Leihoma werden und Familie finden: Infos + Tipps

Lust auf Enkel, aber leider keine eigenen? Wir hätte eine Idee für Sie: Werden Sie Leihoma. Als Leihoma unterstützen Sie liebevoll Familien mit Ihrer Zeit und Ihrem Wissen. Dabei sind Sie nicht nur der „Ersatz“-Babysitter, sondern können in der Familie zu einer festen Vertrauens- und Bezugsperson zu werden. Wie Sie Leihoma werden können und welche Erfahrungen Ihnen das bringt, erfahren Sie hier.

Leihoma werden und Familie finden: Infos + Tipps

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Was ist eine Leihoma?

Eine Leihoma ist eine rüstige ältere Dame, die körperlich und geistig so fit ist, dass sie stundenweise Kinder im privaten Rahmen betreuen kann.
Sie hat große Freude daran, mit den Kleinen Zeit zu verbringen. Oft hat sie selbst keine eigenen Enkelkinder oder diese wohnen zu weit weg. Durch diese Tätigkeit findet Sie einen Ausgleich und kommt Ihrem Wunsch nach, sich um Kinder zu kümmern.

Meistens greift eine Leihoma auf einen reichen Erfahrungsschatz zurück, da sie selbst einmal Kinder großgezogen hat oder im pädagogischen Beruf tätig war.

Was macht eine Leihoma?

Im Endeffekt macht eine Leihoma, was eine richtige Oma täte: Sie ist für die Kinder da. Der einzige Unterschied – diese Kinder sind nicht mit ihr blutsverwandt.

Sie holt die Kinder aus der Schule oder vom Kindergarten ab, unternimmt mit ihnen einen Ausflug oder beaufsichtigt sie beim Spielplatz. Eine Leihoma spielt, singt, backt oder bastelt zusammen mit ihren Leihenkeln oder sie liest ihnen vor – je nach Vorlieben der Familie und den Stärken der Leihoma. Auch bei den Hausaufgaben kann sie mitunter mal helfen. Außerdem ist sie zum Beispiel bei Geburtstagen oder anderen Festivitäten zugegen.

Damit ist sie definitiv keine Haushaltshilfe und auch mehr als nur ein Babysitter, der spontan einspringt, wenn die Eltern kurzfristig Betreuung für Ihre Kids suchen. Sie ist eine feste Vertrauensperson. Dieser Bezug zu den Kindern und der Familienanschluss sind der Hauptantrieb für eine Leihoma.

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Wie wird man eine Leihoma?

Wenn Sie eine Leihoma werden möchten, benötigen Sie formal gesehen keine besonderen Voraussetzungen. Weder müssen Sie eine spezielle Ausbildung durchlaufen, über ein Zertifikat oder über bestimmte Fertigkeiten verfügen.

Sie sollten interessiert an Menschen sein und sich flexibel auf die Gegebenheiten in einer anderen Familie einlassen können. Wenn beides vorhanden ist, kommt das nötige Einfühlungsvermögen meist ganz von alleine. Fragen Sie sich daher selbst, was Sie gerne als Leihoma geben können und was Sie wiederum von der Tätigkeit erwarten:

  • Warum möchten Sie Leihoma werden?
  • Wieviel Zeit möchten Sie als Leihoma aufwenden?
  • Was können Sie den Leihenkeln zwischenmenschlich geben?
  • Wie mobil und fit sind Sie?
  • Wo sollen die Treffen mit Ihren Leihenkeln stattfinden?

Wer diese Fragen für sich geklärt hat, kann dies bei der ersten Kontaktaufnahme entsprechend kommunizieren. So können Sie feststellen, ob die gegenseitigen Erwartungen stimmen und sie zueinander passen.

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Stellenangebote – Leihoma: Eine Familie finden, aber wie?

Wer als Leihoma arbeiten möchte, kann sich entweder über Gemeinde- oder Stadtteiltreffs beziehungsweise Aushänge in Supermärkten oder anderen schwarzen Brettern bekannt machen. Auch das örtliche Jugendamt als Ansprechpartner kann weiterhelfen.

