Trennung überwinden: 8 Tipps, um den Schmerz zu verarbeiten

Schluss, aus und vorbei. Sie waren mal ein glückliches und verliebtes Paar. Jetzt ist Ihre Beziehung am Ende. Sie haben sich getrennt und müssen die Trennung überwinden. Die Trennung fühlt sich an wie ein Schlag ins Gesicht. Er tut unglaublich weh und hinterlässt Spuren. Sie sind erstmal aus der Bahn geworfen und müssen die Situation verarbeiten. Durch welche Trennungsphasen Sie dabei gehen und was Ihnen auf dem Weg hilft…

Trennung überwinden: 8 Tipps, um den Schmerz zu verarbeiten

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Trennung überwinden: Wie lange dauert es?

Leider lässt sich kein fester Zeitpunkt bestimmen, an dem eine Trennung überwunden ist. Es wäre tröstend zu wissen, dass man beispielsweise nur drei Monate durchhalten muss und dann den Trennungsschmerz überwunden hat. Doch es ist ein individueller Prozess, der davon abhängt, wie Sie mit Verlusten und schlechten Erfahrungen umgehen und auch in welcher Beziehung Sie waren. Bei einigen sind es Wochen, bis sie das Gefühl haben, dass es bergauf geht. Andere leiden noch Monate nach der Trennung.

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Was sollten Sie nach einer Trennung nicht tun?

Bei jeder Trennung gibt es Dinge, die Sie am besten nicht tun sollten, weil Sie langfristig gesehen sich selbst und anderen Menschen schaden.

  • Den Ex-Partner stalken
    Was macht er oder sie gerade? Ist er oder sie mit jemand anderem zusammen? Kurz nach der Trennung werden Sie den Drang haben, Ihre Ex-Partner zu verfolgen. Dahinter steckt das Bedürfnis, sich zu überzeugen, dass auch Ihr Ex-Partner unter der Trennung leidet.
  • Sich in Erinnerungen vertiefen
    Stundenlang die Fotos von gemeinsamen Erlebnissen anzuschauen, vergrößert den Kummer. Das schwelgen in Erinnerungen hält Sie davon ab, sich von dem Ex-Partner zu lösen und die Trennung überwinden zu können. In den ersten Phasen der Trennung ist es am besten, wenn Sie Fotos und Erinnerungsstücke aus Ihrem Blickfeld verbannen.
  • Impulsive Entscheidungen treffen
    Das Gefühlschaos, das nach einer Trennung in Ihnen wütet, verleitet sie dazu, impulsive Entscheidungen zu treffen. Zum Beispiel einfach Ihren Koffer zu packen, zu kündigen und ans andere Ende der Welt zu reisen. Doch gerade schwerwiegende Entscheidungen, wie eine Kündigung oder ein Umzug sollten nicht adhoc getroffen werden.
  • Aus Rache handeln
    Den größten Fehler, den Sie nach einer Trennung machen können, ist Rache an Ihrem Ex-Partner zu nehmen. Natürlich sind Sie wütend. Viele Paare gehen im Streit auseinander, machen sich Vorwürfe und werfen sich unschöne Dinge an den Kopf. Dann kann die Zerstörungswut auch mal so groß sein, dass Sie das Auto Ihres Ex-Partners zerkratzen wollen. Doch Racheaktionen wie diese fallen am Ende auf Sie zurück. Im Endeffekt schaden Sie damit sich selbst.
  • Mit Ex-Partner intim werden
    Viele Menschen erleben nach einer Trennung einen Moment, in dem Sie den Versuch starten, die gescheiterte Beziehung noch zu retten. Es ist das letzte Aufbäumen. Eigentlich haben Sie sich schon voneinander getrennt, halten die neue Situation alleine nicht aus und verfallen in alte Muster. Doch auf diese Weise findet die Beziehung kein endgültiges Ende. Wunden werden immer wieder aufgerissen.
  • Online die Trennung ausbreiten
    Verletzt und frustriert erliegen viele Menschen nach einer Trennung der Versuchung, sich im Freundes- und Bekanntenkreis über den Ex-Partner auszulassen. Doch gerade online in sozialen Netzwerken sollten Sie keine schmutzige Wäsche waschen. Alles, was Sie online verbreiten, lässt sich nicht einfach so zurücknehmen und kann ungeahnt große Wellen schlagen.
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6 Phasen, wenn Sie eine Trennung überwinden

Eine Trennung läuft immer nach dem gleichen Muster ab. Auf dem Weg eine Trennung zu überwinden, durchlaufen Sie verschiedene Phasen. Was in welcher Phase passiert und welche Herausforderungen auf Sie warten:

1. Verleugnung

Gerade war man noch ein Paar und jetzt soll alles vorbei sein? In der ersten Phase nach der Trennung sitzt der Schock tief. Sie wollen das Ende der Beziehung nicht wahrhaben. Sie verdrängen alle negativen Gefühle. Einige frisch Getrennte stürzen sich in Arbeit oder lenken sich mit etwas anderem ab. Sie erlauben sich nicht, sich mit der Trennung auseinanderzusetzen und sprechen auch mit niemandem darüber. Freunde und Familie werden nicht über die Trennung informiert.

