Kroatien: Perle des Balkans

Kroatien hat sich seit dem Ende Jugoslawiens in den 90er-Jahren zum Touristenmagnet entwickelt.

Kein Wunder: Verfügt das Land doch über eine scheinbar nicht enden wollende Küstenlinie mit diversen vorgelagerten Inseln.

So finden sich auch heute selbst in der Hochsaison noch etliche romantische Plätzchen, die nicht überlaufen sind. Wir sagen Ihnen, wo…

Kroatien: Perle des Balkans

Kroatien: Ein erster Überblick

Kroatien ist noch ein vergleichsweise junger Staat. Erst nach dem Zusammenbruch des Vielvölkerstaates Jugoslawien und der hart und verlustreich erkämpften Unabhängigkeit zu Beginn der 90er-Jahre wurde das Land selbstständig.

Zuvor war das stolze Land in der Geschichte mehrfach gegen den eigenen Willen von anderen Staaten zwangsunterworfen, wie zum Beispiel, dem Osmanischen Reich, dem Serbischen Königreich oder dem riesigen Habsburger Reich.

Heute gehört Kroatien zur Europäischen Union, hat jedoch (noch) nicht den Euro als Währung. Auch wenn dieser an vielen Stellen inoffiziell nur zu gerne akzeptiert wird, so zahlt der Reisende offiziell mit der Währung Kuna – der Umrechnungskurs ist ungefähr das 7,5-fache zum Euro.

Das Land lässt sich grob in fünf Regionen gliedern:

  • Istrien und die Kvarner Bucht ganz im Nordwesten des Landes
  • Die lange Küste und die vielen Inseln Norddalmatiens bis nach Split
  • Die Küste und die Inselwelt Süddalmatiens zwischen Split und Dubrovnik ganz im Süden
  • Das bergige Mittelkroatien im Nordosten mit der Hauptstadt Zagreb
  • Das weitgehend flache Slawonien im Ostteil des Landes um die Stadt Osijek

Die meisten Reisenden zieht es nach Istrien und Dalmatien. Zwar haben etwa Zagreb oder Osijek durchaus schöne Altstädte mit Festungen, Palästen oder barocken Klöstern zu bieten, die landschaftlichen Highlights am Meer, sowie die Unesco-Weltkulturerbe-Städte Dubrovnik, Trogir und Split sind für viele jedoch deutlich verlockender.

Das Reisen selbst gestaltet sich unkompliziert: Viele Kroaten sprechen entweder Englisch oder Deutsch oder beides.

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Die Sehenswürdigkeiten in Kroatien

Zwar gibt es auch im Hinterland schöne Orte, die klassische Tour durch Kroatien geht jedoch wie erwähnt an der Küste entlang. Daher sind die Sehenswürdigkeiten, die Sie unbedingt gesehen haben sollten, auch hier alle hier oder nicht fern davon zu finden:

  • Dubrovnik: Die in vielen Filmen und Serien (insbesondere Game of Thrones) verewigte Altstadt (unten im Bild) hat im Unabhängigkeitskrieg ziemlich gelitten, ist inzwischen aber wieder gut restauriert. Sie bildet für Touristen aus der ganzen Welt DEN Anziehungspunkt Kroatiens, daher sollten Sie besser den Trubel der Hochsaison in den Sommerferien meiden.
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  • Split: Der Diokletian-Palast in der Altstadt von Split ist ebenfalls Weltkulturerbe der Unesco. Zudem ist der Hafen Ausgangspunkt für viele Fähren zu den diversen Inseln Dalmatiens.
  • Nationalpark Plitwitzer Seen: Dieses weitläufige Wandergebiet, das an jeder Ecke einen anderen Ausblick auf einen der vielen Seen und Wasserfälle (siehe Titelbild) bietet, ist ein absolutes Muss. Es empfiehlt sich, in der Nähe zu übernachten (zum Beispiel im gleichnamigen Hotel direkt im Nationalpark, das den Charme eines 70er-Jahre-Luxushotels noch spürbar macht), um mehr Zeit dort verbringen zu können.
  • Insel Hvar: Die mondäne Insel mit seinen sehenswerten Orten Hvar Stadt und Stari Grad ist nicht nur für Promis ein beliebter Treffpunkt. Neben diversen Luxusyachten tummeln sich auch normale Reisenden an den Stränden der Insel.

