Knochenkrebs: Anzeichen, Symptome, Blutwerte
Wo und wie macht sich Knochenkrebs bemerkbar? Die auffälligsten Beschwerden bei Knochenkrebs sind Schmerzen an den Knochen selbst. Sie treten zunächst nur hin und wieder auf – meist unter Belastung. Werden diese nicht behandelt, entwickeln sich dauerhafte Schmerzen.
Ein weiteres Anzeichen sind veränderte Blutwerte. Diese werden oft zufällig bei der jährlichen Routine-Untersuchung entdeckt.
Je länger der Tumor unbehandelt wuchert, umso deutlicher ist er zudem nach außen hin sichtbar. Schwellungen lassen sich zunächst ertasten und sind mit der Zeit sogar mit dem bloßen Auge erkennbar. Dazu kommen Verfärbungen der Haut und eine erhöhte Temperatur an dieser Stelle, die auf die Entzündung und den Abwehrmechanismus des Körpers hindeuten.
Da sich Knochenkrebs gerne an Gelenken ansiedelt, trägt er so dazu bei, dass deren Beweglichkeit deutlich eingeschränkt ist. Meist findet sich der Tumor an Schultern, Armen oder Beinen wieder.
Knochenkrebs Schmerzen an Wirbelsäule eher selten
In seltenen Fällen können die Beschwerden zunächst an der Wirbelsäule auftreten. Meist sind Schmerzen an der Wirbelsäule aber ein Zeichen für ein fortgeschritteneres Stadium.
Häufig wird Knochenkrebs im frühen Stadium von den Patienten als harmlos beziehungsweise als Rheuma abgetan. Das ist oft fatal. Denn wird Knochenkrebs nicht behandelt, können die Knochen an der entsprechenden Stelle brechen. Ihre Stabilität ist durch den Tumor extrem eingeschränkt.
Spätestens jetzt muss sich der Patient in ärztliche Behandlung begeben.
Drei unterschiedliche Formen
Mediziner unterscheiden drei verschiedene Arten von Knochenkrebs:
- Osteosarkom
Dieser Knochenkrebs ist der häufigste. Er kommt bei knapp der Hälfte aller Fälle vor – meist bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Der Ausgangspunkt für diesen Tumor sind die Zellen der festen Grundsubstanz der Knochen. - Chondrosarkom
Diese Art von Knochenkrebs tritt in ungefähr einem Fünftel der Fälle auf. Er entwickelt sich aus den Knorpeln und tritt meist bei älteren Personen ab 50 Jahren auf. - Ewing-Sarkom
Recht selten ist das Erwing-Sarkom. Nur ein Zehntel aller Knochenkrebspatienten sind von ihm betroffen. Es entsteht im Knochen- aber auch im Weichteilgewebe.
Knochenkrebs: Überlebenszeit abhängig vom Zeitpunkt der Erkennung
Wird Knochenkrebs frühzeitig erkannt, ist er heilbar. Meist handelt es sich jedoch um eine Tochtergeschwulst, die sich durch Metastasen bereits im ganzen Körper ausgebreitet hat.
In diesem Fall befindet sich der Primärtumor an einer anderen Stelle im Körper bereits im fortgeschrittenen Stadium oder gar im Endstadium und eine Heilung ist in vielen Fällen recht unwahrscheinlich.
Ebenfalls häufig der Fall: Der Knochenkrebs selbst kann als Primärtumor streuen und Metastasen in anderen Körperteilen beziehungsweise in Organen bilden.
Ist Knochenkrebs tödlich?
In der Regel ist eine Heilung von Knochenkrebs mittels Chemotherapeutika recht gut möglich. Zumindest wenn sich der Tumor noch im Frühstadium befindet.
Im Spät- oder Endstadium ist dagegen oftmals nur eine palliative Behandlung möglich, um den betroffenen Patienten möglichst schmerzfrei zu begleiten.
