Haushaltsauflösung: Ablauf und Kosten der Entrümpelung

Eine Haushaltsauflösung fällt nicht jedem leicht. Viele Gegenstände sind mit Erinnerungen verbunden, trotzdem hat es keinen Sinn, sie aufzuheben. Sei es, dass Vergleichbares in besserer Qualität existiert oder schlichtweg kein Platz vorhanden ist. Kommt eine Haushaltsauflösung unerwartet, ist sie vor allem eins: stressig. Woher die zusätzlich benötigte Zeit nehmen – etwa neben der Berufstätigkeit oder anderen Verpflichtungen. Womöglich müssen gar größere Distanzen überbrückt werden. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie die Entrümpelung durchführen. Erfahren Sie, wie Sie eine geeignete Firma in für die private Haushaltsauflösung in der Nähe finden und wie hoch die möglichen Preise sein können.

Haushaltsauflösung: Ablauf und Kosten der Entrümpelung

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Private Haushaltsauflösung in der Nähe finden

Von einer Haushaltsauflösung (oder Wohnungsauflösung) spricht man, wenn sämtliche Räume einer Wohnung beziehungsweise eines Hauses inklusive Abstellkammer, Keller und Dachboden ausgeräumt werden.

Das heißt, sämtliches Inventar (Möbel, Bilder, Wandschmuck, …) wird aus den Räumlichkeiten entfernt und entsorgt. Viele Firmen haben sich auf die Entrümpelung spezialisiert.

Nur was ist der Unterschied zwischen Haushaltsauflösung und Entrümpelung? Im Volksmund werden beide Begriffe synonym verwendet. Genau genommen bezeichnet die Entrümpelung jedoch die (bezahlte) Dienstleistung eines Unternehmens, das die Haushaltsauflösung vornimmt.

Vor allem in den großen Städten und Metropolen wie Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt, München oder Stuttgart tummeln sich massenhaft große wie kleine Unternehmen zur Haushaltsauflösung. Ein Blick in die Suchmaschine reicht aus.

Viele Unternehmen bieten sogar ein Gesamtpaket aus Haushaltsauflösung, Renovierung und/oder Umzugshilfe an. Sie sparen sich so die oft zeitintensive eigene Organisation. Eine Haushaltsauflösung wird von professionellen Anbietern oft in einem Bruchteil der Zeit erledigt, die Sie aufwenden müssten. So laufen Sie nicht Gefahr, die Miete für eine eigentlich unbewohnte Wohnung weiterzahlen zu müssen.

Was ist bei Haushaltsauflösung zu beachten?

Dabei fällt die Qual der Wahl oft schwer: Wie findet man ein geeignetes Unternehmen zur Haushaltsauflösung in der Nähe? Wichtig ist, dass Sie auf einige Dinge achten:

  • Es gibt eine kostenlose und unverbindliche Begehung, bei der das Objekt besichtigt wird.
  • Anschließend wird ein Kostenvoranschlag erstellt.
  • Dieser führt alle zu erwartenden Kosten auf, Arbeitsstunden, Fahrtweg und voraussichtliche Entsorgungsgebühren.
  • Die Entrümplungsfirma ist gegen Schäden versichert, die bei der Haushaltsauflösung entstehen können.
  • Das Unternehmen sitzt in der Nähe. Das bedeutet einen geringeren Anfahrtsweg und damit geringere Kosten.

Ein professionell und seriös arbeitendes Unternehmen erkennen Sie zudem daran, dass Ihnen vorab ehrliche Auskunft erteilt wird, welche wertvollen Gegenstände und mögliche Antiquitäten sich in dem aufzulösenden Haushalt befinden. Ebenfalls werden Ihnen Bargeld, persönliche Unterlagen wie Fotos und Dokumente sowie Schmuckstücke zuvor ausgehändigt werden.

Im Idealfall können Möbel und Gegenstände mit den zu erwartenden Kosten gegengerechnet werden. Allerdings ist das nicht immer der Fall. Nur weil Sie persönlich an manchen Dingen hängen, müssen die längst keinen realen Wert haben. Wer eine private Haushaltsauflösung vornimmt, sollte sich daher auf zusätzliche Kosten einstellen.

