Trauerfeier: In Würde Abschied nehmen – Tipps für Ihre Planung

Bedeutung und Ziel einer Trauerfeier

Auf einer Trauerfeier wird an erster Stelle der Verstorbene geehrt. Sein Leben wird gewürdigt und die Hinterbliebenen verabschieden sich bewusst von ihm.

Die Trauerfeier gibt den Angehörigen und Freunden Raum, ihre Trauer zu teilen, Erinnerungen auszutauschen und gemeinsam Trost zu finden. Ob religiös oder weltlich – die Trauerfeier soll immer im Sinne des Verstorbenen und seiner Hinterbliebenen gestaltet sein.

Vorbereitung einer Trauerfeier

Die Vorbereitung einer Trauerfeier erfordert sowohl organisatorisches Geschick als auch Einfühlungsvermögen. Hier sind die wichtigsten Schritte im Überblick:

• Abstimmung mit dem Bestattungsunternehmen

  Das Bestattungsinstitut ist meist die erste Anlaufstelle. Es übernimmt Aufgaben wie die Überführung des Verstorbenen, hilft bei der Auswahl eines Sarges beziehungsweise einer Urne und stimmt den Beisetzungstermin ab. Oft unterstützen Bestatter auch bei der Organisation der Trauerfeier und geben wertvolle Empfehlungen.

• Wahl des Ortes

  Der Ort der Trauerfeier variiert. Sie ist meistens mit der Art der Bestattung verbunden:
  Gläubige Menschen nutzen bei einer Erdbestattung auf dem Friedhof gerne die dazu gehörige Friedhofskapelle für ihre Trauerfeier. Das Krematorium bietet auch einen Raum für die Trauerfeier bei einer Feuerbestattung an. Wird die Urne hinterher unter einem Baum beigesetzt, kann die Feier im FriedWald stattfinden. Selbst bei einer Seebestattung wird angeboten, dass eine Zeremonie auf dem Boot stattfindet.
  Letztendlich bieten auch viele Bestattungsunternehmen ihre eigenen Räumlichkeiten an, damit sich die Hinterbliebenen in einem kleineren Rahmen von dem Verstorbenen verabschieden können.

• Wahl des Trauerredners

  Auf der Trauerfeier halten Angehörigen Ansprachen, um an Erlebnisse mit dem Verstorbenen zu erinnern. Zusätzlich wird ein professioneller Trauerredner bei einer weltlichen oder ein Geistlicher bei einer religiösen Trauerfeier engagiert.

• Einladung der Trauergäste

  Die Einladung erfolgt üblicherweise durch persönlich gestaltete Trauerkarte, per Email oder einer Traueranzeige in der Zeitung.
  Wichtige Informationen auf der Einladung sind:

  • Trauerspruch
  • Name des Verstorbenen
  • Geburtsdatum und Todestag
  • Persönliche Worte der Angehörigen (optional)
  • Namen der Angehörigen
  • Datum und Uhrzeit der Trauerfeier
  • Ort der Zeremonie und gegebenenfalls des anschließenden Beisammenseins
  • Dresscode (falls gewünscht)
  • Hinweis auf Blumenspenden oder alternative Wünsche beispielsweise Spenden für einen guten Zweck

• Gestaltung der Dekoration

  Die Dekoration einer Trauerfeier ist selten opulent, sondern eher dezent und farblich aufeinander abgestimmt. Folgende Materialien werden gerne verwendet.

  • Blumen:Typische Trauerblumen sind Lilien, Nelken, Rosen, Chrysanthemen oder Gerbera mit weißen Blüten. Gerne werden auch bunte Blüten beziehungsweise die Lieblingsfarben des Verstorbenen in Kränzen, Gestecken oder Einzelblumen ausgewählt.
  • Kerzen: Weiße Kerzen stehen auf einer Trauerfeier für Licht und Hoffnung. Diese können persönlich gestaltet oder mit einer Widmung aufgestellt werden.
  • Fotos: Zu jeder Trauerfeier gehören ein paar ausgewählte Bilder des Verstorbenen, die ihn in glücklichen Momenten zeigen.
  • Persönliche Gegenstände: Angehörige geben gerne persönliche Gegenstände mit in den Sarg. Diese sind unterschiedlich geartet: Werkzeug, Hobbymaterialien, Kuscheltier oder Schmuck – in Liebe ausgesuchte Erinnerungsstücke.

