Mundgeruch: Was tun?
Viele Menschen leiden unter Mundgeruch – besonders morgens. Oft hält er sich aber auch den ganzen Tag. Stellt sich also die akute Frage: Was tun gegen Mundgeruch? Die gute Nachricht: In den meisten Fällen können Sie einiges tun, um Mundgeruch loswerden zu können. Allerdings kann es nötig sein, dass Sie dafür Ihr Verhalten anpassen und einige Gewohnheiten ändern. Die folgenden Tipps gegen Mundgeruch helfen Ihnen dabei, wieder einen frischen Atem zu bekommen:
Verbessern Sie Ihre Zahnhygiene
Der erste und wichtigste Tipp, der oftmals für Verbesserung sorgt: Achten Sie auf Ihre Zahn- und Mundhygiene.
- Putzen Sie sich regelmäßig und gründlich die Zähne.
- Gehen Sie regelmäßig zum Zahnarzt.
- Nutzen Sie Zahnseide, um die Zahnzwischenräume von Essensresten zu befreien.
- Hilfreich sind auch Zungenschaber, mit denen Sie Belag entfernen.
Vorsichtig sollten Sie bei Mundspülungen sein. Diese beseitigen zwar die Hauptursache für Mundgeruch, weil sie antibakteriell wirken. Allerdings wirken solche Spülungen auch gegen gute Bakterien. Um die Mundflora nicht nachhaltig zu zerstören, raten Experten nur einmal pro Woche zur Mundspülung (zum Beispiel zu CB12).
Sorgen Sie für ausreichend Speichel
Speichel im Mund ist ein wichtiger Faktor gegen Mundgeruch. Er wirkt antibakteriell und verhindert, dass die Schleimhäute in Mund und Rachen austrocknen. Oder anders ausgedrückt: Je trockener Ihr Mund, desto schneller leiden Sie unter Mundgeruch.
Um dies zu verhindern, sollten Sie stets ausreichend Tee oder Wasser trinken. Hilfreich kann zudem ein zuckerfreier Kaugummi sein, der die Speichelproduktion anregt. Das sorgt nicht nur für frischen Atem, sondern befördert den Abtransport der geruchsbildenden Bakterien.
Nutzen Sie Hausmittel
Es gibt zahlreiche Hausmittel, die Mundgeruch beseitigen können.
- Zitrone regt den Speichelfluss an und verbessert den Atem.
- Ungesüßter Naturjoghurt hilft, weil er das Wachstum der Bakterien im Mundraum verlangsamt.
- Das Kauen von Ingwer oder einer Kaffeebohne wirkt ebenfalls antibakteriell.
- Salbeitee oder andere Tee-Sorten wirken in Magen und Rachen gegen Mundgeruch.
Achten Sie auf Ihre Ernährung
Meiden Sie Lebensmittel, die bekanntermaßen einen schlechten Atem hervorrufen. Knoblauch mag Ihre Lieblingsspeise sein, doch sollten Sie darauf verzichten, wenn im Anschluss ein wichtiges Gespräch ansteht.
Ist Mundgeruch ein anhaltendes Problem, sollten Sie auch Ihre gesamte Ernährung anpassen. Zu viel Zucker oder Alkohol fördern beispielsweise das Wachstum von Bakterien. Auch Fastenkuren oder sehr einseitige Diäten sollten Sie vermeiden, um Mundgeruch zu bekämpfen.
Auf der anderen Seite können Sie gezielt zu Lebensmitteln greifen, die einen frischen Atem machen. Zitrusfrüchte, Petersilie, Salbei, Kurkuma, Ingwer oder Minze sind beliebte und gesunde Hilfen.
Verzichten Sie aufs Rauchen
Wer regelmäßig raucht, riecht nicht nur nach Zigaretten. Auch andere Bakterien bilden sich gerne im Mund- und Rachenraum. Daher haben Raucher oft auch Mundgeruch, wenn sie viele Stunden ohne Zigarette verbracht haben. Wer also unter Mundgeruch leidet, sollte möglichst mit dem Rauchen aufhören.
Tabletten gegen Mundgeruch
Wem Hausmittel nicht helfen, der kann sich auch in der Apotheke spezielle Tabletten gegen Mundgeruch besorgen. Diese Lutschpastillen sind meist rezeptfrei.
