Hantavirus Verbreitungskarte
Das Hantavirus ist auf der ganzen Welt verbreitet. Jedoch ist das Virus mehrfach mutiert, weswegen sich in unterschiedlichen Regionen unterschiedlich gefährliche Virustypen finden. So ist zum Beispiel das in Deutschland und dem restlichen Europa verbreitete Hantavirus weniger gefährlich als das in den USA oder insbesondere Südamerika.
Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass pro Jahr etwa 150.000 bis 200.000 Menschen weltweit am Hantavirus erkranken. Die meisten davon sind in China zu verzeichnen. Dieses Land gilt immer wieder als Infektionsherd.
Der Ursprung aus Asien ist schon am Namen zu sehen. Er ist auf die Region zurück zu führen, wo das Virus im Jahr 1951 im Koreakrieg zum ersten Mal vorkam: die Gegend um den Fluss Hantangang in Südkorea. Eine genaue Erforschung des Erregers dauerte jedoch bis ins Jahr 1977.
Verbreitung in Deutschland eher selten
In Deutschland kommt die Krankheit eher selten vor. Die Zahlen bewegen sich jährlich stets im unteren vierstelligen Bereich, wobei der Südwesten häufiger betroffen ist, als der Norden. Dies liegt daran, dass Rötelmäuse, die sich in diesen Regionen besser ernähren können und das Virus gerne verbreiten, dort häufiger vorkommen.
Die Krankheit selbst ist in Deutschland meldepflichtig. Daher lässt sich hier sehr gut nachvollziehen, dass sie vor allem auf der Schwäbischen Alb, im Spessart, im Bayerischen und im Teutoburger Wald sowie in Nordost-Hessen und im Münsterland vorkommt. Selbst hier allerdings in einer Zahl, die keinen Grund zur Beunruhigung gibt.
Infektionsgefahren meist in staubigen Ecken
Nur: Wie bekommt man Hantavirus? Wie kann man sich anstecken? Das Hantavirus wird von Nagetieren auf den Menschen übertragen. Vor allem Ratten und Mäuse tragen den Erreger häufig in sich. Diese Kleinsäuger sind in erster Linie die weltweit verbreiteten Nagetiere Brand- und Rötelmaus. Bei den Tieren selbst bricht es nicht aus – sie scheinen immun. So eignen sie sich umso besser als Wirt.
Über ihren Kot, ihren Urin und Speichel scheiden Sie das Virus aus. Selbst wenn diese Ausscheidungen austrocknen, kann sich das Virus noch bis zu zwei Wochen dort und somit auch in der Luft halten.
Werden diese Ausscheidungen aufgewirbelt (zum Beispiel beim Putzen, Laub rechen, Fegen oder einfach durch den Wind), gelangen diese in die Luft. Daher sollten Sie beim Fegen und Aufräumen von Keller, Dachboden, Schuppen oder ähnlichen Räumen vorsichtig sein.
Hantavirus-Infektion geschieht über Aerosole
Anders als zum Beispiel bei der Tollwut, wird der Krankheitserreger nicht durch einen Biss übertragen, sondern durch die sogenannten Aerosole. Das sind winzige Feuchtigkeitströpfchen, die sich lange in der Luft halten und aufgrund Ihrer Leichtigkeit nur langsam zu Boden sinken.
Diese Aerosole werden dann vom Menschen eingeatmet – gerade in geschlossenen Räumen können sie sich lange halten. Menschen infizieren sich daher, indem sie entweder den Staub, der aufgewirbelt wird, mit den Aerosolen einatmen oder indem diese Teilchen mit den Viren auf andere Art in den Körper gelangen wie zum Beispiel durch Verletzungen der Haut. Am besten tragen Sie einen einfachen Atemschutz, der den Staub filtert. Zudem sollten Sie Ihre Haut bedecken.
Darüber hinaus kann der Krankheitserreger über verunreinigte Lebensmittel in den Menschen gelangen. Wenn Sie über Mäusebefall klagen, sollten Sie aus diesem Grund Lebensmittel immer gut in luftdichten und stabilen Gefäße verwahren, welche die Nager nicht aufbekommen.
Kann Hantavirus durch Katzen übertragen werden?
Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch gilt eher als unwahrscheinlich. Haustiere sind ebenfalls keine bekannten Überträger.
Wer sich eine Katze oder einen Hund hält, muss daher keine Befürchtungen haben, einem höheren Risiko ausgesetzt zu sein. Dies ist in erster Linie darauf zurück zu führen, dass Haustiere unter anderen hygienischen Bedingungen gehalten werden als Wildtiere.