Heilungschancen bestehen in diesen Fällen dann nicht mehr. Knochenkrebs im Endstadium ist daher tödlich. Aus diesem Grund ist eine frühe Entdeckung des Tumors so wichtig.
Diagnose gleicht der anderer Tumorarten
Das Verfahren zur Diagnose von Knochenkrebs unterscheidet sich kaum von dem anderer Krebsarten. Der Ablauf ist dabei meist nach einem bestimmten Schema vorbestimmt:
- Anamnese
Im Vorgespräch geht der behandelnde Arzt der Krankengeschichte des Patienten auf den Grund. Schmerzen, Beschwerden und Vorerkrankungen, sowie dessen Lebensstil sind Inhalte dieses Gespräches. - Blutuntersuchung
Im Anschluss wird dem Patienten Blut abgenommen und im Labor untersucht. Dabei wird insbesondere danach geschaut, ob Tumormarker zu finden sind. Dies sind bestimmte Stoffe (zum Beispiel Enzyme, also Eiweiße), die in erhöhter Zahl auf eine Krebserkrankung hindeuten können. - Bildgebende Diagnoseverfahren
Deutet die Blutanalyse auf einen Verdacht auf Knochenkrebs hin, muss in radiologischen Untersuchungen untersucht werden, ob sich dieser Verdacht bestätigt. Falls ja, wird geschaut, wo und wie groß der Tumor genau ist. Metastasen können so ebenfalls aufgespürt werden. Dazu wird zunächst der Brustkorb (Thorax) geröntgt und im Anschluss ein dreidimensionales Bild der Knochen und des Gewebes mittels Computertomografie (CT) und Kernspintomografie (MRT) angefertigt. Zu guter Letzt wird ein Knochenszintigramm des ganzen Körpers aufgenommen, um Metastasen aufzuspüren. - Biopsie
Falls sich der Verdacht auf Knochenkrebs konkretisiert und erhärtet hat, muss dem Patienten nun eine Gewebeprobe entnommen werden. Dies geschieht meist durch ein speziell dafür ausgebildetes Team von Ärzten. Der Grund liegt darin begründet, dass eine Biopsie von Knochengewebe nicht so einfach ist wie die Entnahme von Gewebe von Weichteilen. Je nach Art des Knochenkrebses wird zudem das Knochenmark und zuweilen sogar die Rückenmarksflüssigkeit untersucht.
Therapiemöglichkeiten und Heilungschancen
Wie hoch sind die Heilungschancen bei Knochenkrebs? Was kann man machen, wenn man Knochenkrebs hat? Wird ein bösartiger Tumor an den Knochen festgestellt, gibt es je nach Stadium unterschiedliche Therapiemöglichkeiten, die individuell angewandt und miteinander kombiniert werden.
- Chemotherapie
- Operation
- Strahlentherapie
Dabei ist die Gabe von Chemotherapeutika (sogenannten Zytostatika) meist die erste Wahl, um den Wachstum der Tumorzellen zu stoppen und eine Ausbreitung zu verhindern. Diese werden individuell zusammengestellt und können je nach Art als Infusion oder als Tabletten verabreicht werden. Dies erfolgt meist ambulant über mehrere Wochen. So können ebenfalls Metastasen abgetötet werden. Der Erfolg einer Chemotherapie wird in regelmäßigen Abständen radiologisch überprüft.
Ist der Tumor operabel oder hat sich durch die Chemotherapeutika deutlich zurückentwickelt, kann er außerdem chirurgisch entfernt werden. In seltenen Fällen ist der Knochen schon zu weit betroffen. Hier bleibt nur eine Amputation der entsprechenden Stelle als einziger Ausweg.