• Auswahl von Musikstücken

  Die Musik spielt eine zentrale Rolle bei der Trauerfeier, denn sie trägt die Emotionen. Die Auswahl kann klassisch, religiös oder modern sein. Häufig werden Musikstücke nach diesen Kriterien ausgewählt:

  • instrumentale Stücke, die eine ruhige Atmosphäre schaffen,
  • Lieblingslieder des Verstorbenen,
  • klassische Werke, zum Beispiel „Ave Maria“ von Schubert
  • und religiöse Choräle für Gläubige

Ablauf einer Trauerfeier

Ein klar strukturierter Ablauf der Zeremonie hilft den trauernde Gästen und schenkt ihnen Orientierung, gleichzeitig gibt er der Trauerfeier eine würdige und persönliche Note. Das sind die klassischen Programmpunkte:

1. Eintreffen der Gäste

   Die Gäste versammeln sich am Ort und nehmen – sofern möglich – einen Platz ein. Die Familie und engsten Angehörigen sitzen ganz vorne.

2. Instrumentalstück

   Zur Einleitung wird ein ruhigen, andächtiges Instrumentalstück gespielt.

3. Begrüßung

   Die Trauerfeier beginnt mit einer Begrüßung durch den Geistlichen, den Trauerredner oder einen Angehörigen. Die Gäste werden begrüßt und die Bedeutung der Zusammenkunft wird erläutert.

4. Lesungen und Ansprachen zum Gedenken

   Freunde oder Familienmitglieder bringen sich auf ihre Art mit persönlichen Beiträgen ein. Sie lesen Bibelverse oder Gedichte vor oder können eigene Erinnerungen und Dankesworte vortragen. Das verleiht der Trauerfeier eine individuelle Charakter.

5. Musikalisches Element: Musikvortrag oder gemeinsames Lied

   Das Musikstück dient zur Meditation und Einkehr oder verbindet die Trauergemeinde im Gesang.

6. Trauerrede durch Geistlichen oder freien Redner

   Die Trauerrede ist das Herzstück der Zeremonie. Sie umfasst:

   • einen Rückblick auf das Leben des Verstorbenen
   • persönliche Erinnerungen und Anekdoten
   • und Gedanken zur Bedeutung von Verlust und Trauer

7. Abschied

   Am Ende der Zeremonie können letzte Ehrungen erfolgen: Die Trauergäste legen Blumen nieder, entzünden Kerzen und verabschieden sich am Sarg oder der Urne von dem Verstorbenen.

8. Beisetzung

   Nach der Zeremonie folgt die Beisetzung. Am Grab können die Trauernden Blumen niederlegen oder Erde streuen oder letzte Worte sprechen. Die Trauergäste sprechen den Hinterbliebenen am Ende ihr herzliches Beileid aus.

9. Beisammensein – Leichenschmaus

   Im Anschluss an die Beisetzung findet noch ein kleines Beisammensein statt, bei dem die Gäste noch einmal Erinnerungen austauschen und gemeinsam trauern können. Der Rahmen bietet der sogenannte ‚Leichenschmaus‘, eine kleine Speise, zu der die Angehörigen die Gäste einladen.

Individuelle Trauerfeier: Ideen für eine andere Zeremonie

Einzigartig Abschied nehmen mit einer individuellen Trauerfeier – das können Sie, in dem Sie mit die verschiedenen Elementen der Feier variieren:

• Auswahl des Fotos

  Durch die Auswahl des Fotos zeigen Sie, wie Sie den geliebten Menschen erlebt haben. Oft wurde die Aufnahmen an einem besonderen Tag gemacht oder zeigen den Verstorbenen in einer für ihn wichtigen Umgebung.