Insider-Tipps für Kroatien

Neben diesen Highlights gibt es eine Reihe von Zielen, die Kroatien zu einem der vielseitigsten und reizvollsten Reiseländer Europas machen. Eine kleine Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

  • Küstenstädte Norddalmatiens: Zadar, Sibenik und Trogir laden alle zu gemütlichen Ausflügen und Stadtbummeln in historischem Flair. Jede Stadt ist für sich genommen ein Kunstwerk – jede aber auch ein anderes.
  • Korcula: Die Insel ganz im Süden ist nur über zwei Fährverbindungen erreichbar. Doch das lohnt sich: auf einer kleinen Halbinsel liegt die Altstadt der gleichnamigen Inselhauptstadt traumhaft quasi mitten im Wasser (unten im Bild).
    Korcula-Kroatien-Adria-Reise-Insel
  • Brac: Die Insel ist vor allem aufgrund des goldenen Horns bekannt, einer Strandzunge, die ungewöhnlich spitz in Meer reicht und sich so vom dahinter gelegenen Wald abhebt.
  • Nationalpark Krka: Wer nach den Plitwitzer Seen noch nicht genügend Wasserfälle gesehen hat, sollte diesen Nationalpark nicht links liegen lassen. Hier wurden in der 60er-Jahren die berühmten Winnetou-Filme mit Lex Barker und Pierre Brice gedreht.
  • Krk: Klingt ähnlich, liegt aber ganz woanders. Die Insel Krk im Norden verbindet venezianische Einflüsse mit idyllischen Buchten.
  • Porec und Pula: Die byzantinische Basilika von Porec und die Antike Arena von Pula lassen sich in einem Tagesausflug miteinander verbinden. Beide Sehenswürdigkeiten Istriens, dem ansonsten noch deutlich die habsburgischen Einflüsse anzumerken sind, sollten Sie nicht verpassen.
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Eine Reise nach Kroatien: Grundlegende Informationen

Wer nach Kroatien reist, kann dies entweder mit dem Auto tun oder das Land per Flugzeug erreichen. Für die erste Art gilt sicherlich: Der Weg ist das Ziel. Einen oder mehrere Stops in Österreich oder Slowenien einzulegen, ist mit Sicherheit kein Fehler – die Strecke nach Kroatien ist viel zu schön, um sie in einem oder zwei Tagen abzureißen.

Wer weniger Zeit mitbringt, kann den Flieger nehmen. Das hat den Vorteil, dass Sie einen Gabelflug buchen können und vom Süden her starten und aus dem Norden zurückfliegen können – oder umgekehrt.

Vor Ort empfehlen wir jedoch unbedingt einen Mietwagen, damit Sie auch die schönen, versteckten Ecken erreichen und für sich entdecken können. Zwar existieren zwischen den großen Städten Busverbindungen, jedoch wäre es schade, bei einer Reise durch Kroatien nur die Autobahn zu sehen.

Das Land selbst gilt als relativ sicher. Zwar sollten Sie wie überall auf der Welt vorsichtig sein vor Taschendieben oder Trickbetrügern, jedoch ist schwerwiegende Kriminalität in Kroatien eher die Seltenheit.

Das Wetter in Kroatien

Kroatien ist insbesondere von Frühjahr bis Herbst wettersicher. Der Sonnenschein wird nur selten von Regen gestört. Wem es im Hochsommer zu heiß und zu überlaufen ist, der sollte auf den Herbst oder den Frühling ausweichen.

Die Winter können in Kroatien empfindlich kalt werden. Selbst an der vergleichsweise milden Küste können die Temperaturen vereinzelt unter den Gefrierpunkt fallen – im Gebirge des Hinterlandes sowieso.

Gesundheit in Kroatien

Reiseapotheke-Checkliste-pdfDie Gesundheitsversorgung in Kroatien ist mit dem europäischen Durchschnitt vergleichbar. Die allermeisten Ärzte sprechen Englisch, viele von ihnen sogar Deutsch. Apotheken und Kliniken sind sowohl bezüglich Verteilung als auch des Standards auf guten Niveau.

Tropische Krankheiten sind Kroatien nicht zu befürchten, das Leitungswasser ist zudem überall trinkbar.

Um Ihre persönliche Reiseapotheke entsprechend auszustatten, haben wir für Sie noch einmal eine Checkliste als PDF-Datei, die sich kostenlos herunterladen können.

Übernachtungen in Kroatien

In Kroatien gibt es selbstverständlich die übliche touristische Infrastruktur mit Hotels und Pensionen. Darüber hinaus sind jedoch Privatunterkünfte, also Gästezimmer, sehr weit verbreitet.