Für den Fall, dass der Tumor schwer erreichbar ist und somit weder eine Operation möglich ist, noch eine Chemotherapie erfolgreich war, bleibt oft nur der Versuch einer Strahlentherapie. Dabei wird das Tumorgewebe gezielt radioaktiv bestrahlt, um es zu vernichten. Leider zeigen sich manche Knochentumore ziemlich resistent gegen die Strahlen. Daher wird dies oft nur als letztes Mittel eingesetzt.
Knochenkrebs: Erfahrungen zeigen die Wichtigkeit der Nachsorge
Bei keinem anderen Tumor ist eine gründliche Nachsorge nach der Therapie so wichtig wie bei Knochenkrebs.
Dies liegt nicht nur an der Überprüfung, ob es einen Rückfall gab. Wichtiger ist vielmehr, rechtzeitig zu erkennen, ob die Chemotherapie Spätfolgen an den Knochen hinterlassen hat.
Werden diese Funktionseinschränkungen rechtzeitig erkannt, können sie entsprechend gut behandelt werden. Eine dauerhafte Rückkehr in den Alltag ist somit durchaus realistisch.
Knochenkrebs Ursachen
Pro Jahr erkranken in Deutschland weniger als 1.000 Menschen direkt an Knochenkrebs. Damit kommt dieser Krebs vergleichsweise selten vor. Und wenn, dann ist Knochenkrebs in vielen Fällen ein Sekundärtumor, der durch eine andere Krebserkrankung und die darauf folgenden Metastasen zurückzuführen ist.
Was genau Knochenkrebs hervorruft, ist bislang wissenschaftlich nicht zur Gänze erforscht. Bei Jugendlichen könnte ein schnelles Wachstum die Ursache sein, bei älteren Menschen vermuten die Wissenschaftler genetische Faktoren. Zudem hat sich herausgestellt, dass bestimmte Knochenerkrankungen einen möglichen Knochenkrebs hervorrufen und fördern können.
Eine erhöhte Strahlenbelastung – zum Beispiel bei Flugpersonal, Vielfliegern oder in radiologischen Berufen – kann ebenso Knochenkrebs auslösen. Außerdem wird das Skelett nach einer Strahlen- und Chemotherapie zur Bekämpfung anderer Tumorerkrankungen per Knochenszintigramm beobachtet. Es wird vermutet, dass diese Behandlungen ebenfalls den Ausbruch von Knochenkrebs begünstigen können.
Diese Wahrscheinlichkeit ist jedoch vergleichsweise gering. Zudem lässt sich der Tumor in diesem Fall schnell erkennen und behandeln. Tatsächlich ist es so, dass die überwiegende Anzahl von Knochenkrebsfällen unklarer Herkunft sind.
In welchem Alter tritt Knochenkrebs auf?
Krebs ist allgemein eine typische Alterserkrankung. Knochenkrebs im Speziellen kann hingegen nicht nur ältere Menschen betreffen. Es gibt durchaus nicht wenige Patienten jüngeren Alters.
Nichtsdestotrotz ist die Wahrscheinlichkeit, an Knochenkrebs zu erkranken im Alter von über 50 deutlich erhöht. Aus diesem Grund wäre eine regelmäßige Früherkennungsuntersuchung so wichtig.
Leider gestaltet sich das schwierig. Das liegt an der Tatsache, dass sich die Forscher immer noch nicht zu hundert Prozent im Klaren darüber sind, was Knochenkrebs auslösen kann. Folglich ist die Entwicklung einer Untersuchung zur Früherkennung ebenfalls nicht einfach.
Vorsorge durch gesunden Lebensstil
Aus diesem Grund können Ärzte zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur allgemein gültige Tipps zur Vorsorge geben, die nicht nur das Risiko von Knochenkrebs, sondern aller anderen Tumorarten und weiterer Erkrankungen minimieren können:
- Verzichten Sie auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum.
- Bewegen Sie sich regelmäßig.
- Achten Sie auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung.
- Suchen Sie frühzeitig einen Arzt auf wenn Sie Beschwerden haben.
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Wichtiger Hinweis
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