Sie suchen verstärkt Kontakt zu Ihrem Ex-Partner oder zu Ihrer Ex-Partnerin, klammern sogar. Damit wollen Sie sich versichern, dass es nicht vorbei ist, dass Ihr Partner oder Ihre Partnerin immer noch für Sie da ist. Das alles sind Schutzmechanismen. Sie wollen sich vor den seelischen Schmerzen, die eine Trennung auslöst, schützen. Verdrängung ist die erste Schutzreaktion, um sich vor emotionaler Überlastung abzuschirmen.

2. Emotionalität

In der zweiten Phase realisieren Sie langsam, dass Ihre Beziehung am Ende ist. Mit dieser Erkenntnis bricht sich das Gefühlschaos Bahn. Wie konnte die Beziehung so schief gehen? Warum liebt er oder sie mich nicht mehr? Was mache ich nur ohne ihn oder sie? Groß ist auch die Angst, alleine zu sein. Es folgt die Wut, gepaart mit einem Wunsch nach Zerstörung und Rache. Ihr Partner hat Ihnen Schmerzen zugefügt, jetzt wollen Sie ihn oder sie auch leiden lassen.

Um die Trennung überwinden zu können, ist es wichtig, dass Sie alle Gefühle rund um die Trennung zulassen. Es kann heilsam sein stundenlang heulend im Bett zu liegen oder Ihre Wut rauszuschreien. Doch Vorsicht! Im Gefühlschaos ist die Versuchung groß, Wut, Trauer und Angst an den Menschen in Ihrer Umgebung auszulassen. Das sollten Sie in jedem Fall vermeiden.

3. Rettung

Sie sind noch nicht bereit, den Partner loszulassen. In dieser Phase unternehmen Sie den Versuch, die Beziehung zu retten. Vor allem bei einer langjährigen Beziehung oder einer Ehe kommt irgendwann der Moment, in dem beiden bewusst wird, was auf dem Spiel steht. Vielleicht sind es Kinder oder ein gemeinsames Haus. Im Grund wünschen Sie sich, dass das Leben wieder genauso wird wie vor der Trennung.

In dieser Phase ist alles möglich. Es gibt Paare, die merken, dass eine Trennung doch der falsche Weg ist und versuchen es noch einmal miteinander. Es gibt Paare, die sich kurzzeitig wieder aufeinander einlassen, sich dann aber sofort wieder trennen. Denn die Trennungsgründe lösen sich nicht in Luft auf, sondern kehren mit voller Wucht zurück. In vielen Konstellationen versucht ein Partner verzweifelt, den anderen zurückzugewinnen.

4. Depression

Nach gescheiterten Versuchen die Beziehung zu retten, wird klar: Es ist endgültig aus und vorbei. Mit dieser Erkenntnis fallen Sie in ein tiefes Loch. Diese Trennungsphase fühlt sich am schlimmsten an. Das Gefühl ganz alleine zu sein, wird überwältigend. Sie fühlen sich gedemütigt und abgelehnt. Selbstzweifel nagen an Ihnen und Sie befürchten, dass es nie wieder jemanden geben wird, der Sie liebt.

Alles andere in Ihrem Leben ist Ihnen in dieser Phase egal. Job? Hobbys? Freunde? Familie? – Wozu Energie reinstecken? Damit diese Gleichgültigkeit nicht zu einem Dauerzustand wird, braucht es viel Zuwendung von Menschen, denen Sie etwas bedeuten. Freunde und Familie sind eine wichtige Stütze und helfen Ihnen dabei, das Selbstwertgefühl wieder aufzubauen.

5. Akzeptanz

„Es war der richtige Schritt.“ Wenn Sie an dem Punkt angekommen sind, an dem Sie so über Ihre Trennung denken können, haben Sie das Schlimmste überstanden. Sie haben Ihren Frieden geschlossen mit der Trennung. Das Gefühlschaos hat sich gelegt. Sie haben mit der Beziehung endgültig abgeschlossen und wissen, dass diese Zeit in Ihrem Leben vorüber ist.

6. Neustart

Sie haben neuen Mut gefasst und blicken in die Zukunft. In dieser Phase haben Sie die Trennung überwunden. Die Trennung belastet Sie nicht mehr. Die Wunden heilen langsam und Sie sind bereit, sich auf eine neue Beziehung einzulassen.

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Trennung überwinden: So verarbeiten Sie den Schmerz

Eine Trennung zu verarbeiten ist ein schmerzhafter Prozess. Da muss jeder, der eine Beziehung beendet, durch. „Was hilft?“ – werden Sie jetzt sicherlich fragen. Wir haben Tipps gesammelt, die Ihnen dabei helfen, Ihre Trennung zu überwinden. Nicht jeder Tipp passt für jeden und in jeder Situation – suchen Sie sich die Empfehlungen raus, die für Ihre individuelle Lage anwendbar sind.

