Freunde finden: Neue Menschen mit 50 plus kennenlernen

Es gibt viele Gründe, warum Menschen neue Freunde finden wollen. Neu in der Stadt, alter Freundeskreis weggebrochen oder schlichtweg um ein Hobby mit anderen teilen zu können. Was in der Jugend noch scheinbar leicht fiel, ist mit 50 plus schon herausfordernder. Discobesuche und Studentenpartys gehören dann meist der Vergangenheit an. Aber es gibt zahlreiche andere Wege, wie Sie Freunde finden können. Welche Vorteile Freundschaften haben und wie Sie welche knüpfen…

Freunde finden: Neue Menschen mit 50 plus kennenlernen

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Warum habe ich keine Freunde?

Den einen Grund gibt es selten. Meist kommen mehrere Faktoren zusammen, warum jemand keine Freunde hat. In früheren Jahren mussten Sie vielleicht nicht erst umständlich neue Freunde finden: Viele Freundschaften haben sich automatisch durch die Schule oder den Beruf ergeben. Im Laufe der Zeit verändern sich die Umstände: Menschen heiraten oder ziehen weg. Sogar die eigene Familiengründung hält zwischenzeitlich viele derart auf Trab, dass alte Kontakte einschlafen.

Und irgendwann öffnen sich wieder neue Zeitfenster: Ehen werden geschieden, mit Eintritt in den Ruhestand brechen berufliche Kontakte weg. Manchmal verdeutlicht der Tod des Ehepartners erst, wie einsam und isoliert jemand ist. Ob Sie dann neue Freunde finden, hängt maßgeblich davon ab, ob Sie bereit sind, die Komfortzone zu verlassen. Mit zunehmenden Alter werden viele bequem. Jetzt heißt es aber, aktiv zu werden. Die eigene Schüchternheit zu überwinden.

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Tipps, wie Sie Freunde finden

Manche mögen vielleicht etwas aus der Übung geraten sein. Das Gute am Alter: Sie verfügen nun über ideale Voraussetzungen, um gute Freundschaften zu schließen. Sie besitzen mittlerweile Lebenserfahrung und Menschenkenntnis, kennen ihre eigenen Macken und wissen Dinge mit Humor zu nehmen. Und so gehen Sie bei der Suche nach neuen Freunden vor:

Erwartungen klären

Zunächst sollten Sie sich verdeutlichen, was genau Sie suchen: Wie sollte Ihr Freund sein? Geht es um einen Freizeitpartner, mit dem Sie sich hin und wieder die Langeweile vertreiben wollen? Abhängig davon, was genau Sie in einer Person suchen, werden Ihre Aktivitäten ausfallen.

Oder suchen Sie den einen dicken, vielleicht besten Freund für alles? An dieser Stelle sei vor zu hohen Erwartungen gewarnt. Kein Mensch kann alles sein. Und Sie sollten sich selbstkritisch fragen, ob Sie selbst Ihrerseits die gewünschten Eigenschaften mitbringen? Auch braucht es Geduld, bis sich aus einer anfänglichen Bekanntschaft eine Freundschaft entwickeln kann.

Aktivitäten unternehmen

Sie müssen in jedem Fall die Initiative ergreifen – wer allein zuhause bleibt, kann keine neuen Freunde finden. Wie Sie aktiv werden, hängt von Ihren Interessen ab. Beispielsweise können Sie verschiedenen Hobbys nachgehen. Wer gerne wandert oder sportlich aktiv ist, kann in einen entsprechenden Verein oder ein Fitnessstudio gehen. In anderen Fällen können Sie bestimmte Kurse besuchen, beispielsweise an der Volkshochschule malen oder eine Sprache lernen.

Vielleicht wollen Sie lieber ein Ehrenamt übernehmen. Entscheidend ist bei allen diesen Aktivitäten, dass Sie regelmäßig mit den gleichen Menschen über einen bestimmten Zeitraum zusammenkommen. So kann Nähe entstehen: Sie erfahren etwas über die anderen und lernen deren Eigenarten besser kennen. Hier merken viele schon, ob es Überschneidungen gibt und der eine oder andere einem sympathisch ist.

Vorteile von Freundschaften

Einsamkeit macht auf Dauer krank. Jeder braucht andere Menschen, sie steigern das Wohlbefinden – körperlich und geistig. Wer Freundschaften pflegt, mindert Stress und das Risiko von Übergewicht. Auch konnten Studien nachweisen, dass die Lebenserwartung steigt.


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Online Freunde finden: Apps & Plattformen

Bei manchen ist vielleicht die Mobilität eingeschränkt. Auch die Corona-Pandemie hat es vielen erschwert, persönliche Kontakte aufzubauen. Hier kommt das Internet ins Spiel, denn Sie können online Freunde finden. Und das sogar oft kostenlos. Wichtig bei Bekanntschaften über das Internet: Geben Sie niemals sensible Daten (Adresse, Handynummer) über sich heraus. Und wer sich erstmals im realen Leben trifft, sollte dies an einem öffentlichen Ort tun.

Apps

Apps sind sehr bequem, wenn Sie vor allem Ihr Smartphone benutzen wollen. Einige Apps sind ursprünglich als Dating-App gestartet (zum Beispiel Tinder oder Bumble). Im Laufe der Zeit haben viele aber den praktischen Nutzen erkannt und darüber Freunde gefunden. Meist haben diese Apps eine Funktion, mit der sich andere User in der Nähe auffinden lassen. Es werden natürlich keine genauen Standortdaten übermittelt und schon gar keine Adressen. Aber Sie haben die Möglichkeit, auf die jeweiligen Profile zu klicken und ein Gespräch zu beginnen.

