Propolis: Gesundes Allheilmittel aus der Natur?

Immer mehr Menschen schwören auf das Naturprodukt Propolis. Sie sehen darin gewissermaßen ein Allheilmittel gegen diverse Erkrankungen.

Doch was ist dran am Propolis-Hype? Gegen was hilft das Produkt und was ist genau drin?

In Osteuropäischen Ländern schwört man schon lange auf Propolis. Grund genug für uns, dieses Mittel einmal näher unter die Lupe zu nehmen.

Propolis: Gesundes Allheilmittel aus der Natur?

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Was ist Propolis?

Propolis ist nicht neu, auch wenn es in den letzten Jahren von vielen Menschen erst gewissermaßen entdeckt wurde. Das Wirkstoffgemisch, das von den Bienen hergestellt wird, war aber bereits in der Antike bekannt. So wurden mit Propolis sowohl Mumien einbalsamiert als auch Wunden versorgt und Krankheiten bekämpft. Da es eine antibakterielle Wirkung besitzt, diente es ebenfalls als Desinfektionsmittel.

Inzwischen sind die Inhaltsstoffe von Propolis recht gut erforscht. Je nach Herkunftsort sind es dabei bis 200 verschiedene. Hauptsächlich besteht Propolis aus Baumharzen, ätherischen Ölen, Sekreten, sekundären Pflanzenstoffen und Pollen. Aber auch Mineralstoffe und Eiweiße sind darin zu finden. Die Bienen benötigen es, um ihren Stock und die Waben damit auszukleiden damit Bakterien, Viren, Pilzen und andere Parasiten die Nährstoffgrundlage entzogen wird, die ein feucht-warmer Bienenstock ansonsten bietet.

Propolis wird inzwischen von den Imkern mittels eines Gitters gesammelt. Dieses Gitter erkennen die Bienen als Fremdkörper und versehen es entsprechend mit ihrem Harz, damit auf diese Weise keine Krankheitserreger in den Stock gelangen. Das über dieses Hilfsmittel entnommene Propolis wird anschließend in Alkohol gelöst und gefiltert – die sogenannte Urtinktur entsteht, die entweder weiter verarbeitet und verdünnt oder direkt verkauft wird. Propolis ist also kein Honig und auch kein Bienenwachs.

Die Wirkungsweisen von Propolis (insbesondere der Urtinktur), die den Bienenstock schützen, sind auch beim Menschen nachweisbar:

  • Propolis wirkt antibiotisch gegen krankmachende Bakterienarten.
  • Propolis wirkt entzündungshemmend.
  • Propolis regt das Immunsystem an.
  • Propolis fördert die Wundheilung.
  • Propolis wirkt antidepressiv.
  • Propolis schützt vor gefährlichen Sauerstoffverbindungen, welche die Zellen angreifen (sogenannte freie Radikale)

Das alles scheint Propolis zu einer Art Wundermittel zu machen. Allerdings sind diese Wirkungsweisen relativ gering. Propolis kann also eine Krankheitsbekämpfung durchaus sinnvoll ergänzen, aber nicht komplett ersetzen.

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Wogegen hilft Propolis?

Da die Wirkungsweisen von Propolis so vielfältig sind, kommt es sowohl als homöopathische Medizin als auch im kosmetischen Bereich oder als Nahrungsergänzungsmittel zum Einsatz. Die Urtinktur gilt als Heilmittel, weiterverarbeitet ist es in diversen Salben, Cremes, Kapseln oder Pulver in geringeren Mengen zu finden.

Dabei wird Propolis vor allem bei folgenden Problemen eingesetzt:

  • Wundheilung
    Bestimmte Propolis-Salben fördern die Heilung der Außenhaut und der Schleimhäute. Es gibt aber auch spezielle Produkte für angegriffenes und entzündetes Zahnfleisch, die gegurgelt werden oder als Mundspülung dienen.
  • Erkältungskrankheiten
    Da Propolis leicht antibakteriell und antiviral wirkt, kann es bei der Therapie von Erkältungskrankheiten durchaus eine sinnvolle Ergänzung sein – gerade im Anfangsstadium, um die Erkrankung nicht so stark ausbrechen zu lassen. Komplett verhindern lassen sich Erkältungen mit Propolis allerdings leider nicht.
  • Magenbeschwerden
    Propolis kann auch den Magen beruhigen. Zwar kann es kein Magengeschwür heilen, aber es kann durchaus hilfreich sein bei leichter Übelkeit oder Magengrummeln.
  • Gesundheitsprophylaxe
    Es gibt Kapseln, Pulver oder Lösungen mit Propolis-Bestandteilen, die als Nahrungsergänzung den Organismus fit und gesund halten sollen. Allerdings ist die Dosierung häufig zu gering, um eine Wirkung zu erzielen. Wenn man diesen Effekt erreichen möchte, sollte man schon zur Urtinktur greifen.

