Birkenzucker: Eine gute und gesunde Zucker-Alternative?

Xylit – auch Birkenzucker genannt – gilt bei vielen Abnehmwilligen als die Alternative zum Zucker. Man kann mit Birkenzucker backen, kochen und Getränke süßen wie mit Haushaltszucker. Das bringt viele Vorteile mit sich. Doch ist dieser Zuckerersatzstoff wirklich gesünder? Wer Xylit nutzt, stellt sich einige Fragen. Hier erfahren Sie mehr.

Birkenzucker: Eine gute und gesunde Zucker-Alternative?

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Birkenzucker – die natürliche Zucker-Alternative

Birkenzucker sieht aus wie Zucker und schmeckt genauso süß. Und doch ist er anders: Birkenzucker, auch Xylit genannt, gehört zu den sogenannten „Zuckeralkoholen“. Er wird also nicht wie Haushaltszucker im Körper verarbeitet. Das bringt viele Vorteile mit sich, – aber auch Nebenwirkungen.

Wissenswertes

Erstmals wurde Birkenzucker von dem deutschen Wissenschaftler Emil Fischer um 1890 entdeckt. Er isolierte damals Xylit aus Buchenholzspänen. Eine Bedeutung auf dem Markt bekam Birkenzucker erst in den 70-er Jahren. Finnische Forscher entdeckten seine Karies reduzierende Wirkung. In der Liste der Inhaltsstoffe war Xylit fortan unter dem Namen E967 in zuckerfreien Kaugummis und Bonbons zu finden.

Heute wird der Birkenzucker gerne zum Süßen von Backwaren und Desserts von Menschen, die eine Diät machen, genutzt, weil er weniger Kalorien hat als der herkömmliche Haushaltszucker.


Warum ist Birkenzucker gesünder als normaler Zucker?

Birkenzucker hat deutlich weniger Kalorien – ungefähr die Hälfte – als normaler Zucker. Das ist besonders günstig für die Ernährung von Menschen, die unter Adipositas leiden und abnehmen möchten.

Außerdem beeinflusst Birkenzucker kaum den Blutzuckerspiegel, da er weitestgehend unabhängig vom Insulin verdaut wird.
Zum Vergleich: Normaler Haushaltszucker ist ein Kohlenhydrat, das vom Darm in leichtverwertbaren Zucker aufgespalten und dann in das Blut abgegeben wird. Dies beeinflusst den Blutzuckerspiegel sehr. Insulin wird ausgeschüttet, damit der Zucker in die Körperzellen aufgenommen wird und der Blutzuckerspiegel wieder sinkt.

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Welche Vorteile hat Birkenzucker?

Der Vorteil von Birkenzucker ist schnell zusammengefasst: Er schmeckt wie Zucker, sieht aus wie Zucker und lässt sich genauso einsetzen wie Zucker.

Hier sind die Vorteile im Einzelnen:

  • Birkenzucker und Haushaltzucker unterscheiden sich geschmacklich kaum.
  • Haushaltszucker kann 1:1 mit Birkenzucker ersetzt werden. Das spart viel Umrechnen.
  • Birkenzucker hat 240 Kalorien auf 100 Gramm. Haushaltszucker hat 400 Kalorien auf 100 Gramm. Das sind ungefähr 40 Prozent weniger.
  • Birkenzucker hat 75 Prozent weniger Kohlenhydrate als herkömmlicher Zucker. Deshalb wird nach seinem Verzehr weniger Insulin aus geschüttet. Birkenzucker hat einen glykämischen Index von 11, Haushaltszucker von 70. Das ist besonders hilfreich für Diabetiker.
  • Xylit ist besser für die Zähne: Karies- und Paradontosebakterien können Birkenzucker nicht verwerten. Die Plaque- und Zahnsteinbildung wird verhindert. Es sorgt für ein basisches Milieu im Mundraum, so dass die Säure bededingte Entkalkung der Zähne verringert und der Erhalt der Zahnminieralisierung unterstützt wird.
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Welche Nachteile hat Birkenzucker?