Viele der Gastgeber geben sich sehr große Mühe, ihren Gästen einen unvergleichlichen Aufenthalt zu ermöglichen – kleine Geschenke und Aufmerksamkeiten mit Wein oder selbstgebackenen Spezialitäten inklusive.

Um nicht nur Land, sondern auch Leute besser kennen zu lernen, sollten Sie auf diese Übernachtungsmöglichkeiten unbedingt zurückgreifen.

Das richtige Reisegepäck für Kroatien

Reisegepaeck-Checkliste-pdfIhr Reisegepäck für Kroatien sollte für unterschiedliche Aktivitäten gewappnet sein: In den Bergen des Hinterlandes oder in den Nationalparks kann es durchaus auch im Sommer recht frisch werden, eine dünne Windjacke oder ein Pullover sind daher empfehlenswert.

Ansonsten sollte gutes Schuhwerk und leichte, helle Kleidung zu Ihrer Ausstattung gehören. Gerade wer die Inseln anläuft, sollte zudem die Badekleidung nicht vergessen.

Eine Checkliste für Ihr Reisegepäck können Sie sich hier als PDF-Datei kostenlos herunterladen und ausdrucken.

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Reise Knigge: Korrektes Verhalten im Flieger & am Urlaubsort

Jeder möchte sich im Urlaub wohl fühlen. Darüber vergessen einige jedoch, dass sie nicht zu Hause sind. Je nach Zielland können andere kulturelle Sitten herrschen. Allgemein lässt sich sagen: Ihr Verhalten gegenüber Mitreisenden, Personal und Einheimischen sollte höflich und rücksichtsvoll sein. Das gilt auch im Fall von Reisemängeln. Bewahren Sie immer die Ruhe und kommunizieren Sie freundlich. Auf der sicheren Seite sind Sie zudem mit unserem Reise Knigge:

Worauf sollten Sie beim Boarding achten?

Beim Boarding nehmen Sie zügig Ihren Platz ein, aber ohne zu drängeln. Manche Fluglinien lassen die Reisenden nach Priorität oder Sitzplätzen einsteigen. Das Handgepäck verstauen Sie in Ihrem Fußraum. Für große Handgepäckstücke nehmen Sie das Gepäckfach über Ihrem Sitz.

Zuvor sollten Sie sich aber vergewissern, dass Sie nicht andere Reisende aufhalten: Bildet sich hinter Ihnen eine Schlange, warten Sie, bis diese Personen ihren Platz aufgesucht haben.

Wie verhalten Sie sich im Flieger?

Grüßen Sie freundlich Ihren Sitznachbarn, falls in Ihrer Sitzreihe bereits jemand sitzt. Bitten Sie die Person kurz aufzustehen, sofern Sie zu Ihrem Platz an ihr vorbeimüssen. Gleiches gilt, wenn Sie während des Fluges die Toilette aufsuchen wollen.

Die Armlehnen des Mittelplatzes werden idealerweise zur Hälfte vom Reisenden und zur anderen Hälfte vom Mitreisenden benutzt. Kommt es zu keiner nonverbalen Übereinstimmung, kann ein freundlicher Hinweis helfen: Sagen Sie Ihrem Sitznachbarn, dass Sie ebenfalls die Lehne benutzen möchten.

Was ist beim Essen im Hotel zu beachten?

Reisende sollten sich an den Öffnungszeiten orientieren. Heißt: Wenn das Frühstück erst um 8 Uhr morgens angeboten wird, ist früheres Erscheinen unhöflich. Umgekehrt müssen Sie um 10.50 Uhr mit reduziertem Angebot rechnen, wenn um 11 Uhr die Frühstückszeit beendet ist.

Erscheinen Sie so, dass Sie innerhalb der angegebenen Zeiten mühelos Ihre Mahlzeit beenden können. Es ist nicht gestattet, sich Speisen vom Büffet für später mitzunehmen. Ebenfalls absolutes Tabu: Sich zig Gänge auf den Tisch zu laden und die Hälfte unberührt stehenzulassen.

Wie kleiden Sie sich am besten?

Urlaubskleidung soll bequem und zweckmäßig sein. Dennoch gilt es je nach Tageszeit und Hotelkategorie einiges zu beachten: Morgens und mittags kann in Strandhotels zu den Mahlzeiten kurze Hose und T-Shirt oder Strandkleid getragen werden.