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Haushaltsauflösung: Preise und Kosten

Wie teuer ist eine Haushaltsauflösung? Das fragen sich viele, die zum ersten Mal damit konfrontiert sind.

Bei Haushaltsauflösungen durch einen Entsorgungsdienst spielen unterschiedliche Aspekte mit hinein.

  • Größe der zu entrümpelnden Wohnung
  • Art und Menge des zu entsorgenden Hausrats
  • Anfahrt und Lage der Wohnung (unwegsames Gelände, oberstes Stockwerk ohne Aufzug)
  • Umfang der Arbeiten: Demontage der Möbel, Endreinigung

Pauschale Preisangaben lassen sich schwer machen. In Berlin müssen Sie für eine 50-Quadratmeter-Wohnung mit etwa 1.000 bis 1.600 Euro rechnen. Eine Haushaltsauflösung einer 100-Quadratmeter-Wohnung kostet circa 1.500 bis 3.000 Euro.

Weiterhin entscheidend bei der Kostenkalkulation ist, was die Entrümplungsfirma vorfindet. Eine enorme Menge an Hausrat ist eine Sache. War die Wohnung aber von einem Messie bewohnt, fällt einfach deutlich mehr Arbeit an.

Herausfordernd und deutlich höher im Aufwand ist außerdem die Haushaltsauflösung, wenn über längere ein lebloser Körper in der Wohnung lag. Die Mitarbeiter benötigen Schutzkleidung, zudem muss die Wohnung nicht nur gereinigt, sondern sogar desinfiziert werden.

Wie lange dauert eine Haushaltsauflösung?

Von all diesen Punkten hängt es ab, wie lange eine Haushaltsauflösung dauert. Sollten keine speziellen Hindernisse vorliegen, ist die private Haushaltsauflösung vom Profi schnell erledigt.

Als Faustregel kann man sagen, dass eine Drei-Zimmer-Wohnung in einem Tag entrümpelt sein sollte. Ein normales Einfamilienhaus benötigt im Schnitt zwei Tage.

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Haushaltsauflösung: Verkauf ist ebenfalls eine gute Möglichkeit

Es gibt unterschiedliche Anlässe für eine Haushaltsauflösung:

  • Der Bewohner ist verstorben.
  • Der Bewohner zieht in ein Pflegeheim.
  • Der bisherige Mieter wandert aus.
  • Die Wohnung wird zwangsgeräumt, da der Mieter seine Mietschulden nicht begleichen kann.
  • Der Mieter wird anderweitig untergebracht (in einer psychiatrischen Klinik oder in einer Justizvollzugsanstalt).

Der erste Fall ist sicher der häufigste. Hier müssen die Erben zwar die Kosten bezahlen, Ihnen fällt aber der Gegenwert des Hausrates zu. Gibt es mehere Erben, so sind zwei Fragen zu klären:

  • Wer organisiert die private Haushaltsauflösung?
  • Wer nimmt Einrichtungsgegenstände aus einer Haushaltsauflösung?

Viele entscheiden sich, zumindest den wertvollen Teil des Hausrates zu verkaufen. Eine Möglichkeit zur kostenlosen Haushaltsauflösung sind Inserate. Ob per Aushang am schwarzen Brett im Supermarkt, im Inserat eines kostenlosen Stadtmagazins, bei einer Internetauktion auf Ebay oder bei Ankaufportalen wie Werzahltmehr.de: Gut erhaltene Gegenstände, Kleidung und Liebhaberschätzchen (Film- oder Schallplattensammlungen) finden hier einen neuen Besitzer.

Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Gegenstände in einem guten Zustand und gefragt sind. Inserate haben den Vorteil, dass Sie den Hausrat meist an Selbstabholer abgeben. Nachteil ist, dass Sie einen ziemlichen Zeitaufwand betreiben müssen. Oft müssen die Produkte fotografiert, beschrieben und eingestellt werden. Außerdem haben Sie keine Garantie, dass Sie Ihre Sachen los werden. Manchmal platzt ein Geschäft kurzfristig.

Weitere Möglichkeiten, einen Haushalt aufzulösen

Findet eine Wohnungsauflösung wegen eines Todesfalls statt, sind die Angehörigen meist viel zu sehr mit ihrer Trauer beschäftigt, um sich gänzlich der Entrümplung widmen zu können. Ein Bestattungsunternehmen hilft meist dabei, den Überblick zu behalten und übernimmt bereits einige organisatorische Erledigungen.