Bei so vielen eindeutigen Vorteilen, liegt es nahe nur noch mit Xylit zu süßen. Doch leider verstecken sich in der Süße ein paar Nachteile, beziehungsweise Nebenwirkungen:

  • Wer mit Birkenzucker süßt, entwöhnt seinen Körper nicht vom Zucker – jedoch nimmt derjenige erfolgreich ab, der seine Geschmacksnerven umpolt und natürlichen Aromen zu schätzen weiß. Erst dann wird das Verlangen nach Süßem reduziert.
  • Auch Birkenzucker steht wie andere künstliche Süßstoffe im Verdacht, Heißhungerattacken auszulösen.
  • Xylit kann bei übermäßigen Verzehr abführend wirken.
  • Birkenzucker ist sehr viel teurer als Haushaltszucker. Ein Kilogramm herkömmlicher Zucker kostet ungefähr ein Euro, während der Preis für ein Kilogramm Birkenzucker bei zehn Euro beginnt.

Birkenzucker und Darmflora

Wer Birkenzucker zu sich nimmt, muss wissen, dass dieser bei übermäßigen Verzehr abführend wirkt. Pro Portion sollte man nicht mehr als 30 Gramm und pro Tag nicht mehr als 50 Gramm verzehren. Das ist nicht viel. Wenn man sich vorstellt, dass ein Stück Marmorkuchen ungefähr 30 Gramm Zucker beinhaltet, bleibt nicht mehr viel Zucker für die Tasse Kaffee übrig.

Warum wirkt Birkenzucker abführend? Bei Birkenzucker handelt es sich um einen Zuckeralkohol. Dieser wird nur zum Teil über den Darm in den Blutkreislauf aufgenommen. Er gelangt deshalb in tiefere Darmabschnitte. Dort verstoffwechseln die Bakterien den Birkenzucker und produzieren dabei Gase und Wasser. Dies führt zu Blähungen und Durchfall.

Aus diesem Grund wird empfohlen, nicht mehr als 0,5 Gramm Xylit pro Kilogramm Körpergewicht zu sich zu nehmen. Wenn Lebensmittel einen Anteil von über 10 Prozent an Xylit haben, müssen sie den folgenden Warnhinweis tragen: „Kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken.“

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Birkenzucker: Herstellung

Birkenzucker wurde ursprünglich aus der Birkenrinde gewonnen. Daher stammt auch der Name. In der Natur kommt er noch in anderen Gemüsepflanzen und Obstsorten vor. Selbst aus Maiskolbenreste, Stroh, Getreidekleie oder Rückständen der Zuckerherstellung kann er gewonnen werden.

Die industrielle Produktion von Xylit ist ziemlich aufwendig und kostenintensiv. Das schlägt sich im Preis nieder: Er ist deutlich teurer als normaler Haushaltszucker.

Damit aus dem Rohstoff Xylose, dem sogenannten Holzzucker, extrahiert werden kann, benötigt man viel Säure und Natronlauge. Die Xylose wird mit Hilfe von viel Druck in Xylit umgewandelt.

Man kann also nicht sagen, dass Birkenzucker wirklich ein natürlicher Zuckerersatz ist. Dies trifft eher auf Honig zu.

Birkenzucker verbirgt sich in vielen Lebensmitteln:

  • spezielle Lebensmittel zur Gewichtsreduzierung
  • kalorienreduzierte Nahrungsmittel wie Frucht- und Brotaufstriche, Desserts, Milch- und Schokoladenprodukte
  • süße Getränke
  • zuckerfreie Kaugummis und Bonbons
  • Nahrungsergänzungsmittel
  • Fertigprodukte, wie zum Beispiel Soßen

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[Bildnachweis: Herbstlust.de; Shutterstock.com]

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