarmzeichen sein
Neben den oben genannten Anzeichen direkt an der betroffenen Stelle, kann Hautkrebs weitere Symptome hervorrufen. Ein entscheidendes ist Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Der Körper verliert rapide an Leistungsfähigkeit.
Dies ist ein recht spätes Alarmzeichen. Denn dann ist der Tumor nicht mehr auf eine lokale Hautstelle begrenzt, sondern hat bereits Auswirkungen auf den gesamten Organismus. In der Regel hat er bereits gestreut und die Lymphknoten befallen.
Ist dies der Fall, kann der Hautkrebs nicht mehr nur lokal behandelt werden.
Wie stirbt man an Hautkrebs?
Wie tödlich ist Hautkrebs? Das hängt davon ab, wann er entdeckt wird. Die Wahrscheinlichkeit, an einem Hautkrebs (insbesondere am schwarzen) zu sterben, liegt bei etwa zehn Prozent. Dies sind jedoch alles Fälle, in denen der Tumor bereits lange unentdeckt geblieben ist und Metastasen gebildet hat.
In solch einem späten Stadium ist eine Heilung sehr schwierig. Die Betroffenen versterben dann nicht direkt am Hautkrebs, sondern an einem Sekundärtumor, der sich in einem anderen Organ bildet.
Wird der Hautkrebs hingegen bei einer regelmäßigen Früherkennung entdeckt und befindet sich noch im Anfangsstadium, ist eine Heilung meist nur eine Formsache. Deshalb ist eine regelmäßige Beobachtung der Haut („Screening“) durch den Spezialisten unabdingbar.
Diagnose bei Hautkrebs
Besteht ein Verdacht auf Hautkrebs, wird der Arzt die Stelle zunächst gründlich mit einem Dermatoskop betrachten. Dieses besondere Vergößerungsglas gleicht einer speziellen Lupe.
Bestätigt diese oberflächliche Betrachtung die erste Vermutung, wird er die kleine Hautstelle unter lokaler Betäubung herausschneiden und im Labor untersuchen.
Wenn das Laborergebnis zweifelsfrei einen Hautkrebs feststellt, werden weitere Untersuchungen angeordnet. So lässt sich sicherstellen, dass sich noch keine Metastasen gebildet haben.
Dazu gehören neben bildgebenden und radiologischen Verfahren vor allem Untersuchungen des Blutes.
Therapie und Behandlung
Je nachdem, wie weit der Hautkrebs fortgeschritten ist, gibt es verschiedene Therapieformen. Wird er früh erkannt, kann er im Anfangsstadium einfach herausgeschnitten werden. Manchmal reicht sogar ein Abschaben oder ein Vereisen.
Hat sich der Tumor bereits in tiefere Hautschichten eingewuchert und womöglich gar Metastasen gebildet, ist die Behandlung aufwändiger und belastender für den Körper.
Zumeist wird der Patient mittels Röntgenbestrahlung (Strahlentherapie) oder Chemotherapie behandelt. Häufig werden diese Therapieformen durch eine Verabreichung von Immunzellen (Immuntherapie) ergänzt.
Ursachen vermeiden: Auf den Hauttyp achten
Die Bildung von Hautkrebs wird vor allem durch UV-Einstrahlung gefördert. Neben dem UV-Licht spielen beim Hautkrebs-Risiko darüber hinaus genetische Veranlagungen eine untergeordnete Rolle.
Letztere lassen sich nicht beeinflussen. Die Sonneneinstrahlung aber schon. Je nach Hauttyp ist es daher ratsam, nicht zu lange ungeschützt in der Sonne zu verweilen.
Bildet sich ein leichter Sonnenbrand, ist es bereits schon deutlich zu spät. Denn die Haut vergisst nie und selbst Jahre später können sich noch langfristige Folgen zeigen.
Daher raten Hautärzte zu folgenden Richtwerten:
- Wer extrem helle Haut, rotblonde Haare und viele Sommersprossen hat, gilt als Hauttyp eins. Dieser Hauttyp sollte maximal zehn Minuten pro Tag ungeschützt dem Sonnenlicht ausgesetzt werden.
- Wer normal helle Haut, blonde Haare und wenige Sommersprossen und Leberflecken hat, gilt als Hauttyp zwei. Dieser Hauttyp sollte maximal zwanzig Minuten pro Tag ungeschützt dem Sonnenlicht ausgesetzt werden.
- Wer etwas dunklere Haut und Haare und kaum Leberflecken hat, gilt als Hauttyp drei. Dieser Hauttyp sollte maximal dreißig Minuten pro Tag ungeschützt dem Sonnenlicht ausgesetzt werden.
- Wer dunkle Haut und schwarze Haare hat und auch sonst eher als südländischer Typ gilt, ist Hauttyp vier. Dieser Hauttyp kann maximal vierzig Minuten pro Tag ungeschützt dem Sonnenlicht ausgesetzt werden.
Sonnencreme kann die Eigenschutzzeiten verlängern
Darum ist Sonnenschutz so wichtig. Der Lichtschutzfaktor (LSF) gibt dabei den Multiplikator an.
Ein Beispiel: Hauttyp zwei mit Lichtschutzfaktor 25 ergibt 500 Minuten (zwanzig mal 25). Das sind ungefähr 8 Stunden. Dies ist das absolute Maximum. Da die Sonneneinstrahlung immer aggressiver wird, wird inzwischen eher zu einem höherem LSF geraten (30 bis 50 – je nach Hauttyp).
Mehrmaliges Eincremen erhöht dabei den Lichtschutzfaktor nicht, verhindert aber, dass die Sonnencreme durch den Schweiß der Haut abgetragen wird.
Vorsorge ist möglich und wichtig
Ab einem Alter von 35 Jahren sollten Sie alle zwei Jahren zum Hautarzt gehen, um dort mittels einer Früherkennungsuntersuchung (sogenanntes Hautkrebs-Screening) alle gefährdeten Hautstellen abklären zu lassen.
Wird ein Hautkrebs frühzeitig erkannt, kann er nämlich problemlos herausgeschnitten werden und die Chancen auf eine Heilung liegen bei nahezu hundert Prozent.
Zudem ist ein solches Screening einfach, schnell und schmerzfrei. Zunächst wird der Arzt Sie ausführlich zu Ihren Risikofaktoren befragen und im Anschluss Ihren Körper genau in Augenschein nehmen.
Die gute Nachricht ist: Das Screening bezahlt die Krankenkasse. Sie müssen daher keine Eigenleistung für die Früherkennung aufbringen.
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Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und informiert Sie nur allgemein. Er kann und soll eine medizinisch-ärztliche Beratung nicht ersetzen. Vor der Einnahme eines Medikamentes lesen Sie bitte die Packungsbeilage sorgfältig durch und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.