In diversen Tierversuchen wurde Propolis sogar gegen Krebs eingesetzt mit dem Ergebnis, dass die Tumore in ihrem Wachstum deutlich gehemmt wurden. Eine entsprechende Wirksamkeit beim Menschen konnte bislang zwar noch nicht nachgewiesen werden, allerdings ist die Wirkung von Propolis auch noch nicht in Gänze erforscht.

Nebenwirkungen: Das sollten Sie bei der Einnahme von Propolis beachten

Grundsätzlich ist Propolis recht gut verträglich. Wer allerdings allergisch auf Bienenprodukte reagiert (dies merken Sie insbesondere bei einem Insektenstich), sollte die Produkte eher meiden, da sie entsprechende Reaktionen hervorrufen können. Gerade bei der äußerlichen Anwendung auf der Haut kann es zu Ausschlägen, juckenden Rötungen sowie Schwellungen kommen.

Auch wer auf Pollen allergisch reagiert, sollte eher vorsichtig sein mit der Anwendung von Propolis. Schließlich weiß man nie, welche Pollen die Bienen gesammelt haben, die somit Eingang in das Endprodukt finden. So kann es sein, dass Sie das eine Propolis-Produkt gut vertragen, das andere vom gleichen Hersteller allerdings nicht.

Ansonsten muss man lediglich beachten, dass Propolis eine hartnäckige, braun-gelbliche Farbe beinhaltet. Wenn Textilien damit in Kontakt kommen, ist es durch die Harze in den Inhaltsstoffen kaum mehr auszuwaschen. Gerade auf hellen Stoffen werden immer Einfärbungen zurück bleiben, egal, welches Fleckenmittel Sie dagegen verwenden werden.

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Anwendungsformen von Propolis

Die Urtinktur von Propolis ist als flüssige Lösung meist nur in der Apotheke erhältlich. In den Drogeriemärkten gibt es jedoch noch reichlich andere Anwendungsformen, wie beispielsweise:

  • Cremes gegen Sonnenbrand
  • Salben gegen Schürfwunden
  • Tabletten gegen Halsschmerzen
  • Nasensprays gegen trockene Luft
  • Rachensprays gegen Halsentzündungen
  • Gesichtscremes gegen Hautunreinheiten
  • Gurgellösung gegen Mund-, Zahnfleisch- und Rachenentzündungen
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Kauf von Propolis

Beim Kauf von Propolis-Produkten sollten Sie darauf achten, wie genau die Inhaltsstoffe dosiert sind. Je mehr Propolis enthalten ist, umso wirkungsvoller aber auch umso teurer ist es meist.

In manchen Bundesländern (wie zum Beispiel Bayern) darf die Urtinktur ausschließlich in Apotheken verkauft werden, da es dort als homöopathisches Arzneimittel geführt wird. In anderen Ländern ist es jedoch auch möglich, das Produkt direkt vom Imker Ihres Vertrauens zu beziehen. Manche von ihnen verarbeiten das Ausgangsprodukt sogar weiter und stellen selbstgemachte Salben her. Diese Naturheilmittel dürfen sie jedoch nicht damit bewerben, dass sie explizit gesundheitsfördernd seien, da sie in den allermeisten Fällen darauf nicht getestet wurden und auch die Qualität naturgemäß nie gleichbleibend sein kann.

Ansonsten erhalten Sie Produkte, die Propolis enthalten, in Drogerien aber auch in Bio- und Reformläden.

Egal, ob weiterverarbeitet oder als Urtinktur: Propolis ist überall in Deutschland rezeptfrei erhältlich. Allerdings hat der Aufwand der Herstellung und die geringe Menge bei der Gewinnung auch seinen Preis: Ein Fläschchen Propolis Urtinktur mit 50 Millilitern Inhalt kostet gut und gerne einmal um die zwanzig Euro oder mehr.

Dennoch ist es eine sinnvolle Ergänzung für Ihre Badapotheke. Da Propolis antibakteriell wirkt, ist es als Urtinktur quasi unendlich lange haltbar. Je nach Aufbewahrung kann es allerdings eindicken, so dass Sie es entweder nicht mehr aus der Flasche bekommen oder diese nicht mehr öffnen können, da der Verschluss mit dem Inhaltsstoff verklebt ist.

Bei weiterverarbeiteten Produkten hängt die Haltbarkeit von den weiteren Inhaltsstoffen ab. Da zum Beispiel in Salben und Cremes meist noch Fett enthalten ist, können diese mit der Zeit durchaus ranzig werden. An der Wirksamkeit des Propolis selbst verändert dies allerdings nichts.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und informiert Sie nur allgemein. Er kann und soll eine medizinisch-ärztliche Beratung nicht ersetzen. Vor der Einnahme eines Medikamentes lesen Sie bitte die Packungsbeilage sorgfältig durch und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

[Bildnachweis: Ahustsinovich by Shutterstock.com]

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