Viele Leihomas antworten auch direkt auf Kleinanzeigen (zum Beispiel Ebay-Kleinanzeigen) oder geben selbst welche auf. Außerdem vermitteln gemeinnützige Organisationen häufig Leihomas. So zum Beispiel:

  • Das Rote Kreuz
  • Die Arbeiterwohlfahrt
  • Die Caritas
  • Die Diakonie
  • Mütterzentren

Leihoma finden: Agenturen für Suchende

Zudem gibt es spezielle Seiten zur Vermittlung im Internet, über die eine Familie und eine Leihoma zusammenfinden können:

Über solche Datenbanken können Sie mittels eines Fragebogens im Vorfeld bereits bestimmte Vorstellungen angeben. Sie erhalten dann entsprechend der gegenseitigen Erwartungen und Wünsche vorsortierte Vorschläge.

Zusätzliche Kosten bei der Vermittlung der Leihoma

Allerdings ist die Nutzung in der Regel nicht kostenlos: Wohl können Sie kostenlos in solchen Datenbanken stöbern oder sich ein eigenes Profil zulegen. Sobald Sie aber mit Familien beziehungsweise Leihomas in Kontakt treten wollen, ist meist eine kostenpflichtige Mitgliedschaft notwendig. Diese beginnt zum Beispiel bei granny-aupair.com mit 65 Euro pro Monat. Betreut.de und wonda.online bieten eine Premium-Mitgliedschaft an, deren Preis sie nicht veröffentlichen.

Was verdient man als Leihoma?

Leihomas bieten ihre Betreuung sowohl ehrenamtlich als auch gegen Bezahlung an.

Es gibt Damen, die gerne ehrenamtlich eine Familie im Alltag unterstützen möchten, und es nicht für nötig halten, ihre Haushaltskasse aufzufüllen. Die Tätigkeit ist dann ‚Ehrensache‘. Oft erstatten die Familien den Leihomas dennoch die Kosten für Fahrtwege oder Verpflegung.

Es gibt aber auch Leihomas, die ähnlich wie eine Tagesmutter aktiv werden möchten. Sie werden bei den Familien auf Minijob-Basis (538 Euro; Stand 2024) angestellt. Diese Leihomas wiederum müssen von den Familien bei der Bundesknappschaft (Minijobzentrale) angemeldet werden. Die Familien können alle Kosten steuerlich absetzen.

Der Stundenlohn von Leihomas erfolgt nach Absprache. Er sollte den Mindeststundenlohn von 12,41 Euro (Stand 2024) erfüllen und liegt oft zwischen 13 und 18 Euro.

Au Pair: Als Leihoma ins Ausland

Wer eine besondere Herausforderung sucht, kann sich auch bei einem der zahlreichen Au-Pair-Anbieter für deren spezielle Programme bewerben, um als Leihoma ins Ausland zu gehen. Hier greifen Sie für ein halbes oder ganzes Jahr Groß- oder Kleinfamilien unter die Arme und wohnen entsprechend bei diesen.

Sie sind für eine Zeit fester und selbstverständlicher Bestandteil der Familie und teilen mit ihr deren Alltag. Das bietet für Sie als Leihoma ganz neue Chancen und Möglichkeiten:

  • neue Sprachen lernen
  • fremde Kulturen entdecken
  • Abenteuer erleben
  • lang gehegte Träume von einer Auszeit verwirklichen
  • Erfahrungen teilen
  • Wertvorstellungen hinterfragen und erneuern
  • eigene Grenzen kennenlernen und überwinden
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Wie erkennt man, ob Leihoma und Familie zueinander passen?

Die Chemie muss stimmen! Deshalb braucht es Geduld von beiden Seiten, damit Familie und passende Leihoma zueinander finden. Diese Suche kann mehrere Monate dauern. Und höchstwahrscheinlich führt nicht die erstbeste Begegnung zum Erfolg. Denn zum einen müssen die Vorstellungen zueinander passen und zum anderen muss die Wellenlänge die gleiche sein – Sie sollten also ein gutes Gefühl haben. Wenn die Leihoma mit der Leihfamilie fremdelt, ist es besser, es zu lassen.