Bei einem „Match“ – wenn sich also beide sympathisch finden – können dann die Details besprochen werden. Das Praktische an Apps: Sie können mal eben zwischendurch und von überall darauf zugreifen. Der Besuch eines Kurses ist demgegenüber zeitaufwendiger.

Plattformen

In der Regel müssen Sie dafür ein Profil erstellen. Das heißt, Sie registrieren sich beispielsweise auf einer Plattform wie Facebook mit Ihrem Namen. Anschließend fügen Sie Fotos, persönliche Angaben und Interessen hinzu. Mit Ihrem Klarnamen sind Sie dann für andere Nutzer (je nach Einstellung auch außerhalb von Facebook) auffindbar. Interessant ist das für Leute, die beispielsweise ehemalige Schulkameraden suchen. Auf Facebook gibt es zudem eine Fülle an lokalen Gruppen, in denen Sie je nach Interesse neue Leute kennenlernen und vielleicht auch Freunde finden können.

Eine Alternative können übrigens zusätzlich Singlebörsen sein. Wer beispielsweise eigentlich auf Partnersuche ist, kann auf Seiten wie finya.de oder lablue.de kostenlos online neue Personen kennenlernen. Nicht immer mündet das in der großen Liebe, aber eine nette Bekanntschaft zum Chatten ist auch nicht verkehrt.

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Soft Skills ausbauen: Mut, Interesse und Offenheit

Neue Freunde zu finden, erfordert ein Grundgerüst an Soft Skills. Wer einsam ist, sieht womöglich erstmal nur sein Bedürfnis nach Gesellschaft. Es ist aber nicht Aufgabe anderer, Gesellschafter für Introvertierte zu sein. Daher sollten Sie Ihrerseits über drei wesentliche Eigenschaften verfügen:

  • Seien Sie mutig
    Wer Freunde finden will, muss über seinen Schatten springen. Vielleicht haben Sie Angst vor Ablehnung. Andererseits: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Bedenken Sie außerdem, dass es anderen häufig genauso geht. Wenn Sie Anzeichen der gegenseitigen Sympathie erkennen, fragt es sich leichter nach der Telefonnummer oder einem gemeinsamen Treffen.
  • Zeigen Sie Interesse
    Führen Sie Gespräche mit Ihrem Gegenüber. Aber nicht nur, indem Sie die ganze Zeit reden, sondern ebenfalls nachfragen. Hier ist das aktive Zuhören besonders wichtig: Halten Sie Blickkontakt, haken Sie nach, geben Sie kurze Signale der Bestätigung („Das kenne ich auch von…“ oder „Ja stimmt“).
  • Bleiben Sie offen
    Ob Sie Freunde finden, hängt zudem vom Grad Ihrer Offenheit ab: Manch einer lehnt bestimmte Dinge kategorisch ab. Aber warum nicht mal etwas Neues versuchen? Wer sich in den immer gleichen Sphären bewegt, trifft auch auf die immer gleichen Leute. Die haben vielleicht gar kein Interesse an einer Freundschaft. Oder es passt nicht. Wichtig ist daher zweierlei: Neue Orte aufzusuchen, aber auch bereit zu sein, sich auf andere Charaktere einzulassen.

Diese Fehler sollten Sie vermeiden

Es gibt einige Eigenarten, die unsympathisch wirken. Wer dauerhaft gute Freunde finden will, sollte daher diese Fehler vermeiden:

  • Große Bedürftigkeit

    Sie haben jemanden kennengelernt und wollen am liebsten jede freie Minute mit dieser Person verbringen? Das könnte großen Druck auf diese ausüben, da ihr plötzlich die Rolle des allumfassenden Alleinunterhalters zukommt. Zudem lässt es Sie sehr bedürftig erscheinen. Das wiederum wirkt wenig attraktiv – schließlich soll sich niemand aus Mitleid mit Ihnen treffen, sondern weil Sie eine interessante, einzigartige Person sind.

  • Schlechte Außenwirkung

    Wie Paul Watzlawick sagte: Man kann nicht nicht kommunizieren. Ihre Körpersprache, Ihre Mimik und Ihr gesamtes Erscheinungsbild tragen dazu bei, wie Sie von Ihrem Gegenüber wahrgenommen werden. Wer eher muffelig aus der Wäsche guckt, wirkt abschreckend. Mit einem Lächeln auf den Lippen und positivem Denken wirken Sie gleich viel interessanter auf andere.

  • Ständige Ichbezogenheit

    Wer nur sich als Mittelpunkt kennt, wird schnell auf Granit beißen. Solche Leute fragen vielleicht höflichkeitshalber nach, aber nur um in Gesprächen bei erstbester Gelegenheit auf sich zu kommen. Das wirkt aber desinteressiert und stößt andere vor den Kopf. Wer Freunde finden (und halten!) will, muss sich selbst auch mal zurücknehmen können.

  • Latenter Pessimismus

    Ebenfalls wirken Menschen auf andere Leute sehr unattraktiv, die ständig jammern und nur das Negative sehen. Auch wer nur schwere Themen wie Sorgen, Tod und Krankheiten kennt, schreckt eher ab. Das zieht die eigene Laune des Gegenübers herunter, infolgedessen wird es die negativen Gefühle immer mit Ihnen verbinden.

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[Bildnachweis: Herbstlust.de]

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