  • Geben Sie sich selbst Zeit
    Eine Trennung überwinden braucht Zeit. Das geschieht nicht von heute auf morgen. Wenn Sie die Beziehung zu einem Menschen, der Ihnen viel bedeutet hat, beenden, ist das ein Verlust. Diesen psychisch zu verarbeiten, kann Wochen oder Monate dauern. Lassen Sie sich diese Zeit. „Es ist in Ordnung, dass es mir gerade nicht gut geht mit der Trennung.“ Mit Sätzen wie diesen nehmen Sie Druck raus. Sie erlauben sich, in Ihrem Alltag nicht wie üblich zu funktionieren.
  • Ziehen Sie einen Schlussstrich
    Es ist eine der größten Herausforderungen. Gerade in den ersten Phasen der Trennung fällt es unglaublich schwer, endgültig abzuschließen. Aber nur mit einem finalen Schlussstrich wird es Ihnen möglich sein, die Trennung hinter sich zu lassen. Eine räumliche Trennung kann dabei helfen. Sie sollten nicht mehr zusammen wohnen. Den Ex-Partner oder die Ex-Partnerin jeden Tag zu sehen, reißt immer wieder Wunden auf oder führt dazu, dass Sie versuchen, an einer gescheiterten Beziehung festzuhalten. Einigen reicht ein Auszug nicht, sie brauchen mehr räumliche Distanz. Manche verlassen die Stadt oder sogar das Land.
  • Schauen Sie realistisch auf die Beziehung
    Je nachdem in welcher Trennungsphase Sie stecken, verzerrt sich der Blick auf Ihre Beziehung – mal in die eine und mal in die andere Richtung. Mal war alles an Ihrem Ex-Partner oder Ihrer Ex-Partnerin schrecklich und unzumutbar und mal blicken Sie nostalgisch auf die Beziehung zurück. Gerade frisch nach der Trennung ist es unmöglich realistisch und nüchtern auf die Beziehung zu blicken.

    Doch je mehr Zeit vergeht, desto eher sind Sie dazu in der Lage. Ein realistischer Blick hilft Ihnen dabei festzustellen, woran die Beziehung gescheitert ist und im weiteren zu erkennen, worum eine Trennung sinnvoll war.

  • Lassen Sie den Trennungsschmerz zu
    Die Gefühle und seelischen Schmerzen, die mit einer Trennung einhergehen, zuzulassen, ist eine leidvolle Erfahrung. Gerade wer im Alltag funktionieren muss, weil er sich beispielsweise um Kinder kümmert, seine Eltern pflegt oder im Job viel Verantwortung trägt, will das Gefühlschaos mit all seinen Folgen nicht zulassen. Doch Gefühle, die verdrängt werden und sich anstauen, suchen sich irgendwann ein Ventil und explodieren dann.
  • Sprechen Sie mit Familie und Freunden
    Wer eine Trennung erlebt, fühlt sich von der Welt alleine gelassen. Einige Menschen geben sich diesem Gefühl hin und isolieren sich unbewusst von Freunden und der Familie. Doch diese spielen im Verarbeitungsprozess eine wichtige Rolle. Sie brauchen jetzt die Freundin, an deren Schulter sie sich ausweinen können, die tröstet und sie wieder aufbaut.
  • Konzentrieren Sie sich auf einen anderen Bereich
    Wenn im Liebesleben gerade nichts funktioniert, kann es helfen, den Fokus auf einen anderen Bereich zu legen. Stecken Sie Ihre Energie in Ihre beruflichen Aufgaben oder in ein Hobby. Suchen Sie sich ein Projekt, an dem Sie arbeiten können. Das kann das Renovieren der neuen Wohnung, in die sie nach der Trennung ziehen, sein oder eine neue Sprache zu lernen. Dadurch kreisen Ihre Gedanken nicht immer wieder um die Trennung.
  • Verändern Sie Ihre äußere Erscheinung
    Gerade für Frauen ist die Veränderung des Erscheinungsbilds ein Mittel, um einen Neustart nach einer Trennung zu wagen. Eine neue Frisur, eine neue Brille oder ein Umstyling können für neues Selbstbewusstsein sorgen. Das gilt übrigens nicht nur für Frauen.
  • Packen Sie eine Erinnerungskiste
    Sie haben mit Ihrem Ex-Partner viel erlebt. Nach einer Trennung wollen Sie jedoch Fotos und andere Erinnerungsstücke nicht um sich haben. Verständlich. Diese anzuschauen, ist schmerzhaft. Packen Sie alles in eine Kiste. In dem Sie den Deckel auf die Kiste legen, schließen Sie symbolisch mit der Beziehung ab.

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