Setzen Sie sich dabei nicht unter Druck. Beide Parteien sollten beim ersten Treffen alles besprechen, was ihnen wichtig ist. Sowohl die Leihoma selbst als auch die Familie sollten anschließend in Ruhe für sich selbst klären, ob die Sympathie da ist und ob sie sich nach dem ersten Kennenlernen weitere Treffen vorstellen können. Nur so ist es möglich, dass alle Beteiligten mit dem Modell gute Erfahrungen machen.

Wer sucht eine Leihoma?

Suchende haben zweierlei Beweggründe:

Entweder die Großeltern wohnen zu weit weg, sind verstorben oder haben kein Interesse an ihren Enkeln, kann es sein, dass die Eltern sich um einen Ersatz bemühen. Dabei wollen sie den eigenen Kindern das Gefühl ermöglichen, mit einer Oma aufzuwachsen. Diese muss nicht unbedingt ein bestimmtes Alter haben. Im Gegenteil, viele Leihomas sind noch keine 60 Jahre alt.

Es kann aber auch sein, dass die Eltern berufstätig sind und eine liebevolle Betreuung für ihre Kinder im Alltag suchen, weil sie nicht alles allein stemmen können. Die Leihoma arbeitet dann hier ähnlich wie eine Tagesmutter.

Egal welchen Beweggrund die Eltern haben: Eine Leihoma sollte Verständnis und Liebe für Kinder aufbringen und bereit sein, mit ihnen Aktivitäten zu unternehmen. In welchem Umfang dies geschieht, ist im Einzelfall immer unterschiedlich und eine Frage der individuellen Absprache.

Leihoma – Erfahrungen: Warum lohnt es sich eine Leihoma zu werden?

Für viele ist die Tätigkeit als Leihoma eine sinnvolle Beschäftigung oder sogar eine neue Lebensaufgabe. Ebenso wie richtige Großeltern profitieren Sie auf eine ganz besondere Weise von den Erfahrungen als Leihoma:

  • Sie bauen eine zwischenmenschliche Beziehung auf.
  • Sie erleben das Heranwachsen und die Entwicklung von Kindern hautnah und können daran mitwirken.
  • Sie erhalten Liebe und Dankbarkeit.
  • Sie erleben regelmäßig etwas Neues und haben Abwechslung in Ihrem Alltag.
  • Sie können Ihren Charakter und Ihre Lebenserfahrung einbringen.
  • Sie haben die Möglichkeit, Ihr Wissen weiterzugeben.
  • Sie prägen die Erinnerung der Leihenkel und bleiben so für ihr ganzes Leben in deren Gedächtnis.
  • Sie steigern Ihre Lebensfreude und den Spaß in Ihrem Leben.
  • Sie geben Ihrem Leben einen zusätzlichen Sinn durch das Gefühl, etwas Gutes getan zu haben.

Häufige Fragen & Antworten rund ums Ehrenamt

Wie viele Stunden dürfen Ehrenamtliche arbeiten?

Als Rentner dürfen Sie so viel ehrenamtlich arbeiten, wie Sie möchten. Manche Ehrenämter haben einen Zeitaufwand von wenigen Stunden im Monat, andere von wenigen Stunden pro Woche. Berufstätige sollten den Umfang der Tätigkeit mit ihrem Arbeitgeber klären, sofern er den Bereich der Nebenberuflichkeit überschreitet.

Was gilt noch als Nebentätigkeit?

Als Nebentätigkeit gilt alles, was bis zu maximal einem Drittel der Vollzeit-Erwerbstätigkeit zeitlich in Anspruch nimmt. Je nach Arbeitszeit sind dies zwischen 11 und 14 Stunden pro Woche.

Beispiel: Sie leiten in Ihrem Urlaub eine Jugendfreizeit leiten, die über zwei Wochen 24-Stunden am Tag andauert. Dies ist als Ehrenamt zu werten, wenn das zeitliche Engagement aufs ganze Jahr gesehen unter einem Drittel Ihres Hauptberufs bleibt.