Beim Abendessen sollten Männer mit langer Hose und Hemd oder T-Shirt erscheinen, Frauen in Rock oder Kleid. Besonders ab 4 Sternen gilt: Kurze Hosen sind bei beiden Geschlechtern unerwünscht. Ebenfalls Tabu: Strand- oder Sportbekleidung.

Ist Trinkgeld üblich und wenn ja, wie viel?

Auf Reisen in Europa und Nordamerika erwartet das Servicepersonal in Restaurants Trinkgeld vom Gast. Üblicherweise zahlt man wenigstens zehn Prozent des Gesamtbetrages. In manchen Ländern ist es üblich, das Trinkgeld auf einem kleinen Teller zu hinterlassen.

Trinkgeld bekommt auch der Zimmerservice im Hotel und der Taxifahrer. Im Hotel sind 1 Euro pro Nacht üblich. Bei Taxifahrten können Sie aufrunden oder ebenfalls 10 Prozent zahlen. Gibt es einen Portier, zahlen Sie ebenfalls ein bis zwei Euro für den Service.

Wie verhält man sich am Pool?

Die Liege am Pool mit einem Handtuch zu reservieren, ist besonders unter Deutschen und Briten eine verbreitete Unsitte. Besonders, wenn Sie selbst gar nicht am Pool sind, sondern sich vielleicht noch am Büffet aufhalten.

Liegen zu blockieren ist unhöflich. Daher sollten Sie Ihr Handtuch nur ausbreiten, wenn Sie sich dort aufhalten. Verlassen Sie den Poolbereich (Ausnahme: ein kurzfristiger Toilettengang), sollten Sie Ihr Handtuch auch mitnehmen.

Wo kann man oben ohne am Strand liegen?

Oben ohne ist vor allem in Skandinavien, Belgien und Deutschland verbreitet. Für FKK-Liebhaber gibt es eigens ausgewiesene Strände. Vergewissern Sie sich, was erlaubt ist, bevor Sie im Ausland nackt oder oben ohne baden.

In muslimischen Ländern wie Ägypten oder der Türkei ist baden oben ohne oder barbusiges Sonnen verboten. Aber auch in Europa ist es nicht unbedingt gern gesehen: In Ländern wie Spanien oder Griechenland sind solche Verhaltensweisen lediglich an touristischen Stränden geduldet.

Was ist bei Kirchen, Synagogen und Moscheen zu beachten?

Wer als Tourist eine Kirche, Synagoge, Moschee oder einen Tempel besichtigt, sollte angemessen gekleidet sein. Bedeutet: bedeckte Schultern und Knie für Gotteshäuser. In Synagogen müssen Männer eine Kopfbedeckung (Kippa) tragen. Moscheen dürfen Sie nur ohne Schuhe betreten. Frauen sollten Kopf und Schultern mit einem Tuch bedecken.

Übrigens ist mancherorts die Strandbekleidung (Bikini, Badehose) selbst für die Altstadt zu knapp: Auf Mallorca müssen Sie mit einer Geldbuße von bis zu 200 Euro rechnen. Achten Sie also außerhalb des Hotelzimmers auf angemessene Kleidung.

Wie begrüßt man andere korrekt?

Handschlag ist in mittel- und westeuropäischen Ländern verbreitet. In südlichen Ländern wie Frankreich, Spanien und Italien ist zusätzlich noch der angedeutete Wangenkuss (teilweise doppelt) üblich.

Vor allem in asiatischen Ländern besteht eine größere Distanz beim Begrüßen als in Europa und Nordamerika. In Thailand ist der Wai-Gruß typisch: Mit geschlossenen Händen vor der Brust verneigen Sie den Kopf vor anderen. In islamischen Ländern kann der Handschlag erfolgen, aber nur unter Männern.

Was können Sie nach dem Ausschecken nutzen?

Vielerorts ist spätestens bis 12 Uhr das Zimmer zu räumen. Manchmal vergehen aber noch etliche Stunden bis zum Abflug. Wollen Sie die verbleibende Zeit noch nutzen, stellen viele Hotels ihren Service unter bestimmten Bedingungen zur Verfügung.

Üblicherweise können Sie Ihr Gepäck noch an der Rezeption aufbewahren. Dort können Sie erfragen, ob Sie den Swimmingpool und die Sauna noch benutzen dürfen. Hierfür kann das Hotel allerdings eine Zusatzgebühr verlangen.

[Bildnachweis: Fesus Robert, Izabela23, Kite_rin by Shutterstock.com]

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