Was aber durchaus sein kann: Eine freilaufende Katze schleppt eine infizierte Maus in die Wohnung. Da der Übertragungsweg aber über die Ausscheidungen stattfindet, reicht es aus, diese umgehend mit Einweghandschuhen oder einer Plastiktüte zu entsorgen.
Ist das Hantavirus tödlich? Verursacht das Hantavirus Langzeitfolgen?
Wie gefährlich ist das Hantavirus? In Südamerika, den USA und Asien verlaufen knapp die Hälfte aller Infektionen letztendlich tödlich. Im Gegensatz dazu nehmen in Deutschland nur unter ein Prozent aller Erkrankungen einen letalen Ausgang.
In den wenigen ganz schlimmen Fällen, müssen die Patienten auf der Intensivstation betreut werden, um den Kreislauf zu stabilisieren und Blutungen frühzeitig zu erkennen.
Sollte ein Versagen der Nieren auftreten, muss zudem umgehend eine Dialyse (=externe Blutwäsche) eingeleitet werden. Bei einem Befall der Lunge werden die Patienten im schlimmsten Fall künstlich beatmet.
In diesen Fällen können an den Organen sogar Langzeitfolgen entstehen. Dies ist aber extrem unwahrscheinlich.
Hantavirus: Symptome beim Mensch
Bei diesen Nachrichten, mögen sich viele nach den Symptomen fragen. Wie äußert sich das Hantavirus? Wie macht es sich bemerkbar, wenn ich infiziert bin? Und was bewirkt das Hantavirus?
Wer sich mit den Hantaviren infiziert, merkt dies nicht sofort. Die Inkubationszeit ist mit zwei bis vier Wochen verhältnismäßig lang. Es sind sogar schon Fälle beobachtet worden, in denen die Zeit zwischen Ansteckung und Sichtbarkeit der Symptome zwei Monate lagen.
Der Erreger befällt die inneren Organe – meist Lunge und/oder Nieren und breitet sich dort aus. Dies führt zunächst zu grippeähnlichen Symptomen wie zum Beispiel:
- Fieber mit Schüttelfrost
- Kopf- und Gliederschmerzen
- Sehstörungen und Überempfindlichkeit gegen helles Licht
- Rachenrötungen und -entzündungen
- Erbrechen und Durchfall
- Kurzatmigkeit und Husten, teilweise mit Auswurf
- Schmerzen in der Bauchgegend
- Niedriger Blutdruck und verminderte Herzleistung
- Blutende Schleimhäute
Weiterer Verlauf ist sehr unterschiedlich
Je nachdem, ob Nieren oder Lunge betroffen sind, kommt es an diesen Organen mit der Zeit schlimmstenfalls zu Funktionsstörungen wie Nierenschwäche oder Lungenödemen, also Wasseransammlungen in der Lunge.
Dies kann schlussendlich zum Versagen dieser Organe und somit zum Tod führen.
Allerdings bleiben etliche Infektionen auf der anderen Seite sogar unbemerkt, weil sich in vielen Fällen nur schwache oder gar keine Symptome zeigen.
Hantavirus: Behandlung und Diagnose
Bleibt die Frage: Ist Hantavirus heilbar? Die Erkrankung wird ausschließlich symptomatisch behandelt. Das bedeutet, dass es lediglich möglich ist, die Symptome abzumildern und den Körper in der Immunabwehr zu unterstützen – vor allem mit Ruhe.
Eine wirksame Therapie gegen das Virus selbst konnte bislang noch nicht entwickelt werden.
Hantavirus: Blutbild gibt Aufschluss
Besteht ein Verdacht auf eine Infektion mit dem Hantavirus, sollten Sie sich umgehend an einen Arzt wenden. Nach einer ausführlichen Anamnese (einem Gespräch über die Lebensumstände und gegebenenfalls Ihre Reisen), wird er Ihnen Blut abnehmen.
Dort lassen sich anhand verschiedener Parameter wie zum Beispiel der Anzahl der Blutplättchen, möglicher Antikörper sowie der Nierenwerte eine Infektionen mit den Viren nachweisen.
Dies ist wichtig, da die Symptomatik selbst sehr unspezifisch verläuft und auf viele Krankheiten hindeuten kann.
Ob die Infektion dann einen milden, einen ernsten oder gar einen lebensbedrohlichen Verlauf nimmt, hängt vom Virustyp ab. Die Wahrscheinlichkeit eines äußerst milden Verlaufs ist dabei hierzulande wie bereits angesprochen recht hoch – ganz im Gegenteil zu Südamerika.
Vorbeugung erfordert Vorsicht
Haben die Patienten die Krankheit überstanden, sind sie lebenslang immun gegen diesen bestimmten Erregertyp. Eine Infektion mit einem anderen Hantavirus ist jedoch weiterhin möglich.