Ist ein Ehrenamt bei Arbeitslosigkeit möglich?

Auch Arbeitslose können ein Ehrenamt ausüben. Allerdings hat der die Vermittlung in eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit immer Vorrang. Daher ist auch der Bezug von Arbeitslosengeld an einige Vorgaben geknüpft: Sofern Ihr Ehrenamt mehr als 15 Stunden pro Woche in Anspruch nimmt, müssen Sie dies der Arbeitsagentur melden.

Zudem darf die Aufwandsentschädigung nicht den Betrag von 200 Euro pro Monat überschreiten. Andernfalls wird Ihnen dies auf die Leistungen der Agentur für Arbeit angerechnet.

Was gilt hinsichtlich Ehrenamtspauschale und Sozialversicherung?

Die Ehrenamtspauschale ist steuer- und sozialversicherungsfrei. Allerdings muss sie in der Steuererklärung aufgeführt werden. Dafür muss es sich um eine ideelle Tätigkeit handeln, etwa die Mitarbeit bei der Tafel.

Wer als aktiver Fußballer von seinem Verein eine Zahlung erhält, muss diese also voll versteuern und bei der Sozialversicherung angeben. So etwas fällt nicht unter die Ehrenamtspauschale.

Wie belegt man das soziale Engagement?

Um das soziale Engagement bei einer Prüfung belegen zu können, ist letztlich die Satzung des Vereins oder der Institution entscheidend. Dazu muss der Vorstand die Ehrenamtspauschale dem Ehrenamtlichen aktiv bestätigen.

Weiteres Kriterium ist die pauschale Zahlung der Aufwandsentschädigung. Eine Bezahlung nach Stundenlohn ist keine ehrenamtliche Tätigkeit mehr, sondern ein Nebenjob.

Wie wird die Ehrenamtspauschale in der Steuererklärung angeben?

Die Ehrenamtspauschale geben Sie dort in der Steuererklärung an, wo Sie auch Ihre hauptberuflichen Einnahmen eintragen. Bei Selbstständigen ist dies die Einnahmen-Überschussrechnung (EÜR), bei Arbeitnehmern die Anlage N.

Übersteigen die Einnahmen durch das Ehrenamt die Höhe der Pauschale, so muss der darüberliegende Betrag als Nebeneinnahme eingetragen werden.

Kann ich das Ehrenamt steuerlich absetzen?

Zusätzlich können Sie durchs Ehrenamt entstandene Aufwendungen als Betriebskosten beziehungsweise Werbungskosten absetzen. Wer jedoch für die ehrenamtliche Tätigkeit bereits von einer Steuerbegünstigung profitiert (beispielsweise dem Übungsleiterfreibetrag) kann die Ehrenamtspauschale nicht anwenden.

Doppeltes Profitieren für die gleiche Tätigkeit ist ausgeschlossen. Gleiches gilt für die Kombination mehrerer Ehrenämter. Der Gesamtbetrag für alle Tätigkeiten zusammen erhöht sich nicht – die Ehrenamtspauschale bleibt immer bei den 840 Euro.

Bin ich im Ehrenamt versichert?

Bei einer Mitarbeit in einer sozialen Organisation, in Vereinen sowie Körperschaften öffentlichen Rechts sind Sie in der Regel gesetzlich unfall- und krankenversichert. Zudem haben alle Bundesländer für ehrenamtlich Tätige Sammelverträge zur Haftpflichtversicherung abgeschlossen.

Fragen Sie Ihre Organisation vorab, ob ausreichender Versicherungsschutz (Unfall-, Berufsunfähigkeits- und Haftpflichtversicherung) existiert. Gegebenenfalls müssen Sie selbst tätig werden. Das gilt auch für ehrenamtliches Engagement im privaten Bereich: Wer also im Rahmen der Nachbarschaftshilfe oder als Leihoma mit den Nachbarskindern etwas unternimmt, muss sich selbst versichern.

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[Bildnachweis: Herbstlust.de]

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