Allerdings helfen Tabletten nur kurzfristig. Zuweilen liegt die Ursache für Mundgeruch auch in einer Krankheit, die entsprechend behandelt werden muss. Ein Gang zum Hausarzt kann hier Aufklärung schaffen.
Mundgeruch: Ursachen und Entstehung
Betroffene leiden nicht nur unter dem schlechten Atem, sondern auch unter der Unsicherheit. Sie fragen sich: Warum habe ich immer Mundgeruch?
Dabei gibt es zahlreiche Ursachen und Auslöser, die starken Mundgeruch verursachen oder verstärken können. Die Tageszeit und die damit verbundene Nahrungsaufnahme spielen eine Rolle: Morgens nach dem Aufstehen riecht niemand nach Blumenwiese – durch den verlangsamten Speichelfluss über Nacht werden auch die Bakterien schlechter abtransportiert.
Die häufigsten Ursachen für Mundgeruch sind jedoch die folgenden:
- Mundgeruch durch schlechte Zahnhygiene
Das mit Abstand häufigste Problem ist schlechte Mund- und Zahnhygiene. Es bleiben Essensreste zwischen den Zähnen und Zahnzwischenräumen zurück, die wiederum das Bakterienwachstum fördern. Diese Bakterien setzen sich in Zahnzwischenräumen und Zahnfleischtaschen fest. So werden Zahnbelag, Karies und Zahnfleischentzündungen begünstigt. - Mundgeruch durch geruchsintensive Speisen
Bei Döner mit Zwiebeln und Knoblauch ist Mundgeruch im Anschluss garantiert. Einige Nahrungsmittel haben einen sehr intensiven Geruch, der sich sofort überträgt. Selbst Zähneputzen oder ein Kaugummi helfen dann nicht weiter. Im schlimmsten Fall kann sich der Mundgeruch durch solche Speisen über Stunden halten. - Mundgeruch durch Genussmittel
Auch Genussmittel können ein Auslöser für Mundgeruch sein. Schon ein Glas Bier kann ausreichen, um den Alkohol im Atem riechen zu können. Gleiches gilt für den Konsum von Zigaretten, der gerade für Nichtraucher zu einem unangenehmen Mundgeruch führt. - Mundgeruch durch geruchsbildende Lebensmittel
Nicht nur bestimmte Lebensmittel, die stark riechen, sondern auch eine Ernährung mit geruchsbildenden Lebensmitteln kann zu Mundgeruch führen. Die Bakterien, die oftmals dafür verantwortlich sind, ernähren sich vor allem von Eiweiß und Zucker. Wer entsprechend viel Fisch oder Milch zu sich nimmt, schafft den optimalen Nährboden, wodurch sich die Bakterien vermehren und der Mundgeruch verstärkt wird.
Welche Krankheiten verursachen Mundgeruch?
Es gibt auch Erkrankungen, die zu Mundgeruch führen können. Die prozentual häufigsten Ursachen sind gemäß der Bayerischen Landeszahnärztekammer:
- 87 Prozent Mundhöhle und Rachen
- 5 Prozent Psyche
- 4 Prozent HNO-Bereich
- 1 Prozent Magen-Darm-Erkrankungen
So können zum Beispiel entzündete Mandeln, chronischer Schnupfen, Bronchitis oder sogar eine Lungenentzündung zu Mundgeruch führen. Sogar Krankheiten im Magen-Darm-Trakt sind manchmal für den schlechten Atem verantwortlich, auch wenn dies nur eine absolute Ausnahme der Ursachen darstellt.