Eine vollständige Vorbeugung gegen das Hantavirus gestaltet sich hingegen schwierig. Denn im Prinzip kann es trotz der geringen Wahrscheinlichkeit überall vorkommen. Eine Impfung gegen die Viren gibt es nicht. Sie können nur einige Vorsichtsregeln befolgen:
- Vermeiden Sie so gut es geht einen Kontakt zu Nagetieren.
- Meiden Sie mögliche Infektionsherde wie Scheunen, Ställe, Komposthaufen oder ähnliches.
- Verwahren Sie Ihre Lebensmittel in stabilen und verschließbaren Behältern
- Ist Ihre Umgebung von Nagetieren befallen, bekämpfen Sie diese. Benutzen Sie dabei Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel und Atemschutzmaske. Tote Tiere sowie Ausscheidungen sind in Plastikbeuteln zu entsorgen.
- Bevor Sie Dachboden oder Keller putzen, lüften Sie gründlich. Putzen Sie anschließend nass statt trocken – auch hier mit Einmalhandschuhen und Atemschutz. Waschen Sie freie Körperstellen im Anschluss gründlich mit Wasser und Seife.
- Ergreifen Sie Hygienemaßnahmen um keine Nagetiere anzulocken.
Vor allem bei einer Reise nach Südamerika oder nach China gilt: Meiden Sie staubige und von Nagetieren befallene Räume komplett!
Reise Knigge: Korrektes Verhalten im Flieger & am Urlaubsort
Jeder möchte sich im Urlaub wohl fühlen. Darüber vergessen einige jedoch, dass sie nicht zu Hause sind. Je nach Zielland können andere kulturelle Sitten herrschen. Allgemein lässt sich sagen: Ihr Verhalten gegenüber Mitreisenden, Personal und Einheimischen sollte höflich und rücksichtsvoll sein. Das gilt auch im Fall von Reisemängeln. Bewahren Sie immer die Ruhe und kommunizieren Sie freundlich. Auf der sicheren Seite sind Sie zudem mit unserem Reise Knigge:
Beim Boarding nehmen Sie zügig Ihren Platz ein, aber ohne zu drängeln. Manche Fluglinien lassen die Reisenden nach Priorität oder Sitzplätzen einsteigen. Das Handgepäck verstauen Sie in Ihrem Fußraum. Für große Handgepäckstücke nehmen Sie das Gepäckfach über Ihrem Sitz.
Zuvor sollten Sie sich aber vergewissern, dass Sie nicht andere Reisende aufhalten: Bildet sich hinter Ihnen eine Schlange, warten Sie, bis diese Personen ihren Platz aufgesucht haben.
Grüßen Sie freundlich Ihren Sitznachbarn, falls in Ihrer Sitzreihe bereits jemand sitzt. Bitten Sie die Person kurz aufzustehen, sofern Sie zu Ihrem Platz an ihr vorbeimüssen. Gleiches gilt, wenn Sie während des Fluges die Toilette aufsuchen wollen.
Die Armlehnen des Mittelplatzes werden idealerweise zur Hälfte vom Reisenden und zur anderen Hälfte vom Mitreisenden benutzt. Kommt es zu keiner nonverbalen Übereinstimmung, kann ein freundlicher Hinweis helfen: Sagen Sie Ihrem Sitznachbarn, dass Sie ebenfalls die Lehne benutzen möchten.
Reisende sollten sich an den Öffnungszeiten orientieren. Heißt: Wenn das Frühstück erst um 8 Uhr morgens angeboten wird, ist früheres Erscheinen unhöflich. Umgekehrt müssen Sie um 10.50 Uhr mit reduziertem Angebot rechnen, wenn um 11 Uhr die Frühstückszeit beendet ist.
Erscheinen Sie so, dass Sie innerhalb der angegebenen Zeiten mühelos Ihre Mahlzeit beenden können. Es ist nicht gestattet, sich Speisen vom Büffet für später mitzunehmen. Ebenfalls absolutes Tabu: Sich zig Gänge auf den Tisch zu laden und die Hälfte unberührt stehenzulassen.
Urlaubskleidung soll bequem und zweckmäßig sein. Dennoch gilt es je nach Tageszeit und Hotelkategorie einiges zu beachten: Morgens und mittags kann in Strandhotels zu den Mahlzeiten kurze Hose und T-Shirt oder Strandkleid getragen werden.
Beim Abendessen sollten Männer mit langer Hose und Hemd oder T-Shirt erscheinen, Frauen in Rock oder Kleid. Besonders ab 4 Sternen gilt: Kurze Hosen sind bei beiden Geschlechtern unerwünscht. Ebenfalls Tabu: Strand- oder Sportbekleidung.