• Dekoration der Feier

  Durch die Dekoration können Sie die Einstellung des Verstorbenen zum Leben widerspiegeln. Es gibt Menschen, die die Freude am Leben betonen möchten, und sich deshalb für ihre Trauerfeier eine ganz besonders farbprächtige Auswahl an Deko-Elementen wünschen.

• Auswahl der Musik

  Musik gestaltet den Charakter der Feier auf einzigartige Art und Weise. Sie haben die Möglichkeit für die Zeremonie einen Musiker zu engagieren, der ausgewählte Lieblingsstücke live spielt

• Sargbemalung

  Immer häufiger bemalen Angehörige Sarg oder Urne. Die Ruhestätte bekommt eine persönlichen Note durch individuelle Motive – Blumen, Regenbogen oder andere Symbole sowie Dankesworte.

• Sarg- oder Urnenträger

  Sie dürfen selbst den Sarg oder die Urne zur Beisetzung tragen. Für den einen oder anderen Trauernden ist dies die Möglichkeit dem Toten noch einmal die letzte Ehre zu erweisen und sich in Liebe zu verabschieden.

• Party mit Band

  Es klingt sehr außergewöhnlich, aber zu den letzten Wünschen eines Sterbenden, kann gehören, dass die Hinterbliebenen das Leben feiern, so wie er es selbst tat, – auch mit Live-Musik oder DJ. So wird aus dem besinnlichen Abschiedsfeier eine Party mit Tanz.

Durchführung der Trauerfeier

In der Regel kümmert sich das Bestattungshaus um einen reibungslosen Ablauf der Trauerfeier. Folgende Punkte sollten Sie im Blick haben:

• Zeitlicher Ablauf

  Der zeitliche Ablauf sollte gut durchdacht sein. Planen Sie nicht zu viele Punkte, damit Sie nicht unter Zeitdruck geraten. Reibungsloser läuft die Feier ab, wenn Sie genügend Zeit für jeden Programmpunkt einplanen und Pausen für die Gäste berücksichtigen.

• Technische Ausstattung

  Es ist nichts störender, als wenn die technische Ausstattung nicht funktioniert. Prüfen Sie darum vorab die Ausrüstung:

  • Funktioniert das Mikrofon einwandfrei?
  • Sind Lautsprecher und Abspielgeräte für die Musik vorhanden?
  • Ist die Beleuchtung angemessen?

• Betreuung der Gäste

  Weisen Sie jemanden aus der Familie oder dem Freundeskreis darauf hin, sich um Gäste zu kümmern, die Hilfe benötigen, zum Beispiel ältere Personen oder Kinder. Ein Ansprechpartner vor Ort stiftet Ruhe und schenkt Orientierung.

Kosten der Trauerfeier

Auch wenn eine Trauerfeier zeitlich gesehen nicht lange dauert, entstehen einige Kosten, die wir hier für Sie zusammengestellt haben:

• Bezahlung des Bestattungsunternehmen für die Organisation der Feier
• Honorar für den professionellen Redner oder Spende an die Kirche des Geistlichen
• Honorar für Musiker
• Gebühr für die Raumnutzung
• Dekoration: Blumenschmuck, Kerzen, Fotografien
• Druck von Programmen (optional)
• Schriftliches Danksagung im Nachgang
• Gebühren für die Beisetzung
• Kosten des Leichenschmaus (optional)

Lesertipp: Trauersprüche – unsere fünf besten Sprüche für Ihre Karte

Sie suchen nach Trauersprüchen für Ihre Karte? Wir haben einige für Sie ausgewählt:

• „Du bist nicht mehr da, wo Du warst, aber Du bist überall, wo wir sind.“
• „Der Abschied ist nicht für immer, sondern nur, bis wir uns wiedersehen.“
• „Aus dem Leben bist Du uns genommen, aber nicht aus unseren Herzen.“
• „Gedanken und Augenblicke – sie werden uns immer an Dich erinnern und uns glücklich und traurig machen und Dich nie vergessen lassen.“
• „Worte können den Verlust nicht beschreiben. Du fehlst!“

Eine größere Auswahl Trauersprüche finden Sie hier.

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