Mundgeruch wie Gülle: Welcher Geruch auf was hindeutet
Manche Krankheiten lassen sich über den Mundgeruch identifizieren, da sie einen charakteristischen Atem verursachen. Um mögliche Krankheiten feststellen zu können, wird zwischen verschiedenen Arten von Mundgeruch unterschieden: Faulig, süßlich oder sogar fäkal (wie Gülle) kann der Atem sein. Nicht in allen Fällen steckt eine Erkrankung dahinter, aber sicherheitshalber sollten Sie einen Arzt aufsuchen:
- Süßlicher Mundgeruch
Kann auf Diabetes hinweisen, kommt auch bei längerem Fasten vor. Dieser Mundgeruch erinnert an überreifes Obst oder Aceton (in alkoholartigen Nagellackentfernern vorhanden). - Süßlich-fauliger Mundgeruch
Ein süßlich-fauliger Mundgeruch oder ein Geruch, der an Leber erinnert, kann ein Indiz für eine Lebererkrankung sein. - Faulig-eitriger Mundgeruch
Dieser Atem ist typisch für eine chronische Mandelentzündung oder Nasennebenhöhlenentzündung. In sehr seltenen Fällen erkennen Fachärzte Lungenkrebs an eitrigen Geruch. - Säuerlicher Mundgeruch
Kann ein Zeichen für Magenprobleme wie Sodbrennen, Magenschleimhautentzündung oder (selten) Tumore in der Speiseröhre sein. - Mundgeruch wie Gülle
Dieser Amoniak-Geruch erinnert an Urin oder Kot und weist auf Leber- oder Nierenprobleme hin. Ist er eher schweflig (wie faule Eier), könnten ebenfalls Magen-Darm-Probleme der Grund sein.
Mundgeruch bei Kindern: Karies oft die Ursache
Wenn die kleinen Enkel unter Mundgeruch leiden, ist ebenfalls Vorsicht geboten. Meist ist Mundgeruch bei Kindern nicht so verbreitet. Tritt er doch auf, kann dies ein Hinweis auf Karies sein. Ein Gang zum Zahnarzt sollte hier Aufschluss geben.
Mundgeruch-Test: Eigenen Mundgeruch feststellen
Ein großes Problem bei Mundgeruch: Oft merkt man selbst gar nicht, dass der eigene Atem sehr unangenehm riecht. Das Umfeld und direkte Gesprächspartner nehmen den üblen Geruch hingegen sofort wahr. Darauf hinweisen wird Sie jedoch kaum jemand. Höchstens können Sie es aus der Reaktion und dem Verhalten von Kollegen, Freunden und Gesprächspartnern erkennen.
Doch wie kann ich feststellen, ob ich Mundgeruch habe? Wenn Sie dies herausfinden wollen, gibt es einige einfache Selbsttests, die Sie ausprobieren können:
- Atmen Sie in eine Plastiktüte
Nehmen Sie eine saubere Plastiktüte, die Sie verschließen oder mit den Händen zuhalten können. Atmen Sie durch den Mund einige tiefe Atemzüge in die Tüte und verschließen Sie diese sofort. Warten Sie einige Sekunden, bevor Sie die Tüte langsam öffnen und an der Luft darin riechen. Nehmen Sie einen unangenehmen Duft war, haben Sie Mundgeruch. - Lecken Sie an Ihrem Handrücken
Waschen Sie sich gründlich die Hände und lecken Sie dann drei bis vier Mal über einen Ihrer Handrücken. Warten Sie circa fünf Sekunden und riechen dann an Ihrer Hand. Wenn Sie Mundgeruch haben, können Sie diesen nun auch an Ihrer Hand wahrnehmen. - Schaben Sie Ihre Zunge
Ein bekannter Selbsttest zum Mundgeruch funktioniert mit einem Löffel oder einem Zungenschaber. Schaben Sie vorsichtig möglichst hinten über Ihre Zunge, dort sitzen die meisten Bakterien. Entfernen Sie dabei ein wenig Belag von Ihrer Zunge. Riechen Sie nach rund fünf Sekunden daran, um einen möglichen Mundgeruch festzustellen. - Testen Sie Ihren Speichel
Spucken Sie etwas Speichel in ein Gefäß. Vernehmen Sie nach einer kurzen Pause einen unangenehmen Geruch, leiden Sie schlechtem Atem.
Mundgeruch oder Einbildung?
Allerdings sollten Sie sich selbst auch nicht verrückt machen. Einige Menschen bilden sich nur ein, dass sie unter Mundgeruch leiden, obwohl der Atem ganz normal riecht. Ursächlich können hier psychische Erkrankungen oder in wenigen Fällen ein Gehirntumor sein. Um ganz sicher zu gehen, können Sie mit einem Arzt sprechen und einen Test machen lassen, der bestimmt, ob Sie Mundgeruch haben.
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Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und informiert Sie nur allgemein. Er kann und soll eine medizinisch-ärztliche Beratung nicht ersetzen. Vor der Einnahme eines Medikamentes lesen Sie bitte die Packungsbeilage sorgfältig durch und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.