Für die Haushaltsauflösung selbst bleiben neben einem Entrümplungsunternehmen und dem Verkauf weitere Optionen:

  • Sperrmüllabfuhr

    Je nach Gemeinde können Möbel und ausgediente Elektrogeräte zu bestimmten Terminen an den Straßenrand gestellt werden. Dort werden Sie als Sperrgut von der Sperrmüllabfuhr abgeholt. Aber Vorsicht: Nicht jede Gemeinde ist so organisiert. Teilweise fallen Gebühren für den Abtransport an und müssen Termine für eine Bestellung abgemacht werden.

    Preise für den entsorgten Hausrat richten sich dann nach Gewicht oder Volumen. Nachteile bei der Sperrmüllabfuhr: Je nachdem wie die Gemeinde diese organisiert, ist keine individuelle Terminabsprache möglich. Zudem müssen Sie selbst in der Regel dafür sorgen, dass die Gegenstände aus der Wohnung an den Straßenrand gebracht werden.

  • Entsorgungsbetrieb

    Bei städtischen Entsorgungsbetrieben und Recyclinghöfen lassen sich Container mieten. Die müssen selbst befüllt werden. Das heißt, für so eine private Haushaltsauflösung brauchen Sie tatkräftige Unterstützung.

    Ob sich das unterm Strich alles rentiert, wenn Sie die Arbeit auslagern und beispielsweise nur einen Container mieten, können Sie durch einen Vergleich verschiedener Anbieter feststellen. Vorteilhaft bei der Containermiete ist, dass dies meist terminunabhängig und im Gegensatz zur Sperrgutabfuhr sogar am Wochenende möglich ist.

  • Spenden

    Oft stecken gemeinnützige Einrichtungen wie die Caritas hinter Sozialkaufhäusern und Second-Hand-Läden. Je nach Lagerkapazität und Zustand nehmen diese brauchbare und wiederverwertbare Gegenstände wie Kleidung, Spielzeug, Töpfe und Geschirr.

    Altenheime und Flüchtlingseinrichtungen haben ebenfalls oft noch Verwendung für Bücher, Spiele und Kleidung. Aber private An- und Verkauf-Läden gibt es ebenfalls.

Haushaltsauflösung beim Umzug in ein Pflegeheim

Wenn ein Elternteil oder Großelternteil in ein Pflegeheim zieht, kann ebenfalls unmöglich alles mitgenommen werden. Vor allem wichtig: Sie brauchen dann eine Vorsorgevollmacht. Anderenfalls dürfen Sie die zu erledigenden Rechtsgeschäfte nicht übernehmen.

Abhängig von den eigenen Zeit- und Energiereserven des ehemaligen Bewohners hängt ab, wie viel Energie in die Haushaltsauflösung gesteckt werden kann.

Nicht zuletzt spielt der zeitliche Faktor eine Rolle, wenn beispielsweise wegen eines anstehenden Umzugs die Wohnung bereits gekündigt wurde. Wohnt der umziehende Elternteil in einem anderen, entfernter gelegenen Ort, kann sich eine Haushaltslösung zusätzlich schwierig gestalten.

Vorweg empfiehlt sich, sich einen Überblick über die Gegenstände und Möbel zu verschaffen. Welche Dinge wollen die Eltern behalten und wovon wollen sie sich trennen? Der Hausrat sollte unbedingt zuvor gesichtet werden, da Sie unter Umständen Dinge finden, die Sie in jedem Fall behalten sollten oder sogar müssen – behördliche Unterlagen und Urkunden etwa.

Worauf sonst zu achten ist

Zu einer Haushaltsauflösung gehört nicht nur die Entrümpelung der Wohnung. Im gleichen Kontext müssen Sie noch weitere Dinge mitbedenken:

  • Bei Mietwohnungen muss der Mietvertrag unverzüglich gekündigt werden.
  • Zudem müssen Strom, Wasser, Gas, Telefon und Rundfunk abgemeldet werden.
  • Denken Sie außerdem an Abos, Versicherungen und Auto.
  • Gegebenenfalls muss bei der Post ein Nachsendeantrag gestellt werden.

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[Bildnachweis: sirtravelalot by Shutterstock.com]

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