Auf Reisen in Europa und Nordamerika erwartet das Servicepersonal in Restaurants Trinkgeld vom Gast. Üblicherweise zahlt man wenigstens zehn Prozent des Gesamtbetrages. In manchen Ländern ist es üblich, das Trinkgeld auf einem kleinen Teller zu hinterlassen.
Trinkgeld bekommt auch der Zimmerservice im Hotel und der Taxifahrer. Im Hotel sind 1 Euro pro Nacht üblich. Bei Taxifahrten können Sie aufrunden oder ebenfalls 10 Prozent zahlen. Gibt es einen Portier, zahlen Sie ebenfalls ein bis zwei Euro für den Service.
Die Liege am Pool mit einem Handtuch zu reservieren, ist besonders unter Deutschen und Briten eine verbreitete Unsitte. Besonders, wenn Sie selbst gar nicht am Pool sind, sondern sich vielleicht noch am Büffet aufhalten.
Liegen zu blockieren ist unhöflich. Daher sollten Sie Ihr Handtuch nur ausbreiten, wenn Sie sich dort aufhalten. Verlassen Sie den Poolbereich (Ausnahme: ein kurzfristiger Toilettengang), sollten Sie Ihr Handtuch auch mitnehmen.
Oben ohne ist vor allem in Skandinavien, Belgien und Deutschland verbreitet. Für FKK-Liebhaber gibt es eigens ausgewiesene Strände. Vergewissern Sie sich, was erlaubt ist, bevor Sie im Ausland nackt oder oben ohne baden.
In muslimischen Ländern wie Ägypten oder der Türkei ist baden oben ohne oder barbusiges Sonnen verboten. Aber auch in Europa ist es nicht unbedingt gern gesehen: In Ländern wie Spanien oder Griechenland sind solche Verhaltensweisen lediglich an touristischen Stränden geduldet.
Wer als Tourist eine Kirche, Synagoge, Moschee oder einen Tempel besichtigt, sollte angemessen gekleidet sein. Bedeutet: bedeckte Schultern und Knie für Gotteshäuser. In Synagogen müssen Männer eine Kopfbedeckung (Kippa) tragen. Moscheen dürfen Sie nur ohne Schuhe betreten. Frauen sollten Kopf und Schultern mit einem Tuch bedecken.
Übrigens ist mancherorts die Strandbekleidung (Bikini, Badehose) selbst für die Altstadt zu knapp: Auf Mallorca müssen Sie mit einer Geldbuße von bis zu 200 Euro rechnen. Achten Sie also außerhalb des Hotelzimmers auf angemessene Kleidung.
Handschlag ist in mittel- und westeuropäischen Ländern verbreitet. In südlichen Ländern wie Frankreich, Spanien und Italien ist zusätzlich noch der angedeutete Wangenkuss (teilweise doppelt) üblich.
Vor allem in asiatischen Ländern besteht eine größere Distanz beim Begrüßen als in Europa und Nordamerika. In Thailand ist der Wai-Gruß typisch: Mit geschlossenen Händen vor der Brust verneigen Sie den Kopf vor anderen. In islamischen Ländern kann der Handschlag erfolgen, aber nur unter Männern.
Vielerorts ist spätestens bis 12 Uhr das Zimmer zu räumen. Manchmal vergehen aber noch etliche Stunden bis zum Abflug. Wollen Sie die verbleibende Zeit noch nutzen, stellen viele Hotels ihren Service unter bestimmten Bedingungen zur Verfügung.
Üblicherweise können Sie Ihr Gepäck noch an der Rezeption aufbewahren. Dort können Sie erfragen, ob Sie den Swimmingpool und die Sauna noch benutzen dürfen. Hierfür kann das Hotel allerdings eine Zusatzgebühr verlangen.
Was andere Leser noch gelesen haben
- Dengue-Fieber: So schützen Sie sich auf Reisen
- Malaria: Tipps zur Malariaprophylaxe
- Gelbfieber: Wann ist eine Impfung nötig?
- Checkliste Urlaub: Daran sollten Sie denken
- Thailand: Reisen ins Land des Lächelns
- Cholera: Gefahr in exotischen Gebieten
- Reiseapotheke: So sind Sie für Ihren Urlaub gerüstet
Wichtiger Hinweis
Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und informiert Sie nur allgemein. Er kann und soll eine medizinisch-ärztliche Beratung nicht ersetzen. Vor der Einnahme eines Medikamentes lesen Sie bitte die Packungsbeilage sorgfältig durch und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.